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Einrichtung-zum Anlassen von Freiflugkolben-Motor-Verdichtern mit
Hilfe von Preßgas Es ist bekannt, Freiflugkolben-Motor-Verdichter, deren Motorzylinderladung
vor der Verbrennung eine Verdichtung erfährt, in folgender Weise anzulassen: Die
Flugmasse wird mittels einer Sperrvorrichtung in der Anlaßstellung festgehalten;
ein Anlaßraum, in dem ein Kolben arbeitet, der einen Teil der Flugmasse bildet,
wird mit Anlaßpreßgas gefüllt; hierauf wird die Sperrvorrichtung gelöst; das Preßgas
kann nunmehr die Flugmasse verschieben, wobei es arbeitsabgebend expandiert, und
bewirkt so entweder unmittelbar oder nach Umkehr der Bewegungsrichtung die Verdichtung
der Motorzylinderladung.
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Weiterhin ist es bekannt, bei Freiflugkolben-Motor-Verdichtern mit
mehrstufigen Verdichtern alle oder einzelne Arbeitsräume der Verdichterstufen als
Anlaßräume zu benutzen. Die Höhe des im Anlaßraum unmittelbar vor dem Ingangkommen
der Flugmasse herrschenden Druckes des Anlaßpreßgases ist sowohl nach oben als auch
nach unten begrenzt.
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Die -untere Druckgrenze ist dadurch gegeben, daß die Motorzylinderladung
die zur ordnungsgemäßen Zündung, also zur Einleitung des ersten Motorarbeitshubes,
erforderliche Verdichtung erfahren muß (dies ist namentlich dann wichtig, wenn der
Motorteil, wie meist üblich, im Dieselverfahren arbeitet). Ferner wird die untere
Druckgrenze auch dadurch bestimmt, daß die zum Anlassen benutzten Räume in der Lage
sein müssen, die beim ersten Arbeitshub des Motorteils entwickelte Energie durch
ein genügend starkes Preßgaskissen aufzunehmen; dies gilt namentlich dann, wenn
zum Anlassen nicht die Verdichterräume, sondern besondere Räume benutzt werden und
insbesondere,
wenn es sich dabei um Mehrstufenverdichter handelt,
weil dann der dein normalen Betrieb entsprechende Ausschubdruck sich in diesen Verdichterräumeri
erst im Laufe einer größeren Anzahl von Hübeii nach und nach einstellt.
Die obere Druckgrenze in den Anla' |
räumen ist einmal naturgemäß durch , _ |
Festigkeit der Begrenzungswände die |
Räume bestimmt (z. B. kann dieser Druct |
falls zum Anlassen ein Verdichterrauin
bei
nutzt wird, der ini normalen Betriebe
finit niederem Ausschubdruck arbeitet, im allgemeinen nicht oder nicht wesentlich
höher als dieser. Ausschubdruck gewählt werden) ; zum anderen ist diese obere Druckgrenze
auch dadurch bestimmt, daß die Verdichtung der Motorzylinderladung nicht zu- stark
werden darf, da sonst die Verbrennungsdrücke so hoch werden, daß Beschädigungen
am Motorteil eintreten können.
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Die Wichtigkeit, welche sonach der richtigen Bemessung des Druckes
des Anlaßpreßgases in den Anlaßräumen sowohl zur sicheren Herbeiführung des Anlassens
einerseits als auch zur Vermeidung schwerwiegender Störungen andererseits beizumessen
ist, macht es erwünscht, eine möglichst wirksame Sicherung für die Einhaltung des
richtigen Drukkes in den Anlaßräurnen zu schaffen.
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Nach der Erfindung werden deshalb Mittel vorgesehen, welche die Einhaltung
des richtigen Anlaßdruckes selbsttätig herbeiführen, welche also bewirken, daß der
unmittelbar vor dem Ingangkommen der Flugmasse in den Anlaßräumen herrschende Druck
des darin eingefüllten Preßgases eine' bestimmte obere Grenze nicht überschreitet
und eine bestimmte untere Grenze nicht -unterschreitet. Diese Grenzen liegen im
allgemeinen in einem gewissen Abstand voneinander; sie können aber auch zusammenfallen.
