DE1194427B - Hydraulische Einrichtung zur Sicherung gegen UEberdrehzahl von Dampfturbinen - Google Patents
Hydraulische Einrichtung zur Sicherung gegen UEberdrehzahl von DampfturbinenInfo
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- F01K7/24—Control or safety means specially adapted therefor
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
FOId
Deutsche Kl.: 14 c-8/06
Nummer: 1194 427
Aktenzeichen: G 243741 a/14 c
Anmeldetag: 23. April 1958
Auslegetag: 10. Juni 1965
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Einrichtung zur Sicherung gegen Überdrehzahl von Dampfturbinen
mit mindestens einem Regelventil, das durch einen statischen Fliehkraftregler betätigt wird, und
mit mindestens einem durch einen astatischen Sicherheitsregler betätigten, bei Schnellschlußdrehzahl
schließenden und nur von Hand wieder zu öffnenden Schnellschlußventil.
Die Erfindung soll die Sicherheit gegen Durchgehen der Turbine erhöhen und die Prüfung der
Sicherheitseinrichtung auf Gängigkeit erleichtern.
Um die Prüfung des Sicherheitsreglers zu erleichtern, nämlich diesen schon bei Betriebsdrehzahl anstatt
erst bei Schnellschlußdrehzahl prüfen zu können, pflegt man dem Fliehkörper des Sicherheitsreglers Öl
zuzuführen, das das Fliehgewicht des Reglers vergrößert. Dieses Mittel benutzt auch die Erfindung.
Um die Sicherheit zu erhöhen und die Gefahr auszuschalten, daß sich der Sicherheitsregler mangels
Gebrauches festsetzt und bei Schnellschlußdrehzahl nicht anspricht, pflegt man statt eines einzigen Sicherheitsreglers
deren zwei vorzusehen und auf das Auslöseventil, das in das in der Druckölleitung zum
Kraftzylinder des Schnellschlußventils angeordnete, durch Federkraft zu öffnende, durch eine Sperrklinke
geschlossen gehaltene und vom Sicherheitsregler auszulösende Entleerungsventil, jeden dieser beiden
Sicherheitsregler wirken zu lassen; und um die Prüfung der Sicherheitseinrichtung noch weiter zu erleichtern,
nämlich um nicht nur den Sicherheitsregler, sondern auch die übrigen Teile der Sicherheitseinrichtung,
nämlich das Entleerungsventil und das Schnellschlußventil, im Betrieb prüfen zu können,
hat man alle diese Teile, also auch das Entleerungsventil und das Schnellschlußventil — und zwar das
Frischdampf-Schnellschlußventil, denn es handelt sich dort um eine Turbine ohne Zwischenüberhitzung
— doppelt vorgesehen, so daß während der Prüfung der einen Hälfte der Einrichtung die andere
Hälfte im Betrieb bleibt, also die Last der Turbine nur auf Halblast verringert zu werden braucht. Die
Erfindung vermeidet jenen baulichen Aufwand doppelter Schnellschlußventile, indem darauf verzichtet
wird, im Betriebe, d. h. ohne Abschalten der Turbine, auch das Schnellschlußventil prüfen zu können. Die
höhere Sicherheit, die durch die Verdoppelung des Sicherheitsreglers und des Entleerungsventils bewirkt
wird, erstrebt und erreicht jedoch die Erfindung ebenfalls, nur auf andere Art: Sie sieht als Reserveregler
nicht einen zweiten Sicherheitsregler vor, sondern benutzt dazu einen statischen Fliehkraftregler, nämlich
den Hochdrehzahlregler oder — bei Turbinen mit Hydraulische Einrichtung zur Sicherung gegen
Überdrehzahl von Dampfturbinen
Überdrehzahl von Dampfturbinen
Anmelder:
General Electric Company,
Schenectady, N. Y. (V. St. A.)
Schenectady, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. E. Sommerfeld, Patentanwalt,
München 23, Dunantstr. 6
Als Erfinder benannt:
Markus Adrian Eggenberger,
Schenectady, N. Y. (V. St. A.)
Markus Adrian Eggenberger,
Schenectady, N. Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 26. April 1957 (655 389)
Zwischenüberhitzung — den Abfangregler. Die Erfindung beruht also auf dem Gedanken, mittels statischen
Fliehkraftreglers nicht nur wie üblich das zugehörige Regelventil, nämlich das Frischdampf-Regelventil
bzw. das Abfangventil, und zwar unterhalb der Schnellschlußdrehzahl, zu betätigen, sondern auch
die Schnellschlußventile, und zwar oberhalb der Schnellschlußdrehzahl, zu schließen.
