DE2206975C3 - Schutzvorrichtung für Mehrkreisdruckluftleitungssysteme, insbesondere für Mehrkreisbremsanlage!! von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Schutzvorrichtung für Mehrkreisdruckluftleitungssysteme, insbesondere für Mehrkreisbremsanlage!! von KraftfahrzeugenInfo
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- B60T11/326—Automatic cut-off valves for defective pipes in pneumatic systems
Description
eines Kolbens ein diesem nachgeordnetes, von dem Kolben betätigbares Absperrventil und zum anderen
parallel ein sich nur bei Überschreiten einer bestimmten
Druckgrenze öffnendes Überströmventil und ein diesem nachgeschaltetes Rückschlagventil füllbar ist In Anbetracht
der Federbelastung der Rückschlagventile stellt offensichtlich der Weg über die Manschette des
Kolbens den normalen Füllweg, der Weg über das Überströmventil einen nur bei Störungen benutzten
Nebenschlußkanal dar.
Ferner and Schutzvorrichtungen bekannt, bei denen
in Strömungsrichtung hinter den Überströmventilen je eine Drosselstelle angeordnet ist, die auf der Leitungskreisseite
des Absperrorgans des Ventils einen Staudruck aufbaut, der bewirken soll, daß auch der
Leitungskreis mit dem Überströmventil mit dem höchsten öffnungsdruck gefüllt wird. Diese Vorrichtungen
sind jedoch mit dem Nachteil behaftet, daß, um einen bestimmten Staudruck aufbauen zu können, die
strömende Luftmenge mit dem Querschnitt der Drosselstelle in einem bestimmten Verhältnis stehen
muß. Da eine konstant strömende Luftmenge wegen der variierenden Luftpresserdrehzahl bei Fahrzeugbremsanlagen
nicht möglich ist, müßte zur Sicherung der Funktionstüchtigkeit der Vorrichtung der Drosselquerschnitt
in Abhängigkeit der momentanen Luftmenge selbsttätig veränderbar sein. Dies erfordert jedoch
einen komplizierten und damit auch störungsanfälligen Aufbau. Zum anderen ist bei diesen Vorrichtungen
nachteilig, daß die Leitungskreise bei geöffneten Überströmventilen nur über die Drosselstellen untereinander
verbunden sind und nur über diese Drosselstellen, sei es gegenseitig oder von einem Luftpresser her,
aufgefüllt werden können, wobei große Drossel- und Zeitverluste entstehen.
Um letztgenannten Nachteil wenigstens teilweise zu beseitigen, wurde bereits vorgeschlagen, bei einer
Schutzvorrichtung für ein Dreikreisleitungssystem einen Leitungskreis mit zwei auf die vorher beschriebene
Art gedrosselten Leitungskreisen ungedrosselt zu verbinden, wobei der ungedrosselte Leitungskreis mit
den beiden anderen Leitungskreisen über ein Überströmventil und je ein Rückschlagventil verbunden ist.
Damit der ungedrosselte Leitungskreis aufgefüllt werden kann, muß der Öffnungsdruck des Überströmventils
dieses Kreises niedriger sein als der öffnungsdruck der Ventile der beiden anderen Kreise. Dies hat
jedoch zur Folge, daß bei Ausfall des ungedrosselten Leitungskreises der Druck in den beiden anderen
Kreisen entsprechend abfällt. Eine Erweiterung der Schutzvorrichtung für mehr als drei Leitungskreise ist
außerdem nicht ohne weiteres möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Schutzvorrichtung für Mehrkreisdruckluftleitungssysteme
zu schaffen, bei der die Druckluftkreise bei geöffnetem Überströmventil völlig frei von
jeder Druckrückhaltung bis auf den vollen, in der Speiseleitung herrschenden Druck aufgeladen werden,
wobei sie auch bei Ausfall in der Drucklufthauptversorgung in ungehindertem freien Druckaustausch miteinander
stehen, um einen höheren Wirkungsgrad des Kompressors und eine Benutzung kleiner, raum- und
kostensparender Druckluftbehälter zu erzielen.
Ausgehend von einer Schutzvorrichtung der eingangs beschriebenen Art ist die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das Rückschlagventil in der Nebenschlußleitung angeordnet ist.
