-
Steuereinrichtung für einen durch Elektromotor angetriebenen Seilspanner
eines .Seilgehänges oder Seilzuges Soll ein Körper mittels iweier getrennter Seile
auf die Dauer vollkommen gleichmäßig gezogen werden, so sind zwei Gesichtspunkte
zu berücksichtigen: i. Es muß völlige Gleichheit der Seilgeschwindigkeiten vorhanden
sein; _ 2. es müssen die Seildehnungen genau übereinstimmen.
-
Die Gleichheit der Geschwindigkeit der beiden Seile kann auf zweierlei
Weise erreicht werden, einmal durch mechanisches Kuppeln der beiden Seiltrommeln
bzw.' ihrer Vorgelege und zum andern durch rein elektrische Kuppelung.
-
Die zweite Bedingung zur Erzielung eines Gleichlaufes des gezogenen
Körpers, nämlich die übereinstimmung der Längenmaße der Seile, macht es notwendig,
daß mindestens eins der beiden Seile in der Länge verstellbar ist. Ist verlangt,
daß die Seeile nach Überschreitung einer gewissen Längung stets wieder auf ihre
ursprüngliche Länge zurückgeführt' werden, dann müssen beide Seile nachstellbar
sein. Die hier vorliegende Aufgabe schließt diese Bedingung in sich. Weiterhin soll
der Ausgleich vollkommen selbsttätig erfolgen. Die Erfindung löst diese Aufgabe
mit elektromechanischen Mitteln, und zwar in der Weise, daß sie sich eines Steuerseiles
bedient, das mit dem einen Ende an den gezogenen Körper angeschlossen, mit dem anderen
Ende im Wicklungssinne des Zugseiles auf die Windentrommel aufgewikkelt ist, und
daß in, das Steuerseil -ein zugleich als Seilspanner für das Steuerseil wirkender
und deshaIb als Rollenflasche ausgebildeter Schalteranschlag oder Kontaktgeber für
den Motor des Seilspanners zum Windenzugseil eingehängt ist.
-
Es ist zwar als Regelungseinrichtung für schnellaufende Aufzüge vorgeschlagen
worden, das Zugseil in einer Schlaufe zu führen und diese -langsam zu kürzen bäw.
zu längen, um den Aufzug genau in seine Haltestellung einfahren zu können. Mit dieser
bekannten Einrichtung kann aber die Aufgabe der vorliegenden Erfindung nicht gelöst
werden.
-
Die Erfindung sei als Beispiel in ihrer Anwendung für zwei Seilwinden
eines Schiffsaufzuges erläutert, bei dem sich der Schiffsträger auf einer schiefen
Ebene bewegt. Der Schiffsträger dieses Aufzuges sei wie üblich
quer
zur Bewegungsrichtung angeordnet und von .einer Anzahl auf Schienen 3 laufender
Wagen 2 unterstützt. Etwa in den beiden äußeren Viertelspunkten der bergseitigen
Schiffsträgerseite greifen zwei einseilige Seilzüge q. an. Die beiden zugehörigen
Trommelwinden 8 sind am oberen Bahnende ortsfest angeordnet. Sie werden mittels
einer durchlaufenden Transmissionswelle i i über die Zahnräder 9, 10, 12, 13 von
einem gemeinsamen Motor 14 angetrieben. Der Gang der Seiltrommeln ist, da die Übersetzungen
9, 10 für beide Trommeln gleich sind, der Vorbedingung .entsprechend zwangsläufig
gleichmäßig. Die Seile der beiden Seilzüge sind zwecks Kleinhaltung der Seilzugkraft
flaschenzugartig in W-Form viersträngig gelegt, wobei die Seilenden an den Seiltrommeln
befestigt und an den den drei Schriftspitzen beim W
entsprechenden Seilwendepunkten
Umlenkrollen 5, und 5L angeordnet sind. Von den SeiIumlenkrollen eines jeden
Seilzuges sind die beiden unteren Rollen 5U in einem gleicharmigen Balancier 6 gelagert,
und dieser. selbst ist durch einen Kippbolzen 7 mit dem Schiffsträger i verbunden.
Die beiden oberen, mit 5" bezeichneten Seilumlenkrollen sind durch je ein elektrisches
Getriebe mit eigenem Motor 31 in Richtung des Seilzuges vermittels der Spindel 27
über das Getriebe 28, 29, 30 verstellbar. In Verbindung mit den oberen Seilumlenkrollen
5" stellen diese beiden Motortriebwerke die betrieblich zunächst noch voneinander
unabhängigen Seilspanner dar. Diese Art Seilspanner gestatten zwar jederzeit- eine
Einregulierung der Seilzuglängen, es müßten aber im praktischen Betrieb hierzu beide
Spannermotoren noch von Hand gesteuert werden.
