DE4445146A1 - Schutzsystem für eine Druckmittelanlage - Google Patents
Schutzsystem für eine DruckmittelanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schutzsystem nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Ein solches Schutzsystem ist aus der DE 34 34 884 A1 be
kannt. Als Überströmventile und ihnen zugeordnete Ver
braucherkreise im Sinne des Oberbegriffs des Patentan
spruchs 1 können beispielsweise dort in Fig. 1 die Posi
tionen I und II bzw. 1 und 10 angesehen werden.
Die Überströmventile eines Schutzsystems der eingangs ge
nannten Art haben in der Regel beim Auffüllen der Druck
mittelanlage von Atmosphärendruck unterschiedliche Öff
nungsdrücke, was auf unvermeidliche Fertigungs- und Ein
stelltoleranzen zurückzuführen ist. Das kann außer zu ei
nem ungleichmäßigen Druckaufbau beim Auffüllen der Ver
braucherkreise dazu führen, daß im Falle eines Defekts in
dem Verbraucherkreis, dessen Überströmventil beim Auffül
len der Druckmittelanlage von Atmosphärendruck den gerin
geren Öffnungsdruck aufweist, die gesamte Fördermenge der
Versorgungseinrichtung in den defekten Verbraucherkreis
und aus diesem in die Atmosphäre abströmt und der intakte
Verbraucherkreis nicht betriebsbereit wird.
Wie in der bereits erwähnten DE 34 34 884 A1 näher ausge
führt wird, hängt der von der Versorgungseinrichtung zu
liefernde Eingangsdruck, bei dem ein Überströmventil öff
net, also sein Öffnungsdruck, auch von dem Druck an sei
nem Ausgang, also von dem Verbraucherkreisdruck des nach
geordneten Verbraucherkreises, ab. Ein Überströmventil
erfordert also zu seinem Öffnen einen um so geringeren
Öffnungsdruck, je höher der Verbraucherkreisdruck ist.
Bei leerem Verbraucherkreis, d. h. wenn darin Atmosphä
rendruck herrscht, hat das zugeordnete Überströmventil
seinen höchsten Öffnungsdruck.
Diese Charakteristik eines Überströmventils wertet das
bekannte Schutzsystem mittels der Direktverbindungen mit
begrenztem Durchlaßvermögen zur Verbesserung des Verhal
tens des Schutzsystems aus. Zur Begrenzung des Durchlaß
vermögens dienen dort Drosseln in den Direktverbindungen.
Über jede Direktverbindung wird bei arbeitender Versor
gungseinrichtung auch bei geschlossenem Überströmventil
an diesem vorbei Druckmittel in den zugeordneten Verbrau
cherkreis gefördert. Dadurch bauen sich in den Verbrau
cherkreisen Verbraucherkreisdrücke auf, die zur Senkung
der Öffnungsdrücke der Überströmventile und dadurch zu
einem gleichmäßigeren Druckaufbau beim Auffüllen führen.
Wenn nur ein Verbraucherkreis intakt ist, baut sich in
diesem ein Verbraucherkreisdruck auf, der zur Senkung des
Öffnungsdrucks des zugeordneten Überströmventils unter
den Wert des höchsten Öffnungsdrucks und zum sicheren
Öffnen des Überströmventils führt, während sich in dem
defekten Verbraucherkreis der Atmosphärendruck erhält,
mit der Folge, daß das zugeordnete Überströmventil seinen
höchsten Öffnungsdruck beibehält und solange nicht öff
net, bis der Druck der Versorgungseinrichtung und damit
auch der Verbraucherkreisdruck des intakten Verbraucher
kreises diesen Wert angenommen haben.
Bei großer Fördermenge der Versorgungseinrichtung und ge
ringem Durchlaßvermögen der Direktverbindungen baut sich
vor den Überströmventilen sehr schnell der Öffnungsdruck
des Überströmventils mit dem geringeren Öffnungsdruck
auf. Dieses Überströmventil öffnet sich daraufhin lange
vor dem anderen Überströmventil. Dies hat bei intakten
Verbraucherkreisen einen sehr ungleichmäßigen Druckaufbau
zur Folge. Dem kann durch ein möglichst großes Durchlaß
vermögen der Direktverbindungen begegnet werden. Das
große Durchlaßvermögen der Direktverbindungen hat aber im
Falle eines Defektes in einem Verbraucherkreis den Nach
teil, daß die gesamte Fördermenge der Versorgungseinrich
tung in den defekten Verbraucherkreis und aus diesem in
die Atmosphäre abströmt und der intakte Verbraucherkreis
nicht betriebsbereit wird. Dies gilt insbesondere bei
kleiner Fördermenge der Versorgungseinrichtung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schutzsy
stem der eingangs genannten Art mit einfachen Mitteln so
fortzubilden, daß es sowohl bei großen als auch bei klei
nen Fördermengen der Versorgungseinrichtung bei intakten
Verbraucherkreisen einen gleichmäßigen Druckaufbau und
bei einem defekten Verbraucherkreis eine gute Auffüllsi
cherheit des intakten Verbraucherkreises gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch die in dem Patentanspruch 1 an
gegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
und Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angege
ben.
Die Erfindung ermöglicht ein universell einsetzbares
Schutzsystem und dadurch einen erheblichen Rationalisie
rungseffekt.
Die Erfindung ist für Druckmittelanlagen der eingangs ge
nannten Art zum Einsatz auf allen technischen Gebieten
und in Verbindung mit allen flüssigen und gasförmigen
Druckmitteln geeignet. Häufig wird als Druckmittel Druck
luft verwendet. Ein bedeutendes Einsatzgebiet in Verbin
dung mit Druckluft bieten Fahrzeug-Druckmittelanlagen.
Das eingangs genannte Schutzsystem kann um ein oder meh
rere zusätzliche Überströmventile für einen oder mehrere
zusätzliche, gegenüber den im Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 genannten ursprünglichen Verbraucherkreisen
nachrangige, Verbraucherkreise ergänzt werden. Dies wird
nachstehend am Beispiel eines zusätzlichen Überströmven
tils und eines zusätzlichen Verbraucherkreises näher ab
gehandelt. Diese Ausführungen gelten für einen oder meh
rere weitere zusätzliche Überströmventile und die zuge
ordneten Verbraucherkreise in vollem Umfang mit.
Für die Anordnung des zusätzlichen Verbraucherkreises
bestehen zwei Möglichkeiten. Bei der ersten Möglichkeit
ist das Überströmventil des nachrangigen Verbraucher
kreises zu den Überströmventilen der ursprünglichen Ver
braucherkreise parallel angeordnet. Bei der zweiten Mög
lichkeit ist das Überströmventil des zusätzlichen Ver
braucherkreises den Überströmventilen und den zugeordne
ten Direktverbindungen der ursprünglichen Verbraucher
kreise jeweils über ein in Richtung des zusätzlichen
Verbraucherkreises durchlässiges Rückschlagventil nach
geordnet.
