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Vorrichtung zum Erleichtern der Handhabung von Werkstücken, insbesondere
Flugzeugmotoren bei Einbau- und Prüfarbeiten Die Erfindung betrifft- eine Vorrichtung
zum Erleichtern der Handhabung von Werkstücken, insbesondere Flugzeugmotoren, bei
Einbau- und Prüfarbeiten, wie beispielsweise von Motoren im Flugbetrieb. Erfindungszweck
ist, die En Flugbetrieb sehr häufig vorkommenden Arbeiten zur Auswechselung von
Motoren u. dgl. und ebenso Prüfarbeiten an den Motoren an Ort und Stelle (z. B.
auf dem Rollfeld) zu erleichtern und zu vereinfachen.
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Im Flugbetrieb .ausgefallene Motoren wurden bisher meist nach Lösen
von den mit der Flugzeugzelle verbundenen Anschlußgliedern@ von dem auf dem Rollfeld
stehenden Flugzeug unter Zuhilfenahme von Flaschenzügen abgenommen und auf Handkarren
oder Lastwagen verladen. Der Ersatzmotor wurde mit ebensolchen Karren herangebracht
und mittels eines Flaschenzugs hochgehoben, in eine -der vom Flugzeug bei Spornla
ge relativ zum Rollfeld eingenommenen -Schrägstellung angepaßte Lage gebracht, alsdann
den AnschlußgIi.edern der Zelle genähert und an diesen festgelegt. Dabei wurde es
als besonders nachteiligempfunden; daß die am A-lotor angelenkten Bedienteile, Leitungen,
Kabel o. dgl., die zwecks Ermöglichu.n.g der Abnahme des Motors von der Flugzeugzelle
Trennstellen aufweisen und nach der Trennung zum Teil am Motor verbleiben, frei
am Motor hängen und sich verwirren können. Es wurde zwar durch Anhängen von
Zetteln u. dgl. Kennmarken eine Unterscheidung beim nachherigen Wiederverbinden
der Bedienteile im Anschluß.an das Einbringen eines Ersatzstückes in das Flugzeug
ermöglicht. Es bedurfte aber naturgemäß trotzdem des Aufwandes einer mühseligen
Arbeit, um die einzeln-en Anschlüsse, wenngleich sie besondern gekennzeichnet waren,
zur richtigen Verbindung zusammenzusuchen.
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Für den Fall, daß Reparaturarbeiten an dem abgenommenen Motor vorzunehmen
waren,
mußte der Motor häufig zur Durchführung des im Anschluß an .die Reparatur vorzunehmenden
Prüflaufes an das Herstellerwerk eingeschickt werden, da der unbedingt erforderliche
Prüflauf nach der erfolgten Ausbesserung auf ziem Flugplatz mangels einer entsprechenden
Vorrichtung nicht vorgenommen. werden konnte.
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Es ist bereits eine Vorrichtung für die Vornahme von Arbeiten an einsgebauten
Flugzeugmotoren sowie zur Erleichterung des. Ein-oder Ausbaues der Motoren bekanntgeworden.
Diese Vorrichtung besteht aus einem fahrbaren Untergestell, auf dem an einer Säule
eine höhenverstellbare Arbeitsbühne angeordnet ist. Die Säule dient zugleich als
Leiter zum Besteigen der Arbeitsbühne und als Träger für ein an sich bekanntes Hebezeug.
Diese Vorrichtung ist für den .der Erfindung zugrunde liegenden Verwendungszweck
nicht geeignet. Weiterhin sind einstellbare Gehänge für Hebezeuge bekanntgeworden,
mit denen es möglich ist, ein- oder auszubauenden Flugzeugmotoren eine Schräglage
entsprechend der Richtung der Längsachse des am Boden abgestellten Flugzeuges zu
erteilen, um auf diese Weise den Ein- oder Ausbau der lotoren zu erleichtern.
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Es ergibt sich also, daß im Flugbetrieb ein fühlbarer 11:angel an
einem auf dem Flugplatz einsetzbaren Hilfsgerät, mit dessen Hilfe die Einbau- und
Prüfarbeiten wesentlich erleichtert werden und aasgebaute Motore einem Probelauf
unterzogen werden können, vorhanden war.