Die Erfindung besteht also darin, daß der statische Fliehkraftregler das Schnellschlußventil schließt,
wenn die Drehzahl diejenige, bei der der Sicherheitsregler das Schnellschlußventil hätte schließen sollen,
um einen eingestellten Wert überschreitet.
Der Gedanke, das oder die Schnellschlußventile sowohl dem Sicherheitsregler als auch einem statischen
Fliehkraftregler zu unterstellen, läßt sich dadurch verwirklichen, daß die Schnellschlußventile in
bekannter Weise durch den Druck einer ihnen gemeinsamen Steuerleitung offengehalten werden und
daß in die Verbindung von der Steueröl-Druckquelle zur Steuerleitung zwei Entleerungsorgane geschaltet
sind, von denen das eine, ein Ventil, in bekannter Weise bei Schnellschlußdrehzahl vom Sicherheitsregler,
und das zweite, ein Schieber, dann, wenn die Schnellschlußdrehzahl um den eingestellten Wert
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überschritten wird, vom statischen Fliehkraftregler betätigt wird und jedes, wenn betätigt, in bekannter
Weise die Steuerleitung von der Druckquelle absperrt und entleert.
Die Einwirkung des statischen Fliehkraftreglers, z. B. des Abfangreglers, auf das von ihm abhängige
Entleerungsorgan kann durch Drucköl geschehen, das von einem mechanisch mit dem statischen Fliehkraftregler
verbundenen Schieber eines Steuerorgans auf den Schieber des von dem statischen Fliehkraftregler
abhängigen Entleerungsorgans geleitet wird und diesen gegen die Kraft einer Feder in die Entleerungsstellung
schiebt.
Damit die Drehzahl, bei der der statische Fliehkraftregler das von ihm abhängige Entleerungsorgan
betätigt, also die Drehzahl, bei der der statische Fliehkraftregler die Schnellschlußventile schließt, beliebig
eingestellt werden kann, sieht die Erfindung vor, daß der Schieber des Steuerorgans in einer axial
verschiebbaren Hülse dieses Steuerorgans gleitet.
Damit der Sicherheitsregler auf Gängigkeit geprüft werden kann, ohne daß die Turbine stillgesetzt werden
muß, kann die erfindungsgemäße Einrichtung noch ein an sich bekanntes, zwecks Überprüfung des
Sicherheitsreglers von Hand zu betätigendes Überbrückungsorgan enthalten, welches das vom Sicherheitsregler
zu betätigende erste Entleerungsorgan überbrückt und verhindert, daß durch Ansprechen
des Sicherheitsreglers die die Schnellschlußventile und das Regelventil offenhaltende Steueröl-Druckleitung
entleert wird.
Es soll also, wenn die Turbine weder vom Hauptdrehzahlregler im Betriebsdrehzahlbereich gehalten
noch — im Falle einer Turbine mit Zwischenüberhitzung — vom Abfangregler abgefangen noch von dem
üblicherweise bei 110% der Nenndrehzahl auslösenden Sicherheitsregler stillgesetzt worden ist (sei es,
weil diese Regler versagt haben, sei es, weil sie zwecks Prüfung unwirksam gemacht worden sind),
die Turbine — dies ist das Neue an der Erfindung — dann, wenn ihre Drehzahl um den eingestellten Betrag
über die Schnellschlußdrehzahl, z. B. auf 112% der Nenndrehzahl ansteigt, von einem hierzu ausersehenen
statischen Fliehkraftregler, nämlich dem Hauptdrehzahlregler oder dem Abfangregler, wenn
vorhanden, stillgesetzt werden.
Die Zeichnung zeigt eine erfindungsgemäße Einrichtung in Anwendung auf eine Turbine mit
Zwischenüberhitzung, und zwar in F i g. 1 ohne, in F i g. 2 mit Prüfeinrichtung; beide Figuren zeigen die
bei Betriebsdrehzahl eingenommene Stellung aller Teile.
Es bedeuten 1 die Hochdruckturbine, la deren Welle, 2 die Niederdruckturbine, 3 den Kondensator,
4 die Speisepumpe, 5 den Kessel, 5 a den Frischdampfteil des Kessels, Sb den Zwischenüberhitzer,
6 das Frischdampf-Schnellschlußventil, 7 das Frischdampf-Regelventil,
8 den Hauptdrehzahlregler, 9 das Zwischenüberhitzer-Schnellschlußventil, 10 das Abfangventil
und 11 die den beiden Schnellschlußventilen 6 und 7 gemeinsame Steueröldruckleitung.
