DE600986C - Druckluftbremseinrichtung - Google Patents
DruckluftbremseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckluftbremseinrichtang
mit Steuerbehälter, Haupt- und Hilfssteuerventil. Von den bekannten
Bremsen dieser Art unterscheidet sich die Bremse gemäß der Erfindung im wesentlichen dadurch, daß mit dem den Ein-
oder Auslaß für den Bremszylinder steuernden Steuerventil ein. Hilfssteuerventil, das
nicht an den Bremszylinder angeschlossen ist,
ίο zusammenwirkt, von dem eine Kammer unmittelbar
oder über dasi Steuerventil mit der Bremsleitung und einem Hilfsbehälter und
eine andere Kammer mit einem S-teuerbehälter verbunden ist, welche Kammer in zwei
miteinander gedrosselt verbundene Räume unterteilt ist, die durch eine zwischen ihnen
auftretende Druckdifferenz ein Organ zum Abschlüsse der Verbindung dieser Kammer
mit der ersteren Kammer steuern.
Der Erfindungsgegenstand ^bietet gegenüber
den bekannten Druckluftbremsen mit Steuerbehälter, Haupt- und Hilfssteuerventil,
von denen letzteres dem Bremszylinderdruck unterworfen ist, ohne Hilfssteuerventil verschiedene
Vorteile, und zwar:
i. Das Steuerkammer füllventil wird zum
Unterschiede von den bekannten Einrichtungen direkt durch einen besonderen Steuerkolben
beherrscht; dadurch wird es möglich, die richtige Empfindlichkeit bzw. Unempfindlichkeit
des S teuerkammerfüliventils und damit
der Bremse durch geeignete Bemessung der Querschnitte der steuernden Teile sowie der
Drosselungen genau zu beherrschen.
2. Das Steuerkammer füllventil wird zum Unterschied von den bekannten Einrichtungen
bei seinem Abschluß durch das die Abschlußbewegung steuernde Organ mit einer genügende
Dichtheit gewährleistenden Kraft auf seinen Sitz gedrückt, so daß der sofortige dichte Abschluß der Steuerkammer sicher
erreicht wird.
3. Das Steuerkammerfüllventil kann nur
durch Einwirkung des vorherganannten Steuerorgans geschlossen werden, nicht aber durch
beim Bremsen auftretende Druckdifferenzen, die bei den, bekannten· Einrichtungen auf dasselbe
direkt wirken. Durch die Wirkung des Steuerorgans wird das Füllventil unabhängig
von. schwer zu beherrschenden, und unsicheren Federn, die dasselbe in einem Schwebezustand
geöffnet erhalten.
4. Die weitgehende Erschwerung einer Überladung wird durch gleichzeitiges: Auffüllen
des Hilfsbehälter» und der Steuerkammer über eine gemeinsame Bohrung erreicht, während im Falle einer vorhandenen
Überladung nur die Steuerkammer allein entladen zu werden braucht, wodurch die
Entladezeit auf ein für den praktischen Betrieb brauchbares Maß beschränkt wird. Der
Vorteil dieser Anordnung- erhellt aus dem Umstand, daß bei den bekannten Systemen
entweder die Überladung durch gemeinsames
Italisches Museum Bibliothek
Auffüllen von Steuerbehälter und Hilfsbehälter bedeutend erschwert wird, daß· aber
bei diesen Systemen bei Beseitigung der Überladung auch der Hilfsbehälter mitentladen
werden muß, was eine für den praktischen Betrieb zu lange Entladezeit ergibt. Bei anderen Systemen wird die Steuerkammer
allein direkt von der Hauptleitung gefüllt, was wohl eine kurze Entladezeit ermöglicht;
ίο es wird aber die direkt an der Hauptleitung liegende Steuerkammer für Überladungen
sehr empfindlich.
