DE1060139B - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polyamiden aus Dicarbonsaeuren und Diaminen oder aus Amino-carbonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polyamiden aus Dicarbonsaeuren und Diaminen oder aus Amino-carbonsaeurenInfo
- Publication number
- DE1060139B DE1060139B DEV9249A DEV0009249A DE1060139B DE 1060139 B DE1060139 B DE 1060139B DE V9249 A DEV9249 A DE V9249A DE V0009249 A DEV0009249 A DE V0009249A DE 1060139 B DE1060139 B DE 1060139B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- melt
- pressure
- water
- inert gas
- polyamides
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G69/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
- C08G69/02—Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids
- C08G69/04—Preparatory processes
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Polyamides (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyamiden aus Dicarbonsäuren und Diaminen
oder aus Aminocarbonsäuren in fortlaufendem Arbeitsgang.
Bei der Herstellung von linearen Polyamiden aus insbesondere Dicarbonsäuren und Diaminen hat sowohl
das Ausgangsmaterial als auch das Endprodukt einen Schmelzpunkt, der weit über dem Siedepunkt
des Wassers liegt. Wenn man von wäßrigen Lösungen der aus Dicarbonsäuren und Diaminen gebildeten
Salze ausgeht, so ist man gezwungen, während der Verdampfung des Wassers überatmosphärischen Druck
anzuwenden. Man geht dann gewöhnlich so vor, daß man nach Abdampfen der Hauptmenge des Wassers
unter überatmosphärischem Druck und bei einer Temperatur, die anfangs über dem Schmelzpunkt des
Ausgangsmaterials liegt und gegen den Schluß sich über den Schmelzpunkt des Polyamids steigert, den
Druck allmählich senkt, wobei noch weiteres Wasser als Dampf entspannt und gegebenenfalls die Temperatur
noch durch Aufheizen des entstehenden Polykondensate gesteigert wird. Schließlich wird das so
gebildete Polyamid nach Erreichung der gewünschten Viskosität aus dem Autoklav in Form von Bändern
od. dgl. unter gleichzeitiger Abkühlung nach dem Austritt abgedrückt oder ausgepumpt. Versucht man
nun, dieses Verfahren kontinuierlich zu gestalten, so ergeben sich Schwierigkeiten. Eine drucklose und damit
kontinuierliche Kondensation läßt sich nämlich beim Siedepunkt des Wassers in großen Apparaten
wegen des Erstarrens des nur in geringem Anteil kondensierten Produktes nicht durchführen. Es ist zwar
bekannt, die Verdampfung des in der Schmelze enthaltenen Wassers in dünnen Schichten vorzunehmen.
Es treten jedoch nach dieser Arbeitsweise bei größeren Durchsätzen Schwierigkeiten auf, daß es nicht
mehr gelingt, die nötige Wärme durch die Heizflächen auf die vorübergehend fest werdenden Produkte zu
übertragen. Verdampft man aber das Wasser unter überatmosphärischem Druck, wobei die Schmelze in
dieser Stufe etwa 10% Wasser enthält, so ergeben sich beim Entspannen dieser Masse auf atmosphärischen
Druck Hindernisse dadurch, daß das in der Schmelze enthaltene Wasser bei Druckminderung sehr
rasch verdampft, seinen Wärmebedarf aus der Schmelze zieht und diese unter ihrem Schmelzpunkt
abkühlt. Ein neuerliches Aufheizen der fest gewordenen Produkte ist dann unmöglich, weil der Wärmeübergang
von den Heizflächen auf das Polyamid nicht ausreichend ist und zum Schmelzen so lange
Zeiten benötigt werden, daß Zersetzung des Polykondensates eintreten kann. Es ist weiterhin bekanntgeworden,
den Entspannungsprozeß in einem beheizten Rohr von zunehmendem Durchmesser vorzu-Verfahren
zur kontinuierlichen Herstellung von Polyamiden aus Dicarbonsäuren
