-
Aus Mittelstück und Seitenwänden bestehender Kompressionslöfel Die
Erfindung bezieht sich auf einen aus Mittelstück und Seitenwänden bestehenden Kompressionslöffel
zum Blutstillen von Zahnextralçtionswunden aus biegsamem, mit der Schere schneidbarem
Werkstoff.
-
Es sind Wundverbände bekannt, bei denen die Wunde mittels eines muldenförmigen
Schutzkörpers überdeckt wird, aber für Zähne wunden sind diese Schutzkörper ungeeignet,
denn sie werden durch Ktebestreifen, Haltebänder oder durch einen federnden Ring
über der Wunde gehalten, was im Munde keine Anwendung finden kann.
-
Es sind ferner Abdrucklöffel bekannt, die zwar zum Halten einer plastischen
Masse dienen, womit jedoch nicht eine Bintstillung erreicht wird, sondern ein negativer
Abdruck von Zähnen oder andern Kieferteilen. Diese Löffel besitzen einen Griff,
welcher ein Zubeißen stört; auch bieten diese Löffel durch ihre Form nicht die Möglichkeit,
die Wundränder weit zu überdecken, ohne die Schlußbiß stellung zu stören, wenn neben
der Wunde noch Zähne stehen, und sind auch nicht so anpassungsfähig an die jeweilige
Kieferform.
-
Diese Mängel werden durch die Erfindung beseitigt, und es wird ein
Kompressionslöffel hergestellt, der eine Abdeckung von Zahnwunden gewährleistet,
ganz gleich, welche Form die Wunde oder auch der Kiefer an dieser Stelle hat, und
das Halten des Löffels braucht nicht durch die Hand oder Bänder o. dgl. zu erfolgen,
sondern durch den Gegenkiefer in ungestörter Schlußbißstellung.
-
Das Wesen der Erfindung liegt darin, daß entweder die Biegekanten
des Kompressionslöffels zwischen Mittelstück und Seitenwänden zwecks guter Anpassung
an die Kieferform Einschnitte aufweisen oder daß die Seitenwände Verlängerungen
besitzen oder darin, daß das Mittelstück einseitig oder beiderseitig Verlängerungen
aufweist, wodurch die Wunde auch weit über die Wundränder hinaus abdeckbar ist,
ohne daß die Schlußbißstellung gestört wird. Die ungestörte Schlußbißstellung ist
trotz zwischenliegenden Wundverbandes erforderlich, denn bei geringster Bewegung
des Wundverbandes platzt das inzwischien entstandene Blutgerinsel irgendwo auf,
worauf das Blut von neuem fließt; wenn aber
die Kiefer gegenseitig
durch die Schlußbißstellung verankert sind, so ist eine ruhige Wundb edeckung gewährleistet.
-
Bei der Blutstillung durch Kompression benutzte man bisher die Finger
oder die Gegenzähne, welche eine Zwischenmasse (meist in Form von Watte oder wärmeplastischen
oder sonstigen Massen) unmittelbar auf die Wunden preßten, während der neue Kompressionslöffel
nicht nur die Wunde aus der Richtung des Gegenkiefers komprimiert, sondern auch
von den andern Seiten her.
-
An Hand der Zeichnung ist die Erfindung entsprechend erläutert.
-
Abb I zeigt den bekannten Löffel, von dem die Erfindung ausgeht,
schräg von der Seite von oben her. Er besteht aus dem Mittelstück I und den Seitenwänden
2. Die Seitenwände 2 stehen nicht rechtwinklig zu dem Mittelstück, sondern bilden
mit diesem einen stumpfen Winkel. Die Grenze zwischen den Seitenwänden und dem Mittelstück
ist keine scharfe Kante. Sie soll deshalb keine scharfe Kante sein, damit das Material
an dieser Stelle nicht bricht, falls der Kompressionslöffel öfters benutzt wird.
-
Abb.2 zeigt den Löffel in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform.
Der Löffel ist an den Stellen 3 eingekerbt. wodurch Flügelansätze entstehen, welche
durch Biegen gegenüber den Wänden ein individuelles Anpassen gestatten.
-
Ab;b. 3 zeigt den Kompressionslöffel in einer anderen Ausführungsform.
Die Seitenwände 2 haben allseits abgerundete Flügelansätze 4, während das Mittelstück
I an den beiden Stirnkanten ausgespart ist; die Aussparungen lassen sich gegebenenfalls
durch Beschneiden noch mehr aussparen, damit das Mittelstück I gut zwischen zwei
etwa dieWunde begrenzende Zähne paßt und der Kompressionslöffel beim Zubeißen nicht
stört.