5. Weiter ist das Hilfssteuerventil derart
ausgebildet, daß die bei Beginn der Bremsung unterbrochene Verbindung zwischen Steuerkammer
und Hauptleitung oder Hilfsbehälter schon etwas vor Erreichung des Steuerkammerdruckes
im Hilfsbehälter wiederhergestellt wird, wodurch ein sicheres Lösen der Bremse auch bei alienfalle vorhandenen kleinen
Überladungen der Steuerkammern gewährleistet wird.
6. Ferner ist es bei der Bremseinrichtung gemäß der Erfindung möglich, die Steuerung
des Bremssteuerventils sehr empfindlich zu machen, was für feine Regulierbarkeit und
insbesondere für das Nachspeisen wichtig ist. Trotzdem bleibt beim Ansprechen/ der Bremse
eine für das einwandfreie Arbeiten am Zug unbedingt erforderliche, genau zu beherrschende
Unempfindlichkeit erhalten.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Abb. 1 wirkt beispielsweise das Hilfssteuerventil B
des Steuerbehälters 20 mit einem den Ein- und Auslaß für den Bremszylinder 7 steuernden
Hauptsteuerventil C (Bremsventil, Verteiler o. dgl·.) zusammen.
Das dem Steuerbehälter 20 zugeordnete Hilfssteuerventil B ist mehrkammerig, z. B.
zweikammerig, ausgebildet. Die eine der Kammern, ist in zwei Räume 51, 52 unterteilt,
die durch eine enge Bohrung 50 miteinander verbunden sind, wobei der eine Kammerteil
51 an die Steuerkammer 20 angeschlossen ist, während der andere Kammerteil 52 mit
der zweiten Kammer 53 des Hilfssteuerventils unter Vermittlung eines unter die Wirkung
einer Öffnungsfeder 54 gesetzten Ventils 55 verbunden ist, das durch 'ein von dem
Kammerteil 51 aus beeinflußtes! kolbenartiges Stellglied 56 gesteuert wird. Der Kamtnerteil
52 ist hier durch die Leitung 57 mit dem Raum 33 unterhalb des Steuerkolbens 32 und
die Kammer 53 einerseits mittels einer mit Rückschlagventil 30 versehenen Leitung mit
dem Hilfsbehälter 5 und andererseits durch eine mit Drosselung 35 versehene Leitung mit
der Hauptleitung, z. B. durch den Raum 34 oberhalb des Steuerkolbens 32 hindurch, in
Verbindung. Über die Drosselung 35 werden Hilfsluftbehälter und Steuerbehälter gemeinsam
aufgefüllt, wobei aber der Druckanstieg 6g in beiden Behältern gegenüber jenem in der
Hauptleitung stark verzögert ist, wodurch eine Überladung des Steuerbehälters 20 erschwert
wird.
Das Hauptsteuerventil C wird durch einen Kolben 32 gesteuert, der einerseits unter Leitungsdruck
steht, andererseits unter dem Druck der Zwischenkammer 52, die durch das Ventil 55 gegen die Kammer 53 bzw. die
Hauptleitung abschließbar ist. Die Schließbewegung des Ventils· 55 wird durch die
Druckdifferenz zwischen den Kammerteilen 51, 52 hervorgerufen, die auf das Stellglied
56 wirkt. Dadurch, daß die Verbindung des Kammerteils 52 mit der Hauptleitung 4 über
einen größeren· Querschnitt hergestellt ist, als ihn die Verbindung des Kammerteils 52
mit dem Kammerteil 51 aufweist, wird bei einem raschen Druckabfall in der Hauptleitung
der Druck in dem Kammerteil 52 rasch sinken, dagegen im Kammerteil 51 aber fast
gleich bleiben, wodurch eine Druckdifferenz auf das Stellglied 56 zur Wirkung kommt.
