DE2655951A1 - Bremsblockierschutzeinrichtung - Google Patents
BremsblockierschutzeinrichtungInfo
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Description
Stand der Technik
3 Γ- i ~ O
Die Erfindung geht aus von einer Bremsblockierschutzeinrichtung
nach der Gattung des Hauptanspruchs. Eine solche Einrichtung ist älter angemeldet durch die deutsche Patentanmeldung
P 26 25 502.7·
Durch die DT-OS 2 231I 229 ist es bereits
bekannt, Doppelmembrankörper-Ventile bei Blockierschutzeinrichtungen zu verwenden. Dabei unterliegt die eine Membran
einem Bremsleitungsdurchgangsdruck und die andere überwacht eine Außenluftverbindung. Eine vorteilhafte Kombination
eines·solchen Membranventils mit einem Elektromagneten und die
Mehrfachanwendung einer solchen Kombination sowie ihre Variierung sind dieser Druckschrift jedoch nicht zu entnehmen.
Die erfindungsgemäße Einrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß bei einer einfachen Achsregelung gleiche Steuermagnete mit
schließkörperbestückten Ankern und weitgehend gleiche Mehrwegeventile
verwendet werden können. Dadurch ist eine baukastenartige Kombinationsmöglichkeit der einzelnen Ventile gegeben,
wobei es möglich ist, wahlweise ein 2- oder 3-Punkt-Verhalten, d.h. Absperren und öffnen des Bremsleitungsdurchgangs
oder Absperren, Druckhalten und öffnen zu erreichen. Ebenso ist es auf einfache Art durch Weglassen oder Zufügen
eines 2/2-Wege-Ventils möglich, die Bremszylinder einer Achse über ein einziges 2/2-Wege-Ventil, das ist 1-Kanal-Ausführung,
oder jeden Bremszylinder über ein eigenes 2/2-Wege-Ventil, das ist 2-Kanal-Ausführung, zu versorgen.
Desweiteren ist es gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung vorteilhaft, eine Änderung der Wirkflächen der beiden Membranen
eines Ventils durch entsprechende Abstützung im Gehäuse so durch-
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zuführen, daß die wirksame Differenzfläche der Doppelmembran in der einen Richtung,vorzugsweise in der Schließrichtung
des Ventils, einen Größtwert einnimmt, der dann in der anderen Richtung, das ist dann die Öffnungsrichtung, in geschaltetem
Zustand des Ventils nahezu aufgehoben wird. Die dabei wirksamen Schaltschwellen ermöglichen kürzeste Schaltzeiten
des Ventils, was bei Blockierschutzeinrichtungen der eingangs genannten Art von größter Wichtigkeit ist.
Schließlich ist es von Vorteil, daß mit der erfindungsgemäßen Blockierschutzeinrichtung bei einem zum Antritt der Fahrt durchgeführten
Punktionstest durch Einschalten aller Magnete ein beim Parken am Hang gefährliches und deshalb unerwünschtes Bremslösen
vermieden wird.
Zeichnung
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine
Ventilkombination (2-Kanal) für eine Achse eines Kraftfahrzeugs, Fig. 2 eine Ventilkombination (1-Kanal) für eine Fahrzeugachse,
Fig. 3 ein 3/2-Ventil mit Tellerschließkörper, Fig. 4 ein 3/2-Ventil mit Membranschließkörper, Fig. 5 einen Doppelmembran-Schließkörper
in der einen und Fig. 6 den gleichen Schließkörper in der anderen Endstellung.
Ein Druckluft-Vorratsbehälter 1 ist an ein Bremsventil 2 angeschlossen,
das zum Versorgen von zwei Bremszylindern 3 und bestimmt ist. Die beiden Bremszylinder 3 und 4 betätigen die
Radbremsen zweier Fahrzeugräder 5 und 6, die einer gemeinsamen Fahrzeugachse 7 zugeordnet sind.
In einer vom Bremsventil 2 zu den Bremszylindern 3 und 4 führenden
Leitung 8, 9 und 10 sind drei Vorsteuer-Magnetventile 11, 12 und 13 angeordnet, die je eine Leitungsverbindung 14,
und 16 zu einem Hauptventil 17, 18 bzw. 19 überwachen.
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"V 26559S1
Ein mittleres Hauptventil 18 ist unmittelbar an den Leitungs-.teil
8 angeschlossen und hat damit direkte Verbindung zum Bremsventil 2. Dieses Hauptventil 18 ist als 3/2-Wege-Ventil
ausgebildet und überwacht je einen Leitungszweig 20 bzw. 21
zu den beiden anderen Hauptventilen 17 und 19, die lediglich 2/2-Wege-Ventile sind.
Es ist zu erkennen, daß auf diese Weise das 3/2-Wege-Ventil in die zu den Bremszylindern 3 und 4 führende Leitung 8, 9,
eingesetzt ist, daß ferner die Bremsleitung hinter dem 3/2-Wege-Ventil
18 über je einen Leitungszweig 20 bzw. 21 in ■ Richtung zu einem Bremszylinder 3 bzw. 4 geführt ist und daß
in jeden Leitungszweig 20 bzw. 21 noch ein eigenes 2/2-Wege-Ventil
17 bzw. 19 eingesetzt ist.