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Als das Überschreiten der oberen Druckgrenze verhindernde Mittel kommen
in Betracht: Ein Druckregler (Reduzierventil), welcher in die Preßgaszuleitung zum
Anlaßraum eingebaut ist und einen beliebig höheren Druck, z. B. in einem Preßgasbehälter,
selbsttätig auf den der oberen Druckgrenze des Anlaßraumes entsprechenden Druck
herabdrosselt, ein Überströmventil, -welches in eine den Anlaßraum finit einem Raum
geringeren Druckes verbindende Leitung eingebaut ist und das beim Erreichen eines
bestimmten Druckes im Anlaßraurn öffnet, also Preßgas in den Raum geringeren Druckes
übertreten läßt, ein Sicherheitsventil, welches in einen Auslaß des Anlaßraumes
oder hinter dein L'berstrÖniventil eingebaut ist und bei Erreichung eines bestimmten
Druckes im Anlaßraum bzw. im Raum hinter dem überströmventil ins Freie öffnet.
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Mittel zur Verhinderung des Unterschreitens der unteren Druckgrenze
sind: Ein zum Auslösen des die Flugmasse fest-
; enden Sperrgliedes dienendes Kraftglied |
(#x #löserkraftglied), das durch den Druck |
Anlaßraum kommenden Preßgases be- |
ä |
t wird und das das Sperrglied erst dann |
'K-uslöst, wenn dieser Druck eine bestimmte Mindesthöhe (Wirkdruck des Kraftgliedes)
erreicht hat (das Preßgas im Anlaßraum muß hierbei also mindestens unter dem zum
Auslösen des Sperrgliedes nötigen Druck stehen), ein L`berströmventil in der Leitung
zwischen dem Anlaßraum und einem Raum geringeren Druckes, z. B. dem Arbeitsraum
eines Auslöserkraftgliedes, dessen Wirkdruck tiefer liegt als der Öffnungsdruck
des Überströinventils (dieses Überströmventil verhindert, daß das Preßgas zum Raum
geringeren Druckes bzw. zum Auslöserkraftglied abströmt, bevor der Anlaßraum bis
zur unteren Druckgrenze mit Preßgas gefüllt ist).
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Mit Hilfe der angegebenen Mittel kann sogar eine doppelte Sicherung
sowohl gegen zu hohen als auch gegen zu tiefen Anlaßdruck erzielt werden. Bei einer
doppelten Sicherung kann eine Störung nur dann eintreten, wenn die beiden vorgesehenen
Sicherungsglieder gleichzeitig versagen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist nur
noch ein kleiner Bruchteil der bei einfacher Sicherung vorhandenen Störungswahrscheinlichkeit.
Insbesondere gilt dies dann, wenn die beiden Sicherungsglieder verschiedener Art
sind (zwei gleichartige Glieder können u. LT. gleichartige Fehler aufweisen, sie
können deshalb auch eher gleichzeitig versagen als zwei verschiedenartige Glieder).
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Zur doppelten Sicherung gegen zu hohen Druck kann ein Druckregler
in der Zuleitung und ein Überströmventil, gegebenenfalls in Verbindung mit einem
Sicherheitsventil, in einem Auslaß des Anlaßrauines vorgesehen sein.
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Eine doppelte Sicherung gegen zu niederen Druck ergibt ein über ein
Überströmventil mit dein Anlaßraum verbundenes Auslöserkraftglied, dessen Wirkdruck
nahe beim öffnungsdruck des Überströniventils liegt.
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Als sehr wertvoll erweist sich die Erfindung auch dann, wenn an. einer
Maschine mehrere Anlaßräume vorg$sehen sind, die finit Anlaßpreßgas von verschieden
hohem Druck aufzufüllen sind. Hierbei werden die Anlaßräume untereinander bzw. der
letzte, die Preßgasfüllung geringsten Druckes enthaltende Anlaßraum mit denn Auslöserkraftglied
durch Leitungen mit darin eingebauten
L'berströmventilen verbunden.
Jedes dieser Überströmventile ist auf die untere Druckgrenze des ihm vorgeschalteten
Anlaßraumes eingestellt. Beim Öffnen der an den Anlaßraum höchsten Druckes angeschlossenen
Preßgaszufuhrleitung füllen sich sodann die einzelnen Anlaßräume selbsttätig mit
Preßgas bis zu der jedem Anlaßraum zugeordneten und durch sein Überströmventil bestimmten
unteren Druckgrenze. Auch hierbei ist eine doppelte Sicherung jedes Anlaßraumes
gegen zu hohen Druck dadurch möglich, daß in die Leitung vom Überströmventil des
einen Anlaßraumes zum nächsten Anlaßraum ein Druckregler eingebaut wird, welcher
auf den für den nachfolgenden Anlaßraum höchstzulässigen Anlaßdruck eingestellt
ist.