und Diaminen oder aus Aminocarbonsäuren
und Diaminen oder aus Aminocarbonsäuren
Anmelder:
Vereinigte Glanzstoff-Fabriken A. G.,
Wuppertal-Elberfeld, Glanzstoff-Haus
Wuppertal-Elberfeld, Glanzstoff-Haus
Dr. Heinz Indest, Erlenbach/M.,
Dr. Heinz Massat und Dr. Helmut Stoehr,
Dr. Heinz Massat und Dr. Helmut Stoehr,
Obernburg/M.,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
nehmen. Das in bestimmten Abständen sich erweiternde Rohr bietet der durchlaufenden Schmelze so
viel Widerstand, daß die Druckminderung allmählich erfolgt. Die Heizung dieses Rohres reicht dann aus,
um die Temperatur der Schmelze beizubehalten oder gegebenenfalls weiter zuerhöhen. Der Nachteil einer
solchen Vorrichtung liegt aber darin, daß es nicht möglich ist, während des Entspannungsvorganges
gleichzeitig den sich bildenden Wasserdampf zu entfernen, so daß größere Dampfvolumina entstehen und
dadurch die Schmelze nicht mehr kontinuierlich abfließen kann. Nach einem weiteren bekannten Verfahren
wird die Herstellung von Polyamiden so durchgeführt, daß eine gleichbleibende Ausgangsstoffmenge
durch aufeinanderfolgende Stufen einer Erhitzungsapparatur hindurchgeführt wird, wobei jeweils eine
Stufe höheren Drucks und eine Stufe niedrigeren Drucks aufeinanderfolgen. Hierbei ergeben sich aber
komplizierte und umfangreiche Apparaturen, bei denen jede Stufe nach Durchfluß menge und Druck reguliert
werden muß. Aus den speziellen Eigenschaften der Polyamidschmelzen, welche von hoher Viskosität sind
und sich bei den angewandten Temperaturen nach längerem Erhitzen zu zersetzen beginnen, ergeben sich
auch bei diesem Verfahren Schwierigkeiten, welche
. besonders darin liegen, daß durch ungleichmäßiges Abfließen der schwer beweglichen Schmelze aus den
Beruhigungszonen der verschiedenen Erhitzer für einen Teil der Schmelze zu lange Verweilzeiten entstehen
und eine Qualitätsminderung durch Zersetzung der Schmelze eintreten kann.
909 558/470
Es wurde nun gefunden, daß man Polyamide aus Dicarbonsäuren und Diaminen oder aus Aminocarbonsäuren
in fortlaufendem Arbeitsgang herstellen kann, wenn man die wäßrige Lösung der Ausgangsmaterialien
unter Beibehaltung überatmosphärischen Druckes, vorzugsweise von 15 bis 20 atü, in einem Druckverdampfer
auf Temperaturen über dem Schmelzpunkt der Reaktionsmasse unter Entfernung der Hauptmenge
des Wassers erhitzt, darauf die sich bildende Schmelze unter Entgegenleitung eines inerten Gas- oder Dampfstromes
von demselben Druck und derselben Temperatur, bezogen auf die Druck- und Temperaturverhältnisse
der Schmelze, bis zum gewünschten Polykondensationsgrad kondensiert und schließlich das erhaltene
Produkt auf Atmosphärendruck bringt.
Als Gase können alle sauerstofffreien Gase verwendet werden, welche mit der Schmelze nicht reagieren,
also insbesondere Stickstoff, Wasserstoff, Edelgase, Kohlensäure und gasförmige Kohlenwasserstoffe.
Als verdampfende Flüssigkeiten kommen besonders inerte organische Flüssigkeiten in Frage,
deren Dampfdruck bei 275° C höher als 18 atü liegt. Hierfür eignen sich besonders Kohlenwasserstoffe, wie
Benzinfraktionen, Benzol und einige seiner Homologen, und aliphatische sowie cyclische Äther, wie Diäthyläther,
Tetrahydrofuran oder Tetrahydropyran, ferner alicyclische Kohlenwasserstoffe. Das in der
Schmelze noch enthaltene oder durch weitere Kondensation sich bildende Wasser verdampft in dem entgegengeleiteten
Gas- oder Dampfstrom geregelt und allmählich, wodurch eine plötzliche und starke Abkühlung
der Schmelze, welche zum Erstarren führen müßte, auf einfache Weise vermieden wird.