Die drei Vorsteuer-Elektromagnetventile^ilnd die drei Hauptventile
17, l8 und 19 sind zu einem Ventilaggregat 22 zusammengefaßt.
Im Ventilaggregat 22 befinden sich parallel nebeneinander drei Ventilsitze 23, 24 und 25, deren Durchgänge von
Membrangliedern 26, 27, 28 als Ventilschließglieder überwachbar s-ind. Die Leitungsverbindungen 14, 15 und l6 zu den Vorsteuerventilen
H3 12 und 13 münden in Arbeitsräume 29, 30
und 31j die von den Membrangliedern 26, 27 und 28 begrenzt
werden.
An einen Ventileingang 32 ist die Bremsleitung 8 angeschlossen.
Der Eingang 32 führt zum Ventilsitz" 24 des 3/2-Wege-Hauptventils 18, an dessen Membranglied 27 eine den Sitz 24 durchgreifende
Stange 33 befestigt ist. Die Stange 33 trägt an ihrem anderen Ende einen Membrankörper 34 als druckseitigen Arbeitsteil.
Das Membranglied 27 bildet zusammen mit dem gehäusefesten Ventilsitz 24 ein einen Außenluftanschluß 36 überwachendes
Auslaßventil 24/27 des 3/2-Wege-Ventils l8.
Bei gewöhnlichem Bremsen besteht ein freier Bremsleitungsdurchgang
vom Bremsventil 2 über die Bremsleitung 8, 9S 1°
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3G]
zu den Bremszylindern 3 und 4, wobei die Bremsluft über das
3/2-Wege-Ventil 18, die Leitungszweige 20 und 21 und die beiden
2/2-Wege-Ventile 17 und 19 zu den Brems zylindern 3 und 4
gelangt.
Die Arbeit der Blockierschutzeinrichtung ist in der Hauptanmeldung
anhand der dortigen, den Regelverlauf im Diagramm darstellenden Fig. 4 erläutert, so daß sich eine Wiederholung
hier erübrigt.
Die erfindungsgemäße Bauart des Ventilaggregates 22 läßt jedoch erkennen, daß hier den drei als Hauptventile eingesetzten
Mehrwegeventilen 17, 18 und 19 gleiche Steuermagnete mit schließkorperbestückten Ankern als Vorsteuerventile 11, 12
und 13 zugeordnet sind, und daß die Membranglied-Ventilkörper
26, 27 und 28 der Mehrwegeventile 17, 18 und 19 druckseitig ebenfalls gleich sind. In der stromlosen Abschlußstelluhg
ist eine Arbeitsraumverbindung von den Ankern der Magnete 11, 12 und 13 abgeriegelt. Bei der Bauart
nach der Fig. 1 handelt es sich um eine 2-Kanal-Ausführung.
Durch die baukastenartige Kombinationsfähigkeit ist es möglich, das Membranglied 27 des 3/2-Wege-Ventils 18 anstatt mit einer
Membran 37> wie in der Fig. 4 noch einmal dargestellt, anders
zu gestalten, und zwar mit einem Tellerschließkörper 38
auszurüsten, wie es in der Fig. 3 bei einem 3/2-Wege-Ventil l8' dargestellt ist.
Die Fig. 2 zeigt eine Bauart eines Ventilaggregats 42 mit einem 3/2-Wege-Ventil 48 und mit nur einem 2/2-Wege-Ventil 47. Die Verwendung
'einer solchen vereinfachten Bauart ist möglich, wenn beide Bremszylinder einer Fahrzeugachse in der Überwachung zusammengefaßt
werden. Man spricht dann von einer 1-Kanal-Ausführung.
Die beiden Fig. 5 und .6 stellen eine Einzelheit der 2/2-Wege-Doppelmembran-Hauptventile
17 und I9 bzw. 47 dar. Es ist zu
erkennen, daß jede Membran 50 und 51 am Gehäuse 52 eine kegelige
Abstützung 53 bzw. 54 hat, wodurch jede Membran bei ihrem
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26^5951
Hub durch Anlegen an oder Abheben von der Abstützung eine Wirkflächenveränderung
erfährt. Zwischen den beiden Membranen 50 und 51 ist ein Druckstück 55 angeordnet. Der jeweils wirksame
Durchmesserunterschied ist in den beiden Figuren mit a und b bezeichnet. Durch die beim Hub eintretende Änderung der Wirkflächen
beider Membranen 50 und 51 nimmt die wirksame Differenzfläche
der Doppelmembran in der unteren Ausgangsstellung (Fig. 5) den größten Wert ein, so daß bei Druckanstieg in dem Arbeitsraum
29 bzw. 31 sin schnelles Schalten aus der- Ausgangsstellung
heraus gewährleistet ist. In der anderen, oberen Endstellung der Doppelmembran ist dann die Differenz der Flächen nahezu
aufgehoben (Fig. 6).