10 a ist ein Relais, das, wenn die Leitung 11 drucklos wird und die Schnellschlußventile sich schließen,
auch das Abfangventil 10 schließt; 106 ist die Spindel des Abfangventils; 12 und 13 bedeuten einen
Hebel bzw. eine Stange, welche beide die Bewegungen der Muffe des Abfangreglers 14 auf das Abfangventil
10 übertragen.
Es bedeuten ferner 18 das erste, 32 das zweite der beiden in die Steuerleitung 11 geschalteten Entleerungsorgane·,
jenes wird vom Sicherheitsregler 23, dieses vom Abfangregler, und zwar über das Steuer-5
organ 37, betätigt.
Das Entleerungsorgan 18 — ein Ventil — weist ein Gehäuse 18 α mit Einlaßkammer 18 b, Zwischenkammer
18 c und Abflußkammer 18 d und eine Ventilspindel 19 mit Ventiltellern 19 a und 19 b auf. Eine
ίο dreiarmige Sperrklinke 20 ist um eine Achse 20 a
drehbar; ihre Arme 20 b, 20 c und 2Od liegen gegen
eine Feder 21, die an einem Anschlag 22 anliegt, bzw. am Sicherheitsregler 23 mit Feder 23 a und
Fliehbolzen 23 & bzw. an der Ventilspindel 19 an.
Bei Schnellschlußdrehzahl schlägt der Bolzen 23 & aus, und die Klinke 20 dreht sich dann und gibt die
Spindel 19 frei, so daß diese von der Feder 24 nach rechts geschoben wird und das Öl aus der Leitung 11
abfließen läßt und den Zufluß von Drucköl aus der Leitung 25 sperrt. Wenn der Sicherheitsregler ausgelöst
hat, wird dies durch einen üblichen Anzeiger 27 gemeldet. Das Entleerungsventil wird mittels eines
Handgriffs 28, einer Zugstange 29, einer Feder 29 a und eines Hebels 30 wieder in Betriebsstellung gebracht.
Dieses Entleerungsorgan 18 ist üblich.
Das zweite Entleerungsorgan 32 besteht aus einem Gehäuse 32 a, das einen Schieber 33 mit Kolben 33 a,
33 b und 33 c enthält. In das Gehäuse 32 a mündet bei 32 b eine Leitung 31 von der Druckölquelle her;
ferner sind zwei Öffnungen 32 c und 32 d vorgesehen, die zur Leitung 25 bzw. zum Ölsumpf führen. In der
dargestellten Stellung ist der Schieber 33 durch eine Druckfeder 34 ganz nach rechts geschoben, so daß
die Leitungen 31 und 25 kommunizieren. Der Schieber 33 wird nach links geschoben, wenn in die Kammer
35 zwischen dem Kolben 33 c und dem Gehäuse Drucköl eingeleitet wird. In diesem Falle wird die
Verbindung zwischen den Leitungen 31 und 25 unterbrochen und das Drucköl aus der Leitung 25 über
den Auslaß 32 d zum Ölsumpf geführt, also die Leitung 11 entleert und der Schnellschluß ausgelöst.
Die Zufuhr von Drucköl in die Kammer 35 wird durch das erwähnte Steuerorgan 37 gesteuert; die
Steuerung erfolgt dabei durch den Abfangregler 14 oder den Hauptdrehzahlregler 8.
