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Vorrichtung zum Auflockern und Ausbreiten nebeneinander laufender,
nachbehandelter und getrockneter Kunstfadenbänder Es sind ;Verfahren und Vorrichtungen
be-
kannt-, die dazu dienen sollen, endlose künst-1ighe Fadenbänder, wie sie
auf der sogenannten Bandstraße entstehen, in einem fortlaufenden Arbeitsgang in
verzugsfähige Faserbänder, also in Spinnfaserlunten oder Spinnbänder überzuführen,
welche unmittelbar nach der Herstellung weiterverarbeitet und zu Fäden versponnen
werden können, ohne daß die ursprüngliche Parallellage der Einzelfasern im wesentlichen
geändet wird. Diese Überführung der endlosen Fadenbänder, bestehend aus endlosen
Einzelfäden, in verzugsfähige Faserbänder erfolgt entweder. durch Reißen oder durch
Schneiden oder durch Schneiden unter gleichzeitiger Ausübung von Zug.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung, die dazu dient,
die in Form von Bändern aus endlosen Fäden entweder direkt von :der Maschine, beispielsweise
der Bandstraße, oder aus Spinnkannen, von Haspeln, Wickeln u. dgl. kommenden nachbehandelten
und getrockneten; also noch verhältnismäßig starren und verklebten Kunstfadenbänder
vor dem Schneiden oder Reißen in Flor- oder vliesarti.ge Flächengebilde zu verwandeln,
welche über die ganze Breitenanordnung eine
gleichmäßige Stärke
aufweisen. Durch Umgestaltung der Einzelgebilde in ein Flächengebilde wird eine
hohe Gleichmäßigkeit, die Voraussetzung für ein einwandfreies Schneiden und Reißen
ist, erzielt, und die auch die Weiterverarbeitung begünstigt. Derart vergleichmäßigte
Faclenflächengebilde können beispielsweise geteilt geschnitten werden mit Hilfe
einer Teilschneidwalze,wobei das Band durch versetzte Schnitte entweder in untereinander
gleich lange o.-1er in periodisch ungleich lange Stapellängen aufgeteilt wird.
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Es ist bereits bekannt, Faserbänder, beispielsweise Kammzüge, einer
klopfenden Wirkung auszusetzen, um Verunreinigungen auszusclleiden und eine Lockerung
zu erreichen. Weiterhin ist es nicht mehr neu, mit Hilfe geriffelter Walzen oder
zahnradartig ineinandergreifender Bolzenscheiben eine Lockerung und ein Weichmacken
endloser Kunstfadenbänder zu erreichen. Auch Streichvorrichtungen sind bekannt,
um Katnmzugbänder mit Hilfe voll umlaufenden Haspeln zu streichen und damit zu glätten.
Alle diese Vorrichtungen sind aber nicht dazu geeignet, eine gleichmäßig ausbreitende
Wirkung hervorzurufen, was mit der Vorrichtung nach der Erfindung leicht erreicht
wird.
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Diese Vorrichtung besteht aus in der Laufrichtung des Fadenbandes
angeordneten, vom Fadenband durchlaufenen und um exzentrischeAchsen senkrecht zur
Bandlaufrichtung schlagartig bewegten, wechselseitig gegeneinanderarbeitenden und
mit abgerundeten Kanten versehenen flachröhrenförmigen Schüttelvorrichtungen. In
der Zeichnung ist die Vorrichtung nach der Erfindung, auch Schütteleinrichtung oder
Egalisieru.ngsinaschine genannt, in einer beispielsweisen Ausführungsform schematisch
dargestellt.
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Fig. i zeigt nur die wesentlichen Teile der Vorrichtung von oben,
während Fig.2 eine schematische Gesamtdarstellung der erfindungsgemäßen Schüttelvorrichtung
voll der Seite gesehen veranschaulicht.