-
Abb. 4 zeigt den Löffel schräg von der Seite, aber von unten her
in einer noch anderen Ausführungsform. Die Seitenwändeo haben je einen Flügelansatz
4, während das Mittelstück 1 nur an einer Seite die Aussparung wie der Löffel nach
Abb. 3 und an der anderen Seite einen auch durch Biegen beweglichen Fiügelansatz
5 hat.
-
Abb. 5 zeigt den Löffel aus derselben Richtung wie Abb. 4 doch hat
das Mittelstück 1 nicht nur zwei Seitenwände 2, sondern außerdem zwei Flügelansätze
5, die durch Biegen in ihrer Lage zu den Wänden 2 verändert werden können.
-
Abb. 6 zeigt den Löffel, wie er in Abb. 3 dargestellt ist aber im
Munde. Man sicht hier, wie das Mittelstück 1, welches, da von der Seite gesehen,
nicht von außen sichtbar und deshalb nur durch eine schraffierte Linie veranschaulicht
ist, zwischen den beiden der Wunde benachbarten Zähnen Platz hat, während die beiden
Seitenwände 2 mit den Flügelansätzen 4 von innen und von außen die darunterliegende
Wunde bedecken. Alle anderen Zähne können sich berühren, ohne daß der zwischengeschaltete
Kompressions löffel stört.
-
Die Whkungsweise ist folgende: Der die Wunde sattelförmig überdeckende
Löffel dient zur Aufnahme einer Zwischenmasse aus Watte, Mull oder im warmen Zustand
plastischer und im abgekühlten Zustand erhärtender Masse oder einer anderen Masse,
die zunächst an die Form der Wunde auschmiegsam ist und dann widerstandsfähiger
wird, so daß sie dann genügend Kompressionswiderstand dem heraussickernden Blut
entgegensetzt. Das Material des Löffels ist so beschaffen, daß sich die Form durch
Beschneiden oder Biegen an besondere Kieferformen anpassen läßt, obwohl die Grundform
(Abb. 3) ohne Änderung für fast alle Fälle paßt. Durch die Flügelansätze 4 und 5
ist eine weitestgehende Anpassungsfähigkeit ermöglicht, weil diese eine erhöhte
Biegbarkeit zulassen; ferner wird durch die Flügelansätze 4, 5 ein wesentlicher
Teil der Wundungebung mitkomprimiert, was besonders wichtig ist bei zerklüfteten
Wunden. Die Form nach Abb. 1 kann in Ausnahmefällen genommen werden, wenn nicht
zwei Nachbarzähne die Wunde begrenzen oder auch wenn keine Gegenzähne darauf beißen;
wenn Gegenzähne vorhanden sind, würde bei Benutzung dieser Form der Biß gesperrt
werden und dies wäre nachteilig für eine ruhig gestellte Kompression, weil dann
die Gegenzähne sich nicht mit den übrigen Gegenzähnen verzahnen können, also sich
nicht zur Ruhigstellung ineinander verankern können. Die Form nach Abb. 2 findet
in ähnlichen Fällen Verwendung wie die Form nach Abb. I, jedoch ist bei der Form
nach Abb.2 durch die Einkerbungen 3 ein besseres Biegen der Enden des Löffel je
nach Form des Kiefers möglich. Die Form nach Abb. 4 tvird gebraucht bei den beiden
oberen hinteren Mahlzähnen, weil hier der Alveolarfortssatz jäh abfällt; wenn nicht
die Wand 5 vorhanden wäre, könnte die Zwischenmasse nach hinten ausweichen undkeine
Kompression auf die Wunde ausüben. Die I"onu nach Abb. 5 ist nur in wenigen Ausnahmefällen
nötig, z. B. bei Deformitäten.
-
Sind keine Gegenzähne deríWunde gegenüber vorhanden, dann kann man
die fehlenden Gegenzähne durch eine Watterolle oder sonstige Zlvischenmasse ersetzen,
damit trotzdem ein guter Druck auf den Löliel ausgeübt werden kann. Die in den Wandungen
des Kompressionslöffels angebrachten Lochungen 6 dienen
zum Einfädeln
von Schnüren bzw. Knebel, damit ein Verschlucken während des Schlafens vermieden
wird.