Das Steuerorgan 37 umfaßt ein Gehäuse 37 a, eine justierbare Buchse 38 und einen Schieber 15, der in
der Bohrung 38 α der Buchse 38 verschiebbar angeordnet ist. Die Spindel 15 ist mit dem Abfangregler
14 durch die Stange 13 verbunden. Mit einer Einlaßöffnung 37 b des Gehäuses kommuniziert eine öffnung
38 b der Buchse und mit einer axial davon etwas entfernten Auslaßöffnung 37 c des Gehäuses eine öffnung
38c der Buchse 38. Der Einlaß 37 δ ist durch
eine Leitung 36 mit der Druckölquelle verbunden; der Auslaß 37 c ist über eine Leitung 39 mit der
Kammer 35 verbunden. Die Verbindung zwischen den Öffnungen 38 b und 38 c erfolgt durch die Kolben
15 α und 15 b des Schiebers 15. Die Drehzahl, bei der die öffnungen 37 b und 37 c durchverbunden werden,
hängt von der Stellung der Buchse 38 ab. In F i g. 1 ist die Buchse so eingestellt, daß der Schieber 15 eine
Strecke 40 auswandern muß, bevor das Drucköl in die Kammer 35 des Entleerungsorgans 32 eintritt
und der Schnellschluß ausgelöst wird, also die Drehzahl der Turbine etwas über den Wert, bei welchem
der Sicherheitsregler die Schnellschlußventile schließen sollte, also auf etwa 112% der Nenndrehzahl
ansteigen muß. Die Ansprechdrehzahl kann durch Verschiebung eines Anschlags 41 eingestellt werden,
der mit einem T-förmigen Teil 38 d verbunden ist. Der Teil 38 d ist seinerseits mit der Buchse 38 verbunden
und begrenzt die Abwärtsbewegung dieser Buchse, die durch eine Druckfeder 42 in die dargestellte
Lage gedruckt wird. Um den Anschlag 41 auch bei Drehzahlen unterhalb 110% richtig einstellen
zu können und um zu verhindern, daß die Sicherheitseinrichtung 18/23 bei der Einjustierung
der Sicherheitseinrichtung 32/37 abgeschaltet werden muß, kann die Buchse 38 ein Stück 41 α nach oben
gezogen werden; dieses Spiel entspricht einer Drehzahländerung um 3 %. Die Strecke 40 wird dadurch
um die Strecke 41 α verringert, und die Kammer 35 wird bei einer Drehzahl, die um 3 % niedriger liegt
als bei der dargestellten Stellung, mit Drucköl gespeist; diese Einstellung des Anschlags 41 bewirkt
also die Auslösung bei einer Drehzahl von 109%. Anschließend wird die Buchse wieder in die dargestellte
Stellung gebracht, so daß die Sicherheitseinrichtung 32/37 bei einer Drehzahl von 112% anspricht.
Es kann also die Einrichtung 32/37 nicht nur ohne Abschaltung der Sicherheitseinrichtung 18/23 eingestellt
werden, sondern auch, ohne daß die Turbine wirklich auf 112% Nenndrehzahl gebracht werden
müßte, was eine unnötige Beanspruchung der Turbine darstellen würde.
Im normalen Betrieb nehmen die einzelnen Teile die in Fig. 1 dargestellte Lage ein. Überschreitet nun
die Drehzahl der Turbine 110% Nenndrehzahl, so betätigt der Sicherheitsregler 23 die Klinke 20, die
die Ventilspindel 19 freigibt, so daß die Feder 24 die Spindel nach rechts schieben kann. Die Leitung 25
wird dadurch von der Leitung 11 abgetrennt, und das Drucköl kann aus der Leitung 11 zum Ölsumpf
abfließen, wodurch die Ventile 6, 9 und 10 geschlossen werden. Wenn bei Versagen dieser Sicherheitseinrichtung,
beispielsweise infolge Klemmens des Sicherheitsreglers 23, das Entleerungsorgan 18 nicht
betätigt wird und die Drehzahl 112% des Nennwertes erreicht, so werden die Leitungen 36 und 39
im Steuerorgan 37 infolge der Verschiebung des Schiebers 15 durch den Abfangregler 14 miteinander
verbunden und die Kammer 35 mit Drucköl gefüllt. Der Schieber 33 wird dadurch nach links geschoben,
die Leitung 31 von der Leitung 25 abgetrennt und die Leitung 25 zum Ölsumpf entleert, so daß das
Frischdampf- und das Zwischenüberhitzer-Schnellschlußventil und das Abfangventil in derselben Weise
geschlossen werden, als wenn das Entleerungsventil 18 durch den Sicherheitsregler 23 betätigt worden
wäre.
Die in F i g. 2 dargestellte Einrichtung enthält in an sich bekannter Weise noch ein Überbrückungsorgan
44, das zur Überbrückung des ersten Entleerungsorgans 18 dient und eine Prüfung der Anlage
ermöglicht, ohne daß eines der Schnellschlußventile geschlossen würde. Ihr Sicherheitsregler 50 ist in bekannter
Weise mit Mitteln zur Vortäuschung einer Überdrehzahl versehen, um die Sicherheitseinrich-tung
18/23 prüfen zu können.