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Mit dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird diesem Mangel durch
eine als Montage- und Transportvorrichtungdienende Vorrichtung abgeholfen und weiterhin
die :41öglichkeit geboten, einen Probelauf des von der Vorrichtung gemäß der Erfindung
aufgenommenen Motors durchzuführen.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht aus einem fahrbaren Untergestell,
welches dem Transport des Werkstückes (z. B. des Motors) dient und .das einstellbare
Absetzpunkte besitzt, die ein Feststellen -des G:-fäbrtes auf dein Boden gestatten.
Es sind bereits Transportwagen für Flugmotoren berannt, deren man sich beispielsweise
bei der Fließfertigung bedient, um das Werkstück während der Aufbauarbeit in einer
gewissen Bereitschaftsstellung zu halten. Gegenüber solchen bekannten, lediglich
dem Transport des :Motors dienenden Wagen unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand
darin, daß auf dem fahrl)aren Untergestell ein besonderes Traggestell, zweckmäßig
drehbar und abnehmbar, angeordnet ist, in welchem die eigentlichen Tragglieder für
das Werkstück gelagert sind, und zwar derart, daß mit deren Hilfe ein Einstellen
des Werkstückes in die für dessen Anbringung zweckmäßige Lage (beispielsweisedieEinstellung
eines Motors in die infolge des Aufsitzens des Flugzeuges auf dem Rollfeld gegebenen
Schräglage) möglich ist. Das Anschließen der Werkstücke an diese Tragglieder erfolgt
unter Einschaltung besonderer Anschlußteile, die ein lebrenartiges Ordnen und Festlegen
der freien Endteile der mit einem Ende am Motor festgelegten Bedienteile gestatten.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß mit der Vorrichtung ein Hebezeug
bekannter Ausbildung und Bedienungsweise in Verbindung gebracht wird, derart, daß
das Werkstuck in der eingestellten Lage in die erforderliche Höhe und an die Anschlußglieder
am Flugzeug herangebracht werden kann, so daß ein Festlegen der Anschlußpu.nkte
des Motors an den Anschlußgliedern der Zelle mühelos erfolgen kann.
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Es ist weiterhin ein wichtiges Merkmal der Erfindu-eg, daß die Anordnung
so getroffen ist, daß die das Werkstück aufrchmenden Tragglieder der Vorrichtung
an ihren der Anschlußstelle des Werkstückes abgewandten Außenenden weitere Anschlußstellen
aufweisen, an welche entweder ein weiteres Werkstück angeschlossen oder aber ein
Anschluß an ein Hilfsgerüst vorgenommen werden kann:, an welches der Motor mittels
des fahrbaren C ntergestells herangefahren wird. Motor und Vorrichtung werden an
diesem Hilfsgerüst festgelegt, und auf diese Weise wird ein Behelfsprüfstand gebildet,
auf welchem ein Prüflauf eines ausgebesserten Motors an Ort und Stelle (z. B. auf
dem Rollfeld) durchgeführt «-erden kann. -Die Vorrichtung kann an geeigneter Stelle
in der bei Gerätewagen üblichen Weise mit Schränken zur Aufnahme von Werkzeugen
u. dgl. und ebenso auch mit wegklappbaren Montageplatten. ausgerüstet «-erden. Sie
kann auch mittels einer eigenen Kraftanlage fahrbar gehalten werden, beispielsweise
durch Einbau von Akkumulatoren nach Art der Elektrokarren, wobei diese Kraftanlage
gleichzeitig auch zur Bedienung des Hebezeuges herangezogen werden kann. Ferner
kann die Hilfsvorrichtung Behälter zur Aufnahme der für einen Prüflauf erforderlichen
Treib-, Schmier- oder Kühlmittel und außerdem Leistungsmeßein.richtungen enthalten.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar ist ein,- Vorrichtün- für einet. Flugmotor als Werkstück mit 4Anschlußpun:l.ten
zur Verbindung mit den am Flugzeug befindlichen Ansclilußgliedern veranschaulicht.
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Abb. r ist eine Seitenansicht und Abb. 2 eine Stirnansicht.
Abb.
3 zeigt ein Anschlußteil als Einzelheit. Abb. 4 bis 6, sind Einzelheiten der in
dem Traggestell angeordneten Traglieder.