Das Entgegenleiten des inerten Gas- oder Dampfstromes kann in verschiedener Art vorgenommen werden.
Eine besonders intensive Wirkung wird dann erzielt, wenn man die Schmelze durch eine Düsenplatte
umpumpt und der durch die Löcher der Düse fein verteilt austretenden Schmelze den inerten Gas- oder
Dampfstrom entgegenleitet. Das Entgegenleiten des inerten Gas- oder Dampf stromes kann auch senkrecht
zur Richtung der abfließenden Schmelze erfolgen. Nach einer weiteren Ausführungsform ist es auch
möglich, den Gas- oder Dampfstrom mittels einer Düse besonders fein zu verteilen und diesen Gasstrom in
feiner Verteilung durch die Schmelze strömen zu lassen.
In allen Fällen lädt sich der Gas- oder Dampfstrom mit dem vorhandenen Wasserdampf der Reaktionsmasse auf, entfernt diesen geregelt aus der Schmelze
und ermöglicht hierbei eine vollständige Kondensation der Schmelze bis zu der gewünschten Viskosität.
Das Durchleiten des inerten Gas- oder Dampfstromes wird man zweckmäßigerweise so vornehmen,
daß man den mit Wasserdampf beladenen Gas- oder Dampfstrom nach Abtrennung des Wassers in einem
Kreislauf der Apparatur wieder zuführt. Bei Gasen wird man hierbei einen Wärmeaustauscher und Kühler
bekannter Konstruktion verwenden, während man den Dampfstrom mittels eines Wärmeaustauschers und
eines Kühlers verflüssigt, so daß man das Wasser aus der flüssigen Phase durch entweder Schichtentrennung
oder Destillation entfernen kann.
Die nun entwässerte Schmelze, deren relative Viskosität nach weiterer Kondensation von etwa 1,5 bis
auf 2,0 bis 2,5 angestiegen ist, kann aus dem Sumpf des Druckbehälters in ein druckloses Gefäß, welches
zur Verhinderung von Wärmeabgabe ebenfalls geheizt ist, entspannt werden, wobei sich in diesem Beruhigungsgefäß
unter Druck gelöstes Gas oder Dampf oder eventuell mitgerissene Gas- oder Dampfblasen abscheiden
können; gegebenenfalls kann zur Beschleunigung dieses Vorganges auch ein Vakuum angesetzt
werden. Von diesem Gefäß aus kann nun die fertigkondensierte Schmelze kontinuierlich auf bekannte
Weise einem Spinnapparat zugeleitet oder als Band ausgegossen und in festem Zustand zerkleinert werden.
Es ist bereits bekannt, die Schmelze von Polyamiden während oder nach der Polykondensation mit Gasen
ίο oder Dämpfen in Berührung zu bringen. So wird beispielsweise
die Schmelze von Lactampolyrnerisaten vor dem Verspinnen in Form feiner Fäden durch einen
Stauerstofffreien Raum fallen gelassen, durch den gleichzeitig ein inertes Gas geleitet wird. Durch dieses
Verfahren sollen die Monomeren aus dem Polykondensat entfernt werden. Die Schmelze eines solchen spinnfertigen
Polyamids darf praktisch kein Wasser mehr enthalten; somit ist das erwähnte Verfahren mit der
Erfindung, die auf die Entfernung des Wassers während des Polykondensationsprozesses gerichtet ist,
nicht vergleichbar.
Auch bei Verfahren zur Herstellung von Polyamiden, also bei eigentlichen Polykondensationsverfahren,
hat man beispielsweise als Wärmeträger heiße Gase oder Dämpfe verwendet. Diese Gase oder
Dämpfe — genannt wird unter anderem auch Wasserdampf — sollen jedoch nur die zur Polykondensation
notwendige Wärme zuführen. Allein aus der Tatsache, daß Wasserdampf als brauchbar bezeichnet wird, läßt
sich erkennen, daß nicht daran gedacht war, durch die Einwirkung von heißen Gasen oder Dämpfen das in
der polykondensierenden Masse enthaltene Wasser zu entfernen.