Durch diese Anordnung können alle Leitungskreise von Atmosphärendruck aus gleichmäßig und beschleunigt
gefüllt werden, da die über die Nebenschlußleitungen in die Leitungskreise einströmende Luft die öffnung
der Verschlußorgane der Überströmventile unterstützt Nach erfolgter öffnung der Ventile können alle
Leitungskreise ungedrosselt gespeist werden und stehen untereinander ungedrosselt in Verbindung, so daß bis zu
einem bestimmten Mindestdruck, z. B. bei Ausfall der
Drucklufthauptversorgung, zwischen den einzelnen Leitungskreisen ungehindert Druckausgleich stattfinden
kann.
Fällt ein Leitungskreis durch ein Leck aus, schließt dessen Überströmventil aufgrund des Druckabfalls bis
auf Atmosphärendruck auf der Leitungskreisseite so
1S lange, bis die intakten Leitungskreise voll aufgefüllt sind,
unabhängig von dem in den intakten Leitungskreisen herrschenden Anfangsdruck. Durch die Nebenschlußleitung
des defekten Kreises kann in dieser Zeitspanne nur eine geringe Luftmenge in die Atmosphäre abströmen,
so daß kein wesentlicher Energieverlust auftritt
Auch bei gleichzeitiger Leckage mehrerer Kreise ist die vollständige Auffüllung der intakten Kreise sichergestellt
Die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung kann ohne Schwierigkeiten für den Anschluß einer beliebig
2S großen Anzahl von Leitungskreisen ausgelegt werden.
In konstruktiver Ausgestaltung der Erfindung zweigt bei einer Schutzvorrichtung mit über je eine Steuerleitung
gesteuerten Überströmventilen die Steuerleitung von der Nebenschlußleitung in Strömungsrichtung
gesehen nach der Drosselstelle und vor dem Rückschlagventil ab. In diesem Fall ist das öffnen der Ventile
von dem sich vor den Drosselstellen aufbauenden Staudruck, also von dem Querschnitt der Drosselstellen,
vollkommen unabhängig. Außerdem wird das öffnen
des Überströmventils eines defekten Kreises auf jeden Fall verhindert.
Für den Fall des gemeinsamen Anschlusses von Leitungskreisen mit großem und von Leitungskreisen
mit nur geringem Luftspeichervolumen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, jedem der nur ein geringes
Luftspeichervolumen aufweisenden Leitungskreise, wie an sich bekannt, ein zu diesem Leitungskreis hin
öffnendes Rückschlagventil in der Hauptschlußleitung vorzuschalten.
Bei einer Schutzvorrichtung, bei der das Verschlußorgan
jedes Überströmventils als in axialer Richtung eines Zylinders entgegen Federkraft verschiebbarer Kolben
ausgebildet ist, der mit einem Ventilsitz zusammenwirkt, der am freien Ende eines in den Zylinder hineinragenden,
den Einlaß des Ventils vom Auslaß trennenden Rohrstutzens ausgebildet ist, ist vorteilhaft, daß als
Nebenschlußleitung ein zwischen der Wand des Zylinders und dem Kolben ausgebildeter Ringspalt
dient, daß der Kolben eine Umfangsnut zur Aufnahme eines Dichtringes mit in axialer Richtung an radialen
Begrenzungsflächen der Umfangsnut anliegenden Dichtlippen zur Begrenzung des Ringspaltes zur
federbelasteten Seite des Kolbens hin aufweist, und daß der Grund der Umfangsnut über eine Drosselbohrung
mit der sich innerhalb des Ventilsitzes erstreckenden Kolbenfläche verbunden ist
Als dem Überströmventil eines Leitungskreises vorgeschaltetes Rückschlagventil kann in diesem Fall
ein in einem Ringraum des Zylinders in Strömungsrich-
6s Hing gesehen vor dem das Ver.vchluUorgan des
Überströmventils bildenden Kolben angeordneter Dichtring mit in radialer Richtung an den Zylinderflächen
des Ringraumes anliegenden Dichtlippen dienen.
Im folgenden sind anhand der Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Schutzvorrichtung ausführlich beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine Schutzvorrichtung für ein Dreikreisdruckluftleitungssystem
in schematischer Darstellung,
F: g. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Schutzvorrichtung
für ein Dreikreisdruckluftleitungssystem in schematischer Darstellung,
F i g. 3 ein Ausführungsbeispiel einer Schutzvorrichtung für ein Vierkreisdruckluftleitungssystem in sehematischer
Darstellung,
Fig.4 eine konstruktive Ausführung einer Schutzvorrichtung
gemäß dem Schema nach F i g. 3 in der Draufsicht und
Fi g. 5 den Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 4.