In einem so ergänzten Schutzsystem der bekannten Art
kann es bei Ungleichmäßigkeiten des Druckaufbaus in den
ursprünglichen Verbraucherkreisen vorkommen, daß das
Überströmventil des zusätzlichen Verbraucherkreises vor
einem Überströmventil bzw. den Überströmventilen der ur
sprünglichen Verbraucherkreise öffnet. Diese Möglichkeit
beseitigt die Erfindung in der weiter oben erwähnten
universell einsetzbaren Ausgestaltung.
Ein Fall einer solchen Druckmittelanlage ist beispiels
weise durch eine Fahrzeug-Druckmittelanlage gegeben, de
ren ursprüngliche (und vorrangige) Verbraucherkreise Be
triebsbremskreise und deren zusätzlicher (und nachrangi
ger) Verbraucherkreis ein Federspeicher-Parkbremskreis
ist, wenn beim Auffüllen der Druckmittelanlage von Atmo
sphärendruck eine bestimmte Leistungsfähigkeit der Be
triebsbremskreise verlangt wird, bevor der Federspei
cher-Parkbremskreis ausreichend Druck zum Lösen der Fe
derspeicherbremse aufweist.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus deren
nunmehr folgender Erläuterung anhand von Zeichnungen.
Unter durchgehender Verwendung einheitlicher Bezugszei
chen für Elemente mit gleichen Funktionen zeigen
Fig. 1 schematisch ein Schutzsystem für eine Druck
mittelanlage,
Fig. 2 ausschnittsweise Einzelheiten einer Ausge
staltung,
Fig. 3 eine Fortbildung der Ausgestaltung nach
Fig. 2,
Fig. 4 eine Fortbildung der Ausgestaltung nach
Fig. 3.
Fig. 1 zeigt in durchgezogenen Linien schematisch die
Grundausführung eines Schutzsystems für eine Druckmittel
anlage mit zwei Verbraucherkreisen (10, 21), welche durch
Vorratsbehälter symbolisiert sind.
Das Schutzsystem enthält für den einen Verbraucherkreis
(10) ein Überströmventil (4), eine Direktverbindung (29)
und eine Absperreinrichtung (12). Das Überströmventil (4)
ist zwischen einer Versorgungseinrichtung (1) und dem
Verbraucherkreis (10) angeordnet.
Die Versorgungseinrichtung (1) enthält in bekannter Weise
einen Druckerzeuger sowie etwa erforderliche Druckmittel
aufbereitungseinrichtungen, Druckregel- und Druckbegren
zungseinrichtungen.
Die Direktverbindung (29) ist unter Umgehung des Schutz
ventils (4), also parallel zu diesem, ebenfalls zwischen
der Versorgungseinrichtung (1) und dem Verbraucherkreis
(10) angeordnet. Das Überströmventil (4) und die Direkt
verbindung (29) sind mit der Versorgungseinrichtung (1)
über eine Versorgungsleitung (2, 28) verbunden.
Die Absperreinrichtung (12) ist in der Direktverbindung
(29) so angeordnet, daß sie deren Durchgang beherrscht.
Die Absperreinrichtung (12) ist mittels zweier nicht nä
her bezeichneter druckabhängiger Steuereinrichtungen von
zwei Drücken steuerbar. Ihre eine Steuereinrichtung ist
über eine Steuerleitung (11) mit dem einen Verbraucher
kreis (10), ihre andere Steuereinrichtung ist über eine
Steuerleitung (20) mit dem anderen Verbraucherkreis (21)
verbunden. Die Absperreinrichtung (12) ist so ausgebil
det, daß sie bei Druckgleichheit, also auch bei Atmosphä
rendruck, an ihren Steuereinrichtungen den Durchgang der
Direktverbindung (29) öffnet und diesen Durchgang bei ei
nem höheren Druck in der Steuerleitung (20) als in der
Steuerleitung (11) schließt. Mit anderen Worten: Die Ab
sperreinrichtung (12) wird bei einer Druckdifferenz zu
gunsten des ihr nicht zugeordneten Verbraucherkreises
(21) in eine den Durchgang der Direktverbindung (29)
schließende Sperrstellung geschaltet.
Für den anderen Verbraucherkreis (21) enthält das Schutz
system ein Überströmventil (23), eine Direktverbindung
(26) und eine Absperreinrichtung (19) mit zugeordneten
Steuerleitungen (22, 32). Für diese Bauelemente gilt das
oben zu den entsprechenden Bauelementen für den einen
Verbraucherkreis (10) Ausgeführte entsprechend.
Das Durchlaßvermögen der Direktverbindungen (26, 29) ist
derart begrenzt, daß im Falle eines Defektes in einem
Verbraucherkreis (10 bzw. 21) bei jeder möglichen Förder
menge der Versorgungseinrichtung (1) die in den defekten
Verbraucherkreis (10 bzw. 21) abströmende Fördermenge in
der zugeordneten Direktverbindung (29 bzw. 26) einen
Staudruck erzeugt, der die weiter unten beschriebene Wir
kung erbringt. Diese Begrenzung des Durchlaßvermögens
kann durch geeignete Bemessung der Direktverbindungen,
aber auch durch Drosseln in den Direktverbindungen, wie
sie mit den Bezugszeichen (31 bzw. 24) angedeutet sind,
erzielt werden. Etwa vorgesehene Drosseln, können, wie
dargestellt, stromaufwärts der Absperreinrichtungen (12
bzw. 19), aber auch stromabwärts derselben angeordnet
sein.
Die grundsätzliche Wirkungsweise von Überströmventilen
und sie umgehenden Direktverbindungen in einem Schutzsy
stem ist in der bereits erwähnten DE 34 34 884 A1 aus
führlich beschrieben und wird deshalb vorliegend als be
kannt vorausgesetzt.
Es sei angenommen, der eine Verbraucherkreis (10) sei so
stark defekt, daß beim Auffüllen der Druckmittelanlage
von Atmosphärendruck in diesem Verbraucherkreis (10)
trotz Zuströmens von Druckmittel durch die zugeordnete
Direktverbindung (29) der Atmosphärendruck erhalten
bleibt. In der zugeordneten Direktverbindung (29) baut
sich hingegen auch bei großem Durchlaßvermögen infolge
der durch das Zuströmen verursachten Strömungswiderstände
ein Staudruck auf. Dieser pflanzt sich in die dem anderen
Verbraucherkreis (21) zugeordnete Direktverbindung (26)
und durch diese in den anderen Verbraucherkreis (21), der
ja intakt ist, fort. Die Druckfortpflanzung erfolgt auch
in die dem Verbraucherkreis (21) zugeordnete Steuerlei
tung (20) der Absperreinrichtung (12). Diese wird durch
die so entstehende Druckdifferenz zwischen den Steuerlei
tungen (20) und (11) in ihre Sperrstellung geschaltet.
