DE74852A - Vorrichtung zum Messen und Registriren der Gesammtwärme gespannter, durch eine Leitung strömender Dämpfe - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42: Instrumente.

. l ■ ■

strömender Dämpfe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom a. April i8g3 ab.

; Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ;ein Apparat zum Messen und Aufzeichnen der !Wärmeeinheiten ^gespannter Dämpfe und Gase, I welche ^/orgänge unter Verwerthung der Ein-I strömungsgeschwindigkeit stattfinden. ; Auf beiliegender Zeichnung ist ein solcher I Apparat zur Darstellung gebracht. ; Ein von Seiten des durchströmenden Dampfes j beeinflufstes Flügelrad D überträgt seine Bei wegung durch Reibungs- und Zahnräder auf ein Zählwerk Z. Dabei ist das Uebersetzungs- ! verhältnifs des Reibkegelgetriebes A S stets von j dem vorhandenen Dampfdruck abhängig, der \ auf einen Druckfederkolben C wirkt. j- Durch Vermittelung des Hebels H¹ hebt oder- ^! senkt sich der Reibungskegel A dem herrschenden Dampfdrucke entsprechend, so dafs tiefer : oder höher gelegene Theile seines Umfanges zur Wirkung kommen und eine mehr oder minder grofse Uebersetzung stattfindet. Dieser Uebersetzungsmechanismus besteht im wesentlichen aus einem Schlitten T in der Führung T¹, der Druckfeder/, dem Lager b, und zwei mit diesen Theilen in Verbindung gebrachten Kegelradgetrieben H.

Wie aus beiliegender Zeichnung ersichtlich, wird durch die Einwirkung der Feder f auf. den Schlitten 7" die hierzu ' nöthige Reibung zwischen dem Kegel A und dem Rade S verursacht, wodurch einer Unterbrechung des \ Ganges im Zählwerk vorgebeugt ist. Infolge ' des wechselnden Uebersetzungsverhaltnisses I zwischen dem Kegel A und der Scheibe S ist I dementsprechend auch die Verschiebung des Schlittens in seiner Längsachse eine mehr oder minder grofse. Es ist mit Rücksicht hierauf die Welle U im Lager b in ihrer Längsachse • verschiebbar und mit der Achse W¹ durch Nuth und Feder gekuppelt. Auf diese Weise wird ein dauernder Eingriff der Winkelräder H erhalten. ■ · ■

Die drehende Bewegung des Kegels A wird durch eine auf dem äufseren Ende der Welle i¹ sitzende Schnecke G herbeigeführt, welche mit dem Schneckenrad G¹ der Welle d des Kegels A in Eingriff steht.

Die Regeln zur Construction des Reibungskegels A ergeben sich aus der folgenden Betrachtung. .

Es sei angenommen, dafs das Flügelrad D beim Hindurchströmen des Dampfes η Umdrehungen pro Kubikmeter ausführt, was durch Versuche unschwer festzustellen ist. Der Dampfdruck betrage dabei χ Atmosphären. Nach Feststellungen von Fliegner ergiebt sich alsdann die Zahl y der Calorien aus der Formel:

y = 6o6,5 + 0,305 t,

wobei t die Temperatur in Graden Celsius angiebt, welche dem jeweiligen Dampfdruck χ entspricht.

Besteht nun beispielsweise zwischen Flügelrad und Reibüngskegelwelle das Uebersetzungsverhaltnifs η : 5, und wird mit m der Umfang in Millimetern bezeichnet, welchen der Reibungskegel an der beim Dampfdruck χ vom Reibrade S berührten Stelle besitzt, so mufs die Gleichung gelten:

m — — > ·

m =

oder mit anderen Worten, ein Millimeter des Umfanges am Reibkegel entspricht einer Calorie, und um/ Calorien zu erhalten, sind fünf Umdrehungen des Reibungskegels erforderlich. Diese werden vollendet sein, sobald das Flügelrad η Umdrehungen gemacht hat. Demnach ergiebt sich für die verschiedenen Abstände α¹, α², α⁸ ... auf dem Reibungskegel die Formel:

606,5 + 0,305 1 __y_ ■' :. 5 ■ ~ 5 '

Ein jeder Abstand mag 0,1 Atmosphäre entsprechen, dann wird die Höhe des Reibungskegels bei 8 Atmosphären in 80 Theile zu zerlegen' sein.

Es sei zum Beispiel η = 30; der Dampfdruck λ: = 4 Atmosphären, was einer Temperatur von 142,82° C. entspricht, so ergiebt sich: . ' .

y = 606,5 4- 0,305 · 142,82 '= 650.

Daraus folgt: m = —— = 130.

Es müfste also bei α⁴⁰ der Reibungskegel 130 Millimeter Umfang besitzen, sonach sein Durchmesser an dieser Stelle 41.4 mm betragen.' Die Reibungsscheibe, deren Durchmesser 16 mm sein mag, sonach im Umfang 50 mm mifst,

macht

— = \% Touren. Ist ferner das

Uebersetzungsverhältnifs in der Transmission zum Zählwerk r: 1, so wird ein im letzteren angebrachtes Rädchen von 50 Zähnen, welches mit der directen Welle verkuppelt ist, auch .13 Touren machen. Läfst man dieses Rädchen in ein hundertteiliges Zahnrad eingreifen, so dieses einmal gedreht 100 Calorien ablesen

wird man, wenn sich
hat, auf einer Scala

können und bei 13 Touren des kleinen Rades, also nach Durchgang von 1 cbm Dampf von 4 Atmosphären 650 Calorien. Von diesem grofsen Rad geschieht dann die weitere Uebertragung in bekannter Weise.

Ferner würde die Gröfse tn für die verschiedenen Werthe von χ zu 0,1, j,o, 5,0 ...

Atmosphären also für α^λ, α¹⁰ α
gender Weise berechnen lassen,

in fol-

606,5 -	• 73/
606,5 -1	99>°9
606,5-1	151,0
f- O>3°5.
5 (- 0,305 ·
5 - 0,305 ·

m =

m =

■■.'■[.■'■ 5 \

und so fort.

Man sieht also, dafs sich die ganze Aenderung auf den Reibungskegel beschränkt, während alle arfderen Theile und Räder unverstellbar bleiben. Je nachdem nun die Dampfgeschwindigkeit im Rohr steigt oder fällt, wird das Flügelrad beeinflulst, also auch das Zählwerk stets ein verhültnifsmaTsig genaues Resultat angeben.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Apparat zum
   Wärmeeinheiten

   Messen und "Aufzeichnen der ■ gespannter Dämpfe, dessen i

   Zählwerk von einem Reibkegelgetriebe A S be- ! einflufst wird, wobei die Reibscheibe S des letzteren dauernd gegen den Umfang des Reibkegels A gedrängt wird, welcher unter dem ■ Einflufs eines Federkolbens C eine dem je-, weiligen Dampfdruck proportionale axiale Ein-: stellung erfährt, während den Antrieb ein in die Dampfleitung eingefügtes Flügelrad D verursacht.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.