Das Überbrückungsorgan 44 besteht aus einem Gehäuse 44 a mit Kanälen 44 b, 44 c, die die Leitung
25 mit der Kammer 18 b des Entleerungsorgans 18 verbinden; ferner enthält es Kanäle 44 ei und 44 e,
die die Kammer 18 c mit der Leitung 11 verbinden, und schließlich einen Kanal 44/, der den Kanal 44 &
mit der Kammer 44 h verbindet. Zur Steuerung dient ein mit Kolben 45 a, 45 b versehener Schieber 45, der
in einer Bohrung 44° gleitet. Der Schieber 45 ist mit einem Hebel 46 verbunden, der über ein Gestänge
48 durch einen Handgriff 47 gegen den Öldruck, der infolge des verschiedenen Durchmessers der Schieberkolben
45 c und 45 d durch den Öldruck nach rechts gedrückt wird, in die gestrichelte Lage gebracht werden
kann. In der ausgezogen gezeichneten Lage ist die Leitung 25 durch die Kanäle 44 b, 44 c und die
Kammern 18 b, 18 c des Entleerungsorgans 18 mit der Leitung 11 verbunden. Wird der Schieber 45
durch Betätigung des Handgriffes 47 in die gestrichelt gezeichnete Stellung gebracht, so wird die Leitung 11
durch die Kanäle 44 & und 44/, die Kammer 44 h und den Kanal 44 e mit Öl gespeist. Das Überbrükkungsorgan
44 kann also so eingestellt werden, daß das Entleerungsventil 18 überbrückt und damit außer
Funktion gesetzt wird, so daß, wenn der Sicherheitsregler 50 zu Prüfzwecken zum Ansprechen gebracht
wird, kein Schnellschluß eintritt. Eine solche Überbrückung des Entleerungsorgans durch einen
Schieber ist bekannt.
Der Sicherheitsregler 50 enthält in bekannter Weise einen unausgewuchteten Ring 50 α, der von der
Zentrifugalkraft gegen die Wirkung einer Feder 50 δ verschoben wird, wenn die Turbine etwa 110% der
Nenndrehzahl überschreitet, und dann gegen die Klinke 20 schlägt, die die Ventilspindel 19 des Entleerungsorgans
18 freigibt. Zur Auslösung des Reglers 50 bei Nenndrehzahl wird Öl durch einen von
Hand mittels eines Griffes 52 betätigbaren Schieber 51 über eine Leitung 53 und eine Düse 53 α zugeführt;
beim Loslassen des Handgriffes 52 wird der Schieber 51 durch eine Feder 51 α wieder geschlossen.
Der Ring 50 a enthält Taschen 50 c, die sich mit dem aus der Düse 53 α ausströmenden Öl füllen. Das
zusätzliche Gewicht des in den Taschen 50 c enthaltenen Öles bringt den Regler schon bei Nenndrehzahl
zum Ansprechen. Das Öl kann durch zwei kleine Löcher SQd abfließen, so daß der Regler dann
wieder seinen normalen Betriebszustand annimmt. Solche Regler sind bekannt.
Die Prüfung der Einrichtung erfolgt folgendermaßen: Zuerst wird der Handgriff 47 gezogen, so
daß der Schieber 45 nach links geschoben und die Leitungen 25 und 11 verbunden werden. Anschließend
wird durch Öffnen des Schiebers 51 Öl in den Regler 50 gelassen, der daraufhin anspricht und das
Entleerungsorgan 18 betätigt, obwohl die Turbine mit normaler Drehzahl läuft; ist diese Einrichtung in
Ordnung, so zeigt sich dies durch den Schalter 27 an, der durch die Ventilspindel 19 betätigt wird. Nach
Unterbrechung der Ölzufuhr zum Regler 50 nimmt dieser wieder seinen normalen Zustand an. Das
Ventil 18 kann nun durch Ziehen am Handgriff 28 über das Gestänge 29 und den Hebel 30 rückgestellt
werden. Das Überbrückungsorgan 44 wird durch den Handgriff 47 wieder in die ausgezogen gezeichnete
Stellung gebracht, so daß das Entleerungsorgan 18 wieder zwischen die Leitungen 25 und 11 eingeschaltet
wird. Wenn nun eine Drehzahlüberschreitung eintritt, während die Haupt-Sicherheitseinrichtung
18/23 außer Betrieb ist, bringt der Abfangregler 14 den Schieber 15 in eine Stellung, bei der Drucköl in
die Kammer 35 fließen kann, so daß der Schieber 33 des Entleerungsorgans 32 verschoben wird, was das
Drucköl aus den Leitungen 25 und 11 abfließen läßt und Schnellschluß zur Folge hat.
