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Tastapparat, insbesondere für Schleifmaschinen. Es sind verschiedene
Vorrichtungen zum Abstellen der Vorschubbewegung von Schleifscheiben oder Vorrichtungen
zur Betätigung von Signalen nach dem gewünschten Abschliff bekannt, bei welchen
das Werkstück mittels eines Tasters während der Arbeit fortwährend belastet wird-,
wobei sich der Taster dem fortschreitenden Abschliff gemäß mehr und mehr der Achse
des rotierenden Werkstückes nähert, bis durch den Taster direkt oder indirekt beeinflußte
Kontakte zur Berührung kommen und dadurch ein oder mehrere Stromkreise geschlossen
werden, welche die erwähnten Abstellvorrichtungen oder Signale betätigen. Die Genauigkeit
dieser Vorrichtungen genügt indessen in vielen Fällen nicht, da der Zeitpunkt der
Berührung der Kontakte wegen der ständigen Auflage des Tasters an dem laufenden
Werkstück bis zu einem gewissen Grade unsicher ist, und da die mechanischen oder
elektrischen Widerstände der Abstell- oder der Signalvorrichtungen nicht genügend=
konstant gehalten werden können, so daß die Betätigung der Abstell- oder der Signalvorrichtungen
das eine Mal etwas früher, das andere Mal etwas später stattfindet: Daneben bedeutet
auch die Abnutzung des ständig am Werkstück anliegenden Tastorgans eine Fehlerquelle;
ebenso die vielfach beobachtete Korrosion der Kontakte infolge von Funkenbildung,
welche dadurch verursacht wird, daß sich die Kontakte wegen des ständigen Anliegens
des Tastorgans auf dem rotierenden Werkstück stets unter schwachen Vibrationen nähern
und so den Stromkreis von der ersten Berührung bis zur Betätigung der Abstell- oder
Signalvorrichtungen fortwährend öffnen und schließen.
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Die Erfindung bezweckt eine wesentliche Verfeinerung derartiger Vorrichtungen
durch Vermeidung der genannten Übelstände, indem bei derselben das Tastorgan nicht
ständig mit dem Werkstück in Berührung steht, sondern nur in gewissen Zeitabständen,
z. B. nach jeweiligem Vorbeigang der gesamten Schleiflänge des Werkstückes an der
Schleifscheibe, für den kurzen Moment an dasselbe herantritt. Dadurch werden einerseits
die Abnutzung des Tastorgans und anderseits die Korrosion der Kontakte auf ein Minimum
beschränkt. Ferner wird der durch Berührung der Tasterkontakte geschlossene Stromkreis
nicht direkt zur Betätigung der Abstell- oder Signalvorrichtung benutzt, vielmehr
betätigt derselbe nur ein Relais, welclies erst auf die Abstell- oder Signalvorrichtung
wirkt. Die Zwischenschaltung eines derartigen Relais ermöglichtes, daß der durch
die Tasterkontakte geschlossene Stromkreis einen stets gleich großen mechanischen
oder elektrischen Widerstand zu überwinden hat, so daß die Betätigung der Signal-
oder Abstellvorrichtung stets erst bei einer genau bestimmten und immer gleichen
Berührungsintensität der Tasterkontakte erfolgt. Es kommt also für die Betätigung
der Abstell-oder Signalvorrichtung nicht mehr bloß darauf an, ob der Kontakt zustande
kommt oder nicht. Der Kontaktbereich von der ersten Berührung bis zur definitiven
Betätigung der Abstell- oder Signalvorrichtung wird vielmehr noch unterteilt und
dadurch die Genauigkeit
des Tasters entsprechend erhöht. Der elektrische
Übergangswiderstand zwischen den Kontakten ist nämlich bei der ersten leisen Berührung
der Kontakte so groß, daß nicht genügend Strom zur Betätigung des Relais durchfließt.