Nunmehr kann die gesamte Fördermenge der Versorgungsein
richtung über die Direktverbindung (26) in den anderen,
intakten, Verbraucherkreis (21) strömen. Infolgedessen
baut sich in dem anderen Verbraucherkreis (21) ein Ver
braucherkreisdruck auf, der den Öffnungsdruck des zuge
ordneten Überströmventils (23) mindert und zum sicheren
Öffnen desselben beiträgt. Durch das Sperren der Direkt
verbindung (29) wird ein weiteres Entweichen von Druck
mittel über die nun geschlossene Direktverbindung (26)
und den defekten Verbraucherkreis (10) unterbunden, bis
sich das zugeordnete Überströmventil (4) öffnet, mit dem
Ergebnis, daß der intakte Verbraucherkreis (21) minde
stens bis zu dem (ungeminderten) Öffnungsdruck des dem
defekten Verbraucherkreis (10) zugeordneten Überströmven
tils (4) aufgefüllt wird. Dieser Öffnungsdruck wird als
Sicherungsdruck des Verbraucherkreises (21) auch gehal
ten, wenn der Defekt des Verbraucherkreises (10) bei auf
gefüllter Druckmittelanlage auftritt.
Das soeben beschriebene Umschalten der dem defekten Ver
braucherkreis (10) zugeordneten Absperreinrichtung (12)
schon bei praktisch jeder - noch so geringen - Druckdiffe
renz kann nachteilig sein, wenn beide Verbraucherkreise
(10, 21) intakt sind. Eine gewisse Ungleichmäßigkeit des
Verbraucherdruckaufbaus beim Auffüllen von Atmosphären
druck ist nämlich unvermeidbar, beispielsweise infolge
ungleicher Volumina der Verbraucherkreise (10, 21). Das
Umschalten einer Absperreinrichtung (12 bzw. 19) bei
praktisch jeder Druckdifferenz würde zur Unterbrechung
des Auffüllens des Verbraucherkreises (10 bzw. 21) mit
dem jeweils geringeren Verbraucherkreisdruck führen, bis
der Druck in der Versorgungsleitung (2, 28) und damit der
Verbraucherkreisdruck des anderen Verbraucherkreises (10
bzw. 21) den Öffnungsdruck des Überströmventils (4 bzw.
23) des Verbraucherkreises (10 bzw. 21) mit dem geringe
ren Verbraucherkreisdruck erreicht. Die unvermeidbare Un
gleichmäßigkeit des Druckaufbaus in den Verbraucherkrei
sen würde also gesteigert. Dem kann durch eine Fortbil
dung der Absperreinrichtungen (12, 19) derart begegnet
werden,daß diese erst bei einem vorbestimmten Wert der
Druckdifferenz in Sperrstellung geschaltet sind. Durch
diese Fortbildung werden Druckdifferenzen bis zu dem vor
bestimmten Wert zugelassen, das Umschalten der Absperr
einrichtung (12 bzw. 19) entsprechend verzögert, die be
schriebene Steigerung der Ungleichmäßigkeit des Druckauf
baus vermieden.
Allerdings müssen die Absperreinrichtungen (12, 19) bei
dieser Fortbildung besonders ausgebildet sein. Ihre Um
schaltung in die Sperrstellung muß schon bei der Druck
differenz einsetzen, die durch den Staudruck hervorge
rufen wird, der sich - wie oben beschrieben - bei einem
defekten Verbraucherkreis (10 bzw. 21) in dessen Direkt
verbindung (29 bzw. 26) und in dem intakten Verbraucher
kreis (26 bzw. 29) aufbaut. Bei zunehmender Druckdiffe
renz müssen sich die Absperreinrichtungen der Sperrstel
lung kontinuierlich nähern, bis sie diese bei dem vorbe
stimmten Wert der Druckdifferenz erreichen. Mit anderen
Worten müssen die Absperreinrichtungen (12, 19) bei die
ser Fortbildung für Druckdifferenzen unterhalb des vorbe
stimmten Wertes als sich kontinuierlich verengende Dros
seln ausgebildet sein, die bei dem vorbestimmten Wert der
Druckdifferenz die (vollständige) Sperrstellung errei
chen. Durch diese Ausbildung baut sich auch in diesem
Fall in dem intakten Verbraucherkreis (26 bzw. 29) der
zum sicheren Öffnen des zugeordneten Überströmventils (23
bzw. 4) führende Verbraucherkreisdruck auf.
Selbstverständlich kann mit entsprechend eingeschränktem
Ergebnis auch nur eine der Absperreinrichtungen (12 bzw.
19) so ausgebildet werden.
Gestrichelt zeigt die Figur weitere Fortbildungen des
Ausführungsbeispiels.
In der einem Verbraucherkreis zugeordneten Direktverbin
dung bzw. in den beiden Verbraucherkreisen (10, 21) zuge
ordneten Direktverbindungen (29 bzw. 26) können Neben
rückschlagventile (30 bzw. 27) angeordnet sein. Dieses
Nebenrückschlagventil bzw. diese Nebenrückschlagventile
verhindern,daß über die jeweils zugeordnete Direktverbin
dung aus dem jeweils zugeordneten Verbraucherkreis (10
bzw. 21) Druckmittel zu der Versorgungseinrichtung (1)
oder in den jeweils anderen Verbraucherkreis (21 bzw. 10)
strömen kann. Der - wenn auch sehr geringe - Strömungswi
derstand des bzw. der Nebenrückschlagventile (30 bzw. 27)
bewirkt eine Erhöhung des oben erwähnten Staudrucks und
wirkt sich deshalb auf das Verhalten des Schutzsystems
bei einem defekten Verbraucherkreisdruck vorteilhaft aus.
Als weitere Fortbildungen zeigt das Ausführungsbeispiel
zwei Anordnungen zusätzlicher Überströmventile und diesen
zugeordneter zusätzlicher Verbraucherkreise. Diese Anord
nungen können alternativ, aber auch gleichzeitig, vorhan
den sein.