Sowohl von diesen bekannten Verfahren als auch von einer ebenfalls vorbeschriebenen Arbeitsweise,
nach der die Polykondensation unter vermindertem Druck und unter Durch- oder Überleiten eines sauerstofffreien
Gases vorgenommen wird, unterscheidet sich die Erfindung grundsätzlich. Nur dadurch, daß
das aus der wäßrigen Lösung der Ausgangsstoffe stammende sowie bei der Kondensation entstehende
Wasser bei der Polykondensation selbst, d. h. aus der unter erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur
stehenden Reaktionsmasse entfernt wird, ist es mög-Hch, das Polykondensat anschließend auf Normaldruck
zu entspannen. Dies gelingt, wie oben ausgeführt, wenn man inerte Gase oder Dämpfe, die unter den
gleichen Druck- und Temperaturbedingungen stehen wie die Schmelze, dieser entgegenleitet. Durch diese
Maßnahme ist die Möglichkeit gegeben, den gesamten Polykondensations- und gegebenenfalls Spinnprozeß
kontinuierlich durchzuführen.
Eine 6O°/oige, auf 80° C erwärmte Lösung aus
äquimolaren Teilen von Hexamethylendiamin und Adipinsäure in Wasser unter Zusatz von 0,6 Molprozent
Essigsäure wird mittels einer Druckpumpe gleichmäßig in einen auf 280° geheizten Druckverdämpfer
geleitet, wobei sie einen Röhrenvorwärmer durchläuft, welcher mittels Diphenyldampf auf 280
bis 300° C erhitzt wird. Dabei erhöht sich die Temperatur der eingepumpten Lösung auf 275° C unter Verdampfen
des größten Teils des als Lösungsmittel verwendeten Wassers und unter Kondensation des verwendeten
Salzes bis zu einer relativen Viskosität des Kondensates von etwa 1,5.
Aus dem Röhrenvorwärmer treten die Flüssigkeit und der Dampf in einen zu dem Druckverdampfer gehörigen,
ebenfalls auf 275° C geheizten Beruhigungs-
raum, in welchem sich Flüssigkeit und Dampf trennen. Die Menge des austretenden Dampfes wird durch
einen druckgesteuerten Regler so eingestellt, daß ein Wasserdampfdruck von 18 atü aufrechterhalten wird.
Das Vorkondensat, welches noch 8 bis 13fl/o Wasser
enthält, wird über einen durch den Flüssigkeitsstand gesteuerten Regler in den zweiten Teil des Apparates
gefördert. Dieser besteht aus einem Flüssigkeitskreislauf, in welchem die Schmelze unter einem Druck von
17,5 atü im Kreislauf durch eine Hülse mit mehreren Löchern nach Art einer Brause umgepumpt wird, wodurch
eine feine Verteilung der Schmelze erzielt wird. Der feinverteilten herabfallenden Schmelze entgegen
strömt ein StickstofFstrom von gleichem Druck von 17,5 atü und einer Temperatur von anfänglich 290° C.
Der Stickstoff strom nimmt dabei aus der Schmelze so viel Wasser auf, daß deren Wassergehalt sich unter
rascher Kondensation auf weniger als 0,3 °/o vermindert und eine relative Viskosität der Schmelze von 2,1
bis 2,3 erreicht wird. Die neu zutretende Schmelze wird unmittelbar vor der Kreislaufpumpe der umlaufenden
Schmelze kontinuierlich zugesetzt, während das fertigkondensierte Produkt aus dem Sumpf über
einen vom Stand aus gesteuerten Regler gleichmäßig entspannt wird und von hier in den dritten Teil der
Apparatur eintritt. Der aus dem Apparat durch einen Druckregler gesteuert austretende Stickstoff wird über
einen Wärmeaustauscher, in welchem zugleich der eintretende Stickstoff vorgewärmt wird, und einen Kühler
unter Beibehaltung des Druckes auf 15 bis 200C
abgekühlt, und das ausgeschiedene Wasser wird in einem Abscheider kontinuierlich entfernt. Mittels
einer Gasumlaufpumpe wird der Stickstoff darauf unter demselben Druck durch eine mit Kieselgel gefüllte
Adsorptionssäule geleitet, vollständig getrocknet und über den Wärmeaustauscher und einen mit
Diphenyl geheizten Spitzenvorwärmer wieder in die Kolonne eingepumpt. Wenn die Kieselgelsäule sich
mit Wasser gesättigt hat, besteht die Möglichkeit, auf eine zweite derartige Säule umzuschalten und die erste
zu regenerieren. Das fertigkondensierte Polyamid, wie es aus dem zweiten Teil der Apparatur austritt, enthält
noch kleine Mengen Stickstoff gelöst, welche in dem dritten Teil der Apparatur, einem drucklosen
Sammelgefäß, ausgasen.
