DE741782C - Verfahren zur Herstellung eines nicht staubenden Duengemittels durch Trocknen von Scheideschlamm - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines nicht staubenden Duengemittels durch Trocknen von ScheideschlammInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung eines nicht staubenden Düngemittels durch Trocknen von Scheideschlamm Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines nicht staubenden Düngemittels durch Trocknen von Scheideschlamm.
- Es ist bekannt, den bei der I2übenzuckerfabrikation anfallenden Scheideschlamm mit gebranntem Kalk zu vermischen, wodurch Wasser gebunden und verdampft und der Scheideschlamm selbst in ein streubares Pulver übergeführt wird.
- Ferner ist ein Verfahren zur Herstellung eines streufähigen Düngemittels bekanntgeworden, welches darin besteht, ,den Scheideschlamm mit so viel Ätzkalk zu versetzen, daB eine lockere zerfallende Masse entsteht, welche unter :der Einwirkung kohlensäurehaltiger heißer Gase, insbesondere mittels Kalkofenabgasen, getrocknet wird.
- In einem weiteren bekanntgewordenen Verfahren hat man vorgeschlagen; bei der Trocknung von für landwirtschaftliche oder ähnliche Zwecke verwertbarem Schlamm diesem feste, z. B. pulverförmige Düngestoffe, insbesondere aufgeschlossene pulverförmige Gesteine, z. B. phosphor- oder kalkhaltige Gesteine o.,dgl., zuzusetzen.
- Es ist auch schon ein Verfahren bekanntgeworden, demzufolge der in der Zuckerfabrik anfallende Schlamm mit den Schlempewässern der auf Alkohol verarbeiteten Zuckermelasse'in solchem Verhältnis gemischt wird, daß ein teigartiges Gemisch entsteht, welches in an sich. bekannter Weise in einem mit einem endlosen Metallband arbeitenden Trockenapparat getrocknet wind.
- Schließlich ist noch ein Verfahren zu erwähnen, nach welchem die bei der Zuckermelassespritverarbeitung entstehende Melasseschlempe eingedickt, mit Kalkschlamm vermischt und in üblicher Weise getrocknet und pulverisiert wird.
- Die genannten Verfahren gehen sämtlich davon aus, daß der Kalkschlamm, obwohl ein in großen Mengen anfallendes Abfallerzeugnis, an sich ein brauchbares Düngemittel abgibt. Die bekannten Vorschläge, die Streufähigkeit des Kalkschlamms durch Trocknen mit düngesgizhaltigen festen oder flüssigen Sülistanzen zu'-erhöhen, haben sich aber bisher nicht durchzusetzen vermocht. Vielmehr hat man es vorgezogen, den Kalkschlamm allein zu trocknen. Andererseits hat man bekanntlich auch schon die bei der Zuckergewinnung aus Belasse entstehende Endlauge, die sogenannte Abfallauge, als feuchtes Düngemittel auf den Acker gebracht.
- Haben die obengenannten Verfahren sämtlich den Nachteil, daß das bei der Trocknung entstehende Enderzeugnis im hohen Maße staubt, so sind der Verwendung von bloßer Abfallauge als feuchtes Düngemittel offensichtlich enge Grenzen gesetzt. Durch die vorliegende Erfindung werden diese Mängel beseitigt.
- Erfindungsgemäß wird die bei der Zuckergewinnung aus Melasse entstehende Endlauge mit dem Scheideschlamm der Zuckerfabrikation vermischt und das Gemisch getrocknet. PVährend nämlich beim Zusatz von gebranntem oder gelöschtem Kalk zu dem zu trocknenden Kalkschlamm das ,getrocknete und gemahlene Enderzeugnis noch mehr staubt als für sich getrockneter Kalkschlamm (derselbe Nachteil macht sich beim Zusatz von Melasseschlempe infolge der kolloidalen Beschaffenheit der Schlempe bemerkbar), stellt die für das erfindungsgemäße Verfahren benutzte Endlauge eine wäßrige Lösung, insbesondere von Kalisalzen, dar, die gleichmäßig und leicht in den Kalkschlamm einsickert. Beim Trocknen lagern sich die durch Ausfällung aus der Suspension außerordentlich feinen Bestandteile des Scheideschlammes den durch Eindampfen der Endlauge entstehenden Kristallen an und verbacken mit ihnen. Auf diese Weise gewinnt man ein Endgut, das wesentlich weniger staubt als der nach den bekannten Verfahren getrocknete Kalkschlamm und das einen höheren Düngewert besitzt als normaler Trockenkalks chlamm.
