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Einrichtung zum Betrieb eines innerhalb einer Induktionsspule mit
offenem magnetischem Kreis angeordneten Entladungsgefäßes Gegenstand der Erfindung
ist eine Einrichtung zum Betrieb eines innerhalb einer Induktionsspule mit offenem
magnetischem Kreis angeordneten Entladungsgefäßes, insbesondere zum Betrieb einer
Hochspannungsröntgenröhre, die sich von dem Bekannten dadurch unterscheidet, daß
die Induktionsspule im Innern eines die gesamte Einrichtung umschließenden metallischen
Behälters von einem diesen magnetisch abschirmenden lamellierten Abschirmkörper
umgeben ist, und das Entladungsgefäß derart innerhalb der Induktionsspule angeordnet
ist, daß mit bekannten Mitteln eine der longitudinalen Feldverteilung der Spule
entsprechende longitudinale Feldverteilung innerhalb des Entladungsrohres aufrechterhalten
wird.
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Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, die Induktionsspule
mit offenem magnetischem Kreis als induktives Element eines zur Speisung des Entladungsgefäßes
dienenden Resonanzkreissystems zu verwenden. Zur Verringerung der überschlagsgefahr
wird zweckmäßig das Hochspannungsende der Spule von einem leitenden, vorzugsweise
halbkugelförmigen Schirm umgeben. Das Entladungsgefäß wird in der Regel am vorteilhaftesten
axial innerhalb der Spule angeordnet. Es kann in einer Kammer untrennbar untergebracht
sein, deren Innenraum
nicht mit dem Innenraum des die gesamte Einrichtung
umschließenden Behälters in Verbindung steht.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung zum Betrieb eines innerhalb einer
Induktionsspule mit offenem magnetischem Kreis angeordneten Entladungsgefäßes hat
vor den bekannten Einrichtungen den Vorteil, daß sie sich, ohne daß die Anordnung
sehr große Abmessungen. und ein erhebliches Gewicht aufweist. ohne Schwierigkeiten
mit Spannungen von i oooooo Volt und mehr betreiben läßt. Es sei darauf hingewiesen,
daß Röntgenröhren für hohe Spannungen bekannt sind, die eine um sie herumgewickelte,
zur Erzeugung eines hochgespannten Stromes geeignete Drahtspule tragen, die mit
der Kathode oder mit der Anode leitend verbunden werden kann. Es ist ferner bekannt,
bei einer solchen Röntgenröhre innerhalb der Drahtspule längs der Achse der Röntgenröhre
einen Eisenkern vorzugsweise im Innern des Antikathodenkörpers zur Verminderung
des magnetischen Widerstandes vorzusehen. Bei der bekannten Allordnung ist jedoch
die Induktionsspule nicht im Innern eines die gesamte Einrichtung umschließenden
metallischen Behälters von einem diesen magnetisch abschirmenden lamellierten Abschirmkörper
umgeben. Es ist bei den bekannten Anordnungen ferner nicht dafür Sorge getragen,
daß das Entladungsgefäß innerhalb der Induktionsspule-derart angeordnet ist, daß
mit bekannten Mitteln eine der longitudinalen Feldverteilung der Spule eiltsprechende
longitudinale Feldverteilung innerhalb des Entladungsrohres aufrechterhalten wird.
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Die Abbildungen zeigen in zum Teil schematischer Darstellung Ausführungsbeispiele
der Erfindung, an Hand derer der Erfindungsgegenstand im folgenden erläutert wird.
In der Abb. i ist die ganze Apparaturanordnung von einer Metallgefäßwand io eingeschlossen,
die im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist und eine glatte innere Oberfläche,
die frei von scharfen Kanten und Ecken ist, aufweist. Zur praktischen Herstellung
der ganzen Apparatur besteht die Wandung aus einem oberen und einem unteren Teil,
die fest über einen Dichtungsring i i miteinander verbunden sind. Die ganze Apparatur
ist in den Zapfen 12 gelagert und kann somit durch eine beliebige Vorrichtung gedreht
werden. Diese Zapfen sind vorteilhaft so angeordnet, daß ihre Achse durch. den Schwerpunkt
der Apparatur geht.
