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Einrichtung zum Entwickeln von'Lichtpauspapier mit gasförmigem Entwickler
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Entwickeln von Lichtpauspapier
mit gasförmigem Entwickler, mit einer durch axiale Trennwände in einzelne Abteile
unterteilten, drehbaren Trommel, wobei die Abteile durch Öffnungen in den Trommelstirnwänden
auf der einen Seite mit einer ortsfest angebrachten Absaugeeinrichtung, .auf der
anderen Seite mit einer ortsfest angebrachten Zuführeinrichtung für den Entwickler
verbindbar sind. Bei den bekannten Einrichtungen ist keine getrennte Beeinflussung
des Pausgutes durch die Behandlungsmittel vorgesehen, wie sie bisher nur für Geräte
mit hintereinandergeschaltetenArbeitsräumen vorgeschlagen wurde. Die Erfindung besteht
darin, daß die Zuführeinrichtung mehrere Kammern zur regelbaren und getrennten Erzeugung
des Wasserdampfes, des Entwicklergases, der Heiß- bzw. Warmluft aufweist, die stirnseitig
zur Trommel angeordnet sind und unter Vermeidung von Verbindungsleitungen über Öffnungen
in der Stirnwand der Trommel mit getrennten Abteilen der Trommel verbindbar sind.
Mit einer solchen Einrichtung können bei großer Wirtschaftlichkeit und kleinem Raumbedarf
die Behandlungsmittel in bezug auf Einwirkungszeit, Menge und Temperaturen unabhängig
voneinander auf das Pausgut zur Einwirkung gebracht werden.
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Die Einrichtung nach der Erfindung vermeidet auch das Austreten von
Entwicklungsgasen in den Aufstellungsraum dadurch, daß die Absaugeeinrichtung über
Öffnungen in der Stirnwand der Trommel mit allen Abteilen gleichzeitig in Verbindung
steht, wobei zweckmäßigerweise die Absaugeeinrichtung aus einer ortsfest angebrachten,
das eine Ende der Trommel übergreifenden Haube besteht, deren Rand z. B. durch einen
Filzring gegen die Trommelwand abgedichtet ist und die an eine unter Wirkung eines
Gebläses stehende Ableitung angeschlossen ist.
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Aus den Unteransprüchen ergeben sich noch weitere wesentliche Merkmale
der Erfindung, zu der auch die Ausgestaltung des Gasentwicklers und des Verdampfers
gehört.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt
Abh. i eine Einrichtung gemäß der Erfindung in stehender
Ausführung in Vorderansicht, teilweise im Schnitt, Abb.2 bis .4 verschiedene Querschnitte
durch die Einrichtung gemäß Abb. i, Abb. 5 einen Einzelteil der Einrichtung in schaubildlicher
Darstellung.
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Das dargestellte Entwicklungsgerät besteht im wesentlichen aus drei
übereinander angeordneten Teilen, nämlich dem die Entwicklungseinrichtungen enthaltenden
Zylinder A, der das Pausgut aufnehmenden Trommel f', und der Absaugeeinrichtung
C.
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Der Zylinder <3 ist auf einer Grundplatte i aufgeschraubt und ist
durch radial angeordnete Zwischenwände -2 bis 5 in vier Kammern D, E, F, G
aufgeteilt, deren Zweck später beschrieben werden wird. Oben ist der Zylinder durch
einen Deckel 6 abgedeckt, .der vier möglichst große Öffnungen 7, je eine über jeder
der Kammern D bis G, besitzt.
