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Anlage zur Patent- und Gebrauchsmusterhilfsanmeldung Blockierschutzvorrichtung
für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine Blockierschutzvorrichtung
für Kraftfahrzeuge in einem im weaentlichen aus je einem Bremsdruckgeber und zwei
Gruppen von Bremsdrucknehmern bestehenden Zweikreis-Sremssystem mit einem Blockierschutz-Ventiiaggregat
und mit Sensoren an den Fahrzeugradern, sowie mit einem die Sensorsignale verarbeitenden
und an das Ventilaggregat abgebenden, elektronischen Steuergerät, wobei im Ventilaggregat
ein Elektromagnetventilpaar (Ein- und Auslaß) und mindestens ein Minderventil vorgesehen
sind und der Ein- und Auslaß des Elektromagnetventil-Paares mit einem Steuerraum
des Minderventils
verbindbar sind.
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Eine derartige Vorrichtung ist bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung
sind sowohl im Vorderachsbremskreis als auch im Hinterachsbremskreis je zwei Magnetventile
- ein EinlaB- und ein Auslaßmagnetventil - vorgesehen, über die der Bremsdruck-
heim Blockieren geregelt wird. Bei einer in der Praxis bereits angewendeten Ausbildung
der Vorderachs-Bremse als Doppelbremse mit je zwei Bremszylindern und zwei Bremskreisen
für.jedes Fahrzeugrad sind dann zwölf Elektromagnetventile erforderlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Magnetventile einzusparen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Elektromagnetventil-Paar
zwei Bremskreise I und II überwacht, indem das von dem Elektromagnetventil-Paar
gesteuerte Druckmittel aus dem Bremskreis I stammt und das Druckmittel ein Schalt-Ventil
betätigt, das im Bremskreis II liegt und einen Durchgang durch diesen Bremskreis
bei im Verhältnis zum Druck im Bremskreis I niedrigem Bremskreis II-Druck schließt
undsbei im Verhältnis zum Druck im Bremskreis I hohen Bremskreis II-Druck öffnet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und zwar zeigen: Fig. 1 eine Zweikreis-Fremdkraftbremse, Fig. 2 ein Blockierschutz-Ventilaggregat,
Fig. 3 eine kombinierte Zweikreis-Hilfskraft-Fremdkraftbremse und Fig. 4 ein anderes
Blockierschutz-Ventilaggregat.
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Eine Zweikreis-Fremdkraftbremse hat ein Zweikreis-Bremsventil 1, über
das Druckflüssigkeit aus je einem von je einer Pumpe 2 und 3 gespeisten Speicher
4 und 5 in zwei Bremsleitungen 6 und 7 gelangt.
Die zwei Bromsleitungen
6 und 7 führen über ein Blockierschutz-Ventilaggregat 8 und über zwei Bremsleitungen
9 und 10 zu zwei Bremszylindern 11 und 12, die an einer gemeinsamen Bremsscheibe
13 einer Radbremse sitzen. Am Ventilaggregat 8 sind außerdem noch zwei Leitungen
14 und 15 vorgesehen, von denen die Leitung 14 zu einem Flüssigl<eitsreservoir
16 und die Leitung 15 zur Verbindung zwischen der Pumpe 2 und dem Speicher 4 führt.
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Zum Bremskreis I gehören die Pumpe 2, der Speicher 4, das Zweikreis-Bremsventil
1 und die Bremsleitungen 6 und 9, während dem Bremskreis II die Pumpe 3, der Speicher
5, das Zweikreis-Bremsventil 1 und die Leitungen 7 und 10 zugeordnet sind.
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Wie die Bremskreise I und 11 durch das Ventilaggregat 8 hindurchgeführt
sind, läßt die Fig. 2 erkennen. Dort ist zu sehen, daß der Bremskreis I von der
Leitung 6 über ein aus Schließkörper 21 und Betätigungskolben 21" bestehendes [4inderventil
21 zu der Leitung 9 geführt ist. Der Bremskreis II verläuft von der Leitung 7 zur
Leitung 10 ebenfalls über ein aus Schließkörper 22' und Betätigungskolben 22" bestehendes
Minderventil 22. Diesem Minderventil 22 ist jedoch noch ein Schaltventil 23 nachgeordnet,
das aus einem SchlieEkörper 24 und einem Kolben 25 besbeht. Der Schließkärper 24
kann den Durchgang durch den Bremskreis IT und der Kolben 25 unterliegt dem Speicher-Druck
im Bremskreis I, indem ein Arbeitsraum 26 des Kolbens 25 über einen Kanal 27 an
die Leitung 15 angeschlossen ist. Der Schließkörper 24 ist so angeordnet, daß er
bei hohem Speicher-Druck im BremsI<reis I vom Kolben 25 dichtend gegen einen
Ventilsitz 28 gedrückt wird, bei üherwiegendem Druck im Bremskreis II jedoch seinen
Sitz 28 freigib-t.