Der Kolben 32 beeinflußt bei dem Ausführungsbeispiele der Abb. 1 unter Vermittlung
eines Kolbens 36 und eines Zwischenkolbens 58 einen Gegenkolben 37, der den
Ein-und Auslaß des Bremszylinders 7 steuert, wobei in der Offenstellung des Auslaßventils
38 die Verbindung des Bremszylinders mit der Außenluft durch eine Bohrung 41 des
Kolbens 37 hergestellt ist, die die Verbindung des Raumes 42 mit dem durch die Öffnung 43
mit der Atmosphäre verbundenen Raum 40 herstellt. Ein- und Auslaßventil sind miteinander
durch das· Verbindungsstück 46 verbunden. Eine Feder 47 erhält das Einlaßventil 39
in Schließstellung.
Zwischen Kolben 58 und Gegenkolben 37 ist ein federndes Zwischenglied 44 so eingeschaltet,
daß dem Einlaßventil 39 nach Erreichung eines bestimmten Druckes im Bremszylinder
die Möglichkeit geboten wird, sich etwas gegen die Abschlußstellung zu bewegen
und die Überströmung zwischen Hilfsbehälter und Bremszylinder entsprechend zu drosseln.
Der Kolben 37 steht unter Wirkung iner Feder 45, die den Kolben bei gelöster
Bremse gegen den auf dem Kolben 36 lastenden Überdruck in der Tiefstellung hält. Die
Feder 44 ist in der Lösestellung und bei geringen Bremsdrücken durch eine zwischen
den Kolben 37 und 58 angeordnete Zugverbindung 59 ausgeschaltet.
Die Wirkungsweise der Bremse ist folgende: Beim Laden der Bremse gelangt Druck-.uft aus der Hauptleitung- 4 über den Raum
Die Wirkungsweise der Bremse ist folgende: Beim Laden der Bremse gelangt Druck-.uft aus der Hauptleitung- 4 über den Raum
34j Drosselung 35 in. die Kammer 53, von
hier einerseits über das Rückschlagventil 30 in den Hilfsbehälter 5j andererseits über das
offene Ventil. 55 in die Kammer 52, die durch Leitung 57 mit der Steuerkammer 33 und
durch die enge Bohrung 50 mit der Kammer 51, an die der Steuerbehälter 20 angeschlossen
ist, in Verbindung steht, so- daß Hilfsbehälter und Steuerkammer gemeinsam aufgefüllt
und unter gleichen Druck gesetzt werden.
Beim Bremsen wird die rasche Druckverminderung in der Bremsleitung auch auf die
Kammer 53 übertragen und pflanzt sich einerseits bis zum Rückschlagventil 30 fort, das
sich unter dem Druck des Hilfsbehälters schließt, andererseits über das durch die Feder
54 einen großen Querschnitt offenhaltende Ventil 55 auch in die Kammer 52 und 33.
Der Druck in dem Steuerbehälter 20 bleibt infolge Drosselung durch die feine Bohrung
50 erhalten.
Da zunächst der Druck auf beiden Seiten des Kolbens 32 annähernd gleichmäßig sinkt,
bleibt derselbe vorläufig in Ruhe und leitet so lange keine Bremsung ein, bis der Druckabfall
in der Kämmer 52 so groß geworden ist, daß die Druckdifferenz zwischen den
Kammern 51, 52 das Stellglied 56 gegen die Feder 54 nach unten drückt und das Ventil
55 schließt.
Nunmehr kann sich der Steuerbehälter druck
mit dem Druck in der Kammer 52 und der angeschlossenen Steuerkammer 3-5 ausgleichen,
wodurch der Kolben132 sich aufwärts verschiebt, zuerst das Auslaßventil 38 schließt
und dann das Einlaßventil· 39 für den Bremszylinder öffnet. Sobald der Druckausgleich
zwischen den Kammern 51 und 52 eingetreten ist, verliert das Stellglied 56 seine Stellkraft;
das Ventil 55 bleibt jedoch durch die Druckdifferenz in den Kammern 52 und 53 geschlossen.
