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Selbsttätiges Absperrorgan iür Steuerventile mit Steuerkammer bei durchlaufenden Druckluft- bremsen.
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Alle diese Nachteile werden bei den bisher bekannten Absperrorganen dadurch verursacht, dass der Ventilkörper nur an einer einzigen, unmittelbar unterhalb des Ventilsitzes gelegenen Stelle, also in der Mitte der Ventilspindel, mit kleinstmöglichem Spiel gelagert ist.
Die vorerwähnten Nachteile werden durch den Erfindungsgegenstand zur Gänze vermieden, u. zw. besteht das Wesen desselben darin, dass der Kopf des Absperrorgans oberhalb des Ventilsitzes und das untere Ende der Spindel des Absperrorgans unterhalb des Ventilsitzes mit kleinstmöglichem Spiel gelagert sind, wobei ein Katarakt von solcher Wirkung vorgesehen ist, dass bei plötzlichen Druck- änderungen der Druck auf die ganze Fläche des Kopfes und erst beim Aufsitzen des Absperrorgans auf seinen Sitz auf eine dem Durchflussquerschnitt entsprechende kleinere Fläche einwirkt.
Das selbsttätige Absperrorgan nach der Erfindung weist sonach zwei aktive Druckflächen auf.
Die eine von denselben ist grosser und es wirkt auf diese der Druekunterschied bloss einen kurzen Augenblick ein, wodurch aber zufolge der grösseren Abmessung dieser Druckfläche eine bedeutende Aktionskraft hervorgerufen wird, welche die erforderliche energische Inbewegungsetzung des Absperrorgans zu seinem Sitze hin bewirkt, auf welchen dasselbe mit einem gewissen Stoss zum Aufsitzen gelangt. Von dem Augenblicke an, wo das Absperrorgan auf seinen Sitz aufsitzt, verliert diese Druckfläche einen Teil ihrer Wirksamkeit, da nach Absperrung des Luftdurchtrittes der Druekuntersehied nicht mehr auf die ganze Fläche einwirkt, sondern bloss auf einen kleineren Teil derselben, dessen Durchmesser gleich ist dem Durchmesser des Sitzes.
Der Druck auf diese kleinere Fläche muss genügend sein, um das Absperrorgan geschlossen zu halten, d. h. es muss die Spannung der Feder, welche das Absperrorgan vom Sitz wegdrückt, danach eingestellt und die lichte- Weite des Luftdurchtrittes danach bestimmt sein.
Eine solche Anordnung des Absperrorgans gewährleistet ein energisches Andrücken desselben auf den Sitz und eine Absperrung des Durchganges auch bei ganz kurzer Dauer der Drucksenkung.
Dadurch ist die Wirkungsweise der Bremse vollkommen sichergestellt und die Möglichkeit eines Unglücks- falles ausgeschaltet, wenn beispielsweise im gegebenen Augenblicke die Bremse zufälligerweise versagen sollte. Überdies wird bei Anwendung der erfindungsgemässen Anordnung auf lange Güterzüge auch die Empfindlichkeit der Güterzugsbremse bedeutend erhöht, sonach auch bei dieser Anwendungsart die Betriebssicherheit beträchtlich gesteigert.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel eines selbsttätigen Absperrorgans gemäss der Erfindung und seine Anordnung im Steuerventil.
11 ist die Steuerkammer (Kammer des konstanten Druckes), 12 ist der Steuerkolben, 13 ist der
Stutzen zum Anschluss der Zugleitung, 14 ist das Doppelventil, 15 ist der Anschluss an den Bremszylinder, 16 führt an die Atmosphäre, 17 ist das Zugleitungsventil und 18 der Anschluss für den Hilfsbehälter.
Der Raum 1 hängt mit der Steuerkammer zusammen, der Raum 2 ist mit der Zugleitung verbunden, in welcher der Führer den Druck erniedrigt, wenn er bremsen will und denselben erhöht, falls er die Bremsen lösen will ; 3 ist das zwischen den Räumen 1 und 2 befindliche Absperrorgan.
Das Absperrorgan 3 ist in seinem oberen Teile derart geführt, dass zwischen dem Kopf desselben und der Öffnung d des Gehäuses ein Spalt 6 verbleibt, der verschiebbare Lagerung des Teiles : 3 mit kleinstmöglichem Spiel gewährleistet. Der Spalt 6 bildet einen beispielsweise als Drosselungsdurehgang ausgebildeten Katarakt für die Luft und erlaubt einen Druckausgleich zwischen den Räumen 1 und 2 bei langsamen Druckänderungen, während bei einer plötzlichen Drucksenkung im Räume 2 die Luft nur langsam durch den Spalt 6 hindurchgehen kann, so dass der Drueküberschuss im Raume 1 auf die ganze Fläche des Kopfes des Absperrorgans. 3 von oben her einwirkt und das Absperrorgan auf den Sitz 7 der Führung 5 drückt.
Sobald das Absperrorgan aufsitzt, dringt die Luft durch den Spalt 6 und unter den Kopf des Absperrorgans 3 ein und der Druckuntersehied wirkt bloss auf eine Fläche ein, deren Durchmesser gleich ist dem Durchmesser des Ventilsitzes bzw. des Durehflussquersehnittes. Die Feder 8 hat die Aufgabe, dass das Absperrorgan infolge des Federwiderstandes nicht plötzlich aufsitzen kann.
Die Spindel 9 des Absperrorgans ist unterhalb des Ventilsitzes 7 ebenfalls mit kleinstmöglichem Spiel verschiebbar gelagert und geführt, u. zw. in der Öffnung 10 des Gehäuses J. Das Absperrorgan gemäss der Erfindung ist somit auf seinen beiden Enden geführt, so dass sämtliche Druckkräfte genau axial wirken und eine allfällige Verspreizung dieses Organs ausgeschlossen ist.
Im vorliegenden Falle wird die Drosselwirkung beim Luftdurchtritt durch eine entsprechend passende Lagerung des Kopfes (des Absperrorgans) in der Öffnung 4 erzielt, wobei der Spalt 6 praktisch einen Wert von 2 bis 4 hundertstel Millimeter erreicht. Es ist selbstverständlich, dass die Führung 6 auch derart ausgebildet werden kann, dass sie keine Bedeutung für den Luftdurehtritt hat und die Luft durch eine enge Nut im Absperrorgan oder in der Führung oder durch eine Öffnung im Kopfe des Absperr-
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organe nur an jener Stelle geführt, wo gleichzeitig eine Luftdrosselung stattfindet. Ein solches Absperr- organ, welches bloss an einer Stelle geführt wird, ist der Möglichkeit einer Verspreizung und der Einwirkung allfälliger passiver Widerstände ausgesetzt.
Da die Drucksenkung'bloss eine kurze Zeit andauert
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und der Druckunterschied bei den bekannten Absperrorgane auf eine kleine Druckfläche, die durch den Durchmesser des Sitzes bestimmt ist, einwirkte, kamen Fälle vor, dass das Absperrorgan unregelmässig oder manchmal nicht abschloss, d. h. eine Abbremsung trat nicht ein. Eine solche Unverlässlichkeit, auch wenn dieselbe nur 1% betragen würde, ist unzulässig, weil eben in einem solchen Falle ein Unglück geschehen kann.