DE3339994C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßuhr nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches.
Meßuhren mit einem ein flaches zylindrisches Gehäuse in
Richtung eines Durchmessers durchdringenden Meßbolzen
sind allgemein bekannt.
Aus der Beschreibung zum Deutschen Gebrauchsmuster 38 896
ist eine Meßuhr mit einer Dämpfungseinrichtung für die
Bewegungen des Meßbolzens bekannt. Der Meßbolzen der be
kannten Meßuhr ist an seinen beiden Enden geführt und
weist in seinem oberen Ende eine pneumatisch wirkende
Dämpfungseinrichtung auf. Die Dämpfungseinrichtung be
steht aus einem am Meßbolzen befestigten Kolben, der
in einem Zylinder geführt ist. Der vom Kolben abgeschlos
sene Zylinderraum ist mit der Außenluft entweder durch
die Lagerbuchse des Meßbolzens oder durch eine Bohrung
im Stirndeckel des Zylinders verbunden.
Diese bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß sie nicht
für die Messung einer Exzentrizität an z. B. in einer Be
arbeitungsmaschine, drehangetriebenen Werkstücken ver
wendet werden kann, weil die vorgesehene Dämpfung des
Meßbolzens im wesentlichen nur in einer Bewegungsrichtung
des Meßbolzens wirksam sein kann und bei einer Umlauf
drehzahl des Werkstückes in der Größenordnung von 1 bis 3
Umdrehungen in der Sekunde ein Meßfehler durch die Wirkung
von Trägheitskräften am Meßbolzen entstehen kann, der
durch eine Überanzeige des Meßuhrzeigers wirksam wird,
derart, daß die Exzentrizität bzw. der Werkstückschlag
als zu groß gemessen wird. Ein weiterer Nachteil der be
kannten Meßuhr kann in der raschen Abnutzung des für die
getriebliche Verbindung zwischen dem Meßbolzen und dem
Meßzeiger vorgesehenen Zahntriebes gesehen werden, auf
den die richtungswechselnden Antriebskräfte wegen man
gelnder Dämpfung schlagartig einwirken.
Die bekannte Meßuhr ist aus vorstehenden Gründen für eine
Anwendung an drehangetriebenen Werkstücken nicht geeignet.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht deshalb
darin, die Meßuhr gemäß der eingangs genannten Art so aus
zubilden, daß mit ihr in einer Werkzeugmaschine eingespann
te rotierende Werkstücke auf ihre Exzentrizität bzw. auf
ihren Schlag genau gemessen werden können und die Meßuhr
bei dem Meßvorgang eine genaue Anzeige während einer lan
gen Lebenszeit bewirkt.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentsanspruchs 1
gelöst. In dem Unteranspruch ist eine vorteilhafte Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen Meßuhr beschrieben.
Die erfindungsgemäße Meßuhr hat den Vorteil, daß mit ihr
durch Anwendung einfach und billig herzustellender Ein
zelteile, die in die Konstruktion der Meßuhr integriert
sind und Bestandteile der Führung des Meßbolzens darstel
len, eine wirksame Dämpfungseinrichtung für eine rasche
Hin- und Herbewegung des Meßbolzens erreicht wird.
Durch die Ausbildung des Kolbens der Dämpfungsvorrichtung
in Form einer leicht verformbaren Dichtmanschette, die ela
stisch-plastische Eigenschaften besitzt, werden die Anfor
derungen an die Genauigkeit der Zuordnung des Kolbens zur
unteren Führungshülse vermindert.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung an Ausführungsbei
spielen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Meßuhr im
Axialschnitt;
Fig. 2 die Ausgestaltung der oberen Führung des
Meßbolzens an der Meßuhr von Fig. 1 im Axial
schnitt;
Fig. 3 eine Modifizierung der Führung von Fig. 2
im Axialschnitt;
Fig. 4 die untere Führung des Meßbolzens der Meß
uhr von Fig. 1 im Axialschnitt;
Fig. 5 eine zweite Ausführungsform der Meßuhr im
Axialschnitt;
Fig. 6 eine dritte Ausführungsform der Meßuhr im
Axialschnitt und;
Fig. 7 eine vierte Ausführungsform der Meßuhr im
Axialschnitt.
Das Anzeigegerät hat ein Gehäuse 1 (Fig. 1), in dem ein
Meßbolzen 2 angeordnet ist, der mit einer Zahnstange 3
versehen ist, welche über das Zahnrad 4 eines Meßsystems
5 mit dem Zeiger 6 eines Skalenblatts 7 kinematisch ver
bunden ist.
