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Endschaltung, besonders für Hebezeuge mit Wechselstrom- bzw. Drehstromantrieb
Bei Hubwerken und Fahrwerken, insbesondere für Hebezeuge, werden Endschaltungen
angebracht, die ein Überfahren der äußersten Fahrt- oder Hubbegrenzungen verhindern
sollen. Meist sind für beide Fahrtrichtungen Endschalter vorgesehen, z. B. ein Hubendschalter
und ein Senkendschalter. Bei richtigem Phasenanschluß des @-1,ntrielas, sofern Zweiphasenwechselstrom
oder Drehstrom angewendet wird, ist durch die Endschalter ein Überfahren der Endstellungen
und das Beschädigen des Hebezeugs o. dgl. unmöglich gemacht.
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Erfahrungsgemäß kommt es nun aber'trotz ausführlicher Betriebsanweisungen
und besonderer Hinweise auf die Wichtigkeit des richtigen Phasenanschlusses immer
wieder vor, daß die Antriebe falsch angeschlossen werden. Da das Hebezeug auch bei
falschem Anschluß ohne weiteres läuft, wird von den Bedienungsleuten vielfach demUmstand
keine Bedeutung beigemessen. daß der Hubdruckknopf das Senken und der Senkdruckknopf
das Heben schaltet; man läßt also den falschen Anschluß einfach bestehen.
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Wird dann aber die Last beispielsweis-. nach oben bis unter den Endschalter
gefahren, so wird zwar der Hubendschalter durch das mechanische Endschaltgestänge
betätigt, bleibt aber wirkungslos, weil infolge des falschen Phasenanschlusses der
Strom über den Senkendschalter geht und dieser an der oberen Hubbegrenzung nicht
betätigt wird. Die Last fährt dann gegen die Seiltrommel oder das Windengehäuse;
dieses kann zerstört werden, das Seil reißt, dieLast stürzt ab, und ähnliche Beschädigungen
oder Unfälle treten ein.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung soll der falsche Phasenanschlüß wirkungslos
gemacht. werden, so daß also die Endschaltung auch dann in Tätigkeit tritt, wenn
Phasenvertauschung stattgefunden hat. Gelöst wird diese reue Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch, daß der Motorstrom über einen Zusatzschalter geleitet ist, bei falschem
Phasenanschluß des Antriebs durch das Endschaltgestänge hetätigt
wird.
Beispielsweise sind also an die obere Hubbegrenzung des mechanischen Endschaltgestänges
zwei Endschalter angeschlossen, von denen der eine im Hubstromkreis und der andere
im Senkstromkreis liegt, so daß also auf jeden Fall ein Stillsetzen des Antriebs
erfolgt, gleichgültig, wie er an die Netzphasen angeschlossen ist.
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Zweckmäßigerweise wird man den zusätzlichen Endschalter so an das
Gestänge ati'-schließen, daß er etwas später betätigt wird als derjenige Schalter,
der bei richtigem Phasenanschluß ordnungsgemäß in Kraft tritt. Die Schalter sind
entsprechend einzustellen, so daß auf keinen Fall ein Überschreiten der oberen Endlage
eintritt.
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Es ist nicht erforderlich, daß für jede Begrenzung zwei Endschalter
vorhanden sind, es genügt ein Zusatzschalter. Man kann sogar mit einfachen Hilfskontakten
auskommen, die an den bisher verwendeten Endschalter zusätzlich angebracht werden,
so daß kein besonderer Schalter erforderlich ist. DieZusatzkontakte können dann
beispielsweise Motorschütze. steuern, die damit in der beschriebenen Weise ebenfalls
auch bei falschem Phasenanschluß das Überschreiten der Bahnendbegrenzungen verhindern.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann man sogar den richtigen
Netzanschluß selbsttätig herbeiführen, und zwar zweckmäßig ebenfalls durch die Hilfskontakte
am Endschalter. Diese Hilfskontakte steuern dann einen Umpolschalter für den Motor,
so daß nach erstmaligem Ansprechen der Zusatzkontakte der richtige Netzanschluß
hergestellt wird und der Antrieb und die Endschaltung in der üblichen Weise arbeiten.
Für den Fall, daß die Winde mehrfach umgesetzt wird, womit man bei Elektroflaschenzügen
rechnen muß, kann der Umpolschalter auch mit einer Fortschalteinrichtung versehen
«-erden, so daß also auch ein wiederholter falscher Anschluß niemals zum Überschreiten
der Endlagen führen kann.
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Die Erfindung ist für alle vorkommenden Fälle anwendbar, also beispielsweise
auch dann, wenn ein Haupthubmotor und ein Feinhubmotor vorhanden sind. Sie ist auch
für Fernsteuerung benutzbar und erfordert keine zusätzlichen Schleifleitungen. Auch
die Ausführung der Steuerorgane beeinträchtigt die neue Erfindung nicht, sie ist
sowohl bei Handschaltern wie bei Schaltwalzensteuerung, Umschaltersteuerung und
bei Benutzung polumschaltbarer Motoren anwendbar. Auch kann man mit ihr den Hauptstrom
sowie den Hilfsstrom schalten.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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!ebb. i zeigt eine einfache Hebezeugschaltung mit Druckknopfschalter
und einem Hubmotor. Die Phase R ist, wie üblich, unmittelbar angeschlossen, während
die beiden Phasen S und T über die entsprechenden Kontakte des Druckknopfschalters
D und über die Endschalter E und F zum 12otor geführt sind. Nach der Erfindung
besteht aber auch keine unmittelbare Verbindung zwischen den .Kontakten der Schalter
F und F zum Motor l". -vielmehr sind die Kontakte mit den entsprechenden
Kontakten der Endschalter und H verbunden, und erst über die Kontakte i und 2 dieser
Zusatzschalter geht die Leitung weiter zu den Klemmen 1-" und W am Klemmbrett K
und von dort zum Motor.