In der ersten Anordnung ist das betreffende zusätzliche
Überströmventil (8) über einen zusätzlichen Zweig (5) der
in diesem Fall mit (2, 5, 28) zu bezeichnenden Versor
gungsleitung zwischen der Versorgungseinrichtung (1) und
dem zugeordneten zusätzlichen Verbraucherkreis (9) ange
ordnet. Das zusätzliche Überströmventil (8) und der zuge
ordnete zusätzliche Verbraucherkreis (9) sind durch ge
eignete Maßnahmen gegenüber den ursprünglichen Überström
ventilen (4, 23) und den zugeordneten Verbraucherkreisen
(10, 21) nachrangig, beispielsweise durch einen gegenüber
den Öffnungsdrücken der Überströmventile (4, 23) der ur
sprünglichen Verbraucherkreise (10, 21) erhöhten Öff
nungsdruck.
In der zweiten Anordnung des zusätzlichen Überströmven
tils (15) sind dem einen ursprünglichen Überströmventil
(4) und der zugeordneten Direktverbindung (29) ein Rück
schlagventil (14) und dem anderen ursprünglichen Über
strömventil (23) sowie der zugeordneten Direktverbindung
(26) ein Rückschlagventil (18) nachgeordnet. Das zusätz
liche Überströmventil (15) ist mit den Ausgängen der
Rückschlagventile (14, 18) verbunden, und folglich zwi
schen jedem Rückschlagventil (14, 18) und dem zusätzli
chen Verbraucherkreis (17) angeordnet. Die Rückschlagven
tile (14, 18) sind so angeordnet, daß sie in Richtung des
zusätzlichen Überströmventils (15) bzw. des zusätzlichen
Verbraucherkreises (17) durchlässig sind. In dieser An
ordnung erhält der zusätzliche Verbraucherkreis (17)
Druckmittel, welches zuvor eines der ursprünglichen Über
strömventile (4, 23) oder eine der diesen zugeordneten
Direktverbindungen (29, 26) passiert hat. Dadurch sind
auch in dieser Anordnung das zusätzliche Überströmventil
(15) und der zugeordnete zusätzliche Verbraucherkreis
(17) gegenüber den ursprünglichen Überströmventilen (4,
23) und den zugeordneten Verbraucherkreisen (10, 21)
nachrangig. In dieser Anordnung kann der Öffnungsdruck
des zusätzlichen Überströmventils (15) zwischen dem
Druck, der sich an seinem Eingang beim Auffüllen von At
mosphärendruck nur über die Direktverbindungen einstellen
kann bis zum vollen bzw. Nenndruck immer beliebig sein.
Er wird in dieser Anordnung durch Gesichtspunkte be
stimmt, die im vorliegenden Zusammenhang nicht interes
sieren.
Den zwischen den ursprünglichen Überströmventilen (4, 23)
und den zugehörigen Direktverbindungen (29, 26) angeord
neten Rückschlagventilen (14, 18) obliegt es, eine
(Rück-)Strömung aus dem zusätzlichen Verbraucherkreis
(17) in die ursprünglichen Verbraucherkreise (10, 21),
aber auch eine (Quer-)Strömung zwischen den ursprüngli
chen Verbraucherkreisen (10, 21) zu unterbinden.
In beiden Anordnungen zusätzlicher Überströmventile (8,
15) und zugeordneter zusätzlicher Verbraucherkreise (9,
17) sind die Überströmventile (8, 15) umgehende Direkt
verbindungen nicht vorgesehen. Solche Direktverbindungen
sind aber in nicht dargestellter Weise möglich und können
durch geeignete Auslegung ihres Durchflußvermögens zur
Auslegung der Nachrangigkeit herangezogen werden.
In jeder Anordnung können das zusätzliche Überströmventil
(8 bzw. 15) und der jeweils zugeordnete Verbraucherkreis
(9 bzw. 17) für mehrere zusätzliche Verbraucherkreise
stehen. Dies ist durch abgebrochene und mit (7 bzw. 13)
bezeichnete Leitungen angedeutet. In diesem Fall kann es
zweckmäßig sein, eine Querströmung zwischen den zusätzli
chen Verbraucherkreisen durch den betreffenden Überström
ventilen vor- oder nachgeschaltete Rückschlagventile zu
verhindern. Solche Rückschlagventile sind mit den Bezugs
zeichen (6 bzw. 16) eingezeichnet. Im Falle der zuerst
erwähnten Anordnung des bzw. der zusätzlichen Überström
ventile, die eine Parallelanordnung zu den ursprünglichen
Überströmventilen (4, 23) ist, dient das dem zusätzlichen
Überströmventil (8) bzw. den zusätzlichen Überströmventi
len vor- oder nachgeschaltete Rückschlagventil (6) auch
der Verhinderung einer Rückströmung zu der Versorgungs
einrichung (1) sowie der Verhinderung einer Querströmung
zwischen dem zusätzlichen Verbraucherkreis (9) bzw. den
zusätzlichen Verbraucherkreisen und den ursprünglichen
Verbraucherkreisen (10, 21).
Auch den ursprünglichen Überströmventilen (4, 23) können
Rückschlagventile (3, 25) vor- oder nachgeschaltet sein,
die eine Rückströmung zu der Versorgungseinrichtung (1)
sowie eine Querströmung zwischen den Verbraucherkreisen,
einschließlich etwa parallel angeordneter zusätzlicher,
verhindern.
Die Darstellung zeigt das Schutzsystem in aufgelöster
Bauweise. Das heißt, daß die vorhandenen Überströmventi
le, die Abschalteinrichtungen und die vorhandenen Rück
schlagventile selbständige Baueinheiten sind und die zu
gehörigen Druckmittelleitungen sowie die vorhandenen Di
rektverbindungen, einschließlich der Drosseln, ein offe
nes Leitungssystem bilden. Als Überströmventil kommt in
dieser Bauweise jede bekannte geeignete Bauart in Be
tracht, z. B. nach der WABCO-Westinghouse-Druckschrift
"Überströmventil 434 100", Ausgabe August 1973. Die dort
dargestellte Ausführung "ohne Rückströmung" beinhaltet
ein etwa zugeordnetes Rückschlagventil. Als Absperrein
richtung kommt beispielsweise jedes geeignete druckdiffe
renzgesteuerte 2/2-Wegeventil in Betracht. Die Absperr
einrichtungen müssen aber so verknüpft sein, daß die eine
durchgängig bleibt, wenn die andere in der Sperrstellung
ist.
Alle Bauelemente des Schutzsystems können aber auch in
kompakter Bauweise zu einem "Mehrkreisschutzventil" zu
sammengefaßt sein und bilden dann eine Baugruppe ähnlich
derjenigen, die in Fig. 3 der bereits erwähnten
DE 34 34 884 A1 dargestellt ist.
Fig. 2 zeigt eine Ausgestaltung der Absperreinrichtungen
(12 und 19).