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Innerhalb der Gefäßwandung ist das zu betreibende elektrische Gerät,
das in den Abbildungen als eine Röntgenröhre 15 mit mehreren Elektroden dargestellt
ist, und ein spannungslieferndes Mittel in Form einer zylindrischen Induktionsspule
17 angeordnet. Diese Teile sind vorzugstveise von einem isolierenden Mittel, z.
B. einer Flüssigkeit oder von komprimiertem Gas oder Dampf, umgeben, dessen Dielektrizitätskonstante
größer als die der Luft ist. Das untere Ende der Spule 17 ist mittels der Isolierkörper
i9 von der Gefäßwandung getrennt und wird von diesen getragen. Dieses Ende wird
ent-,veder direkt über die Gefäßwandung oder indirekt über einen Meßapparat geerdet.
Bei indirekter Erdung ist die Zuleitung 21 über eine isolierende Durchführung 22
nach außen geführt. Das obere Ende der Spule ist von der Gefäßwandung räumlich isoliert
und wird während des Betriebes mit einer hohen Spannung versehen.
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Um die Gegenwart von Teilen, die starke radiale Felder innerhalb der
Spule 17 erzeugen, zu vermeiden, enthält die Spule einen offenen magnetischen Kreis,
d. h. einen magnetischen Kreis, der keinen Kern aus Eisen oder einem anderen Material
mit geringem magnetischem Widerstand enthält. der sich in dem von der Spule eingeschlossenen
Raum befindet. Bei der Festlegung der inneren Dimensionen der Spule bei einer derartigen
Anordnung braucht man sich nicht von dem Gesichtspunkt leiten zu lassen, die iin
allgemeinen notwendigen Isolatoren zu berücksichtigen. Im Gegenteil, der innere
Durchmesser der Spule ist bei der erfindungsgemäßen Anordnung durch andere Faktoren
bestimmt, die eine kleinere, mehr zusammengezogene Apparatur zulassen, als bei Konstruktionen
mit einem Eisenkern zur Erzeugung von hohen Spannungen möglich ist.
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Damit die Spule eine genügend hohe Induktanz aufweist, um eine hohe
Spannung mit einer geeigneten geringen Frequenz zuliefern, obgleich der eingeschlossene
Kern fortgelassen ist, muß eine sehr große Windungszahl vorgesehen werden. Die gewählte
Anzahl hängt natürlich von der gewünschten Spannung, von der benutzten Frequenz
und von verschiedenen anderen Faktoren, die gewöhnlich bei Hochspannungsapparaten
zu berücksichtigen sind. ab. Um eine Spannung in der Größenordnung von i ooo ooo
Volt mit einer Spule von etwa 6o cm im Durchmesser und etwa 6o cm in der Länge zu
erzeugen, sind bei einer Frequenz von etwa i8o Schwingungen je Sekunde i5o ooo Windungen
erforderlich. Die Verwendung einer derartig großen Windungszahl erfordert, daß der
Spulenaufbau sorgfältig ausgebildet ist, so daß er sowohl genügend Festigkeit aufweist,
als auch keinen Kurzschluß zwischen den Spulenelementen zuläßt.
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Eine derartige Spulenanordilung zeigt die Abb. 3. Die Spule besteht
aus einer Anzahl übereinandergelegter ringförmiger Elemente
oder
Schichten, von denen jede aus einer Anzahl in Serie verbundener Windungen aus relativ
feinen Drähten besteht. Die einzelnen Windungen sind in- jeder Schicht von geeigneten
Isoliermitteln bedeckt. Die nebeneinanderliegenden Spulenschichten werden durch
zwischengefügte scheibenförmige Teile 23, die vorzugsweise aus einem Preßstoff bestehen,
getrennt. Sie sind von einer derartigen Größenordnung, daß sie schwach über die
Spulenschichten vorspringen, um den Kriechweg zwischen den Schichten zu verlängern.
