DE745388C - Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen linearen Polyamiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen linearen Polyamiden

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DE745388C
DE745388C DEI63127D DEI0063127D DE745388C DE 745388 C DE745388 C DE 745388C DE I63127 D DEI63127 D DE I63127D DE I0063127 D DEI0063127 D DE I0063127D DE 745388 C DE745388 C DE 745388C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G69/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
    • C08G69/02Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids
    • C08G69/08Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids derived from amino-carboxylic acids
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F6/00Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
    • D01F6/58Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products
    • D01F6/60Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products from polyamides

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen linearen Polyamiden Wenn man w-Aminocarbonsäuren mit einer Kette von mindestens fünf Atomen zwischen Aminogruppen und Carboxylgruppen oder in der Carboxylgruppe abgewandelte gleichwirkende Abkömmlinge derselben, z. B. Ester, auf höhere Temperatur erhitzt, so tritt Kondensation zu schmelzbaren bzw. löslichen polymeren Anhvdridverbindungen ein. - Hierbei kann eine so hohe Verkettungsstufe erreicht werden, daß die Umsetzungserzeugnisse zu wertvollen Fäden verformt werden können. Ähnliche Produkte erhält man durch Erhitzen von Lactamen mit mindestens sieben Ringgliedern nach dem Verfahren des Patents 748 233, vorzugsweise in Gegenwart von beschleunigenden bzw. regelnden Stoffen, wie Wasser und Alkohol, und bzw. oder Salzen von Aminen oder Aminocarbonsäuren bzw. Kombinationen solcher Stoffe.
  • Es wurde nun weiter gefunden, daß sich hochmolekulare lineare Polyamide vorteilhaft dadurch herstellen lassen, daß man am Aminooder- Iminostickstoff formylierte oder acetylierte Abkömmlinge von oo-Aminocarbonsäuren mit einer Kette von mindestens fünf Atomen zwischen der Amino- und der Carboxylgruppe bzw. deren in der Carboxylgruppe abgewandelte Derivate einschließlich der Lactame genügend lange auf polyamidbildende Temperaturen erhitzt, wobei acy Tierbare S toffe; wie Wasser, Alkohol, Ammoniak, Amine, anwesend sein können und beim Erhitzen der Acyllactame anwesend sein müssen.
  • Für das Verfahren geeignete Aminocarbonsäuren bzw. Lactame, z. B. e-Aminocapronsäure, g-Aminononansäure, i i-Aminoundekansäure, a-Amino-n-amyl-y-thiobuttersäure (als Form;ylverbindung erhältlich aus a-Formylamino-amylmercaptan und y-Chlorbuttersäure), s=Caprolactam, - E-Aminocaprylsäurelactam können durch Reste der Essigsäure oder Ameisensäure substituiert sein. Besonders wichtig ist die Ameisensäure, durch welche Aminosäuren.bekanutlich sehr leicht und schon bei relativ niedriger Temperatur formyliert werden.
  • Ein besonderer Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß die Amino,säuren in Form ihrer Formyl- oder Acetylverbindungen auch aus komplexen Gemischen leicht isolierbar sind, ganz besonders im- Falle der Formylverbindungen. Im letzteren Falle genügt es, die Aminosäure oder das die Aminosäure enthaltende Gemisch mit 98 bis ioo°Jaiger Ameisensäure, gegebenenfalls in Gegenwart eines wasserentziehenden Mittels, z. B. Phtlialsäureanhydrid oder einer mit Wasser ein azeotropes Gemischbildenden Hilfsflüssigkeit zu erhitzen find schließlich die Aminosäure durch Abdestillieren, gegebenenfalls nach vorausgehender Filtration, zu isolieren. Notfalls kann aus dem Rückstand die Form@-laminosäure durch ein indifferentes Lösungsmittel, z. B. Aceton oder Alkohol, abgetrennt werden. Auch durch Erhitzen von Gemischen aus Aminosäuren und Formamid oder von Chloral und Aininosäuren lassen sich Formvlaminosäuren gewinnen.
  • Neben den Forrnylverbindungen sind .auch die Acetylenverbindungen sehr leicht zugänglich. Die Acetylierung kann sowohl finit Hilfe von Essigsäureanhyd@rid oder Mischungen von Essigsäure und Essigsäureanhydrid in der Wärme als auch durch Schütteln der wäßrig f n e Aminosäurelösung mit Essigsätireanhydrid in Gegenwart von 1Tatrium#bicarbonat. Soda oder Natriumacetat oder durch Einleiten ketenhaltiger Dämpfe in die alkalische Lösung der Säuren durchgeführt werden. Die Acyllactame sind leicht erhältlich durch Umsetzung der Lactame mit Acylierungsmitteln, z. B. mit Säurechloriden, in indifferenten Lösungsmitteln.