Innerhalb eines Gehäuses (42) sind zwei Verbraucherkreis
kammern (41, 46) angeordnet. Das Gehäuse (42) kann ein
speziell für die Absperreinrichtungen (12 und 19) vorge
sehenes sein, es kann aber, im Fall der kompakten Bau
weise des Schutzsystems, auch das allen Bauelementen ge
meinsame Gehäuse sein.
In jede Verbraucherkreiskammer (41 bzw. 46) mündet, aus
der Sicht des Betrachters, von rechts bzw. von links je
weils eine der Direktverbindungen (29 bzw. 26). Die Mün
dungen umgebend sind im Gehäuse in bekannter Weise Ven
tilsitze angeordnet. Im folgenden werden der Einfachheit
halber diese Ventilsitze mit "Mündung(en)" bezeichnet.
Die so zu verstehenden Mündungen (47 bzw. 40) der Direkt
verbindungen (29 bzw. 26) liegen koaxial zueinander.
Die Verbraucherkreiskammern (41, 46) sind durch einen
koaxial zu den Mündungen (40, 47) verlaufenden Gehäuse
durchbruch (43) miteinander verbunden. Außerdem sind die
Verbraucherkreiskammern (41, 46) jeweils mit einem der
ursprünglichen Verbraucherkreise (10 bzw. 21) sowie mit
dem Ausgang des jeweils zugeordneten Überströmventils (4
bzw. 23) verbunden.
In dem Gehäusedurchbruch (43) ist abgedichtet und zwi
schen zwei Endlagen axial verschiebbar ein Schließkörper
(44) geführt. Im Ausführungsbeispiel sind jeweils ein ei
genes, nicht näher bezeichnetes, Dichtelement üblicher
Bauweise für die Abdichtung gegenüber jeder Verbraucher
kreiskammer (41 bzw. 46) vorgesehen. Diese Art der Ab
dichtung sichert die Verbraucherkreise (10, 21) gegenein
ander ab, da eine etwa an einem Dichtelement durchtre
tende Leckmenge nicht in den anderen Verbraucherkreis
übertreten kann, sondern über eine nicht bezeichnete At
mungsöffnung des Gehäusedurchbruchs (43) zur Atmosphäre,
bzw., je nach Art des Druckmittels, in einen Sammelbehäl
ter mit Atmosphärendruck entweichen kann. Unter Verzicht
auf diesen Vorteil kann die Abdichtung des Schließkörpers
(44) aber auch mit nur einem Dichtelement ausgeführt wer
den.
Die aus der Sicht des Betrachters rechte Endlage des
Schließkörpers (44) ist durch dessen Anschlagen an die
Mündung (47) der Direktverbindung (29) bestimmt. Entspre
chend ist die aus der Sicht des Betrachters linke Endlage
des Schließkörpers (44) bestimmt. Die Anschlagflächen
bzw. Anschlaglinien des Schließkörpers (44) sind maßlich
und vom Werkstoff her so ausgebildet, daß der Schließkör
per (44) über diese Flächen bzw. Linien mit der jeweils
zugeordneten Mündung (47 bzw. 40) der Direktverbindungen
(29 bzw. 26) jeweils ein Ventil (44, 47 bzw. 44, 40) bil
det, welches den Durchgang zwischen der jeweiligen Di
rektverbindung (29 bzw. 26) und der jeweiligen Verbrau
cherkreiskammer (46 bzw. 41) und damit dem jeweiligen
Verbraucherkreis (10 bzw. 21) beherrscht. Es liegt auf
der Hand, daß auch die Mündungen (47 bzw. 40) vom Werk
stoff her zur Bildung dieser Ventile (44, 47 bzw. 44,
40) geeignet sein müssen.
Infolge der beschriebenen Abdichtung des Schließkörpers
(44) entstehen an diesem zwei Kolbenflächen, die jeweils
mit dem in einer Verbraucherkreiskammer (46 bzw. 41)
herrschenden Verbraucherkreisdruck beaufschlagt sind.
Überwiegt der Verbraucherkreisdruck in einer Verbraucher
kreiskammer (46 bzw. 41) den Verbraucherkreisdruck in der
anderen Verbraucherkreiskammer (41 bzw. 46), so ver
schiebt der höhere Verbraucherkreisdruck den Schließkör
per (44) in die Endlage, die durch die Mündung (40 bzw.
47) der dem jeweils anderen Verbraucherkreis (10 bzw. 21)
zugeordneten Direktverbindung (29 bzw. 26) bestimmt ist.
Bei Druckgleichheit in den Verbraucherkreiskammern (41,
46), also auch bei Atmosphärendruck in denselben, nimmt
der Schießkörper (44) eine beide Ventile freigebende Mit
tellage ein, die aber nicht unbedingt die geometrische
Mittellage sein muß. Aufgrund der vorstehend beschriebe
nen Wirkungsweise stellen der Schließkörper (44) und die
Mündungen (47 bzw. 40) Absperreinrichtungen (12 bzw. 19)
gemäß Fig. 1 dar. In allgemeiner Form lassen sich diese
Absperreinrichtungen als zwei druckdifferenzgesteuerte
2/2-Wegeventile bezeichnen, die so verknüpft sind, daß
das eine sich in seiner Offenstellung befindet, wenn das
andere sich in seiner Sperrstellung befindet.
Soll die Ausgestaltung gemäß Fig. 2 so fortgebildet wer
den, daß wenigstens eine Absperreinrichtung (12 bzw. 19)
erst bei einem vorbestimmten Wert der Druckdifferenz zwi
schen den Verbraucherkreisdrücken in ihre Sperrstellung,
in welcher das betreffende Ventil (44, 47 bzw. 44, 40)
geschlossen ist, geschaltet ist, so kann dies beispiels
weise durch eine Schaltfeder (45) erfolgen. Die Schaltfe
der (45) stützt sich einerseits am Schließkörper (44) und
andererseits am Gehäuse (42) ab und bestimmt durch ihre
Kraft in der zugeordneten Endlage des Schließkörpers (44)
die Druckdifferenz, bei der der höhere Verbraucherkreis
druck den Schließkörper gegen die Kraft der Schaltfeder
(45) in diese Endlage verschoben hat. Die Schaltfeder
(45) muß zur Erzielung der oben erwähnten Charakteristik
der sich kontinuierlich verengenden Drossel in ihrer Fe
derkennlinie entsprechend ausgelegt sein.
Schaltfedern (45) sind in der beschriebenen Ausgestaltung
auf beiden Seiten dargestellt, es kann aber, wenn der
Einsatzfall dies erfordert, auch nur auf einer Seite eine
Schaltfeder (45) vorgesehen sein.