Eine derartige Spule weist eine stabile und feste Struktur auf, die bei gleich-,
förmiger Längskonstruktion keine Änderungen des Spannungsgradienten auftreten läßt
und somit die Möglichkeit eines Kurzschlusses auf ein Minimum beschränkt.
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Die verschiedenen Teile der Spule 17 müssen genügend weit von der
Apparaturwandung entfernt sein, um einen Funkenübersprung bei Höchstspannungen zu
vermeiden. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß bei Fehlen von Vorsichtsmaßregeln
hohe-Spannungsgradienten in der Nähe der End-@vindungen der Spule auftreten, so
daß ein unpraktisch großer Raum zur Sicherheit erforderlich ist. Um diese Schwierigkeit
zu beheben, ist am Hochspannungsende der Spule ein geeigneter leitender Schirm vorgesehen,
der eine glatte runde Oberfläche mit einem großen Krümmungsradius aufweist. Da die
Anordnung keinen magnetischen Kern oder andere magnetische Teile enthält, die aus
dem Ende der Spule hervorragen, ist es nämlich möglich, das Spulenende vollkommen
von einem im wesentlichen halbkugelförmigen Schirm einzuschließen. Diese Ausbildungsform
nimmt einen geringeren Raum ein als andere Ausführungen.
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Um eine übermäßige Zirkulation von Strömen innerhalb des Schirmkörpers
25 während des Betriebes zu verhindern, besteht der Schirm vorteilhaft aus einer
großen Anzahl nebeneinandergelegter isolierter Elemente, die in irgendeiner vorteilhaften
Form ange-_ ordnet sind, z. #B. als Schirm, dessen verschiedene Elemente ausi ununterbrochenen
Winr dungen isolierten Kupferdrahtes bestehen, die halbkugelförmig angeordnet sind.
Eine größere Festigkeit kann dieser Hülle durch Verwendung von Bindemitteln, z.
B. von geeignetem Lack oder Harz, gegeben werden. Soll das dielektrische Medium,
das innerhalb der Hauptwandung io vorhanden ist, frei durch die Wand des Schirmes
fließen, so muß wenigstens ein Teil der Wandung von den Bindemitteln freigehalten
werden.
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Da ein geschlossener magnetischer Kreis nicht verwendet wird, ist
es nicht vorteilhaft, die Induktionsspule 17 direkt als Transforrnatorspule
zu erregen, wie es bei den bisherigen Anordnungen üblich ist. Es wird daher an die
Spule eine sehr hohe Spannung in Serie mit geeigneten kapazitiven Elementen angelegt.
Die Speisenenergie für die Stromkreisanordnung hat vorteilhaft eine derartige Frequenz,
daß sie Resonanzschwingungen erzeugt. Eine derartige Resonanzkreisanordnung ist
schematisch in den Abb. 7 u. S dargestellt. Zur Anregung .des Resonanzsystenis ist
eine Primärspule 6o (Abb. i und 2) vorzugsweise aus wenigen Windungen Kupferband
an -dem unteren Ende der Spule 17 vorgesehen und mit ihr induktiv gekoppelt. Diese
Primärwicklung ist mittels der Anschlußdrähte 61 und 62 durch die Gefäßwandung mit
einer geeigneten Spannungsquelle verbunden.
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Um große Energieverluste durch Wirbelströme in der Gefäßwandung io,
hervorgerufen durch die magnetischen Wirkungen der Spule 17, zu vermeiden, sind
Mittel zur magnetischen Abschirmung der Wandung von der Spule vorgesehen. In der
Abb. i ist beispielsweise ein Schirm 70 von lamellenförmiger Ausbildung dargestellt,
um Wirbelströme zu vermeiden. Dieser Schirm besteht vorzugsweise aus Siliciumstahl
und kann schindelförmig durch sich überlappende Blechstreifen entsprechend Abb.
5 hergestellt werden. Ähnliche Schirme 71 und 72 können transversal an den beiden
Enden der Spule angeordnet sein, wie es in Abb. i, 2 und 6 dargestellt ist, -um
die Hauptelektroden Aer Entladungsröhre 15 vor magnetischen Einflüssen zu schützen.