Claims (6)
1. Hydraulische Einrichtung zur Sicherung gegen Überdrehzahl von Dampfturbinen mit mindestens
einem Regelventil, das durch einen statischen Fliehkraftregler betätigt wird, und mit
mindestens einem durch einen astatischen Sicherheitsregler betätigten, bei Schnellschlußdrehzahl
schließenden und nur von Hand wieder zu öffnenden Schnellschlußventil, dadurch gekennzeichnet,
daß der statische Fliehkraftregler (8, 14) das Schnellschlußventil (6) schließt, wenn
die Drehzahl diejenige, bei der der Sicherheitsregler (23) das Schnellschlußventil (6) hätte
schließen sollen, um einen eingestellten Wert überschreitet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1 für eine Dampfturbine mit Zwischenüberhitzung, die ein
Frischdampf-Schnellschlußventil und zwischen dem Zwischenüberhitzer und dem ihm folgenden
Turbinenteil sowohl ein Zwischenüberhitzer-Schnellschlußventil als auch ein Abfangventil,
das von einem statischen Regler geringeren Ungleichförmigkeitsgrades, sogenannten Abfangregler
betätigt wird, enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Abfangregler (14) sowohl das
Frischdampf-Schnellschlußventil (6) als auch das Zwischenüberhitzer-Schnellschlußventil (9)
schließt, wenn die Drehzahl die Schnellschlußdrehzahl um einen eingestellten Wert überschreitet.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnellschlußventile
(6, 9) in bekannter Weise durch den Druck einer ihnen gemeinsamen Steuerleitung (11) offengehalten werden und daß in die Verbindung
von der Steueröl-Druckquelle zur Steuerleitung (11) zwei Entleerungsorgane (18, 32) geschaltet
sind, von denen das erste, ein Ventil (18), in bekannter Weise bei Schnellschlußdrehzahl
vom Sicherheitsregler (23) und das zweite, ein Schieber (32), dann, wenn die Schnellschlußdrehzahl
um den eingestellten Wert überschritten wird, vom statischen Fliehkraftregler betätigt
wird und jedes, wenn betätigt, in bekannter Weise die Steuerleitung (11) von der Druckquelle
absperrt und entleert.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkung des statischen
Fliehkraftreglers auf das zweite Entleerungsorgan (32) durch Drucköl geschieht, das von
einem mechanisch mit dem statischen Fliehkraftregler verbundenen Schieber (15) eines Steuerorgans
(37) auf den Schieber (33) des zweiten Entleerungsorgans (32) geleitet wird und diesen
gegen die Kraft einer Feder (34) in die Entleerungsstellung schiebt.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (15) des Steuerorgans
(37) in einer axial verschiebbaren Hülse (38) dieses Steuerorgans gleitet.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebbarkeit der
Hülse (38) durch einen einstellbaren Anschlag (41) begrenzt ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansrüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch ein an sich bekanntes,
zwecks Prüfung des Sicherheitsreglers von Hand zu betätigendes Überbrückungsorgan (44 in
Fig. 2), welches das vom Sicherheitsregler (50 in F i g. 2) zu betätigende erste Entleerungsorgan
(18) überbrückt und verhindert, daß durch Ansprechen des Sicherheitsreglers die die Schnellschlußventile
(6, 9) und das Regelventil (10) offenhaltende Steueröl-Druckleitung (11) entleert
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 946 811;
deutsche Patentanmeldung A 19274 Ia/14 c (bekanntgemacht
am 6. Oktober 1955);
schweizerische Patentschrift Nr. 303 774;
USA.-Patentschriften Nr. 1471 316, 2 388 282,
640, 2514 931;
640, 2514 931;
»Siemens-Zeitschrift« 1953, S. 195 bis 197;
»AmerikanischeDampfkraftwerke« vonGaede—
Stegemann—Spennemann, Verlag Hanser, München 1952, S. 88 bis 90.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
509 579/81 6.65 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US655389A US2926680A (en) | 1957-04-26 | 1957-04-26 | Emergency governing system for a steam turbine |
Publications (1)
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DE1194427B true DE1194427B (de) | 1965-06-10 |
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Family Applications (1)
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DEG24374A Pending DE1194427B (de) | 1957-04-26 | 1958-04-23 | Hydraulische Einrichtung zur Sicherung gegen UEberdrehzahl von Dampfturbinen |
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