Dadurch werden kürzeste Schaltzeiten erreicht, und es werden die
Umsehaltpunkte positiv beeinflußt. Es ist auch zu erkennen,
daß in der Druckabsenk- und in der Druckhaltephase der über
die dann offenen Leitungsverbindungen 14 und 16 auf das entsprechende Ventil 17 oder 19 einwirkende Steuerdruck gleichzeitig
Reaktionsdruck von den Bremszylindern 3 und 4 her ist.
Schließlich ist ersichtlich, daß jeder Magnet eines Magnetventils 11, 12 oder 13 zum Erreichen einer gewissen Schaltstellung
der Blockierschutzeinrichtung einzeln angesteuert werden kann, wobei ein nur geringer Stromverbrauch stattfindet.
Für ein umfassendes Prüfprogramm vor Antritt einer Fahrt ist es unbedingt erforderlich, die Funktionsbereitschaft der
Magnetventile und der Hauptventile zu testen. Bei bekannten Bauarten mußten bis jetzt verschiedene besondere Maßnahmen ergriffen
werden, damit das Fahrzeug z.B. beim Parken am Hang nicht durch das beim Testen eintretende, in diesem Fall jedoch
unerwünschte Bremslösen Fahrt aufnahm. So mußte z.B. der Testzyklus der verschiedenen Ventile nacheinander durchgeführt werden,
was zeitraubend und umständlich war.
Bei der erfindungsgemäßen Bremsblockierschutzeinrichtung werden durch gleichzeitiges Einschalten aller Magnetventile alle Außenluftverbindungen
geschlossen, so daß die Bremse sich nicht lösen kann. Ein Wegrollen des Fahrzeugs während des Ablaufs des Testzylklus
ist deshalb nicht ^„^^^^
Leerseite
Claims (8)
- Ansprüchej' 1. JBremsblockierschutzeinrichtung für die Radbremsen eines Kraftfahrzeugs mit gemeinsamer Regelung des Bremsdrucks in den Bremszylindern einer Fahrzeugachse, wobei in die zu den beiden Bremszylindern führende Bremsleitung ein gemeinsames 3/2-Wege-Ventil eingesetzt ist, und die Bremsleitung hinter dem 3/2-Wege-Ventil über je einen Leitungszweig zu je einem Bremszylinder geführt ist und in jeden Leitungszweig noch ein eigenes 2/2-Wege-Ventil eingesetzt ist nach Patent ... (Patentanmeldung P 26 25 502.7), dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrwege-Hauptventile (17,18,19) gleiche Magnet-Vorsteuerventile (11, 12, 13) mit schließkörperbestückten Ankern haben und daß die Ventilkörper (Membranglieder 26, 3V, 28) der Mehrwegeventile zumindest druckseitig ebenfalls gleich sind.
- 2. Bremsblockierschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der stromlosen Abschlußstellung der Magnet-Vorsteuerventile (11, 12, 13) jeder schließkörperbestückte Anker eine des jeweilige Mehrwege-Hauptventil umgehende Außenluft verbindung abriegelt.
- 3. Bremsblockierschutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine baukastanrtige Kombinationsfähigkeit gegeben ist, die ein wahlweises 2- und 3-Punkt-Verhalten sowie auch eine 1 oder Mehrkanal-Ausführung gestattet.809824/02293 .'3 ! rκ/
- 4. Bremsblockierschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1bis 3> dadurch gekennzeichnet, daß in der Druckabsenk- und in der Druckhalte-Phase der auf den entsprechenden Ventilkörper (Membranglieder 26, 3%, 28) einwirkende Steuerdruck gleichzeitig Reaktionsdruck ist. '
- 5. Bremsblockierschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrwege-Hauptventile (17,18,19) mit Doppelmembranen als Ventilkörper mit wirk- . flächenveränderlicher Abstützung für beide Membranen (50» 51) bestückt sind und daß die Flächendifferenz der einzelnen Membranen (50,51) eines Ventils (17, .18, 19) maßgebend ist für die Umschaltpunkte und die Ventilschaltzeiten.
- 6. Bremsblockierschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5.3 dadurch gekennzeichnet, daß zum Erreichen einer gewissen Schaltstellung der Blockierschutzeinrichtung jeweils nur ein Magnet eines Vorsteuer-Magnetventils (11, 12, 13) anzusteuern ist.
- 7· Bremsblockierschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das 3/2-Wege-Hauptventil (18, 181) einen Stößel (33) aufweist, der auf der Steuerseite wahlweise mit einem Tellerschließkörper (38) oder mit einem Membranschließkörper (37) kombinierbar ist.
- 8. Bremsblockierschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis-fc* 7» dadurch gekennzeichnet, daß durch die Magnet-Vorsteuerventile(11,12,13) in ihrer stromlosen Ausgangsstellung eine Außenluft-(O verbindung geöffnet ist und daß diese Verbindung bei Ablauf eines. Testzyklus durch gleichzeitig eingeschaltete Magnete so unterbrochen ist, daß ein versehentliches Bremslösen verhindert ist.
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