Fig. 3 zeigt am Beispiel der, aus der Sicht des Betrach
ters, rechten Seite eine Fortbildung der Ausgestaltung
mit Schaltfeder (45) nach Fig. 2.
Bei dieser Fortbildung ist das Neben-Rückschlagventil
(30) gemäß Fig. 1 in die Absperreinrichtung (12) inte
griert. Zu diesem Zweck ist zwischen dem hier mit (52)
bezeichneten Schließkörper und der Mündung (47) der Di
rektverbindung (29) ein Nebenventilglied (54) angeordnet.
Dieses bildet mit der Mündung (47) das Neben-Rückschlag
ventil (30).
Bei Gleichheit der Drücke in der Verbraucherkreiskammer
(46) und in der Direktverbindung (29) wird das Nebenven
tilglied (54) von einer Schließfeder (51) unter Schließen
des Neben-Rückschlagventils (30) gegen die Mündung (47)
gedrückt. Nur wenn der Druck in der Direktverbindung (29)
den Verbraucherkreisdruck sowie die Kraft der Schließfe
der (51) überwiegt, hebt der Druck in der Direktverbin
dung (29) das Nebenventilglied (54) unter Öffnen des Ne
ben-Rückschlagventils (30) von der Mündung (47) ab. Das
Neben-Rückschlagventil (30) ist folglich (nur) in Rich
tung der Verbraucherkreiskammer (46) und damit in Rich
tung des zugeordneten Verbraucherkreises (10) durchläs
sig. Die Kraft der Schließfeder (51) wurde vorstehend der
Vollständigkeit halber mit erwähnt. Sie ist durch ent
sprechende Auslegung der Schließfeder (51) so gering, daß
ihre Wirkung in der Praxis mit Ausnahme der oben erwähn
ten Erhöhung des Staudrucks bei defektem Verbraucherkreis
vernachlässigbar ist.
Wird der Schließkörper (52) durch eine Druckdifferenz zu
gunsten des Verbraucherkreisdrucks in der nicht darge
stellten, mit dem anderen Verbraucherkreis (21) verbunde
nen, Verbraucherkreiskammer (41) aus der Sicht des Be
trachters nach rechts verschoben, verschiebt sich sein
dem Nebenventilglied (54) zugekehrtes Ende gegen das Ne
benventilglied (54), drückt dieses gegen die Mündung (47),
schließt dadurch das Neben-Rückschlagventil (30)
und hält es geschlossen, unabhängig von den Drücken in
der Direktverbindung (29) und in der Verbraucherkreis
kammer (46).
Die Schließfeder (51) kann sich in nicht dargestellter
Weise direkt am Gehäuse (42) abstützen. In der Darstel
lung ist aber zwischen der Schließfeder (51) und dem Ge
häuse (42) ein Federteller (50) angeordnet. Der Federtel
ler (50) ist bedingt durch die Schaltfeder (45). Er bie
tet eine einfache Lösung für die gleichzeitige Anordnung
der Schließfeder (51) und der Schaltfeder (45). Befindet
sich der Schließkörper (52), wie dargestellt, in einer
Mittellage, stützen sich beide genannten Federn (45) und
(51) über den Federteller (50) am Gehäuse (42) ab. Wird
der Schließkörper (52), aus der Sicht des Betrachters
nach rechts verschoben, ergreift eine am Schließkörper
(52) angeordnete Mitnahmeschulter (53) den Federteller
(50), so daß sich dann über den Federteller (50) beide
Federn (45) und (51) am Schließkörper (52) abstützen und
die Charakteristik der Absperreinrichtung (12) bestimmen.
Aus der Mitwirkung der Schließfeder (51) bei der Bestim
mung der Charakteristik der Absperreinrichtung (12) folgt
der Vorteil, daß die Schaltfeder (45) entsprechend schwä
cher und damit billiger und kleiner ausgeführt werden
kann.
Das erwähnte Ergreifen des Federtellers (50) durch die
Mitnahmeschulter (53) des Ventilkörpers (52) erfolgt,
nachdem dieser eine Leerverschiebung (x) zurückgelegt
hat. Die Leerverschiebung (x) dient dem Ausgleich etwai
ger Fertigungstoleranzen zwischen Schließkörper (52) und
Gehäuse (42).
Die vorstehend für die aus der Sicht des Betrachters
rechte Seite gemachten Ausführungen gelten in entspre
chender Weise für die nicht dargestellte, aus der Sicht
des Betrachters, linke Seite mit.
In Fig. 4 ist die Ausgestaltung nach Fig. 3 zu einer Aus
gestaltung fortgebildet, in welche die für die Nachord
nung des zusätzlichen Überströmventils (15) und des zuge
ordneten zusätzlichen Verbraucherkreises (17) erforderli
chen Rückschlagventile (14, 18) integriert sind.
Hinsichtlich auf beiden Seiten identisch auftretender
Bauelemente und Funktionen erfolgt die Beschreibung wie
der anhand der, aus der Sicht des Betrachters, rechten
Seite der Darstellung.
In diesem Falle ist der Gehäusedurchbruch (43) der Fig. 2
und 3 zu einer zusätzlichen Verbraucherkreiskammer (64)
fortgebildet. Zwecks Ausbildung der zusätzlichen Verbrau
cherkreiskammer (64) ist zwischen der Verbraucherkreis
kammer (46) und dem Inneren des Gehäusedurchbruchs in dem
hier mit (65) bezeichneten Gehäuse ein dem Inneren des
Gehäusedurchbruchs zugekehrter gehäusefester Ventilsitz
(62) angeordnet, und zwar koaxial zu der Mündung (47) der
Direktverbindung (29) und damit auch koaxial zu der Mün
dung (40) auf der, aus der Sicht des Betrachters, linken
Seite.
Die zusätzliche Verbraucherkreiskammer (64) ist über ei
nen nicht näher bezeichneten Anschluß mit dem dem zusätz
lichen Verbraucherkreis (17) zugeordneten zusätzlichen
Überströmventil (15) verbunden, und zwar mit dessen Ein
gang.
Innerhalb der zusätzlichen Verbraucherkreiskammer (64)
ist ein axial verschiebbarer Ventilkörper (60) angeord
net. Dieser bildet mit dem gehäusefesten Ventilsitz (62)
das Rückschlagventil (14) der Fig. 1, mit dessen Ausgang
- über die zusätzliche Verbraucherkreiskammer (64) - das
zusätzliche Überströmventil (15), und zwar dessen Ein
gang, verbunden ist.
