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Kastenkipper Die Erfindung bezieht sich auf Kastenkipper, insbesondere
für Schienenfahrzeuge mit Entladeldappen, 'die am Wagenkasten angelenkt sind und
,unter Vermittlung eines am Wagenuntergestell schwenkbar angreifenden Gestänges
beim Kippen unter Bremsung des Kippvorganges geöffnet und unter Unterstützung der.Rückholung
des Kastens geschlossen werden.
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Das mit einem Kastenkipper zu transportierende Gut kann sehr unterschiedlich
sein, namentlich wenn der Kipper in einem Abraumbetrieb arbeitet. So kann 'z. B.
das Raumgewicht des Ladegutes gegenüber trockener Erde, das mit i angenommen sei,
bei nassem Kies auf 2;8-steigen. Die für den Abtransport des Abbaugutes eingesetzten
Kastenkipper werden meist so gebaut, daB sie bei Beladung mit einem Gut von etwa
1,5 bis 2 toiebm gut kippen.
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Wenn nun ein derart konstruierter Kastenkipper mit einem Ladegut von
einem geringeren Raumgewicht als 1,5 beladen wird, bedarf es zur Einleitung des
Kippvorganges einer Nachhilfe .durch einen Bedienungsmann. Dies ist meist .unerwünscht,
da die Bereitstellung einer besonderen Kippmannschaft den Hauptvorteil des Kastenkippers,
nämlich die Ersparnis an Bedienungsarbeit, mehr oder weniger beseitigt.
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Wenn andererseits das Ladegut ein höheres Raumgewicht hat als dasjenige,
welches bei der Konstruktion des Kippers unterlegt wurde, so kippt .der Wagen schlagartig
und kann unter Umständen ganz umschlagen, wenn das Fahrzeug nicht während des Kippers
durch besondere Mittel (Schienenzangen) am Fahrgeleise befestigt wird. Das schlagartige
Kippen beansprucht außerdem sowohl das Fahrzeug wie den Gleisunterbau sehr stark.
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Die bei den eingangs erwähnten Kastenkippern vorgesehenen Seitenwände
oder Klappen gehen beim Kippen hoch und wirken dabei über ein. besonderes Betätigungsgestänge
kippbremsend, während das Zurückholen des
Wagenkastens nach der
Entleerung durch Abwärtsgehen der beweglichen Seitenwand über dasselbe Gestänge
unterstützt wird. Das für die Klappenbewegung vorgesehene Betätigungsgestänge umfaßt
im wesentlichen eine am Wagenuntergestell schwenkbar gelagerte Stütze, deren freies
Ende unmittelbar oder mittelbar, z. B. über Zwischenglieder, mit der beweglichen
Klappe verbunden ist (vergleiche beispielswdise die Patentschrift 646 64.2).
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Die Erfindung folgt nun dem Leitgedanken, den Kastenkipper mit Entladeklappen
dem jeweiligen Raumgewicht des Ladegutes durch Veränderung der Brems- und Rückholkräfte
der Entladeklappen anzupassen, und zwar erfolgt diese Anpassung gemäß der Erfindung
dadurch, daß einem oder mehreren der während des Kippvorganges und der Rückholbewegung
sich !bewegenden Schwenkpunkte des Klappenbetätigungsgestänges mehrere Lagerstellen
zugeordnet sind.
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Auf diese Weise kann man durch Veränderung der Schwenk- oder Angriffspunkte
des Klappenbetätigungsgestänges an der Klappe oder an d,en^Zw ischengliedern des
Betätigungsgestänges die beim Kippen des Kastens wirksam werdenden Bremskräfte der
Entladeklappen weitgehend verändern. Da die Schwenkpunkte des Kla,ppenbetätigungsgestänges
leicht zugänglich sind; ist hierdurch die Möglichkeit geboten, den Kastenkipper
für verschiedenes Ladegut in einfacher Weise einzustellen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Zweiseiten'kastenkippers
in einer Stirnansicht dargestellt.
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Auf dem Fahrgestell i ist der Wagenkasten 2 angeordnet, der je nach
der Kipprichtung zuerst um die eine und dann um die andere der Kombinationsachsen
23 kippbar ist.
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Die Seitenwände des Kastens 2 werden von den beweglichen Klappen 4
gebildet, deren Stirnwände 6 bei 8 schwenkbar an der Stirnwand des Kastens 2 gelagert
sind.
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Zur Betätigung der Entladeklappen dient ein Gestänge, welches aus
deri Stützstangen io, den Druckstangen 12 und den Pendeln 14 besteht.
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Die Stützstangen io sind bei 16 in festen Lagern des Wagengestelles
i schwenkbar angebracht. An ihrem freien Ende stehen die Stützstangen bei den Lagerpunkten
17, 18 mit den Druckstangen und Pendeln 12 und i.i. beweglich in Verbindung. Die
Druckstangen 12 sind bei i9 an der Stirnwand des Wagenkastens 2 schwenkbar gelagert,
während die Pendel 14 bei 2o an die Stirnwände 6 der Seitenwandklappen -. angelenkt
sind.
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Die verschiedenen Lagerstellen für die Schwenkpunkte 2o der Pendel
14. sind bei 21 angedeutet. Sie können von einer Reihe von Bohrungen für den Gelenkbolzen
gebildet werden; stattdessen ist es aber auch möglich, den Gelenkbolzen unter Vermittlung
eines verschiebbaren Lagerstückes mit der Klappenseitenwand 6 zu -verbinden. In
ähnlicher Weise ist auch die Verbindung an den anderen beweglichen Schwenkpunkten
17, 18, 19 des Klappenbetätigungsgestänges auszuführen.
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Die Verbindungslinie der Schwenkpunkte 20 und 21 mit dem zugehörigen
Klappendrehpunkt 8 bildet mit der Senkrechten, die durch die Klappenpunkte 8 gelegt
wird, verschiedene Winkel, in folgendem als Anbringungswinkel bezeichnet. Die Berechnung
und Kräftezerlegung ergibt, daß je .größer der Anbringungswinkel ist, um so größer
auch die Kippbrems- und Rückhofkräfte sind. Durch Vergrößern oder Verkleinern des
Anbringungswinkels lassen sich daher die Kippbgernskräfte der Entladeklappen jedem
Raumgewicht des im Kastenkipper zu transportierenden Ladegutes anpassen. Das gleiche
gilt in ähnlicher Weise auch für die übrigen beweglichen Schwenkpunkte 17, 18 und
i9 des Betätigungsgestänges.