  • Die Bildung der Polyamide in der Hitze wird erleichtert und geregelt durch die Gegenwart vorwiegend alkalischer Stoffe, z. B. von Magnesiumoxyd, Alkaliacetat, hochsiedender tertiärer Basen, wie Dimetliyloctadecylamin oder Dadecylguanidin, oder vorwiegend saurer Stoffe, wie Chlorwasserstoff, Zinkchlorid Toluolsulfonsäure, Kampfersulfon.säure, Phosphorsäure, Überchlorsäure oder Salze von Aminen bzw. Aniinosäuren init starken Säuren. Sie wird weiterhin begünstigt durch gegebenenfalls zeitlich begrenztes Durchleiten eines indifferenten Gases, wie Kohlensäure oder Stickstoff, oder von organischen Dämpfen indifferenter Art, z. B. Benzol oder esterbildender Lösungsmittel, z. B. 3letlivlalkoliol oder 3tliclall:ohol, ferner von Wasserdampf durch die Schmelze. Zur Erzielung heller oder farbloser Produkte ist für Fernhaltung des Luftsauerstoffes -Sorge zu tragen. Immerhin neigen die Acylaminosäuren verhältnismäßig wenig zu o@vd'ativer Verfärbung.
  • Die Umsetzungen können auch in Gegenwart hochsiedender Lösungsmittel vorgenomnien werden, r. B. von o-Chlorphenol, m-Kresol oder technischem Xylenol.
  • Eine in den meisten Fällen besonders gut geeignete Arbeitsweise besteht darin, da.ß man dieAcylaininosätirenoderAcyllactamezunächst in Gegenwart von Wasser oder Alkohol unter Druck so lange erhitzt, bis die niononieren Umsetzungsteilnehmer, insbesondere die ursprünglich vorhandenen oder nachträglich gebildeten Lactame, im wesentlichen verschwunden sind und dann die flüchtigen L-nisetztingsprodukte oder Hilfsstoffe durch Druckverminderung entfernt. Anschließend wird das Erhitzen unter Atmosphärendruck oder unter verniindertemDruck fortgesetzt, jedoch ist ein Arheiten unter vermindertem Druck gegen Ende der Reaktion nicht unbedingt erforderlich.
  • Neben den Acylaminosäuren hzw. Acyllactanien können auch kondensationsfähige Verbindttngen zugegen sein, welche am einen Ende Arninogruppen oder Alkylaminogruppen, am anderen Ende Carboxylgruppen oder zur Kondensation befähigte substituierte Carboxylgruppen, wie Estergruppen, oder Amidgruppen enthalten, z. B. einfache o,--lminocarbonsäuren oder deren Ester oder Salze, ferner Gemische von 2w-Diaminen und uo>-Dicarbonsäuren sowie schmelzjiare lineare Verkettungsprodukte, welche endständig noch Amino- und Carboxylgruppen aufweisen, z. B. die niederen oder mittleren Kondensationsprodukte aus co Aminocarbonsäuren init mindestens sechs C _-l#,tomen in unverzweigter I#,-ette. Bei der Polykondensation dieser zusätzlichen Stoffe entstehen durch Abspaltung Wasser oder Alkohole als acylierbare Stoffe, die ihrerseits wieder als Acceptoren für die abgespaltene niedrige Fettsäure dienen kÖnnen. Solche Stoffe können zweckmäßig auch im zweiten Stadium der Kondensation zugesetzt werden. Die dann eintretende neuerliche Entwicklung von Gasen und Dämpfen fördert die Entfernung der Spaltprodukte aus den Acylarnino:verbindungen.
  • Ein nachträglicher Zusatz in der Hitze nicht lactambildender Aminosäuren, z. B. @-Aminolieptansäure, wirkt stabilisierend.
  • Es ist bereits bekannt, daß beim Erhitzen von s-Benzaininocapro.nsäure unter @bspalcung von Benzoesäure ein polymerer Stoff entsteht; Produkte, die für praktische Verwendungszwecke brauchbar sind, wurden hierbei nicht erhalten.
  • Gegenüber dem bekannten Verfahren der einfachen Kondensation von Aminosäuren hat das neue Verfahren verschiedene wichtige Vorzü-e.
  • Zun.iclist lassen sich die Ausgangsstoffe leichter .durch Umkristallisieren in reiner Foi m darstellen, während die dipolaren Aniinosätiren nur schwierig durch Umkristallisieren von Fremdstoffen, insbesondere Salzen, zu trennen sind. Weiter ist es sehr vorteilhaft, daß die Acvlaminosätiren und noch mehr die acylierten iactatne einen verhältnisinäßig niedrigen Schmelzpunkt besitzen, so daß schon beim 1CTnisetzeingslieginn eine einheitliche, gegebenenfalls auch leicht rührbare Masse vorliegt.
  • Auch die acylierten Lactarne lassen sich -aus Rohgemischen sehr leicht in reinem Zustand erhalten, so daß z. B. die Aufarbeitung von stark verunreinigten Lactamrohgemischen oder die Aufarbeitung von Lactamdestillationsrückständen auf Acyllactame technische und wirtschaftliche Vorteile bietet.