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Die Zeichnung zeigt mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
in schematischer Darstellung, und zwar jeweils die linke Hälfte eines mit gegenläufigen
Flugmassen ausgestatteten Freiflugkolben-Motor-Verdichters. übereinstimmende Teile
der verschiedenen Beispiele sind gleich bezeichnet.
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Bei der Einrichtung nach Abb. i ist an einen Motorzylinder i. ein
Verdichterzylinder 2 und an diesen ein Zylinder 3 angeschlossen. Die Flugmasse setzt
sich aus dem Motorkolben 4, dem Verdichterkolben 5 und dem im Zylinder 3 arbeitenden
Kolben 6 zusammen. Der Verdichterzylinder 2 enthält zwei Arbeitsräume, den eigentlichen
Verdichterärbeitsraum 8 und den als Spülpumpe wirkenden, dem Motorzylinder zugekehrten
Arbeitsraum 9, aus dem die Spülluft in einen Behälter io und aus diesem durch die
Spülschlitze ii in den Motorarbeitsraum strömt. Der vom Zylinder 3 und dem Kolben
6 gebildete, zum Anlassen benutzte Arbeitsraum 12 kann lediglich zum Anlassen vorgesehen
sein; er wird dann nach dem Anlassen über ein ins Freie mündendes Rohr 13 durch
öff-
nendes darin eingebauten Abschlußgliedes 14 rnit dem Freien verbunden,
so daß dieser Teil der Maschine dann leer mitläuft. Der Raum 12 kann aber auch im
normalen Betriebe wirksam sein, beispielsweise als Puffer oder als höhere Verdichterstufe.
Das Anlaßpreßgas ist unter hohem Druck in einem Behälter 2o aufgespeichert, der
über die von einer Preßgasquelle, z. B. einer Pumpe, herkommende,. ein Absperrglied
22 enthaltende Leitung 21 aufgefüllt werden kann. An ein zweites Absperrglied 23
schließt sich eine Entnahmeleitung 24 an, die zu einem Druckregler 25 führt, welcher
den Behälterdruck auf den für den Anlaßraum 12 zulässigen Höchstdruck herunterdrosselt.
Vom Druckregler 25 führt eine Leitung 26, in welche ein Handanlaßventil27 eingebaut
ist, zum Anlaßraum 12. Eine hinter dem Anlaßv entil 27 abzweigende Leitung 28 führt
zu einem gleichen Anlaßraum der anderen Maschinenhälfte. An den Verdichterkolben
5 ist eine nach außen geführte Stange 30 fest angeschlossen, welche gleichzeitig
einen Teil des die gegenläufigen Flugmassen zum Lauf im Gleichtakt zwingenden Verbindungsgetriebes
bilden kann. An dieser Stange sitzt ein Sperrzahn 31 fest, gegen welchen sich eine
um den festliegenden Gelenkpunkt 32 schwingbare Sperrklinke331egenkann. Diese Sperrklinke
ist mit einem in einem festliegenden Zylinder 40 v erschieblichen Kolben 41 verbunden.
Der an die Oberseite dieses Kolbens angrenzende Raum 42 kann über eine Leitung 36
mit Preßgas beschickt werden; gegen die Kolbenunterseite wirkt eine Druckfeder 43.
Mit der Klinke 33 ist ferner eine Hilfsklinke38 verbunden, die hinter eine festliegende
Rast 39 greifen kann, wenn die Klinke 33 entgegen der Kraft der Feder 43 vom Sperrzahn
31 gelöst ist. Die Klinke 33 ist dadurch am Wiedereinfallen nach dem Auslösen gehindert.
Durch einen an der Hilfsklinke 38 vorgesehenen Handgriff 44 kann diese von der Rast
39 zwecks Einleitung eines neuen Anlaßvorganges wieder gelöst «-erden. Vorn Anlaßraum
12 führt eine Leitung 34 zu einem überströmventil 45, an welches sich die Leitung
36 anschließt. An die Leitung 36 ist eine Zweigleitung 37 angeschlossen, die über
ein Sicherheitsventil 46 ins Freie führt.
