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'Gerät zum Prüfen einer Flüssigkeit" Es ist bekannt, bestimmte Eigenschaften
von Flüssigkeiten durch Zu- -mischen einer dosierten Prüfflüssigkeit festzustellen.
Die zu prüfende Flüssigkeit erfährt dabei gegebenenfalls eine Veränderung, z. B.
eine Verfärbung, aus der sich Schlüsse auf ihre Zusammensetzung la1-sen. Auf diese
Weise kann z. B. eine Bremsflüssigkeit für Kraftfahrzeuge auf ihren Wassergehalt
geprüft werden. Eine solche Prüfung hat für die Sicherheit von Kraftfahrzeugen eine
außerordentliche Bedeutung, da ein zu großer Wassergehalt unter Umständen zur Bildung
von Dampfblasen im Bremssystem und damit zu einem Versagen der Bremsen führen kann.
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Im einzelnen geht man bei der Prüfung der Bremsflüssigkeit so vor,
daß man einer bestimmten Menge einen genau dosierten Anteil einer Prüfflüssigkeit,
z. B. einer Lösung, die sich aus Jod, Methanol und Pyridin zusammensetzt, beimischt.
Ist der Wassergehalt der Bremsflüssigkeit unter einem bestimmten Wert, so nimmt
die Bremsflüssig keit eine grüne Färbung an. Wird dieser Wert jedoch überschritten,
so behält die Bremsflüssigkeit ihre blaue Farbei bei. Das Mischungsverhältnis der
Prüfflüssigkeit zur Bremsnüssigkeit kann nun so gewählt werden, daß sich in dem
für ein sicheres Arbeiten der Bremsen zulässigen Bereich des Wassergehaltes, dessen
obere Grenze beispielsweise bei 0, 5 % liegt, eine Verfärbung ergibt. Verändert
sich die Fabe der Bremsflüssigkeit nicht, so ist deren Wassergehalt zu hoch.
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Eine derartige Prüfung einer Flüssigkeit durch Zumischen einer dosierten
Prüfflüssigkeit erfordert große Sorgfalt, allein schon zur Herstellung des richtigen
Mischungsverhältnisses. Es ist die Aufgabe der ErfindungO ein Gerät zu schaffen
mit dem sich solche Prüfungen zuverlässig und rasch durchführen lassen. Die Bedienung
des Gerätes soll dabei so einfach sein, daß sie auch von ungeschulten Hilfskräften
vorgenommen werden kann. Dies geschieht nach der Erfindung durch einen zumindest
stellenweise durchsichtigen, mit Strichmarken versehenen Behälter, der eine lotrechte
Halterung für eine leicht zerbrechliche Ampulle mit Prilfflüssigkeit aufweist, sowie
einen in Richtung der Längsachse der Ampulle einschraubbaren Behälterverschluß,
dessen Abstand in seiner inneren Endstellung von der unteren Auflagestelle für die
Ampulle kleiner ist als die Länge der Ampulle. Zur Prüfung braucht nun nach dem
Einsetzen der Ampulle in die Halterung lediglich noch die zu prüfende Flüssigkeit
bis zu einer Strichmarke eingefüllt und der Behälterverschluß bis in die Endstellung
eingeschraubyl den. Bei den angegebenen IJängenverhältnissen wird dabei die Ampulle
zwangsläufig aufgebrochen, so daß sich die Prüfflüssigkeit mit der zu prüfenden
Flüssigkeit vermischen kann. Durch das Verwenden von Ampullen mit dosierter Prüfflüssigkeit
entfällt das zeitraubende Abmessen der Prüfflüssigkeit und zugleich eine mögliche
Fehlerquelle für das genaue Mischungsverhältnis. Die Ampullen können auf wirtschaftliche
Art in großen Stückzahlen hergestellt und maschinell mit einer dosierten Prüfflüssigkeit
gefüllt werden.
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Um das Einschrauben des Behälterverschlusses zu erleichtern, kann
in diesem erfindungsgemäß eine Entlüftungsbohrung angeordnet sein. Nach einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die untere
Auflagestelle
für die mit einer entsprechenden Einbuchtung versehene Ampulle als Dorn ausgebildet
sein. Auch kann die obere Anlagestelle für die mit einer entsprechenden Einbuchtung
versehene Ampulle am Behälterverschluß in Slmlicher Weise als Dorn ausgebildet sein.
Diese Maßnahmen erleichtern das Aufbrechen der Ampullen.
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Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Beispiele
von Geräten zum Prüfen einer Bremsflüssigkeit auf ihren Wassergehalt näher erläutert.
Es zeigen Fig. 1 ein Prüfgerät mit abgenommenem Verschlußdeckel im Längsschnitt
und Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines Prüfgerätes mit teilweise eingeschraubtem
Verschlußdeckel im Längsschnitt.