Der Ventilkörper (60) weist einen nicht bezeichneten
Hohlraum auf, der sich axial durch den Ventilkörper (60)
hindurch erstreckt und koaxial zu der Mündung (47) der
Direktverbindung (29) und zu dem Ventilsitz (62) ver
läuft. In diesem Hohlraum ist abgedichtet und axial ver
schiebbar der Schließkörper (52) geführt.
Der Ventilkörper (60) ist durch eine in der zusätzlichen
Verbraucherkreiskammer (64) angeordnete Schließfeder (63)
gegen den Ventilsitz (62) und damit in Schließrichtung
des Rückschlagventils (14) vorgespannt. Die Schließfeder
(63) stützt sich andererseits auf dem entsprechenden Ven
tilkörper der, aus der Sicht des Betrachters, linken
Seite ab und dient deshalb zugleich als Schließfeder auch
des links erkennbaren Rückschlagventils (18).
Nur wenn der Verbraucherkreisdruck in der Verbraucher
kreiskammer (46) den in der zusätzlichen Verbraucher
kreiskammer (64) herrschenden Druck sowie die Kraft der
Schließfeder (63) überwiegt, hebt der genannte Verbrau
cherkreisdruck den Ventilkörper (60) unter Öffnen des
Rückschlagventils (14) von dem Ventilsitz (62) ab. Anson
sten drückt die Schließfeder (63), gegebenenfalls in Ver
bindung mit einem Drucküberschuß in der zusätzlichen Ver
braucherdruckkammer (64), den Ventilkörper (60) unter
Schließen des Rückschlagventils (14), gegen den Ventil
sitz (62). Das Rückschlagventil (14) ist deshalb (nur) in
Richtung des zusätzlichen Verbraucherkreises (17) durch
lässig.
Sind in dieser Ausgestaltung, wie dargestellt, auch das
Neben-Rückschlagventil (30) und die Schaltfeder (45) vor
gesehen, so ist es zweckmäßig, wie dargestellt, den die
sen zugeordneten Federteller (61) an dem Ventilkörper
(60) abzustützen. Eine Abstützung des Ventiltellers, wie
in Fig. 3, am Gehäuse könnte eine Beeinträchtigung der
Anströmung bzw. Durchströmung des Rückschlagventils (14)
zur Folge haben. Allerdings muß bei dieser Anordnung des
Federtellers (61) die Schließfeder (63) so stark ausge
legt sein, daß sie auch gegen die Kräfte der Schließfeder
(51) und der Schaltfeder (45) bei Atmosphärendruck oder
einem geringen Druck in der zusätzlichen Verbraucher
kreiskammer (64) eine zum sicheren Schließen des Rück
schlagventils (14) ausreichende Schließkraft aufbringt.
Soll auch in dieser Ausgestaltung die Leerverschiebung
(x) des Schließkörpers (52) möglich sein, so ist sie, wie
dargestellt, innerhalb des Hohlraumes des Ventilkörpers
(60) vorzusehen.
Beim Auffüllen der Druckmittelanlage von Atmosphärendruck
öffnet sich das Überströmventil (14), wenn sich über die
Direktverbindung (29) in der Verbraucherkreiskammer (46)
und damit in dem zugeordneten Verbraucherkreis (10) ein
Verbraucherkreisdruck aufgebaut hat, der die von der
Schließfeder (63) auf den Ventilkörper (62) ausgeübte
Schließkraft überwindet. Durch die nunmehr mögliche
Druckmittelströmung durch das Rückschlagventil (14) hin
durch baut sich über die zusätzliche Verbraucherkreiskam
mer (64) bis zum Eingang des zusätzlichen Überströmven
tils (15) ein Druck auf. Dieser Druck reicht jedoch nicht
zum Öffnen des zusätzlichen Überströmventils (15) aus.
Erst wenn das dem Verbraucherkreis (10) zugeordnete Über
strömventil (4) geöffnet hat, kann sich in dem Verbrau
cherkreis (10) und damit in der zugeordneten Verbraucher
kreiskammer (46) ein Druck aufbauen, der über das Über
strömventil (14) und die zusätzliche Verbraucherkreiskam
mer (64) den Aufbau des Öffnungsdrucks bei Auffüllen von
Atmosphärendruck am Eingang des zusätzlichen Überström
ventils (15) und somit dessen Öffnen ermöglicht. Dadurch
ist die Vorrangigkeit des Verbraucherkreises (10) und des
ihm zugeordneten Überströmventils (4) gegenüber dem zu
sätzlichen Verbraucherkreis (17) und dem ihm zugeordneten
Überströmventil (15) gesichert.
In einer weiteren Fortbildung kann die Schließfeder (63)
so stark ausgelegt werden, daß sie eine über die zum ein
wandfreien Schließen des Rückschlagventils (14) erforder
liche Schließkraft hinausgehende Kraft auf den Ventilkör
per (60) ausübt. Dadurch wird beim Auffüllen der Druck
mittelanlage von Atmosphärendruck der Wert des Verbrau
cherkreisdrucks in dem Verbraucherkreis (10) und in der
zugeordneten Verbraucherkreiskammer (46), der zum Öffnen
des Überströmventils (14) erforderlich ist, angehoben.
Das hat zur Folge, daß die Vorrangigkeit des Verbraucher
kreises (10) gegenüber dem zusätzlichen Verbraucherkreis
(17) und dem zugeordneten zusätzlichen Überströmventil
(15), gemessen in Druckeinheiten, vergrößert wird.
Eine Mitwirkung der, aus der Sicht des Betrachters, links
dargestellten Teile der Druckmittelanlage ist zur Erzie
lung der vorstehend beschriebenen Wirkungen nicht erfor
derlich. Das bedeutet, daß diese Funktionsbeschreibung
auch für den Fall gilt, daß der andere Verbraucherkreis
(21) defekt ist. Sind aber, was der Normalfall ist, beide
Verbraucherkreise (10) und (21) intakt, so gelten die
vorstehend für die, aus der Sicht des Betrachters, rechte
Seite gegebenen Erläuterungen für die, aus der Sicht des
Betrachters, linke Seite in entsprechender Weise mit.
Im Falle der parallelen Anordnung des zusätzlichen Ver
braucherkreises (9) gemäß Fig. 1 können zwischen dem zu
geordneten Überströmventil (8) und der Versorgungsein
richtung (1) weitere Einrichtungen, wie beispielsweise
eine Druckbegrenzungseinrichtung, angeordnet sein, im
Falle der Nachordnung des zusätzlichen Verbraucherkreises
(17) können solche weiteren Einrichtungen zwischen den
Rückschlagventilen (14) und (18) und dem zugeordneten zu
sätzlichen Überströmventil (15) angeordnet sein, ohne daß
die vorstehenden Ausführungen dadurch beeinflußt würden.