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Die zu verarbeitenden Fadenbündel, mit cr bezeichnet, laufen nach
Fig. i von oben nach unten, nach Fig. 2 von links nach rechts. In beiden Figuren
sind mit 1, 2 u_ nd 3 hintereinandergeschaltete schlagende Schüttelvorrichtungen
bezeichnet, wobei i eine einfache, 2 und 3 doppelt und gegeneinander wirkende Schüttelvorrichtungen
darstellen. Die zur Vergleichmäßigung der Fadenstränge dienenden Vorrichtungen bestehen
aus flachen, kanalartigen Röhren mit abgerundeten >Kanten. Diese Röhren sind so
gelagert und angetrieben, daß sie um eine exzentrische Achse d. schlagende Bewegungen
ausführen können, und zwar senkrecht zum Verlauf des Fadenweges. Die Geschwindigkeit
der Schlagbewegungen ist beliebig regelbar. Diese schlagend bewegten Flachröhren
können entweder über die ganze Länge gleichmäßigen Querschnitt aufweisen, oder man
gibt ihnen eine Doppeltrichterform, d. h. der Querschnitt der Röhren vergrößert
sich schwach v=on der ,litte nach den Offnungen hin.
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In der Fig.2 sind diese flachröhrenförmigen Schlagvorrichtungen jeweils
in zwei Stellungen, durchgezeichnet und punktiert, dargestellt. Die Bewegung dieser
Schlagvorrichtungen erfolgt in beliebiger Weise, beispielsweise, wie in Fig.2 dargestellt,
unter Benutzung von Exzenterscheiben 5.
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In den Figuren ist der Verlauf der Fäden a vom Eintritt der Fadenbündel
bis zum Austritt des gleichmäßig geordneten Fadengebileles angedeutet. Die Fadenbündel,
die beispielsweise einzeln aus verschiedenen Spinnkannen, oder von Haspeln, Wickeln
oder unmittelbar von der liandstralJe kommen, gellen über ein beliebiges System
von einfachen oder doppelt angeordneten Leitrollen6, welche die Fadenbündel fördern
und auch als Regelorgane für die zur Weiterverarbeitung erforderliche gleichmäßige
Spannung dienen können. Auf dem mit i bezeichneten einfachen Schlagwerk findet ein
Voröffnen statt; dann durchläuft das schon etwas ausgebreitete Gebilde die Doppelschlagwerke
2 und 3, de]-er) innere Kanten, welche die Schlagwirkung ausüben, im Sinne der Pfeile
bis zu den jeweiligen Endstellungen O und U gegeneinanderbewegt werden. Die hierbei
auftretende Verbreiterung und Vergleichmäßigung der Fadenstränge ist in Fig. i dargestellt
und kommt dadurch -zustande, daß das Fadenvlies dauernd in eine wellenförmiz- vibrie-
i rende Bewegung versetzt wird, so claß im Zusammenwirken mit der Luft die Ausbreitung
eintritt. Es ist nicht erforderlich, den Schlagvorrichtungen die Form von Flachrohren
ztt geben; denn die wirksamen Stelletl dieser Vorrichtungen sind im wesentlichen
die abgerundeten Kanten dieser Röhrengebilde. Es kann also an Stelle der Röhrenschläger
auch eine Zusammenstellutlg voll schlagartig bewegten Doppelwalzen oder ,leisten
verwendet werden, die wie die Kanten der Röhren umsichtig schlagend gegeneinanderbewegt
werden. Es hat sich aber im Interesse des Zusatlltnenllaltes des Fadenflors die
Röhrenform als besonders wirksam erwiesen. Das vergleichmäßigte Fadenflächengebilcie
kann alsdann einer beliebigen Schneid- oder Reißvorrichtung zugeführt werden.
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Im Anschluß an das Schneiden oder Reißen erfolgt unmittelbar oder
in einem besonderen Arbeitsgang die Weiterverarbeitung des Fasergebildes, und zwar
bis zur Lunt:enbildulng.