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Flüssigkeitslibelle, insbesondere für Visiergeräte Die Erfindung betrifft
eine Verbesserung an Flüssigkeitslibellen, insbesondere solchen, wie sie bei Spiegelsextanten
Entfernungsmessern und ähnlichen Visiergeräten zur Horizontierung oder zur Erzeugung
einer Bezugsrichtung für die Visierrichtung üblich sind.
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Bei diesen Flüssigkeitslibellen schwimmt bekanntlich ein Luftbläschen
oder eine ähnliche Libelle auf dem Spiegel eines im übrigen mit Flüssigkeit vollständig
gefüllten Gehäuses, wobei der Gehäusedeckel nach oben gewölbt ist, so daß sich das
Luftbläschen stets unter dem höchstliegenden Punkt des Gehäusedeckels einstellt.
Diese Libelle wird bei Visiergeräten meist auf optischem Wege auf einen Spiegel,
eine Skala 0. dgl. projiziert, wo sie als Bezugsrichtung oder Bezugspunkt für die
Ablesung des zu messenden Winkels dient. Für den Beobachter muß die Möglichkeit
vorgesehen werden, die Größe des Libellenpunktes (Luftbläschen) in der ihm für die
Ablesung passenden Form beliebig einstellen zu können. Eine solche Einstellmöglichkeit
ist auch mit Rücksicht auf die durch Temperaturschwankungen bedingten Ausdehnungen
bzw. -Zusammenziehungen der Flüssigkeit und der damit verbundenen Verkleinerung
bzw. Vergrößerung des Luftbläschens erforderlich.
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Zur Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Größe des auf der Flüssigkeit
des Libellenbehälters schwimmenden Luftbläschens ist es bereits vorgeschlagen worden,
an der Wand des an sich ein gleichbleibendes Flüssigkeitsvolumen enthaltenden Libellenbebälters
eine nachgiebige NIembran vorzusehen. die durch eine auf die Mitte dieser Membran
wirkende Stellschraube mehr oder minder durchgedrückt werden kann. Es hat sich hierbei
jedoch gezeigt, daß die SIembran infolge des mehr oder minder starken Durchbiegens
nach kurzer Zeit beschädigt wird, insbesondere in der Nähe ihres starr eingespannten
Randes leicht aufreißt, so daß der I,ibellenbehälter undicht wird.
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Bei einer weiteren bekannten Anordnung ist der die Libelle enthaltende
Flüssigkeitsbehälter als elastisches Glied in Form eines Wellrohres ausgebildet,
das durch entsprechende
Verkürzung bzw. durch Verlängerung die
Einstellung des Libellenpunktes auf die gewünschte Gröé bewirkt. Auch bei dieser
Anordnung läßt sich infolge der beim Einbau des Wellrohres in das Gerät bestehenden
Schwierigkeiten ein Dichthalten des Flüssigkeitsbeh'lters und somit eine störungsfreie
Arbeitsweise der Einrichtung nur bis zu gewissen Grenzen erreichen.
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Die Erfindung l)ezieht sich auf einen Flüssigkeitsvorratsbehälter
in Gestalt eines einseitig geschlossenen rohrförmigen Körpers von veränderlichen
Volumen, welcher an dem Libellenbehälter vorzugsweise -über ein Verbindungsglied
angeschlossen ist.
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Der Zweck der Erfindung besteht darin. eine Einricbtuiig zu schafen.
die sich iii der Herstellung und im Einbau gegenüber hekannten Ausführungen ähnlicher
Art durch größere Einfachheit und Zweckmäßigkeit auszeichnet. Außerdem gewährleistet
sie. da bedeutend unempfindlicher gegen rauhe Behand lung als Membranen, ein einwandfreies
A beiten und daher volle Betriebssicherheit.
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Diese Vorteile werden gemäß der Erfindung dadurch erzielt, daß der
rohrförmige Körper nach Art eines Bourdonrohres aus elastischem, biegsamem Werkstoff
hergestellt ist und eine vorzugsweise halblireisförmig gebogene Gestalt aufweist.
Außerden ist das geschlossene Ende dieser Röhrenfelder mit einer verstellbaren Halterung.
beispielsweise einer im Gehöuse des Visiergerätes angeordneten Verstellschraube
mit Spindel. versehen.
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Es sei noch erwähnt. daß man zur Größenverstellung von Libellenbläschen
auf Flüssigkeitsspiegeln an den die Libelle enthaltenden Flüssigkeitsbehälter bereits
einen rohrförmigen Isrümmer als Ausgleichskörper für den Flüssigkeitsvorrat angeschlossen
hat. Bei die ser bekannten Anordnung: handelt es sich jedoch im Gegensatz zum Erfindungsgegenstand
nicht um eine Röbrenfeder mit elastischen Eigenschaften. sondern der hier vorgesehene
Rohkrümmer besteht aus starrem Material. welches bei auftretenden Stößen eine Bruchgefahr
nicht ausschließt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung, sind nachstehend an einer in
der Zeichnung bei spielsweise in Verbindung mit einem Spiegelsextanten dargestellten
Ausführungsform l)eschrieben, und zwar zeigt Fig. I die hier interessierenden Teile
des Spiegelsextanten in einem l@ängsschnitt und Fig. 2 einem Querschnit durch das
Libellengehäuse mit dem daran sich anschließenden Rohrkrümmer.