Bei einer Verweilzeit von einer Stunde erhöht sich dabei die Viskosität der Schmelze auf 2,4 bis 2,7, gemessen
als relative Lösungsviskosität. Von diesem Gefäß aus wird das Kondensat über eine vom Stand
geregelte Pumpe der Spinnapparatur zugeführt.
Eine 60%ige Lösung aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure in Wasser unter Zusatz von Essigsäure
wird genau wie im Beispiel 1 in einem Druckverdämpfer unter 18 atü vorkondensiert. Die 8 bis
13 °/o Wasser enthaltende Schmelze wird in den zweiten Teil des Apparates gefördert. Dieser besteht aus
einem Rohr, welches zu zwei Dritteln mit der Schmelze gefüllt ist. Im unteren Drittel befindet sich ein Lochring
vom halben Durchmesser des Rohres. Mittels einer Flüssigkeitspumpe wird Benzol auf einen Druck
von 17,5 atü gebracht und durch einen Überhitzer auf 290° C vorgewärmt, so daß aus dem durchlochten
Ring überhitzter Benzoldampf von 17,5 atü in feinen Blasen in die Schmelze eintritt. Der Benzoldampf
steigt in der Schmelze auf und nimmt dabei das verdampfende Wasser auf. Er tritt dann in das obere
Drittel des Rohres, den Dampfraum, ein, welcher zur Abscheidung von mitegrissener Flüssigkeit dient, und
wird aus diesem Raum durch ein druckgesteuertes Ventil in einen Kühler entspannt. Das Kondensat besteht
aus Benzol und Wasser. Die Benzolschicht wird auf bekannte Art durch Abdestillieren des Azeotrops
Benzol —Wasser vollkommen entwässert und der Flüssigkeitspumpe wieder zugeleitet. Die Schmelze
hat in diesem zweiten Teil der Apparatur eine Verweilzeit von 3 Stunden. Sie tritt am Boden des Rohres
durch ein vom Flüssigkeitsstand aus gesteuertes Ventil in das wie im Beispiel 1 angeordnete Entspannungsgefäß, in welchem die Verweilzeit 1 Stunde beträgt.
Das fertige Kondensat von einer relativen Viskosität von 2,4 bis 2,5 wird durch eine Pumpe als Band in
Wasser geleitet und nach Abkühlung mittels einer Schnitzelmaschine zerkleinert.
Claims (4)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polyamiden aus Dicarbonsäuren und Diaminen
oder aus Aminocarbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrige Lösung der Ausgangsmaterialien
unter Beibehaltung überatmosphärischen Druckes, vorzugsweise von 15 bis 20 atü, in einem Druckverdampfer auf Temperaturen
über dem Schmelzpunkt der Reaktionsmasse unter Entfernung der Hauptmenge des Wassers erhitzt, darauf die sich bildende Schmelze
unter Entgegenleiten eines inerten Gas- oder Dampfstromes von etwa demselben Druck und derselben
Temperatur bis zum gewünschten PoIykondensationsgrad kondensiert und schließlich das
erhaltene Produkt auf Atmosphärendruck bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schmelze in feiner Verteilung
dem inerten Gas- oder Dampfstrom entgegenleitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den inerten Gas- oder Dampfstrom
in feiner Verteilung durch die Schmelze leitet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den inerten Gas- oder
Dampfstrom nach Abtrennung des mitgeführten Wassers im Kreislauf in den Reaktionsraum zurückleitet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 745 388, 901 592;
schweizerische Patentschrift Nr. 281 096;
britische Patentschrift Nr. 615 954.
Deutsche Patentschriften Nr. 745 388, 901 592;
schweizerische Patentschrift Nr. 281 096;
britische Patentschrift Nr. 615 954.