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Das in Fig. 1 dargestellte Prüfgerät besteht im wesentlichen aus einem
zylindrischen Behälter 11 aus durchsichtigem Kunststoff zur Aufnahme der zu prüfenden
Bremsflüssigkeit 12 sowie einer Ampulle 13 mit einer Prüfflüssigkeit 14 und aus
einem Verschlußdeckel 15. Die Ampulle 13 besteht aus leicht zerbredilichem Glas
und weist an ihren beiden Stirnseiten 16 und 17 jeweils eine zentrale Einbuchtung
18 bzw. 19 auf. Mit ihrer Einbuchtung 18 stützt sich die Ampulle 13 auf einem Dorn
20 ab, der in Mitte des Bodens 21 des Behälters -11 angeordnet ist. Etwa in ihrer
Mitte wird die Ampulle 13 von einem Ring 22 lotrecht gehalten, Der Ring 22 ist durch
Stege 23 mit dem Mantel 24 des Behälters 11 verbunden. Am Behälter 11 sind zwei
Strichmarken 25 und 26 angebracht, die den für die Prüfung zulässigen minimalen
bzw. maximalen Stand der Bremsflüssiglkeit 12 angeben.
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Der Verschlußdeckel 15 hat einen Ansatz 27, der mit einem Außengewinde
28 versehen ist, mit dem er sich in ein entsprechendes Innengewinde 29 im oberen
Teil des Behälters 11 einschrauben läßt. Die dabei im Behälter 11 zusammengepreßte
Luft kann durch eine Entlüftungsbohrung 30 entweichen. In der Mitte der Innenseite
31 des Verschlußdeckels 15 ist ein Dorn 32 angeordnet, der in der gemeinsamen Längsmittelachse
des Behälters 11 und der Ampulle 13 liegt und damit auch mit dem Dorn 20 im Boden
21 des Behälters 11 fluchtet. Der Verschlußdeckel 15 läßt sich soweit elnschrauben,
bis sein überstehender Rand 33 am oberen Rand 34 des Behälters 11 anliegt. Der Abstand
der beiden Dorne 20 und 32 voneinander Ist dabei kleiner als die Länge der Ampulle
13, gemessen von der Einbuchtung 18 bis zur Einbuchtung 19. Die beiden Stirnseiten
16 und 17 der Ampulle 13 werden daher beim Einschrauben des Verschlußdeckels 15
nach einem gewissen Einschraubweg durch die Dorne 20 und 32 eingedrückt. Die Prtlfflüssigkeit
14 strömt aus und vermischt sich mit der Bremsflüssigkeit 12. Nimmt die Bremsflüssigkeit
12 darauf eine andere Färbung an, so liegt der Wassergehalt noch unterhalb der zulässigen
Höchstgrenze, tritt keine Verfärbung auf, so ist der Wassergehalt zu hoch und die
Bremsflüssigkeit 12 nicht mehr verwendungsfähig.
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Das in Fig. 2 dargestellte Prüfgerät unterscheidet sich von dem in
Fig. 1 gezeigten in einigen baulichen Einzelheiten. Eine Ampulle 35 wird von einer
Hülse 36, die an dem ebenen Boden 37 des Behälters 38 angeordnet ist, lotrecht gehalten.
Der bis zur Berührung mit der Ampulle 35 eingeschraubte Verschlußdeckel 39 hat eine
ebenfalls ebene Innenseite 40. Die Hülse 36 weist eine Vielzahl von Öffnungen 41
auf, die eine leichte Vermischung der Prüfflüssigkeit 42 mit der zu prüfenden Bremsflüssigkeit
43 erlaubt. Die Wirkungsweise des Prüfgerätes entspricht demjenigen
nach
Fig. 1. Die innere Endstellung des Verschlußdeckels 39 ist durch eine gestrichelte
Linie angedeutet. Das Prüfgerät hat den Vorteil, daß die verwendeten Ampullen an
ihren Stirnseiten keine Einbuchtungen benötigen.
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Das Gerät kann in gleicher Weise auch für andere Flüssigkeiten, die
durch Zumischen einer dosierten Prüfntssiglçeit untersucht werden, verwendet werden.
Statt einem völlig durchsichtigen Behälter aus Glas oder Kunststoff können auch
solche mit zwei einander gegenUberliegenden Schaugläsern angewandt werden. Die Ampullen
können statt aus Glas auch aus einem Kunststoff hergestellt sein. Die Strichmarken
können so angeordnet sein, daß sie den notwendigen Flüssigkeitsstand vor dem Einsetzen
der Ampulle angeben. Statt zwei Strichmarken kann auch nur eine Strichmarke oder
auch eine ganze Skala für verschiedenartige Prüfungen angebracht werden.