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Zwei Kammern 29 und 30 des Schaltventils 23 sind über Kanäle 31 und
32 an zwei Kammern 33 und 34 des lsinderventils 22 angeschlossen. Dabei sind die
Kammern 29 und 30 und 33 und 34 so angeDrdnet,
daß die Kammern 29
und 33 in Bretnsbetatigungsrich-tung jeweils vor dem Schließkörper 22' beziehungsweise
24 des Ventils 22 beziehungsweise 23 und die Kammern 30 und 34 jeweils hintcr-dern
Schließkörper 22 beziehungsweise 24 des Ventils 22 beziehungsweise 23 liegen.
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Im Ventilaggregat 8 sind außerdem zwei 2/2-Elektromagnetventile 35
und 36 vorgesehen, von denen das Ventil 35 als Einlaßventil und das Ventil 36 als
Auslaßventil arbeitet, indem das Magnetventil-Paar 35/36 eine Kanalverbindung von
der Leitung 15 zu der an das Flüssigkeitsreservoir 16 angeschlossenen Leitung 14
überwacht. An das Nagnetventil-Paar 35/36 ist über je einen Kanal 37 und 38 je ein
Steuerraum 39 und 40 angeschlossen, die unter den Betätigungskolben 21" und 22tut
der Minderventile 21 und 22 liegen. Beide Kanäle 37 und 38 stehen über einen Querkanal
41 miteinander in Verbindung.
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Die beschriebene Blockierschutzvorrichtung arbeitet wie folgt: Bei
gelöster Bremse nehmen die Ventile im Blockierschutz-Ventilaggregat 8 die in der
Zeichnung dargestellte Lage ein, das heißt, die beiden Minderventile 21 und 22 sind
durch den über das Magnetventil 35 in die Steuerräume 39 und 40 eingesteuerten Speicherdruck
des Bremskreises I offen, und das Schaltventil 23 ist - ebenfalls durch den Speicherdruck
im Bremskreis I - geschlossen.
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Beim Betätigen des Zweikreis-Bremsventils 1 gelangt Bremsflüssigkeit
im Bremskreis I über die Leitung 6, über des offene Minderventil 21 und über die
Leitung 9 zum Bremszylinder 11. Im Bremskreis II fließt Bremsflüssigkeit zum Minderventil
22, gelangt in die Kammer 34 und von dort über den Kanal 32 in die Kammer 30 und
weiter über die Leitung 10 zum Bremszylinder 12.
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Ubersteigt der Bremsdruck aber einen Elockier-Grenzwert, so wird über
eine9 nicht dargestellten Sensor das Sagnetventil-Paar 35/36
umgeschaltet.
Der Speicherdruck des Bremskreises I wird abgeriegelt,und die Steuerräume 39 und
40 werden über die Leitung 14 zum Reservoir 16 hin entlastet. Die Schließkörper
21' und 22 schließen den Bremsleitungsdurchgang ab. Die Bremsen werden gelöst, so
daß die fllockiergefahr beseitigt wird. Darnach nehmen die Minderventile 21 und
22 wieder ihre Ausgangslage ein.
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Auf diese Weise überwacht das Elektromagnetventil-Paar 35/36 beide
Bremskreise I und II und verhindert in beiden Bremskreisen das Blockieren. Die von
dem Magnetventilpaar gesteuerte Brcmsflüssigkeit stammt aus dem Bremskreis I und
betätigt das Schaltventil 23, das mit seinem Schließkörper 24 im Bremskreis II liegt.
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Bei einem im Verhältnis zum Druck im Bremskreis I niedrigem Bremskreis
II-Druck schließt das Schaltventil 23 und bei einem im Verhältnis zum Druck im Bremskreis
I hohen Bremskreis II-Druck öffnet das Schaltventil 23.
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Fällt der Speicher-Druck im Bremskreis I aus, so schließen beide Minderventile
21 und 22. Im ausgefallenen Bremskreis I ist ein Bremsen nicht mehr möglich. Der
Bremskreis II bleibt jedoch bremsbereit, weil der Raum 26 drucklos wird und das
Schaltventil 23 öffnet. Im Bremskreis II kann dann die BremsfLüssigkeit von der
Kammer 33 über den Kanal 31 in die Kammer 29 und von dort über das offene Schaltventil
23 in die Bremsleitung 10 gelangen. Das Schaltventil 23 tritt auch schon dann in
Tätigkeit, wenn der Vorratsdruck im Kreis I unter den in den Bremskreis II eingesteuerten
Bremsdruck fällt. Der Einsatzpunkt des 5chaltvenWils 23 kann durch entsprechendes
Bemessen der wirksamen Flächen des
24 und des Kolbens 25 vorgegeben werden. Beim Lösen der Bremse strömt die Flüssigkeit
durch den Kanal 32 und den sich rückschlagventilartig von seinem Sitz abhebenden
Schließkörper 22' zum Bremsventil 1 zurück.