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Ä#bb. 7 zeigt,die V orrichtung in Verbindung mit einem Hilfsgerüst
als Behelfsprüfstand. Auf einem fahrbaren Untergestell i ist ein Traggestell 2 vorgesehen.
In demselben sind Tragglieder 3, 4, 5, 6 gelagert, und zwar in Anpassung an die
4 Anschlußpunkte des Motors 9 vorteilhaft paarweise in einem gewissen Abstand übereinander.
An beiden Außenenden dieser Tragglieder sind An"s@chlußbedle 7 und 8 :angeordnet,
die zur Aufnahme d"es Werkstücks (des Motors 9) dienen und deren von der Anschlußstelle
an den Traggliedern 3 bis 6 abgewandte Seite den Anschlußpunkten des Werkstückes
entsprechende Anschluß-:mittel (z. B. Kugelverschraubungen) aufweist.
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Ein solcher Anschlußteil 7 oder 8 ist in Abb. 3 als Einzelheit in
Stirnansicht gezeigt. Er besteht aus einem mit den Außenenden der Tragglieder 3,
4, 5, 6 verbindbaren Rahmen; 7', der auf seiner dem Motor zugekehrten Seite Anschlußglieder
io, 11, 12, 13 aufweist, die mit entsprechenden Anschlußgliedern am Motor zusammenwirken.
Der Rahmen trägt außerdem noch Flanschteile 14, 15, die mit Bohrungen 16 o. dgl.
Ausnehmungen zum Zwecke einer lehrenartigen Ordnung und Festlegung der vom Motor
nach der Flugzeugzelle führenden Kabel- und Rohrleitungs-anschlüsse versehen ;sind.
Des weiteren sind Hilfsstangen 17 zum Zwecke der einstweiligen Festlegung von Bedienseilen,
Gestän.geteilen,u. dgl. am Rahmen 7' angeordnet. Dieses lehrenartige Ordnen und
Festlegen der Leitungen und Gestängeteile erfolgt in Übereinstimmung mitderAnordnungsweise
der entsprechenden, Teile in der Querwand (Brandschott) des Flugzeuges, vor welcher
der Motor in Stellung gebracht werden soll.
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Die Verbindung der, Anschlußteile 7, 8 mit den in dem Traggestell
.2 vorgesehenen Traggliedern 3, 4, 5, 6 erfolgt mittels Gelenkbolzen 31.
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Von den Traggliedern 3 bis 6 sind die unteren. 5, 6 im Traggestell
2 festliegend angeordnet und die oberen 3, 4 als teleskopartig bewegbare Spindeln
ausgebildet.
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In den Abb.4 bis 6 ist das. Oberteil des Traggestells 2 mit den oberem
teleskop artig bewegbaren Traggliedern 3, 4 als Einzelheit dargestellt. Das Tragglied
4 umfaßt die Spindeln 4, 4' mit gegenläufigem Gewinde. Diese Spindeln werden von
einem Mutterkörper 18 umschlossen (Abh. 6). Der Mutterkörper 18 weist zwei verschieden
große Innendurchnlesser auf, von, denen der im Durchmesser größere Teil die Spindel
4 umschließt und der im Durchmesser kleinere Teil die Spindel 4'. Letztere weist
einen kleineren Außendurchmesser auf als die Spindel 4 und kann sich in der hohl
ausgeführten Spindel 4 frei hin und her bewegen. Auf dem Umfange des Mutterkörpers
18 ist ein Schneckenrad i9 aufgekeilt, welches von. einer im Traggestell gelagerten
Schneckenwelle 2o in Umdrehung versetzt wird, so daß je nach dem Drehsinn des Schneckenrades
entweder ein Auseinander- oder ein Ineinanderbeevegen der Spindeln 4"4! bewirkt
werden kann. Schneckenrad z9 und Schneckenwelle 2o sind von einem Gehäuseei eingeschlossen.
Wie Abb. 5 zeigt, ist,die Schneckenwelle im Oberteil des Traggestells 2 gelagert
und weist zwei Schnecken 22 auf, von denen je eine zur Bedienung der senkrecht zur
Schneckenwellenachse im Traggesta 2 gelagerten, in Abstand auseinanderliegenden
Traggliedern 3,' 4 vorgesehen ist. Auf einem Außenende der Schneckenwelle
2o ist ein Bedienungsglied 23 (Abb. i) festgelegt.