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Axial zum Zylinder A ist die Trommel B angeordnet. Sie besteht aus
einem Zylinder 8, der von einer Welle 9 getragen wird, die in einem Fußlager io
und in einem Kopflager ii gelagert ist. Das Fußlager io ist auf die Grundplatte
-i aufgeschraubt, während das Kopflager i i in der Absaugeeinrichtung C befestigt
ist. Der Zylinder 8 greift mit seinem unteren Rand über den Zylinder .Q. Zwischen
der Wand des Zylinders _d und dem Rand des Zylinders 8 ist eine z. B. durch einen
Filzring 1-2 gebildete Dichtung vorgesehen. Der Boden des Zylinders 8 wird durch
ein weitinaschiges Sieb 13 gebildet, das mit geringem Abstand von dem Deckel 6 des
Zv linders A angeordnet ist. Um bei Drehung der Trommel Reibung zu verhindern, liegt
zwischen dem Deckel 6 und dem Sieb 13 ein dünner Abstandring 14. Die Trommel B ist
durch radial angeordnete Wände 15 bis i8 in Abteilungen geteilt. Jeder Abteilung
ist eine sich über eine möglichst große Höhe und Breite erstreckende. gasdicht verschließbare
Tür i9 zugeordnet. Am oberen Ende ist die Trommel B durch eine Wand 2o abgeschlossen,
die ähnlich wie der Deckel d mit vier möglichst großen Öffnungen 21 versehen ist,
von denen jede einer der durch die Wände 15 bis 18 gebildeten Abteilungen zugeordnet
ist. Die Absaugeeinrichtung besteht aus einer das obere Ende der Trommel B übergreifenden
Haube 22, deren Rand gegen den Zylinder 8 ähnlich wie der untere Rand des Zylinders
8 gegen den Zylinder A durch einen Filzring 23 abgedichtet wird. Die Haube 22 ist
über mehrere Pfosten 2.4 fest mit der Grundplatte i verbunden. In der Zeichnung
sind nur zwei derartige Pfosten 24 dargestellt. Die Haube besitzt einen Boden 25,
der in der Mitte das Kopflager i i der Welle 9 trägt und der vier Üffnungen besitzt,
von denen die drei Öffnun -gen 26 (Abb. 2) geringen Durchmesser, dagegen die eine
Öffnung 27 großen Durchmesser besitzt. Die Öffnungen sind um go- gegeneinander versetzt
und derart angebracht, daß je eine Öffnung über einer der Kammern des Zylinders
.°i liegt. Die große Öffnung 27 liegt über der Kammer G. In einem verengten Teil
der Haube ist ein elektrisches Gebläse 28 angeordnet. das die aus der Einrichtung
abgesaugten Gase in eine Abzugsleitung 29 drückt. die z. B. über einen Schornstein
ins Freie führt.
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Die Kammer F_ nimmt die Einrichtung zur Erzeugung von Ammoniakgas
auf. Wie man aus Abh. .1 erkennt,* ist außerhalb der Kammer E ein verschließbarer
Vorratsbehälter 30 für Salmiakgeist angebracht. Der Behälter ist von einem dicken
Mantel 31 aus porösem Stoff umgeben. Diesem Mantel wird über eine nicht dargestellte
Leitung von oben kaltes Wasser zugeführt, das den Mantel benetzt, so daß dieser
als Verdunstungskühler für den Inhalt des Behälters 30 wirkt. Am Boden des
@"orratsbehälters 30 ist eine Einlaßleitung 32 vorgesehen, die über ein -Nadelventil
Entwicklerflüssigkeit in das Innere der Kammer tl leitet, und zwar auf einer in
der Kammer E angebrachten, schwach geneigten und mit kaskadenförmigem Boden ausgestalteten
Rinne 33. Um der Rinne eine größere Länge zu gehen, ist sie in Windungen geführt,
beispielsweise zickzacltförmig. Die Rinne läuft in eine Ablaufleitung 34 aus, die
das verbrauchte Ammoniakwasser einem in der Kammer P angeordneten Wasserbehälter
3 5 zuleitet. Der oben offene Wasserbehälter 35 besitzt eine durch eine isolierende
Zwischenwand 36 gebildete Abteilung, in der eine in der Zeichnung nicht dargestellte
elektrische Heizvorrichtung vorgesehen ist. Die Wand36 besitzt Durchlaßöffnungen
für das Wasser und ist mit Hilfe einer Stange 37 von außen derart verschiebbar,
daß die Größe des den Heizkörper enthaltenden Abteils verändert werden kann. Der
Behälter 35 besitzt ferner ein nach außen geführtes Überlaufrohr 38 und ein mit
Fülltrichter 39 versehenes Füllrohr 40.
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In der Kammer G sind elektrische Heizkörper .Il, in der Kammer F elektrische
Heizkörper .I2 vorgesehen. Die Kammer G besitzt eine große Öffnung .13, die Kammer
F kleine Öffnungen q.d..
