DE743409C - Verfahren und Vorrichtung zur Anzeige des Fluessigkeitsstandes in Behaeltern mittelseines Farbstoff-Anstriches - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zur Anzeige des Flüssigkeitsstandes in Behältern mittels. eines Farbstoff-Anstriches Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Flüssigkeitsstand in Behältern, deren Wandung hinreichend wärmedurchlässig ist, von außen sichtbar zu machen ohne Zuhilfenahme von Schaugläsern oder anderen, die Behälterwand durchsetzenden bzw. ins Innere des Behälters hineinragenden Anzeigeorganen. Erfindungsgemäß wird ein auf der Außenwand des Behälters vorgenommener Anstrich mit einem Farbstoff, dessen Farbe bei einer bestimmten Temperatur in vorzugsweise umkehrbarer Weise in eine andere Farbe umschlägt, vorübergehend auf eine Temperatur oberhalb des Umschlagpunktes erwärmt und dann der natürlichen Abkühlung iilerlassen. Hierbei kühlt sich jenerFlächentcil des Farbanstrichs rascher ab, dessen Wandung mit der Behälterflüssigkeit in Berührung steht, so daß während einer für die sichere Anzeige des Flüssigkeitsstandes hinreichend langen Zeitspanne die Farbumschlagzone in der Höhe des Flüssigkeitsspiegels scharf abgegrenzt erscheint.
• In gewissen Fällen kann auch ein Farbstoff, dessen Umschlag nicht umkehrbar ist, für den Aufstrich verwendet werden, wenn nämlich eine einmalige Flüssigkeitsstandanzeige genügt. In diesem Falle findet bei zweckmäßiger Erwärmung der Farbumschlag oberhalb des Flüssigkeitsspiegels rascher statt als unterhalb desselben, so daß die Umsdilagzone wiederum durch den Flüssigkeitsspiegel bestimmt wird.
• Besonders einfach. gestaltet sich das Verfahren, wenn die Erwärmung'durch unmittelbares Bespülen des Farbanstrichs mit einem erhitzten Gas oder einer erhitzten Flüssigkeit, z. iB. Wasser, erfolgt.
• Nach einer Ausführungsform ist der Farbanstrich als vorzugsweise skalenförmiger, senkrechter Streifen des temperaturempfindlichen Farbstoffes ausgebildet und gegebenenfalls mit einem wasserbeständigen, durchsich tigen Schutzüberzug versehen, wobei sowohl das Bindemittel für den Farbanstrich als auch der durchsichtige Schutzüberzug zur zugsweise aus einem hoch korrosionsfesten Kunstharz, insbesondere einem Polyvinylharz, z. B. aus Polymethacrylsäure oder dern Abkömmlingen, besteht. Die etwaige Bezifferung der Skala kann durch Rechnung oder Eichung in üblicher Weise festgelegt werden. Die Erfindung ist auf beliebige Behälter üblicher Wandstärke mit beliebigem Flüssigkeitsinhalt anwendbar und bietet besondere Vorteile für hermetisch verschlossene Behälter, z. B. Lager-oder Transportbehälter. Am hesten eignen sich Behälter aus Metall zufolge der guten Wärmeleitfähigkeit des letzteren. Die Erfindung ist aber nicht hierauf beschränkt und mit Erfolg auch auf Behälter aus Glas, Porzellan und Kunststoff anwendbar. Benutzt man als Farbstoff mit umkehrbarem Umschlag das an sich bekannte Silber-Quecksilberjodid, dessen Umschlagspunkt bei etwa 510 liegt, dann genügt es, die mit dem Farbanstrich versehene Behält,prwand mit z. B.
• 70° heißem Wasser zu berieseln, bis zunächst der ganze Farbanstrich die rote Umschlagsfarbe aufweist. Beim darauffolgenden Abkühlen zeigt sehr bald der unterhalb des Flüssigkeitsspiegels liegende Teil des Farbanstriches die normale gelbe Färbung wieder, weil hier der Umschlagspunkt (etwa 51°) zufolge des höheren Wärmedurchgangs in dem von der Flüssigkeit bedeckten Wandteil früher erreicht wird als in dem sich langsamer abkühlenden, an den Gasraum grenzenden oberen Wandteil, der die rote Umschlagfarbe noch mehrere AIinuten beibehält. Zwischen den beiden Farbzonen bildet sich eine nur wenige Älillimeter breite Mischzone heraus, deren Lage ein anlaß für die Höhe des Flüssigkeitsspiegels ist. So ist es beispielsweise möglich, den Inhalt eines normalen Lagerkessels von etwa 20 ooo 1 Fassungsvermögen auf etwa 100 1 genau festzustellen und bei entsprechender skalenartiger Ausbildung des Farbanstriches unmittelbar abzulesen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCH: 1. Verfahren zur Anzeige des Flüssigkeitsstandes in Metallbehältern, dadurcha gekennzeichnet, daß ein auf der Außenwand des Behälters vorgenommener Anstrich eines Farbstoffes, dessen Farbe bei einer bestimmten Temperatur in vorzugsweise umkehrbarer Weise in eine andere Farbe umschlägt, wie z. B. Silber-Quecksilberjodid, vorübergellend auf eine Temperatur oberhalb des Umschlagpunktes erwärmt und dann der, gegebenenfalls natürlichen, Abkühlung überlassen wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung durch unmittelbares Bespülen des Farbstofl-Anstriches mit einem erhitzten Gas oder einer erhitzten Flüssigkeit, z.B.

   Wasser, erfolgt.
3. 3. Flüssigkeitsstandanzeiger für metallische Behälter zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch I und 2, gekennzeichnet lurch einen auf die Behälteraußenwand aufgebrachten, vorzugsweise slsalenförmigen, senkrechten Streifen des temperaturempfindlichen Farbstoffes, gegebenenfalls mit einem wasserbeständigen durch sichtigen Schutzüberzug, der ebenso wie das Farbbindemittel vorzugsweise aus einem Polyvinylharz, insbesondere Polymethacrylsäure, besteht.

   Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschri ften in Betracht gezogen worden.