DE746079C - Verfahren zur Herstellung von verpressbaren, schmelzbaren, glasklaren Kunstmassen aus Polystyrol - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von verpreßbaren, schmelzbaren, glasklaren Kunstmassen aus Polystyrol Die unter dem Namen Polystyrol im Handel befindlichen Kohlenwasserstoffverbindungen fanden bisher nur als hochwertii2e Spritzguß-Tnassen ausgedehnte Verwendung. Die durch-Verpressen versuchsweise hergestellten Formlinge zeigen eine zu große Sprödigkeit.
• Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung von leicht verpreßharen Massen aus Polystyrol unter Verwendung von chloriertem Naphthalin. Schmilzt man chloriertes Naphthalin, welches geruchlose, sich etwas fettig anfühlende Plättchen bildet, bei etwa ioo°, so bildet sich eine farblose Flüssigkeit, die nach Zusatz von granuliertem Polystyrol und Steigerung der Wärme auf i 5o° nach intensivem Durchkneten in einer elektrisch beheizbaren bronzenen Knetmaschine eine gummiartige, zähe, glasklare und farblose Masse bildet, -die sich zwischen beheizten Walken zu Platten und Folien auswalzen läßt und die man genau wie andere Kunstharze, z. B. die Mischpolymerisate der Vinyl- und Acrylester, in angeheizten Formen verpressen kann.
• Durch den Zusatz von chloriertem Naphthalin verliert das Polystyrol seine spezifische Sprödigkeit und wird für Zwecke, bei denen eine höhere Biege- und Schlagfestigkeit notwendig ist, erst geeignet. Seine für viele Zwecke wertvolle Eigenschaft der unbedingten Formtreue nach einer zweiten Verformung bleibt "durch den Zusatz .von chloriertem Naphthalin unverändert erhalten. Formlinge aus Vinyl- und Acrylharzen zeigen diese Eigenschaft nicht, sondern gehen nach .einer zweiten Verformung bei Erwärmung mehr oder weniger in die ursprüngliche Form zurück. Der Wert der Erfindung besteht nun darin, daß durch den Zusatz von chloriertem Naphthalin die Eigenschaften des Polystyrols denen der Naturharze, z. B. des Schellacks, angeglichen werden. So kann es wie Schellack überall da, wo man bisher dieses Auslands-

  produkt benutzte, z. B. zur Herstellung von

  Schallplatten, schmelibareQ Lackioörpern oder

  Basisplatten zum technischer

  Wachsmodelle, als AXäauschstoff

  Verwendung fi.. )ist. es aber

  für viele Zwecke gegenüber

  den Vorteil der G Farblosig-

  keit. _ .

  Für Zahnprothesen wMystyrol be-

  reits als Spritzgußvorgeschlagen,

  doch konnte es wegen der sehr teuren Apparatur und der Sprödigkeit des Materials keinen Artklaitg*,finden. Das nach dem vorliegen, den Verfahren elastisierte Polystyrol benötigt zu seiner Verformung für Zahnprothesen nur die bisher für Kunstharzprothesen gebräuchlichen Küvetten und Pressen und stellt durch seine höhere Biege- und Bruchfestigkeit ein dem reinen Polystyrol überlegenes Prothesenmaterial dar.
• Beispiel 1 i 5 Teile chloriertes Naphthalin werden bei i oo'=, am besten in einem beheizbaren Rührwerk, geschmolzen und unter Steigerung der Temperatur bis auf i5o' 85 Teile Polystyrol mit dieser Schmelze zu einer glasklaren, gummiartigen Masse verknetet.
• Beispiel 2 8o Teile obiger Schmelze werden mit 5 Teilen -Ruß und 15 Teilen Kieselgur homogen verknetet.
• Beispiel 3 In einer Schmelze von 2o Teilen chloriertem Naphthalin verteilt man o,05 Teile Titandioxyd und o,o2 Teile Toluidinrot. Dann fügt man 8o Teile Polystyrol hinzu und verfährt wie nach Beispiel i. Das Resultat ist eine zahnfleischfarbene, für Prothesenzwecke _geeignete Schmelze. Beispiel. 4 An Stelle der in Beispiel 3 angegebenen Farbstoffe verwendet man keramische Farbstoffe in den gewöhnlichen Zahnfarben.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von verpreßbaren, schmelzbaren, glasklaren Kunststoffen aus Polystyrol, dadurch gekennzeichnet, daß man Polystyrol je nach dem gewünschten Weichh@eitsgrad mit einer kleineren oder größeren Menge chlorierten Naphthalins unter Erwärmen verknetet.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Polystyrol in das zuvor geschmolzene Chlornaphthalin eingebracht wird.
3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man der Schmelze Füllstoffe und Pigmente in der jeweils dem Zweck entsprechenden Art und Menge beimischt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift ...... Nr. 553 048; französische - ...... . 685 821; britische - ...... - 379 716.