Hat der Bremszylinderdruck einen gewissen Wert (z. B. 0,7 at) erreicht, so überwindet
der Kolben 37 die Feder 44 und setzt sich auf den Kolben.'58. Dadurch nähert sich
auch das Einlaßventil 39 seinem Sitz, so daß der Bremszylinder nur noch durch einen gedrosselten
Querschnitt vom Hilfsbehälter 5 aus mit Luft gespeist wird.
Wurde eine Betriebsbremsung 'gemacht, so steigt der Druck in vorher geschilderter
Weise im Bremszylinder 7 und im Raum 42 so lange, bis die Kraft des Kolbens137 imstande
ist, die auf den Hauptsteuerkolben 32 lastende Druckdifferenz zu überwinden und diesen nach unten zu schieben. Dadurch setzt
sich das Einlaßventil wieder auf seinen Sitz und unterbricht die Überströmung aus dem
Hilfsbehälter 5 über den bereits beschriebenen Weg, während das Auslaßventil geschlossen
bleibt. Eine Bremsstufe ist zum Abschluß gekommen.
Sinkt infolge von Undichtheiten der Brems- 6g zylinderdruck, so überwiegt der Druck in der
Steuerkammer 33, wodurch das Einlaßventil geöffnet wird, bis die einmal eingestellte
Druckdifferenz zwischen Hauptleitung und Steuerkammer durch den infolge der nachströmenden
Luft erhöhten Bremszylinderdruck in der Kammer 42 überwunden· werden
kann. Der Hauptsteuerkolben bewegt sich dann wieder abwärts, und das Einlaßventil
gelangt wieder auf seinen. Sitz.
Wird der Druck in der Hauptleitung 4 stufenweise erhöht, so steigt auch der Druck
im Raum 34 stufenweise, wodurch sich beide Steuerkolben· 32 und 37 infolge des Überdruckes
nach unten bewegen.. Dabei löst sich der Sitz im Kolben 37 vom Ventilkörper 38
des Doppelventils 39, 46, 38 ab und gibt den Bremszylinderauslaß in die Atmosphäre frei.
Dies geschieht so lange, bis der Druck von unten nach oben überwiegt und der Ventilsitz
im Kolben 37 gegen das Doppelventil 39, 46) 38 gepreßt wird.
Wird der Leitungsdruck auf die vor der Bremsung vorhandene Anfangsspannung ge1
bracht, so kann auch die Bremszylinderluft vollständig über die Ausströmbohrung 41
entweichen.
Nähert sich beim Lösen der Druck im Hilfsbehälter und in der Kammer 53. jenem
der Steuerkammer, so kann das Ventil 55 durch die Feder 54 abgehoben werden und führt den Druckausgleich zwischen der Leitung
4 und der Steuerkammer 20 herbei, wodurch das vollständige Lösen der Bremse gesichert
wird.
Ergibt sich die Notwendigkeit des Überganges auf einen niedrigeren Betriebsdruck
während der Fahrt oder der Aufhebung einer Überladung der Steuerkammer, so kann der
Führer bei gelöster Bremse durch langsamen Druckauslaß aus der Hauptleitung unterhalb
der E-mpfindlichkeitsgrenze des Hilfssteuerventils
auch den Druck in der Steuerkammer bzw. im Steuerbehälter auf die gewünschte Höhe ermäßigen. no
Erfolgt nämlich der Druckauslaß aus der Leitung nur sehr langsam, so sinkt der Druck
des Steuerbehälters bzw. der Steuerkammer durch Abströmen von Luft durch die Bohrung
50 in die Hauptleitung. Es entsteht daher kein Druckunterschied auf das Stellglied 56,
so daß das Ventil 55 geöffnet bleibt und die Steuerkammer mit der Leitung entlüftet
werden kann. Da gleichzeitig das Rückschlagventil 30 geschlossen ist, wird nur die Steuerkammer
entlade», woraus sich eine kurze Entladezeit auch für lange Züge ergibt.