- Die Trocknung eines allzu- dünnflüssigen Schlammes bereitet erfahrungsgemäß Schwierigkeiten, außerdem ist sie unwirtschaftlich. Es empfiehlt sich daher, wie folgt vorzugehen: Die Abfallauge wird nach und nach in erheblicher :Menge auf die auf- dein Fabrikhof lagernden Kalkschlammliaufen versprüht. Durch Einsickern der Lauge in den Kalkschlamm und Abtrocknen des Gemisches an der Luft ergibt sich bereits ein Kalkschlamm von erhöhtem Dünge-,vert. Bei oder vor dem Einführen des Gemisches in die Trockenapparatur versetzt man dasselbe noch mit so viel Lauge, daß ein Gemisch von .o bis 50% Feuchtigkeitsgehalt entsteht.
- Dieses wird getrocknet und gemahlen. Als Eingangstemperatur beim Trocknen wählt man zweckmäßig 8o bis 9o°, während die Trocknungsendtemperatur bis auf etwa 6o0° gesteigert werden kann. Die Trocknung wird zweckmäßig bis auf 1o0/0, aber nicht unter 6% Wassergehalt des Endgutes, durchgeführt.
- Eine andere Möglichkeit, das erfindungsgemäße Verfahren anzuwenden, besteht darin, den Schei.deschlainm gut abzupressen, so daß sich ein ungefährer Wassergehalt von 35 % ergibt. Dieser frisch von den Pressen kominende Schlamm wird bis auf einen Gesamtfeuchtigkeitsgehalt von 55 bis 65% mit Endlauge vermischt und in bekannter Weise getrocknet.
- Man kann natürlich auch den auf 3o bis .4o0/0 Wassergehalt abgepreßten Scheideschlamm zunächst auf dem Hofe ablagern lassen und die Endlauge erst beim eigentlichen Trocknungsvorgan.g zusetzen.
- Schließlich ist es nach dem Verfahren der Erfindung auch möglich, den Preßschlamm gleich hinter den Pressen mit der Endlauge einzumaischen, die blasse in Klärteiche zu pumpen und die Trocknung nach dein dort erfolgten Absitzen vorzunehmen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines nicht staubenden Düngemittels durch Trocknen von Scheideschlamm, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Zuckergewinnung aus Melasse anfallende Endlauge mit dein Scheideschlamm der Zuckerfabrikation vermischt und das Gemisch getrocknet wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift Nr. 11676o, 255171, -175-129, 497721 und 502913: Stohmann-Schander, Handbuch der Zuckerfabrikation, 5. Aufl., 1912, S. 766.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA93293D DE741782C (de) | 1941-04-24 | 1941-04-24 | Verfahren zur Herstellung eines nicht staubenden Duengemittels durch Trocknen von Scheideschlamm |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA93293D DE741782C (de) | 1941-04-24 | 1941-04-24 | Verfahren zur Herstellung eines nicht staubenden Duengemittels durch Trocknen von Scheideschlamm |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE741782C true DE741782C (de) | 1943-11-17 |
Family
ID=6951234
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA93293D Expired DE741782C (de) | 1941-04-24 | 1941-04-24 | Verfahren zur Herstellung eines nicht staubenden Duengemittels durch Trocknen von Scheideschlamm |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE741782C (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE255171C (de) * | ||||
DE116760C (de) * | 1899-08-30 | |||
DE475429C (de) * | 1926-11-05 | 1929-04-24 | Eisler & Szold | Verfahren zur Herstellung eines dauernd streufaehigen Duengemittels aus eingedickter Melasseschlempe |
DE497721C (de) * | 1928-03-20 | 1930-05-14 | Karl Philipp | Verfahren zur Herstellung eines streufaehigen Duengemittels |
DE502913C (de) * | 1926-07-31 | 1930-07-22 | Karl Le Hanne | Verfahren zur Trocknung von fuer landwirtschaftliche oder aehnliche Zwecke verwertbarem Schlamm |
-
1941
- 1941-04-24 DE DEA93293D patent/DE741782C/de not_active Expired
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