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Die Abteilungen der Trommel B bilden die Räume zum Aufnehmen des Pausgutes.
Um das Pausgut leicht einlegen und herausnehmen zu können, sind Drahtkörbe 45 vorgesehen,
von denen einer in Abb. 5 dargestellt ist. Die Drahtkörbe besitzen einen sektorförmigen
Querschnitt solcher Größe und Höhe, daß 111 jede Abteilung der Trommel B
zwei
Körbe eingesetzt werden können. Die Körbe sind zum Einlegen der Papierrollen oben
offen.
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Zur Inbetriebnahme der Einrichtung wird zunächst der Behälter _35
mit Wasser und der Behälter 3o rriit Salmiakgeist gefüllt. Dann werden die Heizkörper
41 und 42 und der in dem abgeteilten Raum des Wasserbehälters 3 angeordnete Heizkörper
eingeschaltet. Auch das Gebläse 28 wird in Gang gebracht. Durch den über das Nadelventil
der Rinne 33 zufließenden Salmiakgeist wird in der Kam-mer E Ammoniakgas
entwickelt. Gleichzeitig wird in der Kammer D Wasserdampf erzeugt. Die Heizkörper
4.2 sind so eingerichtet, daß in dem Raum F heiße Luft von 6o bis 8o° entsteht.
Die Heizkörper q.i- erzeugen in der -Kammer G eine Luft von nur mäßiger Wärme.
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Nunmehr wird das Pausgut in die über der Kammer G befindliche Abteilung
der Trommel B eingeführt. Dann wird die Trommel um 9o° gedreht, so daß die beschickte
Abteilung nunmehr über der Kammer 1) steht. In dieser Stellung wird die noch leere
Abteilung über der Kammer G mit weiterem Pausgut beschickt. Auf diese Weise `erden
nach und nach alle Abteilungen mit Pausgut -gefüllt. Während der absatzweisen Drehung-
der Trommel wurden die Pausen je nach Stellung der Abteilungen zunächst der Einwirkung
von Wasserdampf (über Kammer D), sodann der Einwirkung von Ammoniakdampf (Kammer
E), dann der Einwirkung von heißer Luft (über Kammer F) und schließlich der Einwirkung
von warmer Trockenluft (über Kammer G) ausgesetzt. Durch Regulierung der Öffnungen
26 und 27 läßt sich eine bestimmte Absaugwirkung des Gebläses 28 auf die einzelnen
Abteilungen erzielen, wobei vor allem der Zug in der über der Kammer G stehenden
Abteilung stark sein muß, damit das Pausgut schnell getrocknet wird. Aus diesem
Grunde ist die Öffnung 43 der Kammer G und die Öffnung 27 im Boden 25 sehr groß.
Die Temperatur des Wasserdampfes in der Kammer D wird durch Veränderung der Größe
des Heißwasserraumes erzielt, der Umfang der Gasentwicklung in der Kammer E durch
Regelung des Zulaufs von Entwicklerflüssigkeit. Eine besonders schnelle Verdunstung
wird dadurch erreicht, daß der Vorratsbehälter 30 gekühlt ist.
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Das Austreten von Ammon.iakgas oder sonstigen störenden Dämpfen in
den Arbeitsraum wird dadurch verhindert, daß das Gebläse 28 im Innern sämtlicher
Arbeitsräume einen gewissen Unterdruck erzeugt.
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Das Absaugen aus Undichtigkeiten entweichender Gase kann dadurch erleichtert
werden, daß die Welle 9 als Hohlwelle. ausT.. gebildet ist, die oben in die Absaugeeinrichtung
C mündet und unten über einen nicht dargestellten, feststehenden Hohlring, an den
Lauerleitungen angeschlossen sind, mit dem zwischen der Seitenwand des Zylinders
A und dem unteren Rand der Trommel 8 verbleibenden Ringraum verbunden ist. _ Die
Kammern im Sockelzylinder können verschieden groß gestaltet werden, um die Einwirkungszeiten
von Dampf, Gas, Wärme oder Trockenluft in das günstigste Verhältnis zu bringen.