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Beim Ausfa1l des Bremskreises II bleibt der Bremskreis I unbeeinflußt.
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In gleicher Weise läßt sich das beschriebene Blockierschutz-Ventilaggregat
8 auch bei einer Bremsanlage verwenden, bei der die Räder einer Achse zwar verschiedenen
Bremskreisen zugeordnet sind, aber eine gemeinsame Blockierschutzregelung haben.
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Bei einer in der Fig. 3 dargestellten kombinierten Zweikreis-Hilfskraft-Fremdkraftbremse,
bei der ein Bremskreis IT als Hilfskraftbremse ;t Hauptzylinder und ein Bremskreis
1 als Fremdkraftbremse ausgerüstet sind, ist der Hauptzylinder eines Tandem-Bremsventils
41 über eine Bremsleitung 42 an ein Blockierschutz-Ventilaggregat 43 angeschlossen.
Die Leitung 42 findet hinter dem Ventilaggregat 43 ihre Fortsetzung in einer Bremsleitung
44, die zu einem Bremszylinder 45 an einer Bremsscheibe 46 führt. Dieser Bremskreis
II ist also der Hilfskraftbremskreis.
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Ein zweites Ventilglied des Tandem-Bremsventils 41 ist an eine Pumpe
47 und einen- Druckspeicher 48 angeschlossen. Eine von Pumpe 47 und Druckspeicher
48 versorgte Bremsleitung 49 führt zum Ventilaggregat 43 und findet hinter dem Ventilaggregat
43 ihre Fortsetzung in einer Bremsleitung 50. Schließlich ist an das Ventilaggregat
43 noch eine Druckleitung 51 angeschlossen, die zur Verbindung zwischen der Pumpe
47 und dem Druckspeicher 48 führt, und es ist eine Rückleitung 52 vorgesehen, die
in ein Flüssigkeitsreservoir 53 mündet.
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Das Ventilaggregat 43 ist in der Fig. 4 im Schnitt dargestellt.
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Es ist zu erkennen, daß es weitgehend geradeso aufgebaut ist wie das
Ventilaggregat 8 nach der Fig. 2, nur daß es mit nur einem Minderventil ausgerüstet
ist. Deshalb tragen die der Darstellung in der Fig. 2 entsprechenden Teile hier
die gleichen Bezugszeichen.
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Das einzige Minderventil 22 ist schließkörperseitig mit seiner Kammer
33 an die Bremsleitung 42 des Bremskreises II angeschlossen, und dessen Bremsflüssigkeit
verläßt das Ventilaggregat 43 über die Kammer 30 des Schaltventils 23. Unter dem
Schaltkolben 25
des Schaltventils 23 herrscht Pumpendruck aus der
Leitung 51, und der Steuerraum 39 mit der an ihn angeschlossenen Bremsleitung 50
stehen über das Nagnetventil-Paar 35/36 beim Bremsen unter Bremsdruck über die Bremsleitung
49 und bei eingeschaltetem Blockierschutz unter Entlastungsdruck über die Rückleitung
52. Der Bremskreis I ist auf der Seite des Minderkolbens 22" über das Minderventil
22 geführt.
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Der Vorgang des Bremsens findet bei dieser Ausführung so statt, daß
im Bremskreis II über das Minderventil 22 und über den Kanal 32 und die Kammer 30
des an sich geschlossenen Schaltventils 23 und im Bremskreis I über das offene Einlaßventil
35 des Magnetventil-Faares 35/36 gebremst wird. Beim Blockierschutzvorgang wird
der Bremskreis II von dem Dlagneiventil-Paar 35/36 des Bremskreises I mit moduliert.
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Bei Ausfall des Hilfskraft-Bremskreises II bleibt der Bremskreis I
unbeeinflußt.
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Fällt der Speicherdruck im Fremdkraft-Bremskreis I aus, so schließt
das Minderventil 22. Trotzdem bleibt im intakten Bremskreis II die Bremse betriebsbereit,
weil auch der Raum 26 im Schaltventil 23 drucklos wird und das Schaltventil 23 öffnet.
Im Bremskreis II kann dann die Bremsflüssigkeit von der Kammer 33 über den Kanal
31 in die Kammer 29 und von dort über das offene Schaltventil 23 in die Bremsleitung
44 gelangen. Beim Lösen der Bremse strömt die Flüssigkeit durch den Kanal 32 und
den sich rückschlagventilartig von seinem Sitz abhebenden Schließkörper 22' zum
Btemsventil51 zurück.