DE874141C

DE874141C - Federbelastetes Sicherheitsventil mit Hochhubkammer

Info

Publication number: DE874141C
Application number: DEG2010D
Authority: DE
Inventors: Hans Richter
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1942-06-13
Filing date: 1942-06-13
Publication date: 1953-04-20

Description

Federbelastetes Sicherheitsventil mit Hochhubkammer Es sind federbelastete Sicherheitsventile bekannt, bei denen der Ventilkegel mit einer äußeren: Zusatzfläche versehen ist, durch die eine Hochhubwirkung erzielt wird. Bei einigen dieser Ventilbauarten sind willkürlich bedienbare Einrichtungen vorhanden, durch die ein plötzliches Entweichen des Druckes aus dem unterhalb der Zusatzfläche befindlichen Raum (Hochhubkammer) bewirkt werden kann.
Gemäß der Erfindung werden Sicherheitsventile solcher Bauart dadurch weiter vervollkommnet, daß unterhalb der Hauptzusatzfläche des Ventilkegels bzw. innerhalb der Hochhubkammer eine zweite, wesentlich kleinere Hilf szusatzfläche angeordnet ist, die mit einer zweckmäßig am Sitz des Ventils angeordneten, erforderlichenfalls verstellbaren Gegen" fläche zusammenwirkt, welche bei Betätigung der das Entweichen des Druckes aus der Hochhubkammer bewirkenden Einrichtung mechanisch nicht beeinflußt wird.
Durch diese erfindungsgemäße Einrichtung wird erreicht, daß auch bei einem etwaigen Versagen der Bedienungseinrichtung, z. B. dadurch, daß infolge Verschmutzens das Abschlußorgan der Hochhubkammer sich nicht wieder in die Schließlage zurückbewegt, das Sicherheitsventil trotzdem noch eine genügend große Dampfmenge abbläst. Es wird also durch die erfindungsgemäße Einrichtung unter allen Umständen erreicht, daß dem Dampfkessel die zur Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit erforderliche Dampfmenge entzogen wird, wobei aber die Vorteile der beschriebenen Ventilbauarten erhalten bleiben. Weiterhin haben Versuche mit der erfinduiigsgemäßen Einrichtung gezeigt, daß die sonst bei größerer Hauptzusatzfläche starkauftretende Verspätung im Selbstschluß durch die Hilfszusatzflache infolge strömungsdynamischer Einwirkungen auf die Hochhubkammer fast ganz aufgehoben wird, so daß die erfinduhgsgemäße Einrichtung auch dann vorteilhaft ist, wenn Einrichtungen zum plötzlichen Entweichen des Druckes aus der Hochhübkammer keine Anwendung finden. Durch die erfindungsgemäße Einrichtung wird es praktisch überhaupt erst möglich gemacht Sicherheitsventile mit großer Hauptzusatzfläche zur Anwendung zu bringen, die sonst eine praktisch untragbar starke Verspätung im Schließen zur Folge haben würden.
Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.. In dem Gehäuse ä ist in bekannter Weise eine Feder b angeordnet, die über einen Federteller c auf den Absperrkegel d des Sicherheitsventils p.reßt und dem normalen Dampfdruck das Gleichgewicht hält. Der Kegel d ist in einer Sitzbohrung e geführt und schließt auf der Dichtungsfläche des Sitzes f.
Der Federteller c bildet die Hauptzusatzfläche; auf welche der ausströmende Dampf seine Hochhubwirkung ausübt. Die Hochhubkanimer g, in der sich der -ausströmende Dampf staut und den Druck bildet, mit dem er auf die Hauptzusatzfläche wirkt, wird durch den Rand h des Drehschiebers i gebildet, dessen Austrittsöffnungen k bei normaler Funktion des Sicherheitsventils geschlossen sind. Nur darin, wenn die Hochschubwirkun:g ausgeschaltet werden soll, wird der Drehschieber h so verstellt, däß seine Austrittsöffnungen h sich mit den Ausströmquerschnitten l :decken (s. Abbildung), durch die der Druck aus der Hochhubkammer g entweichen kann.
Erfindungsgemäß ist nun unterhalb der durch den Federteller c gebildeten Haüptzusatzfläche am Ventilkegel d eine zweite, schmalere Hilfszusatzflache m angeordnet, die mit einer zweckmäßig einstellbaren Gegenfläche n am Ventilsitz f zusammenwirkt. Wie aus der Abbildung ersichtlich, werden bei der Betätigung des Drehschiebers die Flächen m und n mechanisch nicht beeinflußt. Wenn also der Drehschieber i infolge irgendwelcher Umstände in seiner Bewegung gehemmt ist, vor allem sich nach der Betätigung nicht wieder zurückbewegt, bleiben die Flächen m und n in Funktion. Es wird also eine wenn auch begrenzte Hochhubwirkung erzielt. Die i Flächen m und n werden erfindungsgemäß so dimensioniert, daß die erzielte Hochhubwirkung der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabblaseleistüng entspricht. Durch die Haüptzusatzfläche tritt bei störungsfreier Arbeitsweise des Sicherheitsventils eine -#i@eitere Hochhubwirkung ein, so daß der Gesamtventilhüb ein besonders großer ist und entsprechend auch die Abblaseleistung und die Sicherheit, die das Ventil dem Kessel bietet. Außerdem wird bei selbsttätig schließendem Ventil die sonst eintretende starke Verzögerung im Selbstschluß (Absinken unterhalb des Kesseldruckes) stark abgeschwächt, so daß ein etwaiges Unterlassen der Betätigung des Drehschiebers kein übermäßiges Abblasen des Kesseldruckes zur Folge hat.
Durch die Betätigung des Drehschiebers i kann jederzeit auf die normale Hochhubstellung, wie sie durch die Flächen m und n erwirkt wird, zurückgegangen werden, so daß das Kesselpersonal es bei dem Ausführungsbeispiel in der Hand hat, die Abblasewirkung einzuschränken, aber nicht verhindern kann, daß die gesetzlich vorgeschriebene Mindestabblaseleistung eingehalten wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Federbelastetes Sicherheitsventil mit Hochhubkammer oder Hochhubzusatzfläche, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Hauptzusatzfläche bzw. innerhalb der Hochhubkammer eine kleinere, mit einer gesonderten darunterliegenden Gegenfläche zusammenwirkende Hilfszusatzfläche am Ventilkegel angebracht ist.
2: Federbelastetes Sicherheitsventil nach Anspruch z, da-durch gekennzeichnet, daß die Hilf szusatzflache am Ventilkegel und deren Gegenfläche so angeordnet sind, daß ihre Stellung und Wirkung bei der Betätigung vonAblaßöffnungen der Hochhubkammer mechanisch nicht beeinflußt wird:
3. Federbelastetes Sicherheitsventil, dadurch ,gekennzeichnet, daß die der Hilfszusatzfläche zugehörende Gegenfläche unabhängig von der Hauptzusatzfläche und deren Gegenfläche axial einstellbar ist. Angezogene Druckschriften;: Österreichische Patentschrift Nr. 11668z.