Säuisches Bibliofhek
Die Ausführungsform nach Abb. 2 zeigt eine Anwendung des HilfsSteuerventils B der
Steuerkammer für eine Bremse mit zwei oder mehreren Steuerventilen A, C. Dabei ist es
gleichgültig, ob das eine Steuerventil A außer der Überwachung der Übertragungskammer auch noch (ganz oder teilweise) den
Bremsvorgang überwacht oder ob das zweite Steuerventil C nur den Lösevorgang oder auch
ίο den Bremsvorgang sowie auch die Nachspeisung in den Bremszylinder besorgt.
Steuerventil oder Verteiler ,4 besteht nach
Abb. 2 aus einem Steuerkolbeni 2, der bei seiner Bewegung den Schleppschieber 70 mitnimmt,
wodurch derselbe mit seinen verschiedenen Bohrungen und Schlitzen sowie den
entsprechenden Bohrungen im Gehäuse die folgenden für den Bremsvorgang erforderlichen
Verbindungen herstellt und unterbricht.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Abb. 2 ist die Kammer 53 des Hüfssteuerventils B
über ein Drosselventil^,15,16 an die Hauptleitung
4 angeschlossen. Das Hilfssteuerventil enthält noch ein Ventil 17, das zwischen der
Kammer 53 und einer Kammer 19 angeordnet
ist, an welche die Räume 34 und 1 der beiden anderen Steuerventile C und A angeschlossen
sind. Dieses Ventil 17 öffnet sich beim Laden der Bremse unter dem Druck der Kammer
53, schließt sich bei Luftauslaß aus der Leitung durch eine Feder 18 undi wird bei Beginn
einer Bremsung durch den Niedergang des Stellgliedes 56 wieder geöffnet.
Beim Laden der Bremse gelangt Druckluft aus der Leitung 4 und, da das Kugelventil
14 den Durchgang 15 sperrt, über eine Bohrung 16 in die Kammer 53. Der Weg
der Druckluft führt von hier, wie bereits vorher beschrieben, in den Steuerbehälter 20
und in die unter dem Kolben 32 befindliche Steuerkammer 33, andererseits über das Ventil
17 in die Kammer 19, an die die Räume 34 und ι der anderen Steuerventile angeschlossen
sind.
Vom Raum 1 gelangt die Druckluft über die Füllnut 3 in den Raum 6 und durch die
Leitung 11 in den Hilfsbehälter 5; die Füllzeit
des Hilfsbehälters ist hierbei nicht von der Füllnut 3, sondern von der engen Bohrung
16 des Drosselventils 14, 15,16 abhängig.
Wird nun zwecks Einleitung einer Bremsung in der Hauptleitung eine stärkere Druckverminderung
hervorgerufen, so wird das Ventil 14 geöffnet und auch die größere Bohrung
15 freigegeben, wodurch das Ventil 55 zum Abschluß gebracht wird. Durch das
Ventil 55 wird nun das Ventil 17 aufgestoßen, und die Druckverminderung, pflanzt sich
nunmehr auch über Raum 34 bis zum Kolben 2 in Raum 1 fort. Der für sich allein
(ohne Schieber) leicht bewegliche Kolben 2 bewegt sich zunächst infolge des Spielraums
zwischen 2 und 70 allein nach links, wodurch die ■ Nut 3 überschliffen wird, und bei fortschreitender
Druckverminderung in der Hauptleitung verschiebt der Kolben 2 auch
den Schieber 70 nach links. Hierbei wird zunächst die Hauptleitung über die Leitung 10
und über die Schieber ausnehmung 8 in bekannter Weise mit der Übertragungskammer 9
verbunden. In weiterer Folge legt der Schieber die über die Leitung 12 nach Ventil D
führende Bohrung frei, wodurch der Bremszylinder 7 über das vorläufig offene Ventil d
rasch bis zu einem gewissen Druck aufgefüllt wird. Nach Erreichung dieses Druckes
wird der Kolben dl· abwärts geschoben, und Ventil d schließt sich, wodurch die Füllung
des Bremszylinders· nur mehr über Drosselbohrung 60 allein erfolgen kann.