Im übrigen gelten, soweit sich aus dem vorstehenden
nichts anderes ergibt, die für eine Fig. gemachten Aus
führungen für die anderen Fig. direkt oder in entspre
chender Anwendung mit.
Der Fachmann erkennt, daß sich der Schutzbereich der Er
findung nicht in den vorstehenden Ausführungsbeispielen
bzw. Ausgestaltungen erschöpft, sondern daß er vielmehr
alle Ausgestaltungen erfaßt, deren Merkmale sich den Pa
tentansprüchen unterordnen.
Claims (10)
1. Schutzsystem für eine zwei Verbraucherkreise (10, 21)
aufweisende Druckmittelanlage, mit einem Überström
ventil (4 bzw. 23) für jeden Verbraucherkreis (10 bzw.
21), das zwischen einer Versorgungseinrichtung (1)
und dem jeweils zugeordneten Verbraucherkreis (10
bzw. 21) angeordnet ist, wobei für jeden Verbraucher
kreis (10 bzw. 21) eine das jeweilige Überströmventil
(4 bzw. 23) umgehende Direktverbindung (29 bzw. 26)
mit begrenztem Durchlaßvermögen vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in jeder der Direktver
bindungen (29 bzw. 26) eine von den Drücken beider
Verbraucherkreise (10, 21) gesteuerte Absperreinrich
tung (12 bzw. 19) angeordnet ist, welche bei einem
höheren Druck in dem ihr nicht zugeordneten Verbrau
cherkreise (21 bzw. 10) als in dem ihr zugeordneten
Verbraucherkreis (10 bzw. 21) in eine Sperrstellung
geschaltet wird.
2. Schutzsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in wenigstens einer der Direktverbindungen (29
bzw. 26) ein in Richtung des jeweils zugeordneten
Verbraucherkreises (10 bzw. 21) durchlässiges Neben-
Rückschlagventil (30 bzw. 27) angeordnet ist.
3. Schutzsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der Absperreinrichtungen (12, 19)
erst bei einem vorbestimmten Wert der Druckdifferenz
in Sperrstellung geschaltet ist.
4. Schutzsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß es zur Bildung der Absperreinrichtungen (12, 19)
folgende Merkmale aufweist:
- a) innerhalb eines Gehäuses (42) mündet jede Direkt verbindung (29 bzw. 26) koaxial zu der jeweils an deren Direktverbindung (26 bzw. 29) in jeweils eine wenigstens mit dem Ausgang des jeweils zuge ordneten Überströmventils (4 bzw. 23) verbundene Verbraucherkreiskammer (46 bzw. 41);
- b) die Verbraucherkreiskammern (46, 41) sind durch einen koaxial zu den Mündungen (47 bzw. 40) der Direktverbindungen (29 bzw. 26) angeordneten Ge häusedurchbruch (43) verbunden;
- c) in dem Gehäusedurchbruch (43) ist abgedichtet und axial verschiebbar ein Schließkörper (44) geführt, der in einer Endlage jeweils die Mündung (47 bzw. 40) einer Direktverbindung (29 bzw. 26) ver schließt.
5. Schutzsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es wenigstens ein zusätzliches, zwischen der Ver
sorgungseinrichtung (1) und einem zusätzlichen Ver
braucherkreis (9) angeordnetes Überströmventil (8)
mit gegenüber den Öffnungsdrücken der erstgenannten
Überströmventile (4, 23) erhöhtem Öffnungsdruck auf
weist.
6. Schutzsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Direktverbindung (29 bzw. 26) und dem zuge
ordneten Überströmventil (4 bzw. 23) jeweils ein
Rückschlagventil (14 bzw. 18) nachgeordnet ist und
das Schutzsystem wenigstens ein zusätzliches, zwi
schen den Rückschlagventilen (14, 18) und einem zu
sätzlichen Verbraucherkreis (17), in dessen Richtung
die Rückschlagventile (14, 18) durchlässig sind, an
geordnetes Überströmventil (15) aufweist.
7. Schutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 6
oder 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß es zur Bildung der Absperreinrichtungen (12, 19)
folgende Merkmale aufweist:
- a) innerhalb eines Gehäuses (65) mündet jede Direkt verbindung (29 bzw. 26) koaxial zu der jeweils an deren Direktverbindung (26 bzw. 29) in eine wenig stens mit dem Ausgang des jeweils zugeordneten Überströmventils (4 bzw. 23) verbundene Verbrau cherkreiskammer (46 bzw. 41),
- b) koaxial zu den Mündungen (47 bzw. 40) der Direkt verbindungen (29 bzw. 26) sind gehäusefeste Ven tilsitze (62) angeordnet, die jeweils eine Ver braucherkreiskammer (46 bzw. 41) von einer mit dem zusätzlichen Überströmventil (15) verbundenen zu sätzlichen Verbraucherkreiskammer (64) abgrenzen;
- c) die jeweils einer Direktverbindung (29 bzw. 26) und dem zugeordneten Überströmventil (4 bzw. 23) nachgeordneten Rückschlagventile (14, 18) werden jeweils durch einen der gehäusefesten Ventilsitze (62) und einen Ventilkörper (60) gebildet;
- d) die Ventilkörper (60) weisen zu den Mündungen (47 bzw. 40) der Direktverbindungen (29 bzw. 26) koa xiale Hohlräume auf;
- e) in den Hohlräumen der Ventilkörper (60) ist abge dichtet und axial verschiebbar ein die zusätzliche Verbraucherkreiskammer (64) durchdringender Schließkörper (52) geführt, der in seinen Endlagen jeweils die Mündung (47 bzw. 40) einer Direktver bindung (29 bzw. 26) verschließt.
8. Schutzsystem nach den Ansprüchen 2 und 4 oder 2 und
7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bildung des Neben-Rückschlagventils (30 bzw.
27) zwischen der Mündung (47 bzw. 40) der zugeordne
ten Direktverbindung (29 bzw. 26) und dem Schließ
glied (44; 52) koaxial zu dieser Mündung (47 bzw. 40)
und dem Schließglied (52) ein axial verschiebbares
Nebenventilglied (54) angeordnet ist.
9. Schutzsystem nach den Ansprüchen 3 und 4 oder 3 und
einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließkörper (44; 52) wenigstens in einer
Verschieberichtung gegenüber dem Gehäuse (42; 65)
vorgespannt ist.
10. Schutzsystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung der Vorspannung eine, in Ver
schieberichtung des Schließglieds (44; 52) gesehen,
sich einerseits am Schließglied (44; 52) und anderer
seits am Gehäuse (42; 65) abstützende Schaltfeder
(45) vorgesehen ist.
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