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Um die Wirkungsweise der Einrichtung besonders anschaulich zu machen,
seien für die einzelnen Drücke folgende Zahlenwerte angenommen Der höchste zulässige
Druck im Anlaßraum 12 sei . . . . . . . 25 atü, der niedrigste zulässige Druck im
Anlaßraum 12 sei . . . . . . . . . . . . . . . . 2o atü; dementsprechend ist der
Druckregler 25 eingestellt auf . . 25 atü, das Überströmventil45 eingestellt auf
2o atü; ferner sei das Sicherheitsventil 46 eingestellt auf 5 atü, das Auslöserkraftglied
41 eingestellt auf .......................... 2 atü. Es ergibt sich hiernach folgende
Wirkungsweise: Die Flugmasse 4, 5, 6 wird zunächst so weit nach links verschoben,
daß die Klinke 33 sich unter dem Druck der Feder 37 vor den Sperrzahn 31 legen kann.
Das mit dem Anlaßraum 12 verbundene Absperrglied 14 wird geschlossen. Hierauf wird
das Absperrglied 23 am Druckgasbehälter 20 geöffnet. Nunmehr wird für kurze Zeit
das Handanlaßventi127 geöffnet und dadurch der Anlaßraum
12 mit
Druckgas gefüllt. Sobald der Druck im Raum i2 auf 2o atü gestiegen ist, öffnet das
Über ströme entil 45, so daß jetzt Druckgas zum Arbeitsraum 42 des AuslöserkraItgliedes
41 gelangen kann. Wenn der Druck im Raum 42 2 atü erreicht hat, überwindet der Kolben
41 die Kraft der Feder 43 und zieht die Klinke 33 vom Sperrzahn 3 1 weg.
Der im Anlaßraum 12 herrschende Druck kann nunmehr die Flugmasse 4, 5, verschieben.
Der Anlaßvorgang ist damit eingeleitet. Der Druck im Anlaßraurn 12 kann hierbei
nicht über den am Überströmventil 45 eingestellten Druck von 2o atii anwachsen,
da dieses bei Erreichung dieser Druckgrenze öffnet und den Überschuß zum Auslöserkraftglied
bzw. durch das Sicherheitsventil, 46 abströmen läßt. Beim Versagen (Nichtöffnen)
dieses Überströmventils 45 kann der Druck im Raum i2 höchstens auf den vom Druckregler
25 eingestellten Druck von a5 atü anwachsen. Es besteht hiernach eine doppelte Sicherung
gegen das Auftreten übermäßig hohen Druckes im Anlaßratlm 12. Eine Sicherung gegen
zu tiefen Druck im Anlaßraum 1.2 ist dadurch gegeben, daß das Auslöserkraftglied
4t erst dann wirkt, wenn es mit dem zur Überwindung der Kraft der Feder 43 erforderlichen
Preßgasdruck (2 atü) belastet wird; dieser Preßgasdruck kann aber erst dann auftreten,
wenn das Überströmventil 45 öffnet, d. h. wenn der Anlaßraum 12 bis mindestens zur
unteren Druckgrenze (zo atü) mit Preßgas gefüllt ist. Bei einem etwaigen Versagen
(Nichtauslösen) des Auslöserkraftgliedes 41 (infolge Festkleininens o. dgl.) kann
das über das Überströmventi145 abströmende Preßgas durch das Sicherheitsventil 46
ins Freie entweichen, so daß auch für diesen Fall eine wirksame Sicherung gegen
das Entstehen zu hohen Druckes gegeben ist.