Wird der Druck in der Hauptleitung 4 zwecks Einleitung einer Lösung stufenweise
erhöht, so pflanzt sich diese Druckerhöhung über der Drosselbohrung 16, Raum 53, das
geöffnete Ventil 17 in die Räume 19, 34 und 1
fort. Dadurch wird der Kolben 2 des Steuerventils A in die in Abb. 2 dargestellte. Lösestellung
gebracht, wodurch die Übertragungskammer 9 mit der freien Luft verbunden
wird.
Durch die Druckerhöhung in Raum 34 bewegen sich die Steuerkolben 32 und 37 von
oben nach unten. Dadurch hebt sich der Sitz des Doppelventils 38, 39 auf dem Kolben 37
vom Ventilkörper 38 ab und gibt den Bremszylinderauslaß 41 in die freie Luft so lange
frei, bis der Druck von unten nach oben überwiegt und der Ventilsitz in Kolben 37 wieder
gegen das Doppelventil 38, 39 gepreßt wird.
Hat der Leitungsdruck die vor der Bremsung vorhandene Anfangsspannung erreicht,
so kann auch die Bremszylinderluft vollständig über die Ausströmbohrung 41 entweichen.
Soll während der Fahrt auf einen minderen Betriebsdruck übergegangen oder soll eine
etwaige Überladung des· Steuerbehälters 20 ausgeglichen werden, so arbeitet das Hilfssteuerventil
3 genau so, wie bei Abb. 1 beschrieben. Das Ventil 17 bleibt dabei geschlossen,
so daß wie bei der Bremse nach Abb. ι auch hier die Steuerkammer allein
entladen wird, die Hilfsbehälterluft jedoch erhalten bleibt. Das Ventil 17 übernimmt
also außer den vorher beschriebenen Funktionen auch noch jene des in Abb. 1 beschriebenen Rückschlagventils 30.
Claims (8)
- Patentansprüche:i. Druckluftbremseinrichtung mit Steuerbehälter, Haupt- und Hilfssteuerventil, dadurch gekennzeichnet, daß vondem Hilfssteuerventil (B), welches mit dem den Einlaß und Auslaß für den Bremszylinder steuernden Steuerventil (C bzw. (C und A) zusammenwirkt, eine Kammer (53) unmittelbar oder über das Steuerventil (C) mit der Bremsleitung (4) und zeitweilig mit einem Hilfsbehälter (5) und eine andere Kammer (51, 52) mit einem Steuerbehälter (20) verbunden, ist, welche Kammer in zwei miteinander gedrosselt verbundene Teile (5.1 und 52) unterteilt ist, die durch eine zwischen ihnen auftretende Druckdifferenz ein Organ (55) unter Vermittlung eines Stell- bzw. Steuergliedes1 (56) zum Abschluß der Verbindung dieser Kammer-(51, 52) mit der erster en Kammer (53) steuern, wobei zweckmäßig das Organ (55) als Ventil ausgebildet ist, dessen Sitzfläche größerzo ist als die Steuerfläche des Stellgliedes.
- 2. Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkolben (32 bzw. 32 und 2) der Steuerventile (C bzw. C und A) durch die bei einer Bremsung in den Kammern des Hilfssteuerventils (B) auftretenden Druckes gesteuert werden.
- 3. Bremse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Teil(52) der unterteilten Kammer (51, 52) mit der Steuerkammer (33) des Steuergliedesi (32) des Hauptsteuerventils (C) verbunden ist und die andere Kammer(53) über eine Steuerkammer (34) des Hauptsteuerventils an die Bremsleitung angeschlossen ist.
