DE3415C - Effektometer für Motoren und Krafttransmissionen - Google Patents
Effektometer für Motoren und KrafttransmissionenInfo
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01L—MEASURING FORCE, STRESS, TORQUE, WORK, MECHANICAL POWER, MECHANICAL EFFICIENCY, OR FLUID PRESSURE
- G01L5/00—Apparatus for, or methods of, measuring force, work, mechanical power, or torque, specially adapted for specific purposes
- G01L5/13—Apparatus for, or methods of, measuring force, work, mechanical power, or torque, specially adapted for specific purposes for measuring the tractive or propulsive power of vehicles
-
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Description
1878.
Klasse 42.
JOHANNES GUTERMILCH in BERLIN. Effectometer für Motoren und Krafttransmissionen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. Februar 1878 ab.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Mefsapparate wird das zu bestimmende Product aus
der Gröfse des vom Motor gelieferten Drucks oder des von der Krafttransmission geleisteten
Widerstandes und dem zugehörigen Weg durch die Tourenzahl eines Planimeterrädchens p oder
eines durch Sperrkegel bewegten Schaltwerkrädchens t gemessen, und zwar durch Ablesung
auf einem Zählwerke Z, dessen Zählscheiben Z1 Z2 ^3 ... von der Spindel jener
Rädchen p oder t in Umdrehung versetzt werden.
Soll nur die augenblickliche Gröfse des wirksamen Drucks oder Widerstandes gemessen und
die entsprechende augenblickliche Leistung in Kilogrammmetern oder Pferdekräften rechnungsmäfsig
daraus abgeleitet werden, so genügt für die Beobachtung die blofse auf- und absteigende
Bewegung oder Drehung eines einfachen oder mit Vergröfserungshebel versehenen Zeigers i
nebst zugehöriger Scala für die Leistungen. Dieser kann für sich allein oder in Verbindung
mit jenem Zählwerke zur Anwendung kommen, welch letzterer Fall auf der Zeichnung dargestellt
ist.
Die Tourenzahl von p steht sowohl zu der Umfangsgeschwindigkeit der Frictionsscheibe s,
wie auch zu dem Abstande des Planimeterrädchens vom Mittelpunkte der Frictionsscheibe
in einem einfachen proportionalen Verhältnisse. Dieser Abstand ist wieder direct proportional
dem wirksamen Drucke oder Widerstände, und zwar ist die Art, in welcher der Zusammenhang
zwischen den beiden Gröfsen hergestellt wird, je nach dem Zweck des Apparates eine verschiedene.
Handelt es sich nämlich um die Leistung eines mit Dampf- oder Wasserkraft arbeitenden
Motors, so läfst man den Druck in ähnlicher Weise wie beim Manometer auf eine fest eingespannte
elastische Platte oder auf einen kleinen Kolben k wirken, dessen Cylinder c zu
dem Zwecke mit der Wassersäule oder mit einer oder beiden Seiten des Maschinencylinders
in Verbindung gebracht wird, und erzeugt hierdurch eine dem wirksamen Drucke stets
proportional bleibende Dehnung oder Zusammenpressung der Federn //, also auch eine entsprechende
Bewegung des Planimeterrädchens, welches im übrigen derartig auf seiner Spindel befestigt ist, dafs es sich bei unbelastetem
Kolben auf die Mitte der Frictionsscheibe einstellt. Letztere wird durch das Rädergetriebe r
und T1 und durch das Schaltwerk t oder auf
andere geeignete Weise derartig in Umdrehung versetzt, dafs ihre Umfangsgeschwindigkeit stets
proportional der Geschwindigkeit des arbeitenden Dampfkolbens oder Wasserrades ist. Bei
Dampfmaschinen wird deshalb der Antriebshebel h der Schaltwerkscheibe von einer mit
dem Gange der Schwungradaxenkurbel genau übereinstimmenden Nebenkurbel des Steuermechanismus,
oder auf sonstige diese Bedingung erfüllende Weise in eine hin- und hergehende Bewegung gesetzt; wirkt nun h durch den
Frictionsdaumen oder Sperrkegel / auf die Scheibe /, so folgt diese nur in einem Sinne
der Bewegung des Hebels h bezw. des Arbeitskolbens, und es zeigt somit das Zählwerk auch
nur die auf die entsprechende Kolbenseite übertragene Leistung des Dampfes an; wird dagegen
h durch ein Druckschräubchen α oder auf eine andere geeignete Weise fest mit der
Scheibe t verbunden, oder wird diese überhaupt durch einen blofsen Kurbelarm ersetzt,
so nimmt sie eine mit dem Kolben hin- und hergehende Bewegung an, welche die von beiden
Seiten desselben übertragene Arbeit zu messen gestattet, weil das Planimeterrädchen beim
Wechsel der Bewegung von der unteren Seite der Frictionsscheibe s auf die obere, oder umgekehrt,
übergeht, also stets die nämliche Drehungsrichtung beibehält.