Mit wachsender Berührungsintensität sinkt aber dieser Widerstand rasch und. läßt
mehr Strom durch. Je nach dem mechanischen Widerstand des Relais tritt dasselbe
also bei schwächerem oder stärkerem Kontakt in Tätigkeit. Ein absolut gleich großer
Abschliff verschiedener Werkstücke derselben Art wird also nur erreicht bei stets
gleichbleibendem mechanischen Widerstand des Relais, zu dessen Überwindung ein stets
gleich starker Strom und eine infolgedessen stets genau gleiche gegenseitige Stellung
der Tasterkontakte erforderlich ist.
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Der Grundgedanke der Erfindung, bestehend in dem nur von Zeit zu Zeit
erfolgenden kurzen Betasten des Werkstückes, in Verbindung mit dem Relais von genau
bestimmtem und stets gleichbleibendem mechanischen Widerstand, kann natürlich auf
verschiedenste Art verwirklicht werden. Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel,
bei welchem der im allgemeinen vom Werkstück abstehende Taster nach jeweiligem Vorbeigang
der gesamten Schleiflänge des Werkstückes an der Schleifscheibe mittels eines Solenoids
an das Werkstück herangeführt und nach Berührung desselben sofort wieder losgelassen
wird, und bei welchem der mechanische Widerstand des verwendeten Relais dadurch
auf gleicher Höhe gehalten wird, daß es nur eine um ihre untere Kante frei drehbare
und normalerweise etwas schief nach hinten gestellte Klappe durch einen im Stromkreis
der Tasterkontakte liegenden kleinen Magneten über ihre Totpunktlage zu kippen braucht,
worauf die nach vorn fallende Klappe einen wettern Stromkreis schließt, welcher
erst zur Betätigung der Abstell- oder Signalvorrichtung dient.
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Die Zeichnung zeigt beispielsweise - eine Ausführungsform einer derartigen
Vorrichtung, bei welcher zwei Kontakte, ein Vor-und Fertigkontakt, vorhanden sind,
und die beiden Stromkreise Relais betätigen, welche auf je eine Klappe von gleichbleibendem
Widerstande wirken, wodurch zweite Stromkreise geschlossen, werden, welche Glühlampensignale
sichtbar machen. Es stellen dar: Abb. i einen Querschnitt durch die Tastvorrichtung
mit Signalapparat und Support, Abb.2 eine Ansicht von oben mit einem Schnitt durch
das Tastergehäuse, Abb. 3 eine Ansicht auf die Signale, Abb.4 ein perspektivisches
Bild mit den elektrischen Leitungen.
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Der auf der Schleifmaschine einstellbar sitzende Support i trägt zwei
Gehäuse 2 und 3, von welchen das erstere die Tastvorrichtung mit den elektrischen
Kontakten und das Solenoid enthält, während sich im zweiten die Relais mit der Signalvorrichtung
befinden.
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Der Taststift 4 im Gehäuse 2 wird vom Solenoid 5 in gewissen Zeitabständen
für einen Augenblick mit seinem äußeren Kopf 6 in radialer Richtung an das Werkstück
7 gedrückt, wobei die leichte Feder 8 gespannt wird, welche, nachdem der Stromkreis,
welcher durch das Solenoid geht, unterbrochen ist, den Taststift vom Werkstück abhebt.
Der Taststift ist in den Büchsen 9 und io im Gehäuse gelagert und trägt vorn einen
Kolben i i; welcher mit dem Gehäusezylinder 12 einen Luftdämpfer bildet, so daß
bei der Tasterbewegung Stöße vermieden werden. Der Tastbolzen i i trägt ein Querstück
13, auf welchem die beiden Kontakte 14 und 15
mit Differentialverstellung
und Mikrometerschrauben 16 und 17 befestigt sind. Die Gegenkontakte 22 und 23 sind
mit Isolierungen 2..1. und 25 im Support gelagert. - Kontakt 22 ist federnd verschiebbar.
Der Kontaktträger 26 wird durch Feder 27 mit Bund 28 gegeit die Mutter 29 gedrückt
und nach Berührung der Kontakte mit der Weiterbewegung des Tasters federnd zurückgeschoben.