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Abb. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem der Verdichterteil
der Maschine als Mehrstufenv erdichter ausgebildet ist, derart, daß der Zylinder
:2 und der Kolben 5 die erste Verdichterstufe mit dein Arbeitsraum 8, der Zylinder
3 und der Kolben 6 die zweite Verdichterstufe mit dem Arbeitsraum r2 bilden. Hierbei
sollen diese Arbeitsräume 8 und 12 bei der inneren Totpunktstellung der Verdicbterkolben
als Anlaßräume benutzt werden, und zwar soll der Druck des in diese Räume einzuführenden
Anlaßgases etwa den im normalen Betriebe erreichten Ausschubdrücken der Verdichterstufen
entsprechen. Es ist also der Raum 8 mit Anlaßpreßgas von wesentlich geringerem Druck
zu beschicken als der Raum r-2. Die Druckventile 51 und 52 sind so angeordnet,
daß die vom Verdichterarbeitsraum zu diesen Ventilen führenden Kanäle von den Kolben
5 bzw. 6 bei deren Anlaßstellung überdeckt werden (wie in Abb. 2 dargestellt). Um
zu vermeiden, daß beim nachfolgenden Anlaßhub Anlaßpreßgas aus den Arbeitsräumen
durch diese Druckventile in die beim Anlassen noch druckfreien Abfuhrleitungen abströmt,
ist hinter die Druckventile jeder Verdichterstufe noch ein sog. Druckhalteventil
53 bzw. 54 geschaltet. Jedes Druckhaltev entil enthält einen zur Abfuhrleitung 55
bzw. 56_ hin öffnenden Ventilteller 57 mit einem Kolben 58, welcher auf der Ventilseite
vom Druck in der Abfuhrleitung, auf der anderen Seite von einer Feder 59 belastet
ist. Die Federkraft ist etwas größer als der auf den Ventilteller wirkende Druck
des Anlaßpreßgases. Das Druckhalteventil bleibt sonach beim Anlassen geschlossen;
dagegen wird es im normalen Betriebe, bei dem in der Abfuhrleitung ständig der volle
Enddruck der betreffenden Verdichterstufe herrscht, durch diesen Druck dauernd offen
gehalten. Die Einrichtung zur Zufuhr des Druckgases zum Raum 12 ist ebenso ausgebildet
wie im Beispiel nach Abb. z. An den Raum 12 schließt sich wieder die zum Überströmventil
45 führende Leitung 34 an. Von diesem führt eine Leitung 6o zum Arbeitsraum B. An
den Arbeitsraum 8 ist über eine Leitung 62 ein Überströmventil 47 angeschlossen,
von dem die Leitung 36 zum Auslöserarbeitsraum 42 führt. Ferner zweigt von der Leitung
36 die Leitung 37 ab, die zu dem ins Freie öffnenden Sicherheitsventil 46 führt.
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Für die Druckhöhen seien folgende Zahlenwerte angenommen Der höchste
zulässige Druck im Anlaßraum 12 sei . . . . . . 25 atü, der niedrigste zulässige
Druck im Anlaßraum 12 sei . . . . . . .#. . . 2o atü, der höchste zulässige Druck
im Anlaßraum 8 sei . . . . . . . . . . . . 6 atü, der niedrigste zulässige Druck
im Anlaßraum 8 sei . . . . . . . . . . . . . . . 4 atü; dementsprechend ist der
Druckregler 25 eingestellt auf . . 25 atü, das Überströme entil 45 eingestellt auf
. . . . . . . . . . . #. . . . . . . . . 2o atü, das Überströmventil 47 eingestellt
auf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 atü; ferner sei das Sicherheitsventil
46 eingestellt auf . . . . . . . . . . . . . . . 2 atü, das Auslöserkraftglied 41
eingestellt auf .......................... i atü. Wenn der Druck iin Hockdruckanlaßraum
r2 beim Einfüllen des Preßgases 2o atü erreicht hat, öffnet das Überströmventi145
und läßt das Preßgas zum Niederdruckanlaßraum 8 übertreten. Wenn der Druck darin
4
atü erreicht hat, öffnet das überströmventil 47 und läßt Preßgas durch die Leitung-
36 zum Auslöserkraftglied 41 strömen. Dieses Kraftglied löst die Klinke 33 aus,
wenn der Druck in der Leitung 36 die Höhe von i atü erreicht hat. In diesem Augenblick
ist also der Hochdruckanlaßraum 12 mit Preßgas von 2o atü, der Niederdruckanlaßraum
8 mit Preßgas von 4 atü gefüllt. Dieses Auffüllen der beiden Anlaßräume mit Preßgas
von dem für diese Anlaßräume vorgesehenen Druck vollzieht sich vollkommen selbsttätig
beim Öffnen des Handanlaßventils 27. Infolge des-Druckreglers 25 kann beim Versagen
(Nichtöffnen) des Überströmventils 45 der Höchstdruck im Anlaß.raum 12 den Wert
von 25 .atü nicht überschreiten. Ebenso kann bei einem Versagen (Nichtauslösen)
des Auslöserkraftgliedes 41 der Druck im Niederdruckanlaßraum 8 nicht übermäßig
ansteigen, da er durch das Überströmventil47 und das Sicherheitsventil 46 sich ausgleichen
kann.