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Ist nun die Winde falsch angeschlossen. d. h. sind die Phasen.S und
T vertauscht worden, so läuft der Strom vom HandschalterD über den Senkendschalter
F, und beim Drükken des Senkdruckknopfes wird gehoben. Kommt die Last an der oberen
Hubbegrenzung an, so wird zwar der Hubschalter E betätigt. Das hat jedoch keine
Wirkung, weil beim Senken die Kontakte I%., und W. anliegen und die Kontakte[-,
und g", stromlos sind. Die durch den Schalter E gegebene Endstellung wird also glatt
durchfahren. Unmittelbar darauf spricht jedoch der Schalter(;
an, der vom
Endschaltergestänge an der Hubseite kurz nach dem Schalter E bewegt wird. Hierdurch
wird der über den Endschalter F geleitete und zum Motor fließende Strom unterbrochen
und damit die Hubbewegung doch noch stillgesetzt. Der falsche Netzanschluß führt
also nicht zur Zerstörung oder Beschädigung der Winde, und es ist Gelegenheit gegeben,
die richtige Polung vorzunehmen.
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Entsprechendes gilt für die Begrenzung der Senkbewegung. Auch diese
wird durch zwei Schalter G und H überwacht, von denen der eine mit den Kontakten
p'., bl'_ und der andere mit den Kontakten l',. I3", des Druckknopfschalters D verbunden
ist, so daß auf jeden Fall die Senkbewegung rechtzeitig beendet wird.
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Nach Abb. 2 braucht man nicht zwei Schalter G und H. es genügt vielmehr
ein zweipoliger Schalter h, über den die entsprechenden Leitungen der beiden Schalter
E und F geführt sind. In diesem Beispiel ist die Schaltung des Motors durch eine
Schaltwalze .11 bzw. einen Walzenumschalter angenommen. Durch die Unterbrechung
bei 1' ist angedeutet, daß die Schaltung auch als Fernschaltung ohne weiteres und
ohne zusätzliche Schleifleitungen verwendbar ist.
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Die Erfindung kann noch weiter dahin durchgebildet und vereinfacht
«-erden, daß überhaupt kein zusätzlicher Schalter, sondern nur zusätzliche Kontakte
an den Schaltern h .-
und F gebraucht werden, mit deren Hilfe malt
ein
Motorschütz steuert. Dies ist .in Abb. 3 dargestellt. An den Endschaltern E und
F ist an einem beliebigen, beim Schalten bewegten Teil je eine Kontaktbrücke 3 und
4 oder eine sonstige Kontaktvorrichtung vorgesehen, welche nach dem Betätigen eines
der beiden Schalter anspricht, sofern dieser Schalter nicht selbst die Motorbewegung
beendet. Das Schließen bzw. Öffnen eines der Kontakte 3 oder 4 hat das Ansprechen
des Motorschützes P und damit das Abschalten des Hubmotors zur Folge. Es ist also
für die Vermeidung der Folgen eines falschen Phasenanschlusses nicht erforderlich,
daß ein besonderer Schalter eingebaut wird, es genügt die Anbringung zweier Kontakte
bzw. Kontaktpaare, um die gestellte Aufgabe zu lösen.
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Die Erfindung kann in mannigfaltiger Hinsicht abgewandelt werden;
so ist beispielsweise bei Endschaltern mit einer Schaltwelle lediglich ein zusätzlicher
Hilfskontakt mit der ihn betätigenden Kurvenscheibe erforderlich. Das Endschaltergestänge
ist, gleichviel ob es von einer in den Windungen der Seiltrommel laufenden Wandermutter
oder von der Unterflasche unmittelbar betätigt wird, so einzurichten, daß bei aufeinanderfolgender
Auslösung der Hauptkontakte und der Hilfskontakte der Endschaltung die Unterflasche
noch mit Sicherheit vor Überschreitung der Endstellung zum Stehen gebracht wird.
Zweckmäßig werden verstellbare Nocken o. dgl. vorgesehen, welche nach Herstellung
des richtigen Phasenanschlusses so eingestellt werden, daß der Hubweg bis an die
äußerste zulässige Grenze ausgenutzt und gleichzeitig die durch die falsche Phasenfolge
ausgelöste Schaltung wieder rückgängig gemacht wird.
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Bei den bislang beschriebenen Beispielen wird man nach dem erstmaligen
Ansprechen des Zusatzschalters dieUmpolung vornehmen. Man kann mit dem Ansprechen
des Zusatzschalters auch ein entsprechendes Schild o. dgl. betätigen,. welches die
Bedienungsleute auf die Notwendigkeit der Umpolung aufmerksam macht. Bei der Ausführung
nach Abb. 4. kann auch das noch fortfallen. Hier betätigen die Kontakte 3 und 4,
die wiederum- an den Endschaltern unmittelbar angebracht sein können, ein Schütz
5; welches das Fortschaltwerk 6 bewegt. Dieses Fortschaltwerk arbeitet auf einen
Umpoler 7, der die Phasenvertauschung dementsprechend beim Betätigen einer der Kontaktbrücken
3 oder 4. selbsttätig vornimmt. Bei Anwendung eines solchen selbsttätig gesteuerten
Phasenvertauschers braucht auf den richtigen Anschluß überhaupt nicht mehr geachtet
zti werden, dieser wird vielmehr grundsätzlich immer selbsttätig herbeigeführt.
Irgendein Fehlanschluß mit seinen ungünstigen Folgen ist damit ausgeschlossen, so
daß die eingangs gestellte Aufgabe durch diese Ausführung am vollkommensten gelöst
ist.