Die Schirme 71 und 72 verrichten sowohl eine elektrische als auch eine magnetische
Funktion dadurch, daß ihre im wesentlichen parallelen Oberflächen eine gleichförmige
elektrostatische Feldverteilung in ihrem Zwischenraum erzeugen, so daß in dem von
der Spule 17 eingeschlossenen Raum eine im wesentlichen gleichförmige Feldverteilung
längs der Spulenachse vorhanden ist.
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Die an die Spulen 17 angelegte Spannung betreibt das elektrische Gerät,
beispielsweise eine Röntgenröhre 15, dessen Zuleitungen mit den Zuleitungen der
Spule verbunden sind. Da in dem von der Spule eingeschlossenen Raum kein magnetischer
Kern vorhanden ist, kann die Röntgenröhre axial innerhalb der Spule angeordnet werden,
so daß eine feste und einheitliche Gesamtanordnung erhalten wird. Um das Wachsen
eines starken radialen Feldes innerhalb der Spule zu vermeiden, sind die Hauptelektroden
wenigstens annähernd in der Längsrichtung der Spule angeordnet. Eine derartige Anordnung
erleichtert die Aufrechterhaltung einer Längsfeldverteilung innerhalb der inneren
Spulenoberfläche.
Die dargestellte Röntgenröhre enthält eine Kathode
mit einem Glühfaden 30 und einer Richtkappe 3 i (Abb. q.) und eine Anode
in Form einer länglichen Metallröhre 33, die aus der Wandung io herausragt. Der
aktive Teil der Anode besteht beispielsweise aus einem Wolframknopf, der am äußeren
Ende der Anode angebracht und durch die gestrichelte Linie 34 angedeutet ist. Zur
Kühlung der Anode ist eine Kühlhülle 35 vorgesehen zur Aufnahme eines Kühlmittels,
z. B. Wasser. Diese Hülle kann mit einer Schutzschicht, die Röntgenstrahlen nicht
durchläßt, überzogen sein, z. B. mit Blei. Zum Evakuieren der Röhre ist außerhalb
der Wandung io ein Pumpstutzen 36 vorgesehen.
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Um eine Entladung an der inneren Wandungsoberfläche der Röntgenröhre
zu vermeiden und die Betriebssicherheit zu erhöhen, ist eine Anzahl Zwischenelektroden
vorgesehen, die aus hohlen leitenden Zylindern bestehen und so angeordnet sind,
daß sie die Wandung der Röhre vor dem Entladungsstrom schützen. Diese Elektroden
weisen einen Längsspalt auf, der die Bildung eines Wirbelstromes in ihnen .vermeidet.
Sie sind mit Abgreifstellen der Spule 17 verbunden, die in der gleichen Ebene
wie die Elektroden liegen. Diese Verbindungen, die beispielsweise durch Schraubenfedern
41 hergestellt werden können, verhindern eine Ladungsanhäufung an den Zwischenelektroden
und infolgedessen eine Störung der gewünschten elektrostatischen Feldverteilung
längs der Spulenachse. Weiterhin sind Widerstände 4.3 in Reihe mit den Elektroden
vorgesehen, um die Möglichkeit von lokalen Strömen bei einem zufällig auftretenden
Kurzschluß zwischen den Elektroden zu vermeiden.
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Die Kathode der Röntgenröhre ist mit dein Hochspannungsende der Spule
17 über die Zuleitung 4.5 verbunden. Der Heizstrom für den Glühfaden 3o wird von
zusätzlichen Wicklungen 46 geliefert, die entsprechend Abb. 3 an dem oberen Ende
der Spule 17 angebracht sind. Diese Windungen sind in Serie geschaltet mit
dem Glühfaden über eine Zuleitung 47 und einem Induktor 48. Der Heizstrom kann durch
einen einstellbaren Eisenkern 49, der gegen den Induktor frei beweglich angeordnet
ist, reguliert werden. Die Stellung dieses Eisenkernes kann beispielsweise durch
eine Schraube 50 bewirkt werden, die mit einem Schwengel oder einer anderen
geeigneten Vorrichtung 51 über einen isolierenden Schaft 53 bewegt wird.