Die Kontakte 14 und 22 seien die Vorkontakte genannt, 15 und 23 .die Fertigkontakte,
und es werden dieselben beispielsweise so eingestellt, daß die Vorkontakte 1110o
mm vor den Fertigkontakten in Berührung kommen. Die Vorkontakte haben hierbei den
Zweck, die Unterbrechung des weiteren Vorschubes der Schleifscheibe in radialer
Richtung zu veranlassen, wenn der anzuschleifende Durchmesser des Werkstückes bis
auf 11.o mm erreicht ist.
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Das Fertigschleifen auf den genauen Durchmesser erfolgt dann nur durch
den leichten Anpressungsdruck der Schleifscheiben an das Werkstück bis zum Ansprechen
des Fertigkontaktes. Um das Eindringen von Wasser und Schleifstaub in das Gehäuse
zu verhindern, ist der Taststift mit dem Gehäuse durch eine bewegliche absolut dichtende
Manschette 3o aus Gummi verbunden. Der Taster trägt vorn einen abgeflachten Diamanten
31. Die Solenoidspule 5 sitzt im Gehäuse 32 aus Weicheisen, welches in der Verschalung
2 befestigt ist, und erzeugt eine Zugkraft auf die Scheibe 33 des Taststiftes. Feder
8 ist gegen die auf Gehäuse 32 liegende Scheibe 34 abgestützt. Sämtliche Teile sind
in Haube 18 staubdicht abgeschlossen; Im Gehäuse 3, welches unter Gehäuse 2 angeordnet
ist, befinden sich die beiden Relais 40 und 41 mit den Signallampen 42 und 43
und
Klappen 44 und 45, von welchen je ein Stück für den Vorkontakt, das.andere für den
Fertigkontakt vorgesehen ist. Zwischen Relais und Flappe ist ein um eine Achse 48
vierdrehbarer Hebel d.6 bzw. .1 .7 angeordnet, dessen eines Ende beim Stronischluß
vorn Relais angezogen wird, wobei das andere die etwas schief stehende Klappe so
anstößt, daß dieselbe über die obere Totpunktstellung umklappt und auf den Kontakt
5o bzw. 51 zu liegen kommt, wodurch ein Stromkreis durch die Glühlampe d.2 bzw.
43 geschlosseü und durch die Klappenöffnung das Signal sichtbar wird.
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Nach Fertigbearbeitung -des Werkstückes wird der Solenoidstromkreis
durch Schalter 61 (Abb. q.) selbsttätig unterbrochen und durch Feder 8 der Taststift
d. zurückgezogen, die Vor- und Fertigkontakte voneinander abgehoben und dadurch
die Relaisstromkreise geöffnet, so daß der Hebel 46 bzw. 47 durch die Feder 52 bzw.
53 zurückgezogen wird und die Klappen mit Handrädchen 54 bzw. 5,9
aufgestellt
werden können, wobei auch der Glühlampenstromkreis unterbrochen wird.
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In der perspektivischen Darstellung in Abb..I sind die elektrischen
Leitungen eingezeichnet. Vom Element 6o führt die Leitung 64 über den Schalter 61,
welcher von dem nicht gezeichneten hin und her gellenden Schleifscheibenschlitten
betätigt wird, über den Kontakt 62 durch die Solenoidspule 5 und ist mit dem Ende
am Gehäuse 32 durch die Schraube 63 festgeldemmt. Die Gehäuse 32, 2 und 3 (Abb.
i und 2) sind durch den Support i metallisch 'miteinander verbunden und stehen durch
Leitung 65 mit dem Element 6o in Verbindung.
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Zu diesem Hauptstromkreis sind vier weitere Nebenstromkreise parallel
geschaltet. Der eine davon führt vom Element durch das Relais 40, den Vorkontakt
22, 14 und durch Gehäuse und Leitung 65 zum Element zurück, während der andere durch
Relais .I1 und Fertigkontakt 23 und 15 geht. Der dritte bzw. vierte Nebenstromkreis
geht vom Element durch -die Signallampe d.2 bzw. :I3, Kontakt 5o bzw. 51, Klappe
,Id. bzw. 45 und durch Gehäuse und Leitung 65 zum Element zurück.