Der in F i g. 1 schematisch dargestellten Schutzvorrichtung für ein Dreikreisdruckluftleitungssystem wird
von einem nicht gezeigten Luftpresser Druckluft in Richtung des Pfeiles 1 zugeführt. Bei 2 wird der
Luftstrom geteilt und in drei Hauptschlußleitungen 3, 4 und 5 geleitet, die zu den nicht dargestellten drei
Leitungskreisen führen. In jede der Hauptschlußleitungen 3,4 und 5 ist ein Überströmventil 6 geschaltet. Jedes
Überströmventil 6 wird mittels einer vor dem Ventil von der Hauptschlußleitung 3 bzw. 4 bzw. 5 abzweigenden
und hinter dem Ventil wieder in diese einmündenden Nebenschlußleitung 7 überbrückt. In den Nebenschlußleitungen
7 sind jeweils eine Drosselstelle 8 und ein Rückschlagventil 9 in Strömungsrichtung hintereinander
angeordnet. Vor der Drosselstelle zweigt von der Nebenschlußleitung 7 eine Steuerleitung 10 zum öffnen
des Überströmventils 6 ab. Alle Bauelemente 2—10 der Schutzvorrichtung sind vorteilhafterweise in einem nur
strichpunktiert angedeuteten Gehäuse 11 untergebracht.
Die Funktionsweise der Schutzvorrichtung ist folgende:
Die vom Luftpresser erzeugte Druckluft kann bei nicht gefüllten Leitungskreisen wegen der in diesem Falle
geschlossenen Überströmventile 6 nicht sofort durch die Hauptschlußleitungen 3,4 und 5 in die drei Leitungskreise
abströmen. Aufgrund der die Ventile 6 überbrückenden Nebenschlußleitungen 7 ist jedoch ein erstes
Auffüllen der drei Leitungskreise möglich. Der sich somit auf der Leitungskreisseite der Überströmventile 6
aufbauende Druck unterstützt das öffnen der Ventile, welches primär aufgrund des sich vor den Drosselstellen
8 aufbauenden und sich in den Steuerleitungen 10 der Ventile fortpflanzenden Staudruckes erfolgt. Die öffnung
der Ventile 6 wird somit beschleunigt, worauf dann 5c
die Druckluft bis zur vollständigen Füllung der drei Leitungskreise ungedrosselt in diese strömen kann und
die drei Leitungskreise während des normalen Betriebes des Druckluftleitungssystems ungedrosselt miteinander
verbunden bleiben.
Fällt aufgrund eines Defektes des Luftpressers die Druckluftversorgung aus, kann, wenn nötig. Luft
ungedrosselt von einem Leitungskreis in den anderen strömen, bis der Druck im gesamten Leitungssystem bis
zur Unterschreitung eines Mindestdruckes, nämlich des Öffnungsdruckes der Überströmventile 6, abgesunken
ist Aufgrund der Rückschlagventile 9 ist anschließend ein weiterer Druckausgleich zwischen den einzelnen
Leitungskreisen unterbunden.
Wird ein Leitungskreis durch ein Leck defekt, sinkt
der Druck in diesem Leitungskreis auf Atmosphärendruck ab. Das Verschlußorgan des Überströmventils 6 in
der betreffenden Hauptschlußleitung 3 bzw. 4 bzw. 5 schließt sich dann so lange, bis der Druck in den beiden
anderen Leitungskreisen so hoch angestiegen ist, daß der aufgrund des Absinkens des Druckes in dem
defekten Leitungskreis erhöhte öffnungsdruck des Überströmventils 6 des defekten Kreises erreicht ist.
Bei geschlossenem Überströmventil 6 des defekter Leitungskreises kann nur eine geringe Luftmenge über
die betreffende Nebenschlußleitung 7 in die Atmosphäre abströmen. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die
beiden intakten Leitungskreise immer auf ihren vollen Betriebsdruck aufgeladen werden können. Der Anfangsdruck
in den intakten Leitungskreisen spielt dabei keine Rolle. Auch beim Ausfall zweier Kreise kann der
dritte Kreis vom Luftpresser normal aufgefüllt werden.