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Die Einzelteile des Erregerstromkreises für die Röntgenröhre
15 sind in Abb. 7 scheina= fisch dargestellt. Die Spule 17 ist direkt mit
dem Schirm 25 verbunden und in Serie mit der Kapazität, angedeutet durch die gestrichelte
Linie 56, geschaltet, die zwischen diesem Schirm und der Wandung io besteht. Die
einzelnen Teile der erfindungsgemäßen Apparatur sollen so angeordnet sein, daß bei
irgendeiner praktischen Frequenz die Induktanz der Spule 17 mit der gesamten,
der Apparatur anhaftenden Kapazität richtig ausgeglichen ist, d. 1i. mit ihr in
Resonanz steht. Jedoch für Apparate mit relativ geringer Spannung, z. B. unter etwa
5oo ooo Volt, ist es erforderlich, diese Kapazität durch Verwendung von Kondensatoren,
die mit der Spule 17 in Serie geschaltet sind, zu vergrößern und innerhalb der Wandung
io anzubringen.
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Der Verlauf des Stromkreises ist vereinfacht in der Abb.8 dargestellt,
bei der die Wirkung der einzelnen Teile der Abb. 7 klarer zum Ausdruck kommt. Die
Induktionsspule ist wiederum mit 17 bezeichnet und die Röntgenröhre mit i5. Die
gesamte Kapazität ist durch C dargestellt. Der Widerstand des Systems, bestehend
aus dem Ohmschen Widerstand der Spule 17 und dem effektiven, energieverzehrenden
Widerstand der Röntgenröhre, ist als R eingezeichnet. Die Röntgenröhre selbst, bestehend
aus der Kathode 30, der Anode 33 und den Zwischenelektroden 39, ist mit der Spule
17 verbunden.
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Um eine hohe Spannung an den Enden der Spule 17 zu erhalten, muß die
dem Resonanzsystem zugeführte Energie derart sein, daß sie in dem System Resonanzschwingungen
erzeugt und die durch den Widerstand R bedingten Verluste aufhebt. Dies wird durch
eine Spannung bewirkt, die eine Frequenz aufweist, die gleich oder annähernd gleich
ist der Frequenz, bei der die Spule 17 und die Kapazität C in Resonanz ist.
Eine derartige Spannung kann entweder direkt an die Klemmen T angelegt werden oder
indirekt durch Verwendung einer Primärspule 6o in Abb. i und 7. Bei einer derartigen
Anordnung mit etwa 150 000 Windungen in der Spule 17 und etwa 2o Windungen
in der Spule 6o ist es möglich, eine Spannung von i 300 000 Volt zu erhalten
mit einer Frequenz, die die gleiche ist, bei der das Resonanzsystem in Resonanz
schwingt.
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Um dielektrische und andere Verluste in der Anordnung innerhalb vernünftiger
Grenzen zu halten, ist es erforderlich, daß die Resonanzfrequenz unterhalb von etwa
2000 Schwingungen je Sekunde liegt. Wenn jedoch der Energiebetrag aus dem Resonanzsystem
ohne unnötige Dämpfung mit der Frequenz wachsen soll, so ist es vorteilhaft, eitle
Frequenz zu benutzen, die oberhalb der gewöhnlichen Frequenz von 6o Schwingungen
je Sekunde liegt. Es ist vorteilhaft, eine Frequenz zii benutzen, die ein geringes
Vielfaches
der üblichen Frequenz- beträgt. In Abb. 7 sind geeignete
Mittel angegeben, durch die eine Spannung mit einer derart vielfachen Frequenz durch
feststehende, also nicht rotierende Apparate erhalten wird. Die Anordnung zeigt
eine Dreiphasenspannungszuführung 63 mit der üblichen Frequenz, die mit einer Gruppe
von drei Sättigungsdrosseln 6q. verbunden ist, die in Sternschaltung liegen. Es
ist bekannt, daß die Spannungen, die durch diese Sättigungsdrosseln erzeugt werden,
in der dargestellten Schaltung eine starke dritte harmonische Komponente aufweisen,
d. h. eine Komponente, deren Frequenz dreimal so.groß ist als die der Spannungsquelle.