© 909 558/470 6.59
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL102671D NL102671C (de) | 1955-07-23 | ||
NL207922D NL207922A (de) | 1955-07-23 | ||
BE548810D BE548810A (de) | 1955-07-23 | ||
DEV9249A DE1060139B (de) | 1955-07-23 | 1955-07-23 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polyamiden aus Dicarbonsaeuren und Diaminen oder aus Amino-carbonsaeuren |
FR1151708D FR1151708A (fr) | 1955-07-23 | 1956-06-19 | Procédé pour la préparation continue de polyamides en partant d'acides dicarboniques et de diamines, ou d'acides aminocarboniques |
CH355614D CH355614A (de) | 1955-07-23 | 1956-06-27 | Verfahren zur Herstellung von Polyamiden aus Dicarbonsäuren und Diaminen oder aus Aminocarbonsäuren in fortlaufendem Arbeitsgang |
GB21590/56A GB806252A (en) | 1955-07-23 | 1956-07-12 | Process for the continuous production of polyamides from dicarboxylic acids and diamines or amino-carboxylic acids |
US599354A US2923699A (en) | 1955-07-23 | 1956-07-23 | Process for production of polyamides |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV9249A DE1060139B (de) | 1955-07-23 | 1955-07-23 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polyamiden aus Dicarbonsaeuren und Diaminen oder aus Amino-carbonsaeuren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1060139B true DE1060139B (de) | 1959-06-25 |
Family
ID=7572601
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV9249A Pending DE1060139B (de) | 1955-07-23 | 1955-07-23 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polyamiden aus Dicarbonsaeuren und Diaminen oder aus Amino-carbonsaeuren |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2923699A (de) |
BE (1) | BE548810A (de) |
CH (1) | CH355614A (de) |
DE (1) | DE1060139B (de) |
FR (1) | FR1151708A (de) |
GB (1) | GB806252A (de) |
NL (2) | NL207922A (de) |
Families Citing this family (12)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE567584A (de) * | 1957-05-17 | |||
BE591399A (de) * | 1959-06-06 | |||
NL266575A (de) * | 1960-07-01 | |||
NL125467C (de) * | 1960-08-24 | |||
BE630204A (de) * | 1961-02-28 | |||
BE613848A (de) * | 1961-04-26 | |||
BE629185A (de) * | 1962-03-21 | |||
GB1145286A (en) * | 1965-04-30 | 1969-03-12 | Ici Ltd | Polyamide preparation |
US3501441A (en) * | 1968-05-06 | 1970-03-17 | Monsanto Co | Process for preparing a polyamide |
DE2728817A1 (de) * | 1977-06-27 | 1979-01-04 | Basf Ag | Verfahren zur herstellung von hochkonzentrierten waessrigen loesungen von dicarbonsaeurediaminsalzen und polyamidpraekondensaten |
DE2728931A1 (de) * | 1977-06-27 | 1979-01-04 | Basf Ag | Verfahren zur herstellung von polyamiden |
US4739035A (en) * | 1986-08-27 | 1988-04-19 | The Standard Oil Company | Two-step process for the manufacture of polyamide from diamine and dinitrile |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE745388C (de) * | 1938-12-08 | 1944-12-07 | Ig Farbenindustrie Ag | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen linearen Polyamiden |
GB615954A (en) * | 1946-08-22 | 1949-01-13 | Eric Ellery | Manufacture of new polyamides |
CH281096A (de) * | 1949-11-23 | 1952-02-29 | Inventa Ag | Verfahren zum Entfernen von Monomeren aus Lactampolymerisationsprodukten. |
DE901592C (de) * | 1941-02-22 | 1954-01-14 | Zellwolle Und Kunstseide Ring | Verfahren zur Herstellung von Polyamiden |
Family Cites Families (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2130523A (en) * | 1935-01-02 | 1938-09-20 | Du Pont | Linear polyamides and their production |
US2165253A (en) * | 1936-07-15 | 1939-07-11 | Du Pont | Preparation of polyamides |
BE429727A (de) * | 1937-08-20 | |||
US2172374A (en) * | 1937-11-09 | 1939-09-12 | Du Pont | Polymerization process |
US2241322A (en) * | 1938-09-30 | 1941-05-06 | Du Pont | Process for preparing polyamides from cyclic amides |