Der Meßbolzen 2 ist im Gehäuse 1 mittels einer unteren
Hülse 8 geführt, in der am Ende eine Führungsbüchse 9
eingepreßt ist, und mittels einer oberen Hülse 10, in
der am Ende eine Führungsbüchse 11 eingepreßt ist.
Am Meßbolzen 2 ist eine seine Drehung verhindernde Vor
richtung vorgesehen, die als ein zweiarmiger Hebel 12
ausgebildet ist, welcher mittels einer Ringnut 13 und
einer Befestigungsschraube 14 befestigt ist. Der zwei
armige Hebel 12 ist dem einen Ende einer Nut 15 zuge
ordnet, die im Gehäuse 1 parallel zur Achse des Meßbol
zens 2 eingearbeitet ist, während er am anderen Ende
über eine Wendelfeder 16 mit dem Gehäuse 1 verbunden
ist. Am Ende des Meßbolzens 2 ist ein Aufsatz 17 aus
verschleißfestem Werkstoff befestigt.
Die Dämpfungsvorrichtung hat in der unteren Führungshül
se 8 einen Kolben 18 a, der als Buchse ausgebildet ist, die
am Meßbolzen 2 mit der Befestigungsschraube 14 fest an
gebracht ist, welche auch die Befestigung des zweiarmi
gen Hebels 12 am Meßbolzen 2 bewerkstelligt. Die Außen
fläche des Kolbens 18 ist der Innenfläche der unteren
Führungshülse 8 gleitbar zugeordnet. Somit wird zwischen
der unteren Stirnfläche des Kolbens 18, den Wänden der
unteren Führungshülse 8 und der oberen Stirnfläche der
Führungsbüchse 9 ein Hohlraum "a" veränderlichen Volu
mens gebildet, der mit Luft gefüllt ist und mit der
Atmosphäre über einen Ringspalt "e" zwischen den beweg
lich zugeordneten Oberflächen des Meßbolzens 2 und der
Innenfläche der Führungsbüchse 9 in Verbindung steht.
Die Dämpfungsvorrichtung ist auch in der oberen Hülse 10
vorgesehen. Hierbei ist die Außenfläche des Kolbens 18
der Innenfläche der oberen Hülse 10 gleitbar zugeordnet.
Somit wird zwischen der oberen Stirnfläche des Kolbens 18,
den Wänden der oberen Hülse 10 und der unteren Stirnflä
che der Führungsbüchse 11 ein Hohlraum "b" veränderli
chen Volumens gebildet, der mit Luft gefüllt ist und
mit der Atmosphäre über einen Ringspalt "e" zwischen den
beweglich zugeordneten Oberflächen des Meßbolzens 2 und
der Innenfläche der Führungsbüchse 11 in Verbindung steht.
Die obere Hülse 10 (Fig. 2, 3) kann mit einem abnehmba
ren Gewindestopfen 19 ausgebildet sein, der längs der
Achse des Meßbolzens 2 mittels eines Gewindes "d" beweg
lich ist, welches am Ende der Führungshülse 10 einge
schnitten ist. Das obere Ende des Meßbolzens 2 ist dann
verdeckt.
Nach einer Ausführungsvariante ist der Kolben 18 (Fig. 1)
der Dämpfungsvorrichtung aus einem Stück mit dem Meßbol
zen 2 (Fig. 2) ausgeführt. Der Verschlußstopfen 19 ist
mit dem Meßbolzen 2 mittels eines biegsamen elastischen
Fadens 20 verbunden, dessen eines Ende im Verschluß
stopfen 19, und dessen anderes Ende im Meßbolzen 2 be
festigt ist. Hierbei ist zwischen den Stirnflächen des
Verschlußstopfens 19 und der oberen Hülse 10 eine dich
tende Schicht "c" angeordnet.
In den Hohlraum "b" ist ein langsam verdampfender Fest
stoff 21 eingeführt, der eine Schmiereigenschaft be
sitzt.
Nach einer anderen konstruktiven Ausführungsvariante
ist der Kolben 18 (Fig. 3) auf dem Meßbolzen 2 mittels
eines biegsamen elastischen Fadens 20 angebracht und
der zylindrischen Innenfläche des Verschlußstopfens 19
zugeordnet.
Der Kolben 18 (Fig. 4) der Dämpfungsvorrichtung kann
auch in Form einer leicht verformbaren Dichtmanschette
ausgebildet sein, die elastisch-plastische Eigenschaf
ten besitzt und in einer Eindrehung "g" des Meßbolzens 2
angeordnet ist.