Die in F i g. 2 schematisch dargestellte Schutzvorrichtung unterscheidet sich von der vorher beschriebenen
Ausführung lediglich dadurch, daß die Steuerleitung 12 der Überströmventile 6 statt vor den Drosselstellen 8 in
Strömungsrichtung gesehen hinter den Drosselstellen von den Nebenschlußleitungen 7 abzweigen. Dies biete!
den wesentlichen Vorteil, daß die öffnung der Überströmventile 6 von dem sich vor den Drosselstellen
8 aufbauenden Staudruck und damit von dem Öffnungsquerschnitt der Drosselstellen unabhängig ist. Beim
Ausfall eines Leitungskreises aufgrund eines Leckes kann sich dann außerdem das Überströmventil 6 in der
betreffenden Hauptschlußleitung 3 bzw. 4 bzw. 5 wegen des Abfalles des Druckes in der Steuerleitung 12 aul
Atmosphärendruck überhaupt nicht mehr öffnen unabhängig von dem sich in den anderen intakter
Leitungskreisen einstellenden Druck, so daß Drucklufl nur im geringen Maße über die Nebenschlußleitung 1
des defekten Kreises in die Atmosphäre abströmer kann und die Verluste damit sehr gering gehalter
werden. Der Einfachheit halber sind gleiche Bauteile mil denselben Bezugsziffern wie in F i g. 1 versehen.
Der in F i g. 3 schematisch dargestellten, von einem
Gehäuse 15 umgebenen Schutzvorrichtung wird über eine Anschlußleitung 16 von einem nicht dargestellten
Luftpresser Druckluft zugeführt. Die Schutzvorrichtung weist vier Hauptschlußleitungen 17, 18, 19 und 20 auf
die zu vier ebenfalls nicht dargestellten Leitungskreisen führen. Die Hauptschlußleitungen 17 und 18 dienen ζ. Β
zur Speisung zweier Betriebsbremskreise eines Lastzuges, während die Hauptschlußleitungen 19 und 20 einen
Leitungskreis für die Anhänger- und Feststellbremse bzw. einen Leitungskreis für Nebenverbraucher versorgen.
Zur Vergrößerung des Luftspeichervoiumens dei Betriebsbremskreise weisen diese je einen Vorratsluftbehälter
21 auf.
In jede Hauptschlußleitung 17, 18, 19 und 20 ist ein Überströmventil 22 bzw. 23 bzw. 24 bzw. 25 geschaltet
Die Überströmventile 22 und 23 in den Hauptschlußleitungen 17 und 18 werden wie bei den vorhei
beschriebenen Ausführungsbeispielen mittels je einei eine Drosselstelle 26 und ein Rückschlagventil 27
aufweisenden Nebenschlußleitung 28 überbrückt Das Rückschlagventil 27 ist dabei jedoch in Strömungsrichtung gesehen vor der Drosselstelle 26 angeordnet
Die Überströmventile 24 und 25 in den Hauptschlußleitungen 19 und 20 werden ebenfalls mittels je einer eir
Rückschlagventil 29 und eine Drosselstelle 30 aufweisenden Nebenschlußleitung 31 überbrückt wöbe
zusätzlich in jede dieser Nebenschlußleitungen 31 eir Sperrventil 32 geschaltet ist weiche in Anhängigkeit dei
öffnung der Überströmventile 22 und 23 in der Hauptschlußleitungen 17 und 18 öffnen. Die Nebenschlußleitungen 31 sind hinter den Sperrventilen 32 übei
eine Verbindungsleitung 33 miteinander verbunden.
Durch diese Anordnung wird sichergestellt, daß die von den Hauptschlußleitungen 17 und 18 gespeisten
Leitungskreise vor den beiden anderen Leitungskreisen aufgefüllt werden, wenn in allen vier Leitungskreisen
Atmosphärendruck herrscht. Die vom Luftpresser erzeugte Druckluft kann vor der öffnung der Überströmventile
22,23,24 und 25 in den Hauptschlußleitungen 17,18,19 und 20 über die Nebenschlußleitungen 28
in die den Hauptschlußleitungen 17 und 18 zugeordneten Leitungskreise strömen, wogegen ein erstes Füllen
der den Hauptschlußleitungen 19 und 20 zugeordneten Leitungskreise zu diesem Zeitpunkt wegen der geschlossenen
Sperrventile 32 in den Nebenschlußleitungen 31 nicht möglich ist. Wie bereits anhand des in
F i g. 1 dargestellten Ausführungsbeispieles beschrieben, unterstützt der sich in den den Hauptschlußleitungen 17
und 18 zugeordneten Leitungskreisen aufbauende Druck die öffnung der Überströmventile 22 und 23, so
daß sich diese Überströmventile auf alle Fälle vor den Überströmventilen 24 und 25 in den Hauptschlußleitungen
19 und 20 öffnen werden. Erst nach dem öffnen der Überströmventile 22 und 23 öffnen sich die Sperrventile
32, worauf über die Nebenschlußleitungen 31 Druckluft in die den Hauptschlußleitungen 19 und 20 zugeordneten
Leitungskreise strömen kann, die dann ebenfalls das Öffnen der Überströmventile 24 und 25 unterstüttt Um
zu verhindern, daß Druckluft aus den den Hauptschlußleitungen 19 und 20 zugeordneten, keinen Vorratsluftbehälter
aufweisenden Leitungskreisen in die beiden anderen Leitungskreise überströmen kann, sind in die
Hauptschlußieitungen 19 und 20 vor den Überströmventilen 24 und 25 Rückschlagventile 34 angeordnet.