  • Bemerkenswert ist ferner'die gute Stabilität der Verfahrensprodukte in der Schmelze und die geringe Neigung zur Oxydation in der Hitze. Dies gilt besonders für Erzeugnisse, bei welchen die Acyllactame erst in einem späteren Zeitpunkt der Umsetzung nachgesetzt wurden.
  • Die glatte Bildung hochpolymerer Erzeugnisse ohne Zersetzung der Acylverbindungen ist uberraschend. Es war zu befürchten, daß infolge der verschärften Umsetzungsbedingungen, die in manchen Fällen notwendig sind, Zersetzungen und Nebenreaktionen auftreten würden.
  • In der vorliegenden Erfindung wird ein Schutz auf die Ausgangsprodukte nicht begehrt. Es sollen lediglich die in den Ansprüchen gekennzeichneten Verfahrensstufen unter Schutz gestellt werden. Beispiel i Man schmilzt i Mol Formyl-e-aminocapronsäure (Fp.93°), hergestellt durch Kochen der rohen, noch etwas Hydrochlorid enthaltenden Aminosäure mit überschüssiger 98°/aiger Ameisensäure, Abdestillieren der Ameisensäureund Umkristallisieren aus wenig Alkohol, bei 2oo°, steigert die Temperatur im Laufe i Stunde auf 22o°, dann weiter auf 25o bis 26o°. Nach im ganzen sechsstündigem Erhitzen im Stickstoffstrom ist die Kondensation beendigt. Das farblose, beim Erkalten opak erstarrende Reaktionsprodukt schmilzt bei aiol und läßt sich zu sehr guten Fäden verspinnen. Beispiel 2 i Mol Acetylaminocapronsäure (Fp. io2°) wird in einem flachen Gefäß in Gegenwart von %0O Mol Hexamethylendiamin erst i Stunde auf 2oo°, dann 8 Stunden auf 24.o° erhitzt. Das unter Essigsäureabspaltung gebildete Polyamid ist dem nach Beispiel i hergestellten sehr ähnlich. Beispiel 3 Man erhitzt i Mo.l Formyl-E-a.mino-n-capronsäure im Stickstoffraum i Stunde auf Zoo bis 2:1o° ansteigend und drückt dann die Schmelze mit Stickstoff in ein Gefäß, das 1/1, Mol des, Salzes aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin enthält. Man rührt durch und erhitzt weiter erst 2 Stunden auf 2.1o° unter Druck, dann noch drucklos unter StickstOff 3 Stunden auf 26o bis 275°. Man erhält ein farbloses, gut spinnbares Erzeugnis von hoher Stabilität. Beispiel :1 Man erhitzt Formyl-@-aminoheptansäure in. 2 Teilen Xylenol erst i Stunde in geschlossenem; Gefäß bei 22o°, dann unter Abdestillieren des Wassers 8 Stunden lang beim Siedepunkt des Xylenols. Das Reaktionsprodukt wird durch Einrühren der Xy lenollösung in kalten Alkohol als flockiges Pulver gefällt. Nach dem Zusammenschmelzen bei 240° ist das Erzeugnis (Fp. 22r°) gut spinnbar.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen linearen Polyamiden, dadurch gekennzeichnet, daß man am Amino-oder Iminostickstoff -formylierte oder acetylierte Abkömmlinge vori co-Aminocarbonsäuren mit einer Kette von mindestens 5 Atomen zwischen der Amino- und der Carboxylgruppe bzw. deren in der Carboxylgruppe abgewandelte Derivate, einschließlich der Lactame, genügend lange auf polyamidbildende Temperaturen erhitzt, wobei acylierbare Stoffe, wie Wasser, Alkohol, Ammoniak, Amine, anwesend sein können und beim Erhitzen der Acyllactame aber anwesend sein müssen.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Dämpfe eines °hydroxylhaltigen Stoffes, wieWasser oder Alkohol, durch die Reaktionsmischung hindurchgeleitet werden.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst unter überdruck in Gegenwart von Stoffen erhitzt wird, welche die acylierbaren Stoffe, wie Wasser oder Alkohol, aus Zusatzstoffen während des Erhitzens entstehen lassen. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften- in Betracht gezogen worden: britische Patentschrift ..... N r. .16i 236; USA.- 2 071 253; italienische - , . . . . - 365246.
DEI63127D 1938-12-08 1938-12-09 Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen linearen Polyamiden Expired DE745388C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1060139B (de) * 1955-07-23 1959-06-25 Glanzstoff Ag Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polyamiden aus Dicarbonsaeuren und Diaminen oder aus Amino-carbonsaeuren
DE1211390B (de) * 1957-08-28 1966-02-24 Perfogit Societa Per Azioni Verfahren zur Polykondensation von aus Diaminen und Dicarbonsaeuren gebildeten Salzen

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