Handelt es sich dagegen um den Widerstand einer Maschine oder Wellenleitung, so bleibt
der Kolben k nebst Cylinder und Federn / fort, und es wird die Drehung der Frictionsscheibe J-von
der Scheibe R1 der Betriebswelle her durch
eine Riemenübertragung auf eine an Stelle von t aufgesetzte kleine Riemscheibe oder auf ähnliche
Art bewirkt, während das Planimeterrädchen / durch die Zugstange g proportional
dem am Umfange der Betriebsscheibe Ä wirksamen Drucke gehoben oder gesenkt wird. Die
Justirung des Apparates erfolgt dann wieder derartig, dafs sich ρ bei unbelasteter Betriebsscheibe H auf die Mitte von s stellt. Um stets
eine dem am Umfange von i? wirksamen Drucke
proportionale Bewegung von g und p zu erhalten, ist R durch das fest auf der Betriebswelle W sitzende Federwerk FF mit letzterer
gekuppelt, so dafs während der Arbeit eine dem Drucke proportionale Durchbiegung der
Federn stattfindet. Diese Durchbiegung überträgt sich auf den Daumen oder das Zahnradsegment
d, die Zugstange e, den Winkelhebel W1,
die auf der Welle verschiebliche Muffe m mit aufsitzendem drehbaren Ringe n, den um den
festen Punkt χ sich drehenden Winkelhebel u/2 ,
und endlich durch die Stange g auf das Planimeterrädchen f.
Soll das Zählwerk direct von der Schaltwerkscheibe t aus in Bewegung gesetzt, also
das Planimeterrädchen vermieden werden, was in einigen Fällen bequemer sein wird, so wird
eine derartige Stangenverbindung zwischen dem Federwerke F, der Transmissionsscheibe R und
der Schaltwerkscheibe t hergestellt, dafs letztere bei jeder Umdrehung von R eine der Federdurchbiegung
proportionale Bewegung erhlält und auf das Zählwerk überträgt.
Auch um den Zugwiderstand eines einzelnen Fahrzeuges oder eines ganzen Wagentrains zu
messen, läfst sich der Apparat in diesen beiden Formen verwenden, indem nämlich die Kupplungsfeder
an die Stelle des Dampfkolbens k oder des Federwerks F tritt, und die Geschwindigkeit
des Fahrzeuges von einer seiner Axen aus auf geeignete Weise der Frictionsscheibe
ί bezw. dem Planimeterrädchen p oder der Schaltwerkscheibe t mitgetheilt wird.
Letzteren wird also in allen Fällen eine dem zu messenden Producte in jedem Augenblicke
proportionale Umfangsgeschwindigkeit verliehen; da sich diese Geschwindigkeiten sämmtlich in
dem nämlichen Sinne auf das Zählwerk übertragen, so liefert dieses für jedes beliebige.Zeitintervall
eine der Kraftleistung oder der Widerstandsarbeit proportionale Anzeige, deren Einheitswerth
in Kilogrammmetern entweder durch einen directen Versuch mit bekanntem Drucke
und leicht zu beobachtender Geschwindigkeit (beispielsweise durch Anhängimg eines bekannten
Gewichts an den Umfang von R und Feststellung der entsprechenden Planimeterstellung
mit Hülfe des Schräubchens ^1) oder durch
vorgängige Prüfung der Federn auf ihre Durchbiegungsgröfsen zu ermitteln ist.
