DE251497C

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Publication number: DE251497C
Application number: DENDAT251497D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42#. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Januar 1912 ab.

Indikatoren, welche den mittleren Druck des zu indizierenden Arbeitszylinders von Kolbenmaschinen direkt angeben, sind verschiedentlich gebaut worden. Zu einem Teil beruht das Prinzip dieser Indikatoren darauf, daß ein Planimeter gewöhnlicher Bauart mit dem Schreibgestänge des Indikators verbunden wird. Derartige Indikatoren arbeiten jedoch, da die bewegten Teile des Planimeters starke Massenrückwirkungen auf den Indikator bedingen, ungenau. Man hat daher versucht, das Planimeterprinzip direkt mit dem Indikator zu kombinieren dadurch, daß man das Zählrad von der Kolbenbewegung des Indikators aus in seiner Achse verschob und gleichzeitig durch eine von der Maschine aus bewegte Scheibe drehte.

Derartige planimetrierende Indikatoren leiden im allgemeinen an dem Nachteil, daß die •20 Führung des Zählrades eine nicht sehr zuverlässige ist, indem die Reibungskraft, welche das Zählrad dreht, nur einseitig an dem Zählrad angreift, ferner ein einseitiger Druck auf die Achse des Zählrades eintritt.

Die vorliegende Erfindung beseitigt diesen Mangel, indem das Zählrad durch zwei von der Maschine gleichmäßig angetriebene Scheiben gedreht wird, welche durch gemeinschaftliche Federn gegen das Zählrad gepreßt werden.

Der Indikator besteht aus dem Indikatorzylinder A, dem Kolben B, der Kolbenstange C, der Indikatorfeder D, welche in bekannter Weise miteinander verbunden sind; Auf der Kolbenstange drehbar, aber nicht achsial verschiebbar befestigt ist ein Meßrad E, welches beim Auf- und Niedergang des Kolbens die Bewegung des Kolbens in allen Teilen mitmacht. Dieses Meßrad schleift bei seinem Auf- und Niedergang zwischen zwei Scheiben F, welche durch Federdruck gegen das Meßrad gedrückt werden und durch eine Kegelradübersetzung G gemeinschaftlichen Antrieb von einem hin und her gehenden Teil der zu indizierenden Maschine erhalten. Das Meßrad erhält also durch die Drehung dieser beiden Scheiben eine Winkeldrehung, welche je nach dem Abstand des Meßrades von der Drehachse der beiden Scheiben verschieden groß ist. Nach bekannten Gesetzen entspricht der von dem Meßrad bei dieser Bewegung beschriebene Winkel dem mittleren Druck der zu messenden Maschine, so daß also durch Verbindung des Meßrades mit einem Zählwerk der mittlere Druck während einer beliebigen Zeit abgelesen werden kann.

Die Einrichtung des planimetrierenden Indikators ist derartig getroffen, daß beide drehenden Scheiben durch die gleiche Federkraft H angedrückt werden, so daß also diese Scheiben keinerlei Seitendruck auf die KoI-benstange ausüben. Ferner ist dafür Sorge getragen, daß die Stopfbüchse /, durch welche sich die Kolbenstange hindurch bewegt, von dem Scheibenantrieb eine Drehung erleidet. Durch diese Einrichtung wird die Reibung zwischen Kolbenstange und Stopfbüchse eliminiert und eine praktisch reibungsfreie Stopfbüchsenführung geschaffen.

(3, Auflage, ausgegeben am 20. Juni 1913)

Claims

Patent-Ansprüche:
ι. Planimetrierender Indikator, bei welchem das Zählrad direkt auf der Kolbenstange sitzt, gekennzeichnet durch zwei von der Maschine gleichmäßig angetriebene Scheiben (F), welche gemeinschaftliche Achsenmitte besitzen und in ihrer Achse sich leicht verschieben lassen und durch gemeinsame Federn (H) gegen das Zählrad (E) gepreßt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der gemeinschaftliche Antrieb der beiden Scheiben (F) durch Kegelräder (G) erfolgt, von denen das gemeinschaftliche Kegelrad die Stopfbüchse (J) der Kolbenstange (C) bildet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.