Wenn also die Stromquelle 63. eine Frequenz von 6o Schwingungen je Sekunde aufweist,
so besitzt die Spannung an den Sättigungsdrosseln 64 eine Komponente mit einer-Frequenz
von 18o Schwingungen je Sekunde. Weiterhin sind Sekundärspulen 65 vorgesehen, die
je mit einer Sättigungsdrossel 64 gekoppelt sind und in einer offenen Dreieckschaltung
geschaltet sind. Die freien Enden dieses offenen Dreiecks sind mit den Enden der
Spule 6o leitend verbunden. Die Spannung an der Spule bei einem derartigen Stromkreis
ist sinusförmig und hat eine Frequenz von i8o Schwingungen je Sekunde. Die Spannungsgröße
kann durch einen Widerstand 66 beliebig eingestellt werden. Der Strom, der während
des Betriebes durch die Spule 17 fließt, soll sowohl eine Gleichstromkomponente
als auch eine Wechselstromkomponente aufweisen: Die erstere ist der durch Röhre
erzeugte Gleichstrom, während die letztere, der Erregerstrom für das Resonanzsystem,
in direktem Verhältnis zu der Spannung schwingt, die durch die Resonanzelemente
in dem Resonanzsystem gegeben ist. In Abb.7 ist eine Meßanordnung dargestellt, mittels
der' die Wechselstrom- und Gleichstromkomponente getrennt gemessen werden können,
um sowohl Spannungen an der Spule 17 als auch den Belastungsstrom der Röntgenröhre
zu messen.
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Zur Messung der Wechselstromkomponente ist ein Gleichstrommilliamperemeter
8o zwischen dem unteren Ende der Spule 17 und der Erde vorgesehen. Diesem ist eine
Gleichrichteranordnung zugefügt mit vier Gleichrichtern, die entsprechend der Abb.
7 angeordnet sind. Parallel zu dem Amperemeter ist als Schutz eine Glimmlampe 83
angebracht. Der Kondensator 8q., der in Serie mit den Meßelementen geschaltet ist,
läßt den Wechselstrom durch, so daß dieser gemessen werden kann. Bei einer derartigen
Anordnung und bei passender Eichung des Amperemeters 8o können Spannungsänderungen
in der Spule 17 abgelesen und gemessen werden. In einem Zweigkreis ist ein relativ
hoher Widerstand 86 und ein zweites Gleichstromamperemeter 87 in Nebenschaltung
zu der Wechselstrommeßvorrichtung angeordnet. Obgleich auch eine Wechselstromkomponente
durch das Amperemeter 87 fließt, wird dennoch durch die dem Amperemeter eigene charakteristische
Bauart nur die Gleichstrom-(:otnponente angezeigt, so daß damit die Belastung der
Röntgenröhre i5 gemessen werden kann. Die Wirkung des Widerstandes 86 und des Amperemeters
87, die in Nebenschluß für den durch das Gerät 8o fließenden Wechselstrom liegen,
muß bei der Eichung des letzteren berücksichtigt werden.
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Abb.9 zeigt eine andere Anordnung des Erfindungsgegenstandes. Die
Hülle ioo umschließt eine Spule ioi, einen halbkugelförmigen Schirm ioz und eine
Primärspule 103
wie 'bei der Abb. i. Innerhalb der Spule ist eine Kammer io5
vorgesehen, die vorzugsweise aus Isoliermaterial besteht und derart angeordnet ist,
daß ihr Innenraum vollkommen von der Anordnung getrennt ist. Innerhalb der Kammer
io5 ist koaxial mit der Spule ioi die Röntgenröhre 107 derart angeordnet,.daß
sie von der Gefäßwand trennbar ist und aus der Kammer io5 herausgenommen werden
kann. Zu diesem Zweck ist eine von außen zugängliche dichte, leicht lösliche Verbindungsstelle
iog vorgesehen, so daß die Röntgenröhre, leicht repariert und von Zeit zu Zeit ersetzt
«erden kann.