In den Fig.4 und 5 ist eine konstruktive Ausführung
einer Schutzvorrichtung für ein Vierkreisluftleitungssystem
gemäß dem Schema nach F i g. 3 dargestellt. Der Anschluß für den Luftpresser wie auch die Anschlüsse
für die vier Leitungskreise sind mit denselben Bezugsziffern wie in F i g. 3 versehen.
Wie insbesondere aus Fig.5 ersichtlich, umfaßt die Schutzvorrichtung einen Gehäuseunterteil 35 und einen
Gehäusedeckel 36, die in nicht näher dargestellter Weise mittels einer Schraube 37 (s. F i g. 4) miteinander
verspannt sind. Der Innenraum 38 des Gehäusedeckels 36 ist über einen Luftfilter 39 mit der Atmosphäre
verbunden. Die Schutzvorrichtung ist symmetrisch zu einer die Längsachse der Befestigungsschraube 37
umfassenden und sich senkrecht zur Längsachse der Anschlußleitung 16 für den Luftpresser erstreckenden
Ebene aufgebaut, so daß im folgenden der Einfachheit halber die Beschreibung auf die in bezug auf F i g. 4 linke
Hälfte der Schutzvorrichtung anhand von Fig.5 beschränkt werden kann. Diese Hälfte weist die
Hauptschlußieitungen 17 und IS auf.
In der zu beschreibenden Gehäuseunterteilhälfte sind
zwei Zylinder 40 und 41 vorgesehen, in denen zwei Ventilkolben 42 bzw. 43 axial beweglich geführt sind.
Jeder Ventilkolben 42; 43 wird durch eine Feder 44, die sich mit ihrem einen Ende am Gehäusedeckel 36
abstützt, auf einen Ventilsitz 45 gedrückt, der am freien
Ende eines sich in den betreffenden Zylinder 40 bzw. 41
erstreckenden Rohrstutzens 46 ausgebildet ist Die Innenbohrungen der Rohrstutzen sind mit der Hauptschlußleitung 17 bzw. mit der Hauptschlußleitung 19
verbunden. Durch die Rohrstutzen 46 werden in den Zylindern 40 und 41 je ein Ringraum 47 bzw. 48 gebildet,
die über eine Verbindungsbohrung 49 bzw. 50 mit der Luftpresseranschlußleitung 16 verbunden sind. Der
Außendurchmesser der Ventilkolben 42 und 43 ist etwas kleiner als der Durchmesser der Zylinder 40 und 41
ausgeführt, so daß zwischen dem Kolbenmantel und der Wand der Zylinder ein Ringspalt 51 bzw. 52 entsteht.
Der Ringspalt 51 bzw. 52 wird an dem federbelasteten Ende des Kolbens 42 bzw. 43 von einem in einer
Umfangsnut 53 des Kolbens gehaltenen und mit einer
Dichtlippe an der Zylinderwarid anliegenden Dichtring 54 in bezug auf F i g. 5 nach oben begrenzt Der
ίο Dichtring 54 ist mit in axialer Richtung an radialen
Begrenzungsflächen der Umfangsnut 53 anliegenden Dichtlippen ausgebildet. Jeder Kolben 42 bzw. 43 weist
eine zentrale, sich in axialer Richtung des Kolbens erstreckende Sackbohrung 55 auf, die über eine sich
radial erstreckende Drosselbohrung 56 mit dem Grund der den Dichtring 54 aufnehmenden Umfangsnut 53
verbunden ist. Am Außenmantel jedes Kolbens ist im Bereich des Ringspaltes noch ein in seiner Breite
wenigstens in etwa der maximalen Hubbewegung der Kolben entsprechender ringförmiger Einstich 57 vorgesehen.