- 4. Bremse nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die steuernde Wirkung· . des Hauptsteuerkolbens (32) des Hauptsteuerventils (C) von dem Hilfssteuerventil· (B) derart beeinflußt wird, daß der Kolben (32) des Hauptsteuerventils erst dann seine Steuerwirkung beginnen kann, wenn das Stellglied (56) des Hilfssteuerventils (B) das gesteuerte Ventil (55) desselben zum Abschluß gebracht hat
- 5. Bremse nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Bremsleitung zweckmäßig gedrosselt verbundene Kammer (53) mit dem Hilfsbehälter (S) der Bremse unter Vermittlung eines Rückschlagventils (30 bzw. 17) mittelbar oder unmittelbar verbunden ist, zum Zwecke, bei vorhandener Überladung der Steuerkammer bzw. des Steuerbehälters diesen für sich allein durch eine langsame Druckerniedrigung in der Hauptleitung nach derselben zu entladen.
- 6. Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gesteuerte Absperrorgan (55) des Hilfssteuerventils durch Federwirkung, Gewichtsbelastungo. dgl. derart beeinflußt wird, daß sich dasselbe schon vor Erreichung des Anfangdruckes in der Hauptleitung öffnen kann und dadurch ein vollständiges Lösen gewährleistet.
- 7. Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied (56) für das zwischen den Kammern (51, 52 und 53) des Hilfssteuerventils (B) vorgesehenen Absperrorgans (55) überdies ein die Verbindung zwischen dem Hilfssteuerventil (B) und den Steuerventilen (C, A) herstellendes Ventil (17) o. dgl. steuert, das bei langsamer Druckverminderung in der Hauptleitung (Beseitigung einer Überladung) einen Druckabfall in den an das Hilfssteuerventil (B) angeschlossenen Räumen (34, 1) der Steuerventile (A, C) und im Hilfsbehälter (5) verhindert und so eine Entladung des Steuerbehälters (20) allein ermöglicht, aber bei einem stärkeren Druckabfall in der Leitung (Bremsung) durch das Stellglied (56) geöffnet wird und dadurch die Steuerbewegung der Steuerglieder (32 bzw. 2) der Steuerventile hervorruft.
- 8. Bremse nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Hilfssteuerventil (f?) ein Drosselventil (14, 15) vorgeschaltet ist, welches gestattet, die Auffüllung der Bremse zu drosseln und in der Gegenrichtung den vollen bzw. einen zusätzlichen .Durchströmungsquerschnitt freizugeben, wodurch die Luft beim Bremsen aus den Steuerventilen rasch zur Bremsleitung abfließen kann.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenDeutsches Museum Bibliothek
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT600986X | 1931-03-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE600986C true DE600986C (de) | 1934-08-04 |
Family
ID=3677304
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP62599D Expired DE600986C (de) | 1931-03-03 | 1931-03-17 | Druckluftbremseinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE600986C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1012630B (de) * | 1954-06-12 | 1957-07-25 | Oerlikon Buehrle Ag | Steuereinrichtung fuer das Bremszylinder-Speiseventil indirekt wirkender Druckluftbremsen von Fahrzeugen |
EP1285834A2 (de) * | 2001-08-13 | 2003-02-26 | Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH | Steuervorrichtung für Druckluftbremsen |
-
1931
- 1931-03-17 DE DEP62599D patent/DE600986C/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1012630B (de) * | 1954-06-12 | 1957-07-25 | Oerlikon Buehrle Ag | Steuereinrichtung fuer das Bremszylinder-Speiseventil indirekt wirkender Druckluftbremsen von Fahrzeugen |
EP1285834A2 (de) * | 2001-08-13 | 2003-02-26 | Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH | Steuervorrichtung für Druckluftbremsen |
EP1285834A3 (de) * | 2001-08-13 | 2003-09-24 | Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH | Steuervorrichtung für Druckluftbremsen |
US6910744B2 (en) | 2001-08-13 | 2005-06-28 | Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH | Control device for compressed-air brakes |
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