Eine weitere konstruktive Ausführungsvariante des An
zeigegerätes (Fig. 5) ist bei dem Kolben 18, 18 a aus
einem Stück mit dem Meßbolzen 2 auf zwei Seiten der
Zahnstange 3 ausgeführt, die unmittelbar auf dem Meß
bolzen 2 geschnitten ist. Die Führungsbüchsen 11, 9
sind den Oberflächen "f" des Meßbolzens 2 in der Radial
ebene beweglich zugeordnet und mittels einer Klebeschicht
"j" an den Stirnflächen der oberen Hülse 10 bzw. der un
teren Hülse 8 angebracht, die zusammen eine Führung für
den Meßbolzen 2 bilden. Eine Zentrierung gegenüber den
Hülsen 8 und 10 entfällt.
Dabei wird zwischen der Stirnfläche "k" des Kolbens 18,
der zylindrischen Oberfläche "f" des Meßbolzens 2, der
zylindrischen Innenfläche der Gleitlagerung und der
Stirnfläche der Büchse 11 bzw. 9 der Hohlraum "b" oder
"a" veränderlichen Volumens gebildet.
Bei einer weiteren konstruktiven Ausführungsvariante
(Fig. 6, 7) ist die Zahnstange 3 über den Meßbolzen 2
gleitbar ausgeführt.
Der Meßbolzen 2 (Fig. 6) ist im Gehäuse 1 mittels der
unteren Führungshülse 8, in der am Ende die Führungs
büchse 9 eingepreßt ist, und mittels der oberen Führungs
hülse 10, an deren Ende die Führungsbüchse 11 eingepreßt
ist, geführt.
Im Meßbolzen 2 ist ein Stift 22 unbeweglich befestigt,
der über eine Wendelfeder 16 mit dem Gehäuse 1 in Ver
bindung steht, wobei sein freies Ende einem Leitblock
23 beweglich zugeordnet ist, der am Gehäuse 1 mittels
Schrauben 24 befestigt ist und in dem eine zur Achse
des Meßbolzens 2 parallele Nut 25 eingearbeitet ist. Die
Zahnstange 3 ist an einem beweglichen Block 16 ausge
führt, der eine dem Stift 22 zugeordnete Längsnut 27
aufweist und mit dem Gehäuse 1 über einen in ihm unbe
weglich befestigten Stift 28 und eine Wendelfeder 29 in
Verbindung steht, welche den Block 26 an den Stift 22
stets andrückt.
Die Kraft der Wendelfeder 29 ist kleiner als die Kraft
der Wendelfeder 16. Deswegen stellt die untere Endstel
lung die Ausgangslage des Meßbolzens 2 dar.
Das Anzeigegerät ist mit einer Dämpfungsvorrichtung in
der oberen Führungshülse f10 und in der unteren Führungs
hülse 8 versehen.
Die Dämpfungsvorrichtung in der oberen Hülse 10 ist in
folgender Weise ausgeführt:
Der Kolben 18 der Dämpfungsvorrichtung, der am Meßbolzen
2 gleitbar angeordnet ist, ist mit dem oberen Ende des
Blocks 26 fest verbunden oder besteht mit diesem aus
einem Stück und ist der Innenfläche der oberen Führungs
hülse 10 beweglich zugeordnet. Zwischen der Stirnfläche
des Kolbens 18, den Wänden der oberen Führungshülse 10
und der Stirnfläche der Führungsbüchse 11 wird der Hohl
raum "b" veränderlichen Volumens gebildet.
Die Dämpfungsvorrichtung in der unteren Führungshülse 8
ist in ähnlicher Weise ausgeführt. Der Kolben 18 der
Dämpfungsvorrichtung, der am Meßbolzen 2 gleitbar ange
ordnet ist, ist mit dem unteren Ende des Blocks 26 fest
verbunden und der Innenfläche der unteren Führungshülse 8
beweglich zugeordnet. Hierbei wird zwischen der Stirn
fläche des Kolbens 18, den Wänden der unteren Führungs
hülse 8 und der Stirnfläche der Führungsbüchse 9 der
Hohlraum "a" veränderlichen Volumens gebildet.
Ein weiteres Beispiel einer Ausführung des Anzeigegerä
tes (Fig. 7) hat die Zahnstange 3 über den Meßbolzen 2
gleitbar angeordnet.