Will man nur die augenblickliche Leistung beobachten, so genügt, wie bereits im Eingange
dargelegt, die Beobachtung eines blofsen Zeigers i an Stelle des Zählwerks; dabei empfiehlt
sich die Anbringung von zwei Scalen, deren eine die Gröfse des augenblicklichen Druckes oder Widerstandes '-angiebt, wogegen
die andere die bei Annahme einer constanten Geschwindigkeit daraus durch Rechnung abzuleitenden
Leistungen in Kilogrammmetern oder Pferdestärken liefert. Während der Zeiger bei
Krafttransmissionen in der auf der Zeichnung dargestellten oder dieser ähnlichen Weise mit
dem Federwerke F in Verbindung zu setzen ist, wird sich bei dem sehr variablen Drucke
von Dampfmaschinenkolben aufser der dargestellten Verbindung des Kolbens k mit dem
Zeiger i auch noch die Methode empfehlen, letzteren mit einem seiner Lage nach nur bei
Aenderung des Expansionsverhältnisses variablen Theile der Maschine, beispielsweise mit einer
nur von der Stellung der Schwungkugeln abhängigen Regulatorstange in Verbindung zu
bringen.
Der in der Zeichnung dargestellte Apparat läfst sich zugleich zur Aufnahme von Indicatordiagrammen
bei Dampfmaschinen oder anderen unter variablem Drucke arbeitenden Motoren verwenden, indem ein Cylinder mit aufsitzendem
Zeichnungsblatt auf die Spindel q gesteckt, und selbiger von der Schnurscheibe b aus oder auf
andere passende Art eine mit der Bewegung des Arbeitskolbens correspondirende hin- und
hergehende Drehung ertheilt wird; der auf die Spindel des Planimeterrädchens geschobene und
mit diesem auf- und niedersteigende Zeichnungsstift i beschreibt dann das gewünschte Diagramm,
aus welchem die Veränderungen im wirksamen Drucke für den einzelnen Kolbenhub auf bekannte Weise abzumessen und die während
desselben verrichtete Arbeit zu berechnen sind; aufserdem können diese Diagramme mit Vortheil
zur Controle des Mefsapparates verwendet werden.
Claims (5)
1. Die gesammte Zusammenstellung des Apparates.
2. Der Antrieb durch die Schaltwerkscheibe t oder durch die an ihre Stelle tretende
Riemscheibe, wobei auch die Schaltwerkscheibe durch eine vom Federwerk F abgeleitete,
dem Widerstände proportionale Excenter- oder Kurbelbewegung in Umdrehung
versetzt, und letztere direct, also ohne Vermittelung eines Planimeterrädchens auf das Zählwerk übertragen werden kann.
3. Die zweifache Art der Verwendbarkeit des Apparates, insofern das Planimeterrädchen /
entweder durch einen dem wirksamen Drucke ausgesetzten Kolben k (an dessen Stelle auch
eine fest eingespannte elastische Platte treten kann) oder durch eine proportional dem
Widerstände verschiebliche Stange g direct oder indirect gehoben und gesenkt wird.
4. Die zu letzterem Zwecke dienende Hebelverbindung d e W1 w2 oder ähnliche Combinationen,
sammt der verschieblichen Muffe m auf der Transmissionswelle.
5. Die Anordnung des Indicatorcylinders aufserr halb des Apparates, sowie sein Betrieb durch
die auf der Vorgelegewelle sitzende Schnurscheibe b.
Die auch bei Weglassung der Schaltwerkscheibe und des Planimeterrädchens ermöglichte
jederzeitige Ablesung der augenblicklichen Leistung oder der augenblicklichen Widerstandsarbeit mittelst Zeiger und
Leistungsscala, wobei der Zeiger mit irgend welchem Theile des Motors oder der Transmission
verbunden werden kann, aus dessen Bewegung die Veränderlichkeit in der Arbeit
des wirksamen Druckes oder Widerstandes rechnungsmäfsig abgeleitet werden kann.
Die bei gleichzeitiger Anwendung der Schaltwerkscheibe und des Planimeterrädchens
nach Belieben ausführbare Messung der nur auf eine Seite des Arbeitskolbens oder auf
beide Seiten desselben übertragenen Druckleistung.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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