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Will man auch dem Niederdruckanlaßraum 8 eine doppelte Sicherheit
gegen das Auftreten zu hohen Druckes geben, so kann die in Abb. 3 dargestellte Anordnung
vorgesehen werden. An den Auslaß 34 des Hochdruckanlaßraumes 12 schließt sich wieder
das Überströmventil 45- an. In die von diesem ausgehende Leitung 6o ist ein- Druckregler
65 eingebaut, welcher so eingestellt ist, daß in seinem an den Niederdruckanlaßraum
8 angeschlossenen Auslaß 62 nur der für diesen Raum 8 höchstzulässige Druck auftreten
kann. An einem Abzweig 63 der Leitung 6o ist weiterhin ein ins Freie mündendes Sicherheitsventil
66 angeschlossen. An der Einmündung der Leitung 61 in den Raum 8 wird vorteilhaft
ein zum Raum 8 hin öffnendes Rückschlagventil 64 vorgesehen, welches den Zweck hat,
die während des normalen Betriebes im Raum 8 auftretenden Druckschwankungen vom
Druckregler 65 fernzuhalten. Das Zahlenbeispiel für den Gegenstand der Abb. 2 wäre
dann noch wie, folgt zu ergangen: Der Druckregler 65 zwischen beiden Anlaßräumen
ist eingestellt auf... 6 atü, das Sicherheitsventil 66- vor dem Druckregler
65 sei eingestellt auf 18 atü. Im Raum 8 kann also auch beim Versagen (Nichtöffnen)
des überströrnventils 47 kein höherer Druck als 6 atü auftreten. Beim Versagen (Nichtöffnen)
des Druckreglers 65 kann die Preßluft aus dem Raum 12 über die Ventile 45 und 66
ins Freie abströmen.
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Sofern, wie bei den Beispielen nach Abb. 2 und 3, für das Anlassen
mehrere Arbeitsräume benutzt werden, welche zum Anlassen Preßgasfüllungen verschieden
hohen Druckes erhalten, ist in manchen Fällen noch eine Vereinfachung möglich, nämlich
dann, wenn die untere Druckgrenze in dem Anlaßraum niedrigsten Druckes gleich Null
ist, d. h. wenn die Maschine auch beim Druck o atü in diesem Anlaßraum zwar eben
noch anspringt, wenn es aber, um dieses Anspringen mit voller Sicherheit herbeizuführen,
doch erwünscht ist, daß auch dieser Arbeitsraum beim _ Anlassen mitwirkt. Man kann
in diesem Falle die Anordnung gemäß Abb.4 treffen. Diese unterscheidet sich von
derjenigen nach Abb. 2 dadurch, .daß der mit dem niedrigen Anlaßdruck arbeitende
Raum 8 mit dem Auslöserarbeitsraum 42 über die Leitung 36 unmittelbar, ohne Zwischenschaltung
eines überströmventils, verbunden ist. An diese Leitung 36 ist lediglich über- den
Abzweig 37 das ins Freie öffnende Sicherheitsventil 46 angeschlossen. Es seien für
dieses Beispiel folgende Zahlenwerte angenommen:
Der höchste zulässige Druck im |
Hochdruckanlaßraum 12 sei ..... 25 atü, |
der niedrigste zulässige Druck im |
Hochdruckanlaßraum 12 sei ..... 2o atü, |
der höchste zulässige Druck im Nie- |
derdruckanlaßraum 8 sei . . . . . . 6 atü, |
der niedrigste zulässige Druck im |
Niederdruckanlaßraum 8 sei ..... o atü; |
dementsprechend ist |
der Druckregler 25 eingestellt auf ... 25 atü, |
das Überströmventil 45 eingestellt auf 2o atü, |
das Sicherheitsventil 46 hinter dem |
Niederdruckanlaßraum eingestellt |
auf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 atü; |
ferner sei |
das Auslöserkraftglied 41 eingestellt |
auf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 atü. |
Die Wirkungsweise ist hierbei folgende: Im normalen Falle findet das Auslösen der
Klinke 33 statt, wenn der auf das Auslöserkraftglied 41 wirkende Druck die Hölle
von 4 atü erreicht hat. Derselbe Druck wirkt dann auch im Niederdruckanlaßraum 8,
während im Hochdruckanlaßraum 12 ein Druck von 2o atü herrscht. Sollte nun der Fall
eintreten, daß infolge eines Fehlers am Auslöserkraftglied, z. B. Nachlassen der
Kraft der Feder 43, das Auslösen des Sperrgliedes 33 schon bei einem Druck erfolgt,
der erheblich unter dem für dieses Auslösen vorgesehenen Druck von 4 atü, z. B.
bei 1/2 atü liegt, so wirkt zwar im Niederdruckanlaßraum-8 dann auch nur ein Druck
von % atü beim Anlassen mit. Die Maschine kommt aber trotzdem in Gang, da schon
der im Hochdruckanlaßraum 12 herrschende Anlaßdruck von 20 atü für das Anlassen
gerade noch ausreicht.