Der Meßbolzen 2 ist im Gehäuse 1 längs verschiebbar an
geordnet, wie bei den übrigen Ausführungsbeispielen.
Auf dem oberen auskragenden Ende des Meßbolzens 2 ist
der Kolben 18 angebracht, der mittels des biegsamen ela
stischen Fadens 20 einerseits mit dem Gewindestopfen 19
und andererseits mit dem Meßbolzen 2 verbunden ist. Der
biegsame elastische Faden 20 ist im Meßbolzen 2, im Kol
ben 18 und im Verschlußstopfen 19 mittels einer Klebe
verbindung oder durch Einwalzen festgemacht. Der Gewin
destopfen 19 ist im Gehäuse 1 beweglich längs des Meß
bolzens 2 angeordnet und wird mittels eines im Gehäuse 1
geschnittenen Gewindes "d" befestigt.
Der Kolben 18 der Dämpfungsvorrichtung ist in Form einer
Kappe ausgebildet, die auf dem Meßbolzen 2 gleitbar an
gebracht und der Innenfläche einer zusätzlichen Führung
30 verschiebbar zugeordnet ist, welche zusammen mit dem
Kolben 18 den Hohlraum "b" veränderlichen Volumens bil
det, der mit der Atmosphäre, wie bei den anderen Varian
ten, über einen pneumatischen Widerstand in Verbindung
steht, während die untere Stirnseite der Kappe einem
Block 26 zugeordnet ist, der eine Zahnstange 3 trägt und
über den Meßbolzen 2 gleitbar ausgeführt ist.
Bei den beschriebenen Ausführungsvarianten der Dämpfungs
vorrichtung (Fig. 2, 3, 7) ist in den Hohlraum "b" der
erwähnte Feststoff 21 eingeführt, der Schmiereigenschaf
ten besitzt. Der genannte Stoff 21 kann auch in den In
nenraum des Gehäuses 1 eingeführt sein.
Die Arbeit des Anzeigegerätes wird nachstehend beschrie
ben.
Der Aufsatz 17 (Fig. 1, 5, 6, 7) des Meßbolzens 2 wird
mit der Oberfläche eines nicht gezeigten zu kontrollie
renden Werkstücks in Berührung gebracht. Dann versetzt
man das zu messende Werkstück von Hand oder mittels eines
Antriebs in Drehung. Hierbei rufen die vorgenannten Form
fehler des Werkstücks eine lineare Verschiebung des Meß
bolzens 2 und der daran angebrachten Zahnstange 3 hervor.
Die Zahnstange 3, die mit dem Zahnrad 4 zusammenwirkt,
bedingt eine Drehung desselben um einen bestimmten Win
kel. Da der Zahntrieb 4 mit dem Zeiger 6 getrieblich
verbunden ist, bewirkt seine Drehung einen Ausschlag
des Zeigers 6 in bezug auf die Nullstellung des Skalen
blatts 7, welche der Größe des zu messenden Fehlers ent
spricht.
Bei der Verschiebung des Meßbolzens 2 (Fig. 1, 5) nach
unten wird im Hohlraum "a" ein Überdruck erzeugt, der
durch einen verlangsamten Luftaustritt in die Atmosphäre
bedingt ist, während im Hohlraum "b" ein Unterdruck ent
steht, der durch einen verlangsamten Lufteintritt aus
der Atmosphäre bedingt ist.
Bei der Bewegung des Meßbolzens 2 nach oben wird im
Hohlraum "a" ein Unterdruck erzeugt, der durch einen
verlangsamten Lufteintritt aus der Atmosphäre bedingt
ist, während im Hohlraum "b" ein Überdruck erzeugt wird,
der durch einen verlangsamten Luftaustritt in die Atmo
sphäre bedingt ist.
Als pneumatischer Widerstand ist der Ringspalt "e" zwi
schen den entsprechenden beweglich zugeordneten Oberflä
chen des Meßbolzens 2 und der Gleitlagerung verwendet.
Dadurch wird bei den hin- und hergehenden Verschiebun
gen des Meßbolzens 2 im Ringspalt "e" zwischen den be
weglich zugeordneten Oberflächen des Meßbolzens 2 und
der Gleitlagerung ein Luftpolster gebildet, was zur
Zentrierung des Meßbolzens 2 und Verringerung des Ver
schleißes der genannten zugeordneten Oberflächen bei
trägt. Die Größe des Ringspaltes "e" wird so gewählt,
daß eine verlangsamte Luftbewegung zwischen dem entspre
chenden Hohlraum der Dämpfungsvorrichtung und der Atmo
sphäre sichergestellt ist.