Die die Zylinder voneinander trennende Gehäusewand 58 weist einen zentralen Hohlraum 59 auf, von
dem je eine Verbindungsbohrung 60 bzw. 61 in die Zylinder mündet. Die in den der Hauptschlußleitung 17
zugehörigen Zylinder 40 mündende Verbindungsbohrung 60 endet in der in F i g. 5 dargestellten Sperrstellung
des Ventilkolbens 42 oberhalb des Dichtringes 54, also außerhalb des Einstiches 57, wogegen die in den der
Hauptschlußleitung 19 zugehörigen Zylinder 41 mündende Bohrung 61 im Bereich des ringförmigen
Einstiches 57 des Ventilkolbens 43 endet Der der Hauptschlußleitung 19 zugeordnete Ventilkolben 43
weist an seinem der Feder 44 abgewendeten Ende noch einen Dichtring 62 auf, der den Ringspalt 52 zwischen
dem Kolben 43 und der Zylinderwand nach unten begrenzt und abdichtet. Außerdem ist in dem mit der
Anschlußleitung 16 für den Luftpresser verbundenen Ringraum 48 unterhalb des Ventilkolbens 43 ein
Dichtring 63 mit in radialer Richtung wirkenden, an den Zylinderflächen des Ringsraumes 48 anliegenden
Dichtlippen angeordnet, der den Ringraum zur Anschlußleitung 16 des Luftpressers hin abdichtet
Die einzelnen Bauelemente der Schutzvorrichtung wirken wie folgt zusammen:
Die einzelnen Bauelemente der Schutzvorrichtung wirken wie folgt zusammen:
Sind die an die Hauptschlußieitungen 17 und 19 angeschlossenen Leitungskreise ungefüllt d. h., herrscht
diesen Atmosphärendruck, strömt die vom Luftpresser in die Anschlußleitung 16 gespeiste Druckluft zunächst
über die Verbindungsbohrungen 49 und 50 in die Ringräume 47 und 48 unterhalb der Ventilkolben 42 und
43. Der im Ringraum 48 angeordnete Dichtring 63 ist in bekannter und daher nicht näher beschriebener Weise
derart ausgebildet, daß der Luftstrom von der
Anschlußleitung 16 des Luftpressers her nicht wesentlich behindert wird, wogegen ein Luftstrom in
entgegengesetzter Richtung durch die radial wirkenden Dichtlippen nicht möglich ist, so daß der Dichtring 63 als
ein zum Kolben hin offenes Rückschlagventil wirkt Der sich auf diese Weise unterhalb der Ventilkolben 42 und
43 aufbauende Druck reicht am Anfang nicht aus, die
Ventilkolben 42 und 43 entgegen der Kraft der Federn
44 von ihren Ventilsitzen 45 abzuheben. Im Zylinder 40
kann die Druckluft in den Ringspalt 51 und von dort
6s unter dem Dichtring 54 hindurch in die den Dichtring 54
haltende Umfangsnut 53 strömen. Ein Abströmen der Luft in den belüfteten Innenraum 38 des Gehäusedekkels 36, wie auch ein Rückströmen der Luft in den
Ringspalt 51 wird durch die sich dann an die Nutwände
anlegenden Dichtlippen des Dichtringes 54 verhindert. Über die Drosselbohrung 56 und die Sackbohrung 55 im
Kolben 42 gelangt anschließend die Druckluft in die Hauptschlußleitung 17. Der sich auf diese Weise
innerhalb des Rohrstutzens 46 aufbauende Druck beaufschlagt den Ventilkolben 42 in Öffnungsrichtung
und unterstützt so dessen Öffnungsbewegung. Hat der Ventilkolben 42 von seinem Sitz abgehoben, kann die
Druckluft ungedrosselt von der Anschlußleitung 16 des Luftpressers in die Hauptschlußleitung 17 und damit in
den betreffenden Leitungskreis strömen.