-
Soll die Steuerung selbsttätig erfolgen, so ist Voraussetzung, daß,
wie oben beschrieben, für jeden der beiden Seilzüge ein mit eigenem Elektromotor
ausgerüsteter Seilspanner vorgesehen ist. Gemäß der zweiten Bedingung soll die Länge
der beiden Seilzüge konstant gehalten werden. Das bedeutet, daß, wenn beispielsweise
der eine Seilstrang sich gelängt hat, die Korrektur mit Rücksicht auf. die Einhaltung
der Endstellung nur durch Kürzung dieses Stranges vorgenommen werden kann und nicht
etwa durch eine im Ausmaß gleiche Längung des anderen Seilzuges. Dasselbe gilt,
wenn eine eingetretene S.trangverkürzung auszugleichen ist. Für beide Seilspannermotoren
muß. getrennte Stromgabe für Rechts-und Linksgang möglich sein. Zu diesem Zweck
ist für jeden Seilzug bzw. für jeden Seilspanner ein besonderes Steuerseil 15
mit Kontaktgeber vorgesehen. Die Steuerseile sind mit ihrem unteren Ende am Schiffsträger
i befestigt und mit ihrem oberen Ende im Sinne der Lastwicklung auf eine Nebentrommel
des zugehörigen Zugseiles gewikkelt, die einen. entsprechend bemessenen Durchmesser
aufweist. Längt sich einer der Seilzüge, dann macht das zugehörige Steuerseil diese
Bewegung mit. Dasselbe gilt für eine Kürzung des Seilzuges. Die Kontaktgabe findet
statt, nachdem die Differenz gegenüber dem Normalstand die zugelassene Größe über-
bzw. unterschritten hat. Die Kontaktgeber 17 sind - für die zugehörigen Steuerseile
als frei hängende Seilspanner 18 ausgebildet und zu diesem Zweck am oberen Ende
mit je einer Umlenkrolle 16 ausgerüstet. Durch diese besonderen Seilspanner ist
gleichzeitig dafür gesorgt, daß die Steuerseile 15 keine anderweitige Belastung,
so z. B. durch Zusatzspannungen aus Längenkürzung bei Temperatursturz oder durch
Reibung an den Trommeln, erhalten können. Die Steuerseile selbst sind stromfrei;
Strom erhalten nur die Kontaktstellen der wie gesagt als Seilspanner ausgebildeten
Kontaktgeber. Die Stromzuleitung zu den Kontaktstellen, die isoliert sind, kann
durch ein bewegliches Kabel oder durch einen gewöhnlichen Stromabnehmer erfolgen.
Die Schließung .des Stromes zum Seilspannermotor 31 vollzieht ein doppelt wirkender
oder zwei einfach wirkende Schalter 2o. Entsprechend hat jeder der beiden Kontaktgeber
zwei Kontaktstellen, eine für Motorrechts- und eine für Motorlinksdrehung (s. Abb.2).
-
Die eigentliche Schaltvorrichtung besteht aus einem Hubmagneten 2o.
Die Wirkungsweise ist folgende. Bei Längung des Seil-Zuges q. tritt eine Veränderung
der Stellung der Rolle 18 ein, sie steigt gegenüber ihrer Normalstellung aufwärts.
Dieses Ansteigen erfolgt so lange, bis der Kontakt 25 den Kontakt 26 berührt. Die
Entfernung dieser beiden Kontakte entspricht der für den Seilzug zulässigen Längenänderung.
Beim Aufeinanderliegen der in den Stromkreis des Steuermotors 31 eingeschalteten
Kontakte erhält die Wicklung des Magneten 2o Strom über den in 22 gelagerten Hebel
21, die Verbindungsgelenklasche 24 und .den aus dem Magnetgehäuse herausragenden
Stiel des Magnetankers. In dem Stromkreis bzw. in einem hiermit gekuppelten Stromkreis
liegt der Steuermotor 31. Dieser beginnt zu laufen, wodurch die Verkürzung des Seilzuges
durch Schwenkung des in 26 gelagerten Hebels 25 nach und nach ausgeglichen wird.
Gleichzeitig senkt sich die Rolle 18. Ohne den Magneten 2o würden nun schon nach
geringem Lauf des Motors 31 die Kontakte 2 5 und 26 auseinandergehen und der Motor
stillstehen, bevor die gesamte Längenänderung des Seilzuges ausgeglichen ist. Dem
wirkt
der Magnetschalter 20 entgegen, da bei Stromdurchgang durch die Magnetspule der
Anker des Magneten sich zu heben sucht und diese Huhbewegung so lange ausführt,
bis der Anker gegen den Deckel oder einen sonstigen Anschlag des .Magnetgehäuses
anschlägt. Hierdurch wird über den Hebel 2 i der Kontakt 26 immer in Verbindung
mit dem Kontakt 2 5 gehalten, obwohl dieser mit dem langsam fortschreitenden Seilzugausgleich
nach unten wandert. Erst wenn der Magnetanker nicht weiter aufsteigen kann, lösen
sich die Kontakte 25 und 26 voneinander, wodurch der Stromkreis für den Steuermotor
3 i 'und den Magneten 2o unterbrochen wird. Der Magnetanker fällt in seine Ausgangsstellung
zurück. Der mögliche Magnethub. ist entsprechend der zuzulassenden Längenänderung
des Seilzuges bziv. entsprechend der Entfernung der Kontakte 25 und 26 in der Nullage
einzustellen.
-
Im Zusammenwirken mit diesem Schalter, der die Eigenschaft besitzt,
nach Kontaktschluß auch bei entgegengesetzter Bewegungsrichtung des Kontaktgebers
unter Strom zu bleiben, und der sich nach Vollendung der Arbeitsleistung seines
Motors von selbst auszuschalten vermag, ist die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe restlos erfüllt.
-
Soll die Automatik der Steuereinrichtung beschränkt bleiben auf eine
Regelung nur nach eingetretener Seillängung, dann brauchen die Schalter nur einfach
wirkend zu sein. Im Falle, daß neben Längungen auch Kürzungen der Seilzüge q. vorkommen
können, sind doppelt wirkende Magnetschaltvorrichtungen vorzusehen, wie es in Abb.2
dargestellt ist. In Abb.2 ist außerdem beispielsweise die Ausführung des Erfindungsgedankens
für ein Seilgehänge ohne Zugwinde gewählt. I ; I