Der pneumatische Widerstand hängt von der Bewegungsge
schwindigkeit des Meßbolzens 2 ab: je höher seine Bewe
gungsgeschwindigkeit ist, um so größer ist der pneumati
sche Widerstand. Somit behindert der pneumatische Wider
stand bei der normalen Geschwindigkeit des Meßbolzens
seine Bewegung nicht.
Bei einer ruckartigen Verschiebung des Meßbolzens 2 nach
unten, die beispielsweise durch dessen Fall unter der
Wirkung des reduzierten Eigengewichtes und der Kraft
der Feder 16 bedingt ist, wird aufgrund des pneumati
schen Widerstandes die Geschwindigkeit des Meßbolzens 2
vermindert. Es wird eine zügige Bewegung des Meßbolzens 2
und eine weiche Berührung mit der zu messenden Oberflä
che des zu kontrollierenden Werkstücks erzielt.
Bei einer ruckartigen Verschiebung des Meßbolzens 2 nach
oben, die beispielsweise durch die Wirkung von Trägheits
kräften bei der Messung des Schlagens von zylindrischen
Werkstücken mit einer Exzentrizität bei verhältnismäßig
hohen Umlauffrequenzen des zu kontrollierenden Werk
stücks bedingt ist, wird aufgrund des pneumatischen Wider
standes eine Überschwingung des Zeigers 6 über die Tei
lung des Skalenblattes 7 verhindert. Dadurch wird der
durch die genannte Erscheinung bedingte Meßfehler ausge
schlossen.
Der Verschlußstopfen 19 der oberen Führungshülse 10
( Fig. 2, 3) verhindert, daß Staub, Schmutz und Öle auf
den Meßbolzen 2 und das Meßsystem des Gerätes gelangen.
Hierbei gewährleistet die Verbindung des Kolbens 18 der
Dämpfungsvorrichtung mit dem Verschlußstopfen 19 (Fig. 2)
mittels des biegsamen elastischen Fadens 20 eine Arre
tierung des Anzeigegerätes beim verdeckten Ende des Meß
bolzens 2. Bei Herausdrehen von zwei bis drei Windungen
des Verschlußstopfens 19 wird eine freie hin- und herge
hende Bewegung des Meßbolzens 2 innerhalb des gesamten
Meßbereichs sichergestellt. Hierbei erzeugt die Wendel
feder 16 eine elastische Spannung im Meßsystem 5.
Der dünne elastische Faden 20 im Hohlraum "b" der Dämp
fungsvorrichtung setzt den Dämpfungseffekt nicht herab.
Bei der Aufwärtsbewegung des Meßbolzens 2 wird der ela
stische Faden 20 zusammengelegt und befindet sich am
Ende des Hubs des Meßbolzens 2 im Raum zwischen den
Stirnflächen des Kolbens 18 und des Verschlußstopfens 19.
Bei der Verschiebung des Meßbolzens 2 nach oben, die
durch den zu messenden Formfehler des Werkstücks bedingt
ist, wird der Block 26 (Fig. 6), an dem die Zahnstange 3
geschnitten ist, unter der Wirkung der Wendelfeder 29 um
denselben Betrag bis zum Anschlag gegen den Stift 22
verschoben. Die Verschiebung des Blocks 26, der die über
das Zahnrad 4 mit dem Zeiger 6 getrieblich verbundene
Zahnstange 3 trägt, bedingt eine Lageänderung des Zei
gers 6 in bezug auf die Nullstellung des Skalenblattes 7,
die der Größe des zu messenden Fehlers entspricht.
Bei einer ruckartigen Verschiebung des Meßbolzens 2 nach
oben wird der Block 26 aufgrund eines pneumatischen Wi
derstandes gebremst, der bei der Wechselwirkung des mit
dem Block 26 beweglich verbundenen Kolbens 18 mit dem
entsprechenden Hohlraum "b, a" der Dämpfungsvorrichtung
entsteht. Die ruckartige Verschiebung des Meßbolzens 2
kann beispielsweise durch die Wirkung einer Reaktions
kraft bedingt sein, die bei einem Schlag auf das nicht
gezeichnete Werkstück im Augenblick des Ausrichtens sei
ner Achse auftritt, wenn der Aufsatz 17 des Meßbolzens 2
sich beim Richten auf der Werkstückoberfläche befindet.