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Der etwa zur Beobachtung der Sonne oder eines andere Himmelskörpers
geeignete Spiegelsextant ist an einer Wand 3 angeordnet. an welcher der unter verschiedenen
Winkeln einstellbare Spiegel 4 gehaltert ist. Die Einstellung dieses Spiegels erfolgt
über an sich bekannte und in der Zeichnuing nicht weiter daroestellte Zwischengetriebe
von flelr Rändelknopf 5 ans, wobei der eingestellte Winkel an einer mit diesen Rändelknopf
verbundenen Winkelteilung 6 gegenüber einem gerätefesten Zeiger abgelesen werden
kann. Mit 7 ist ein einstellbares Sonnenglas (Filter) für die Beobachtung der Sonne
bezeichnet. Dieses Glas kann leicht aus dem Blickfeld herausgeklappt werden, falls
andere Himmelskörper anvisiert werden sollen. Das Ziel wird unmittelbar durch den
Anzeigespiegel 4 anvisiert, zu welchen Zweck der Spiegel 4 halb lichtdurchlässig
gestaltet ist. z. B. an seiner Unterfläche nur mit einem sehr schwachen Sillberbelag
verschen ist. Das Bild des anvisierten Himmelskörpers wird in Beziehung zu dem auf
dem Flüssigkeitsspiegel 9 befindlichen I,ufthläschen 8 gebracht. indem das Bild
dieses Luftblächens von einem Spiegel 10 durch die Sammellinse 11 auf die Unterseite
des Spiegels 4 projiziert wird. Um auf dem Spiegel 4 ein deutliches Bild des Luftbläschens
8 zu erhalten. ist letzteres im Brennpunkt der Linse 1 1 angeordnet. Für den Gebrauch
des Gerätes bei Nacht ist eine elektrische Lampe 12 oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
9 vorgesehen, welche das Luftbläschen S beleuchtet.
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Die Libelle und die neuen Einstellmittel sind genauer aus Fig. 2
ersichtlich. Hiernach umfaßt die Libelle eine von einem zylindrischen Gefäß 14 umgebene
Kammer 13, eine Deckellinse 15 und eine Bodenlinse 16. Diese Einzelteile werden
durch ein zylindrisches Gehäuse 17 zusammengehalten. welches an der Wand 3 befestigt
ist. Für die erfindungsgemäße Einstellung der Größe des Luftbläschens S ist die
Rammer I3 über das Anschlußglied IS mit dem einen Ende 19 eines biegsamen Eehälters
in Gestalt des metallischen Bourdonrohres 20 verbunden, welches in das beispielsweise
mittels Schrauben 22 an der Wand 3 befestigte Gehäuse 21 hineinragt. Das andere
Ende 23 des Rohres 20 ist dicht verschlossen und nach rechts oder links verstellbar,
wie dies in Fig. 2 beispielsweise mit gestrichelten Linien angedeutet ist. Das Verbindungsstück
18 besitzt eine enge Durchführung 24. durch welche die Flüssigkeit von dem Bourdonrohr
20 in die Libellendose eintreten und auch wieder zurücktreten kann, menn das Rohr
20 durchgebogen wird. Zur Verstellung des Rohres 20 ist an seinem Ende 23 ein Auge
26 befestigt. durch welches der Bolzen 27 einer Spindel 28 hindurchgeführt und mittels
Splintes 30 gehaltert werden kann.
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Die Spindel ist ilì dem Gehäuse 21 verschraubbar mittels des auf ihr
befestigten Rändelknopfes
29 wobei sich der Bolzen 27 in dem Auge
26 frei drehen kann. Bei diesem Drehen des Knopfes 29 wird das geschlossene Ende
des Rohres 20 geradlinig nach links oder rechts verstellt, wodurch sich die Krümmung
des Rohres ändert. Hierdurch wird die in diesem Rohr enthaltene Flüssigkeit in die
Kammer 13 gedrückt, wodurch sich das Luft- -bläschen auf jede beliebige Größe einstellen
läßt. Da bei diesem Einstellvorgang keine Teile übermäßig scharf gebogen oder geknickt
werden, treten auch keine Beschädigungen oder Ermüdungserscheinungen des Materials
und somit auch nach langem Gebrauch keinerlei Leckverluste auf, wie dies bisher
bei der Verwendung einer Slemhran leicht der Fail war.
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Die gleiche oder ähnliche Einstellvorrichtung kann auch bei Libellen
zur Horizontie- -rung einer Plattform oder bei Libellen für andersartige Zielvisiere
oder Entfernungsmesser u. dgl. Anlvendung finden.