Im Zylinder 41 kann die Druckluft wegen des am unteren Ende des Kolbens 43 angeordneten Dichtringes
62 nicht aus dem Ringraum 48 in den Ringspalt 52 und von dort über den Dichtring 54 und die Drosselbohrung
56 in die Hauptschlußleitung 19 strömen, so daß innerhalb des betreffenden Rohrstutzens 46 kein das
Abheben des Ventilkolbens 43 unterstützender Druck aufgebaut wird. Erst während der Öffnungsbewegung
des Ventilkolbens 42 überschleift dessen Dichtring 54 mit seiner außenliegenden Dichtlippe die Verbindungsbohrung 60, durch die dann Druckluft über den
Hohlraum 59 und die Verbindungsbohrung 61 in den Ringspalt 52 strömen kann und von dort, wie bereits
anhand des Ventilkolbens 42 beschrieben, über den Dichtring 54, die Drosselbohrung 56 und die Sackbohrung
55 in den der Hauptschlußleitung 19 zugeordneten Leitungskreis. Der sich innerhalb des entsprechenden
Rohrstutzens 46 aufbauende Druck unterstützt dann ebenfalls die Öffnungsbewegung des Ventilkolbens 43,
worauf Druckluft ungedrosselt in den entsprechenden Leitungskreis strömen und diesen auffüllen kann.
Der Aufbau der die Hauptschlußleitungen 18 und 20 aufweisenden Hälfte der Schutzvorrichtung ist, wie
bereits festgestellt, derselbe, wie der Aufbau der soeben beschriebenen, die Hauptschlußleitungen 17 und IS
aufweisenden Hälfte, wobei noch darauf hingewiesen sei, daß der Hohlraum 59 in der Wand zwischen den
Zylindern 40 und 41 mit einem entsprechenden Hohlraum in der Wand zwischen den beiden den
Hauptschlußleitungen 18 und 20 zugeordneten Zylindern verbunden ist.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Schutzvorrichtung für ein aus einer Druckluftquelle aufladbares Mehrkreisdruckluftleitungssystem, insbesondere für Mehrkreisbremsanlagen von
Kraftfahrzeugen, bei welchem beim Ausfall eines Leitungskreises die anderen intakten Leitungskreise
derart gegen den defekten Leitungskreis abgesperrt werden, daß der für das Leitungssystem erforderliche Druck in den intakten Leitungen erhalten bleibt,
wobei jeder Leitungskreis Ober eine Haupt- und eine Nebenschlußleitung aus der DruckluftqueUe aufladbar ist, in der Hauptschlußleitung ein Oberströmventil angeordnet, die dieses überbrückende Nebenschlußleitung gedrosselt ausgebildet und deren
Drossel in Reihe mit einem in Strömungsrichtung zum Leitungskreis hin offenes Rückschlagventil
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil (9; 27; 29; 53, 54) in der
Nebenschlußleitung (7; 28; 3t; 51, 56; 61, 56) angeordnet ist
2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 mit über je eine Steuerleitung gesteuerten Überströmventilen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerleitung (12) von der Nebenschlußleitung (7) in Strömungsrichtung gesehen nach der Drosselstelle (8) und vor dem
Rückschlagventil (9) abzweigt
3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 zum gemeinsamen Anschluß von Leitungskreisen mit
großem und von Leitungskreisen mit nur geringem Luftspeichervolumen, dadurch gekennzeichnet, daß
jedem der nur ein geringes Luftspeichervolumen aufweisenden Leitungskreise, wie an sich bekannt,
ein zu diesem Leitungskreis hin öffnendes Rückschlagventil (34; Dichtring 63) in der Hauptschlußleitung (19,20) vorgeschaltet ist
4. Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der das Verschlußorgan jedes Oberströmventils als in axialer Richtung eines Zylinders
entgegen Federkraft verschiebbarer Kolben ausgebildet ist, der mit einem Ventilsitz zusammenwirkt,
der am freien Ende eines in den Zylinder hineinragenden, den Einlaß des Ventils vom Auslaß
trennenden Rohrstutzens ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Nebenschlußleitung ein
zwischen der Wand des Zylinders (40) und dem Kolben (42) ausgebildeter Ringspalt (51) dient, daß
der Kolben (42) eine Umfangsnut (53) zur Aufnahme eines Dichtringes (54) mit in axialer Richtung an
radialen Begrenzungsflächen der Umfangsnut (53) anliegenden Dichtlippen zur Begrenzung des Ringspaltes (51) zur federbelasteten Seite des Kolbens
(42) hin aufweist, und daß der Grund der Umfangsnut (53) über eine Drosselbohrung (56) mit
der sich innerhalb des Ventilsitzes (45) erstreckenden Kolbenfläche verbunden ist.
5. Schutzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Rückschlagventil ein in
einem Ringraum (48) des Zylinders (41) in Strömungsrichtung gesehen vor dem das Verschiußorgan des Überströmventils bildenden Kolben (43)
angeordneter Dichtring (63) mit in radialer Richtung an den Zylinderflächen des Ringraumes (48)
anliegenden Dichtlippen dient.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schutzvorrichtung für ein aus einer DruckluftqueUe
aufladbares Mehrkreisdruckluftleitungssystem, insbesondere für Mehrkreisbremsanlagen von Kraftfahrzeugea bei welchem beim Ausfall eines Leitungskreises die
anderen intakten Leitungskreise derart gegen den defekten Leitungskreis abgesperrt werden, daß der für
das Leitungssystem erforderliche Druck in den intakten Leitungen erhalten bleibt, wobei jeder Leitungskreis
über eine Haupt- und eine Nebenschlußleitung aus der DruckluftqueUe aufladbar ist, in der Hauptschlußleitung
ein Überströmventil angeordnet, die dieses überbrükkende Nebenschlußleitung gedrosselt ausgebildet und
deren Drossel in Reihe mit einem in Strömungsrichtung
zum Leitungskreis hin offenes Rückschlagventil angeordnet ist
Die Überströmventile weisen hierbei im allgemeinen ein kolbengesteuertes Absperrorgan auf, wobei der
Kolben in Offnungsrichtung sowohl von der Druckluft-
Versorgungsseite wie auch von der Leitungskreisseite
her mit Druckluft beaufschlagbar ist Hierdurch ergibt
sich in bekannter Weise eine Schalthysterese dieser
. Ventile. Dies bedeutet nicht nur, daß der öffnungs- und
Schließdrück dieser Überströmventile voneinander
veschieden sind, sondern auch, daß der öffnungsdruck
der Ventile von dem auf der Leitungskreisseite herrschenden Druck abhängt
Derartige bekannte Schutzvorrichtungen weisen den wesentlichen Nachteil auf, daß nicht unbedingt sicherge
stellt ist, daß die intakten Leitungskreise des Leitungssy
stems vom Atmosphärendruck aus aufgeladen werden können, wenn ein Leitungskreis defekt ist Hat
beispielsweise das Überströmventil des defekten Kreises den niedrigsten öffnungsdruck, kann keiner der
intakten Kreise mehr aufgeladen werden, da die Druckluft über das Ventil des defekten Kreises in die
Atmosphäre entweicht.
Es ist bereits eine Zweikreisschutzvorrichtung der eingangs genannten Art (FR-PS 14 39 883) bekannt, bei
welcher die jedem Kreiseingang vorgeschalteten Überströmventile von je einer Drosselbohrung überbrückt sind. In Strömungsrichtung gesehen nach
Einmündung der Drosselbohrungen in den jeweiligen, vom Überströmventil überwachten Hauptkanal ist in
diesen je ein in Strömungsrichtung zum Druckluftkreis hin öffnendes Rückschlagventil eingeordnet. Diese
Rückschlagventile müssen dem Luftdurchsatz im Hauptkanal entsprechend groß ausgebildet sein. Außerdem bewirken diese Rückschlagventile eine ihrer
Federbelastung entsprechende Druckrückhaltung, d. h„ in den Druckluftkreisen ist nur ein um die Federbelastung der Rückschlagventile gegenüber dem im
unmittelbar mit der DruckluftqueUe in Verbindung stehenden Raum herrschenden Druck verminderter
Druck erreichbar. Hierdurch wird der Wirkungsgrad der Druckluftanlage, bezogen auf den Energiebedarf
des sie mit Druckluft versorgenden Kompressors, gemindert. Schließlich verhindern die Rückschlagventile
auch bei geöffneten Überströmventilen einen Luftaus
tausch zwischen den je einem Druckluftkreis zugehö
renden Luftbehältern, so daß deren jeder ausreichend groß ausgelegt werden muß, um seinen Druckluftkreis
bei jedem Stoßbedarf genügend mit Druckluft versorgen und angemessene Schaltintervalle für den Druckes regler erzielen zu können.
Es ist weiterhin ein Zweikreis-Schutzventil (DE-PS 7 03 868) bekannt, bei welchem jeder Kreis zum einen
über die als Rückschlagventil wirkende Manschette
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