BE436539A (de) * | 1938-09-30 | |||
US2742451A (en) * | 1953-08-03 | 1956-04-17 | Glanzstoff Ag | Method of polycondensing diglycol esters of terephthalic acid |
-
0
- NL NL102671D patent/NL102671C/xx active
- BE BE548810D patent/BE548810A/xx unknown
- NL NL207922D patent/NL207922A/xx unknown
-
1955
- 1955-07-23 DE DEV9249A patent/DE1060139B/de active Pending
-
1956
- 1956-06-19 FR FR1151708D patent/FR1151708A/fr not_active Expired
- 1956-06-27 CH CH355614D patent/CH355614A/de unknown
- 1956-07-12 GB GB21590/56A patent/GB806252A/en not_active Expired
- 1956-07-23 US US599354A patent/US2923699A/en not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE745388C (de) * | 1938-12-08 | 1944-12-07 | Ig Farbenindustrie Ag | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen linearen Polyamiden |
DE901592C (de) * | 1941-02-22 | 1954-01-14 | Zellwolle Und Kunstseide Ring | Verfahren zur Herstellung von Polyamiden |
GB615954A (en) * | 1946-08-22 | 1949-01-13 | Eric Ellery | Manufacture of new polyamides |
CH281096A (de) * | 1949-11-23 | 1952-02-29 | Inventa Ag | Verfahren zum Entfernen von Monomeren aus Lactampolymerisationsprodukten. |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL207922A (de) | |
BE548810A (de) | |
GB806252A (en) | 1958-12-23 |
US2923699A (en) | 1960-02-02 |
CH355614A (de) | 1961-07-15 |
FR1151708A (fr) | 1958-02-05 |
NL102671C (de) |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1060139B (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polyamiden aus Dicarbonsaeuren und Diaminen oder aus Amino-carbonsaeuren | |
DD251781A5 (de) | Verfahren zur behandlung von rueckstaenden von schweroel auf erdoelbasis | |
DE2234663A1 (de) | Verfahren zum abscheiden und reinigen von azetylen aus einem gasgemisch | |
DE2417003C2 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von Polyamiden | |
DE1495087B2 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polyamiden | |
DE857954C (de) | Verfahren zur Abtrennung von Isopren aus einer Kohlenwasserstofffraktion | |
DE1770097A1 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen Extrahieren von koernigen Polyamiden | |
DE1445312A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von fadenbildenden linearen Polyamiden | |
DE2558480C2 (de) | Verfahren zur Polymerisation von epsilon-Caprolactam | |
DE1133552B (de) | Verfahren zur Herstellung von veresterten Polyoxymethylenen | |
DE1158257B (de) | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyamiden | |
DE1542592C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Superphosphorsäure | |
DE960633C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Verdampfen von Benzol bzw. Leichtoel mittels heisser, wasserstoffhaltiger Gase | |
DE1570094C3 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Fällung von Polymeren | |
DE1186036B (de) | Verfahren zur Reinigung eines Gemisches von Phosphornitrilchloridpolymeren | |
DE1249846B (de) | Verfahren zur Herstellung von monomerem Formaldehyd | |
DE2938805C2 (de) | ||
DE3529217C2 (de) | ||
AT254847B (de) | Verfahren zur Herstellung von monomerem Formaldehyd | |
DE1420094A1 (de) | Fraktionierungsverfahren zur Trennung eines fluessigen hitzeempfindlichen Gemisches organischer Verbindungen | |
AT274366B (de) | Verfahren zur Herstellung von hoch- und niedrigmolekularen Formaldehydpolymeren | |
DE711052C (de) | Verfahren zum Abscheiden von Schwefel in fluessiger Form | |
DE1168871B (de) | Verfahren zur Verdampfung von Fluessig-keiten fuer eine nachfolgende katalytische Behandlung der Daempfe | |
AT204575B (de) | Verfahren zum Konzentrieren von Harnstofflösungen | |
DE1793453C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines homogenen Gemisches aus dampfförmigem o-XyIoI und Luft |