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Das Trag gliedpaar 3, 4 samt,der :durch das Oberteil des Traggestells
2 hindurchgehenden Schneckenwelle: 2o ist in Langlöchern 25 in den Durchdringungss.tellen
des Traggestelloberteiishähenverschieblich.gelagert t (Abb.4), derart, daß das Traggliedpaar
3, 4 samt der Schnecken-,velle 2o in einer senkrecht zur gemeinsamen Ebene der Spindeln
3; 4 verlaufenden Ebene beweglich ist. Damit wird der bei den Teleskopbewegungen
der Tragglieder 3, 4 ;erfolgenden Verlagerung der Anlenkpunkte des Motors auf einem
um die Achse der Anlenkpunkte des Motors an den festen Traggliedern 5, 6 geschlagenen
Kreisbogen Rechnung getragen.
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Mittels dieser Einrichtung ist es möglich, den an die Tragglieder
3, 4, 5, 6 angeschlossenen Motor auf dem. Untergestell i in eine gewisse Schräglage
zu bringen (strichpunktierte Lage Abb. i). Diese Lage entspricht der Lage, welche
der Motor am Flugzeug einnimmt, wenn das letztere in Spornlage auf dem Rollfeld.
ruht.
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Das Traggestell 2 ist drehbar und abnehmbar auf dem Untergestell i
gelagert. Ferner ist in dem Traggestell 2 ein Hebezeug 26 für das. NVerkstück (Motor
9) .gelagert. Ausbildung und Bedienung .dieses Hebezeuges 26 kann in bekannter Weise
erfolgen (entweder mittels Winde, Zahnrad und Zahnstange oder auch elektrisch).
Dasselbe dient dazu, das Werkstück von der Hilfsvorrichtung zur Einbaustelle und
umgekehrt zu befördern und gegebenenfalls zeitlich die Hilfsvorrichtung abzusetzen.
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Mittels dieses Hebezeuges kann der Motor 9 in .der eingestellten Schräglage
in die Einbauhöhe am Flugzeug gebracht werden, so. daß er sogleich in die- richtige
Lage vor seine Anschlußglieder an der Flugzeugzelle gelangt.
An
dem Untergestell sind Ausleger 2;, 28 seitlich anklappbar angeordnet, um ein Kippen
der Vorrichtung zu verhindern, wenn etwa zwei Motoren (je einer an jeder Seite des
Traggestells 2) aufgesetzt werden, wie die strichpunktierte Darstellung in Abb.
i zeigt. Das kann der Fall sein, wenn aus einem Flugzeug ein schadhafter Motor aus
gewecüselt wird, der mittels des Hebezeuges nach Lösen seiner Anschlußglieder auf
die Vorrichtung herabgelass#-ri und an dieser festgelegt wird, worauf dann der gegenüberliegende
I?rsatztnotor am Flugzeug in Stellung gebracht « ird.
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Das Untergestell i weist ferner noch die verstellbaren Absetzpunkte
3o auf, vermittels welcher es zwecks Erhöhung der Standsicherheit auf den Boden
aufgesetzt werden kann. 32 sind seitlich an das Untergestell ankiappbare Montageplatten.
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In Abb. ; ist gezeigt, wie die Vorrichtung gemäß .der Erfindung als
Behelfsprüfstand für den reparierten Motor dienen kann. Die von der Befestigungsstelle
des ':Motors abliegenden freien Außenenden der Tragglieder 3, 4., 5, 6 sind an,
einem an geeigneter Stelle des Rollfeldes vorgesehenen einfachen Hilfsgerüst 35
mit entsprechend ausgebildeten Anschlüssen festgelegt. Die Hilfsvorrichtung wird
auf dem Boden festgestellt mit Hilfe der verstellbaren Absetzpunkte 3o. Der zum
Prüfstand gehörige -1,leßstand und die Speiseleitungen für den Motor sind in der
Zeichnung,nicht ersichtlich. Die Leitungen und Bedienteile sind hierbei in dem lehrenartigen
Anschlußteil i (Abb. 3) geordnet.