Infolgedessen wird eine harte Berührung des die Zahn
stange 3 tragenden Blocks 26 mit dem Stift 22 verhindert,
die durch die Wendelfeder 29 bedingt ist, und es werden
auch schwingende Bewegungen des Blocks 26 beseitigt. Da
durch wird die Wirkung der Schläge auf das Meßsystem
des Anzeigegerätes verhindert und ein schnelles Anspre
chen gewährleistet.
In ähnlicher Weise werden von der Dämpfungsvorrichtung
ruckartige Abwärtsbewegungen des Meßbolzens 2 aufgenom
men.
Das Anzeigegerät nach Fig. 7 arbeitet wie folgt:
Bei einer ruckartigen Verschiebung des Meßbolzens 2 nach
oben wird der Block 26, dessen Stirnfläche sich gegen
den Kolben 18 abstützt, durch einen pneumatischen Wider
stand gebremst, der bei der Wechselwirkung des Kolbens
18 mit dem Hohlraum "b" der Dämpfungsvorrichtung während
der Zeitspanne entsteht, da der Meßbolzen 2 unter der
Wirkung des Schlags ohne Widerstand im Innenraum des
Kolbens 18 verschoben wird. Dies wird dadurch erreicht,
daß der Ringspalt "e 1" zwischen den beweglich zugeordne
ten Oberflächen des Meßbolzens 2 und der Innenfläche
des Kolbens 18 erheblich größer ausgeführt ist als der
Ringspalt "e" zwischen den beweglich zugeordneten Ober
flächen des Kolbens 18 und des Verschlußstopfens 19.
In ähnlicher Weise werden von der Dämpfungsvorrichtung
ruckartige Verschiebungen des Meßbolzens 2 nach unten
aufgenommen. In diesem Fall wird im Hohlraum "b" der
Dämpfungsvorrichtung ein pneumatischer Unterdruck er
zeugt, der durch einen verlangsamten Lufteintritt in
diesen Hohlraum aus dem Hohlraum des Gehäuses 1 über den
Ringspalt "e" bedingt ist, welcher den pneumatischen
Widerstand darstellt. Hierbei wird im Innenraum des Kol
bens 18 kein Unterdruck erzeugt, weil der Ringspalt "e 1"
den Ringspalt "e" beträchtlich überschreitet. Als Er
gebnis bleibt der die Zahnstange 3 tragende Block 26
bei einer ruckartigen Abwärtsbewegung des Meßbolzens 2
auf der Stelle, so daß die Wirkung der ruckartigen Ver
schiebung des Meßbolzens auf das Meßsystem des Anzeige
gerätes ausgeschlossen ist.
Der Meßbolzen 2, der hin- und hergehende Bewegungen aus
führt, arbeitet im Grunde als eine Plungerpumpe, indem
er die mit Schmierstoffdämpfen gesättigte Luft aus dem
Hohlraum "b, a" der Dämpfungsvorrichtung in den Hohlraum
des Gehäuses 1 und zurück fördert. In Anbetracht der
ständigen Luftbewegung zwischen den Hohlräumen "b, a"
der Dämpfungsvorrichtung und dem Innenraum des Gehäuses 1
erfolgt die Luftschmierung sämtlicher Teile des Anzeige
gerätes, was deren Korrosion beim Arbeiten in entspre
chenden aggressiven Medien verhindert.
Claims (2)
1. Meßuhr mit einem Gehäuse (1), das in einer oberen und
einer unteren Führungshülse (10, 8) einen gegen Federdruck
längs verschiebbaren Meßbolzen (2) aufweist, der eine Zahn
stange (3) trägt, die mit einem Zeiger (6) getrieblich ver
bunden ist, mit einer Dämpfungseinrichtung mit einem in
der oberen Führungshülse (10) um den Meßbolzen (2) fest an
geordneten Ringkolben (18), dessen Stirnfläche mit der ins
Innere des Gehäuses (1) weisenden Stirnfläche der Führungs
hülse (10) einen Ringraum (b) bildet, dessen Volumen sich
mit dem Verschiebeweg des Meßbolzens (2) ändert und der
mit der Außenluft durch einen Spalt (e) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß auch in der
unteren Führungshülse (8) ein zusammen mit dieser einen zweiten Ringraum bildender Ringkolben (18 a) angeord
net ist,
daß beide Kolben (18, 18 a) als den Meßbolzen (2) umgreifen
de Ringhülsen ausgebildet sind und daß beide Ringräume (a,
b) Schmiermittel enthalten.
2. Meßuhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Kolben (18, 18 a) als Dichtmanschetten
ausgebildet sind.
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