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Ein weiterer Vorteil dieser Bauart besteht darin, daß verschiedene
Isoliermittel innerhalb der Gefäßwandung ioo und innerhalb der Kammer 105 verwendet
werden können. Um die Gesamtgröße der Apparatur zu verringern, kann innerhalb der
Gefäßwand ioo ein dielektrisches Mittel, z. B. Gas oder Dampf unter Druck, eingebracht
werden. Ein geeigneter Dampf ist beispielsweise Dichlordifluormethan oder verwandte
Chlorfluorderivate der aliphatischen Kohlenwasserstoffe. Dichlordifluormethan hat
bei einem Druck von einer oder mehreren Atmosphären eine bedeutend größere Dielektrizitätskonstante
als Luft.
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Innerhalb der Kammer io5 wird vorteilhaft eine isolierende Flüssigkeit
eingefügt, deren spezifischer Widerstand vorzugsweise weniger als etwa- iol= Ohm/cm
beträgt. Es eignet sich z. B. eine Mischung von Transformatoröl mit etwa C /o eines
Stoffes, der die Leitfähigkeit der Mischung erhöht. Bei Verwendung eines relativ
geringen dielektrisghen Widerstandes bewirkt die Leitfähigkeit einen Abtransport
der Ladung, die sich an den Zwischenelektroden iio der Röhre ansammelt. Um diesen
Abtransport zu ermöglichen, sind an den Elektroden kugelförmige
Ableiter
r i i angebracht, die in Kontakt mit dem sie umgebenden flüssigen Dielektrikum stehen,
also nicht direkt mit der Spule ioi verbunden sind.
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Zur Füllung der Kammer io5 mit einer Isolierflüssigkeit, nachdem das
Gefäß zusammengesetzt bzw. repariert ist, sind Rohrzuleitungen 113 und 114 vorgesehen.
Diese Rohre müssen, bevor die Apparatur in Betrieb genommen wird, abgedichtet werden.
Es ist vorteilhaft, die Röhre 113, die vorzugsweise aus Isoliermaterial besteht,
bis in den oberen Raum der Kammer durchzuführen, damit bei Einfüllen der Flüssigkeit
die vorhandenen Gase entweichen können.
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Die Anordnung der Röntgenröhre in der Achse der Spule weist zahlreiche
Vorteile auf, jedoch ist die erfindungsgemäße Anordnung nicht darauf beschränkt.
Beispielsweise ist in Abb. io eine weitere Anordnung 'dargestellt, bei der zwei
voneinander unabhängig betriebene Röntengröhren 118 und i ig dargestellt sind, von
denen nur eine innerhalb der Induktionsspule i2o, die andere außerhalb der Spule
und senkrecht zu ihr liegt. Die Röhren liegen innerhalb einer gemeinsamen Gefäßwand
122 und die Kathodenenden liegen in einem gemeinsamen elektrostatischen Schirm 123,
der das Hochspannungsende der Induktionsspule überdeckt. Weiterhin sind getrennte,
von außen zu bewegende Steuermittel für die Heizströme vorgesehen, die aus einstellbaren
Elementen 124. und 125 und den drehbaren Schäften 126 und 127 bestehen, die mit
dem entsprechenden Teil der Röhre verbunden sind.
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Die Anordnung der Röhre 118 entspricht der oben beschriebenen Röhre.
Die Verbindungen der Zwischenelektroden der Röhre i 19
sind an der Außenseite
der Spule i2o angebracht. An den Zwischenelektroden sind elektrostatische Schirme
vorgesehen, die toroidförmig ausgebildet sind, die Zwischenelektroden umgeben und
zwischen den Elektroden und der Gefäßwandung liegen. Die Anordnung nach Abb. io
hat den Vorteil, den Betrieb zweier voneinander unabhängiger Röntgenröhren zu ermöglichen,
die eine gemeinsame Energiequelle haben, aber die Röntgenstrahlen in verschiedenen
Richtungen austreten lassen. Diese Anordnung ist besonders in Verbindung mit hohen
Spannungen vorteilhaft, da bei der hierbei notwendigen großen Apparaturanordnung
eine Bewegung der ganzen Anordnung vermieden werden kann.