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Hochfrequenzübertrager Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf
Hochfrequenzübertrager zur Ankopplung einer Richtantenne an einen Peilempfänger,
insbesondere einer Rahmenantenne an einen Peilempfänger nach dem Flimmlerprinzip.
Bekanutlieh wird bei solchen' Empfängern durch niederfrequente Umpolung der mit
der Kichtantenne aufgenommenen Hochfrequenzspannung eine Modulation für die Hochfrequenzspannung
einer weiteren An tenne erzeugt und zur Peilung das Modulationsnulll, also das Richtspannungsnull,
benutzt. Es ist bei solchen Anlagen infolgedessen wichtig, die außer der gewünschten
Richtspannung immer vorhandene unerwünschte, ungerichtete Spannung der Richtantenne
auszuschalten. Die Umpolung der Antenne bewirkt man oft durch zwei Verstärkerröhren,
die abwechseln in niederfrequentem Rhythmus gesperrt werden und deren Gittern die
Rahmenspannung gleich-oder gegenphasig zugeführt wird, während den Anodenkreisen
die HF-Spannung entweder gegenphasig oder gleichphasig entnommen wird, so daß durch
die abwechselnde Sperrung eine niederfrequente Umpolung der aus der Richtantenne
herrührenden Hochfrequenzspannung am Gitter der nachfolgenden Verstärkerröhre erzielt
wird. Zur Ausschaltung der unerwünschten Spannung muß man zwischen Antenne und Röhreneingang
einen Differentialübertrager vorsehen. Bei den bisher bekannten Differentialübertragern
waren die gegensinnig gewickelten Hälften der Differentialwicklung räumlich nebeneinander,
z. B. auf einem zylindrischen Wickelkörper, angeordnet. Die darüber auf einem weiteren
Wickelkörper angeordnete 5 ekundärw icklung konnte zum Ausgleich der schädlichen
Spannung in der Längsachse verschoben werden.
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Diese Übertrager hatten nicht nur konstruktive Nachteile, sondern
besitzen auch grundsätzliche Mängel, die mit der vorliegenden Erfindung beseitigt
werden sollen. Es ist zur Ankopplung einer Rahmenantenne auch bekannt, die Kopplungsspule
aus zwei Wicklungsteilen
aufzubauen, von denen der eine rechtsgängig,
der andere linksgängig auf den selben Wickelkörper unter zweimaliger Isreuzung der
Spulendrähte auf entgegengesetzt zueinander liegenden Ätantellinien des Wikkelkörpers
aufgebracht ist. Ein Ausgleich der schädlichen Spannungen durch Verschiebung der
Sekundärwicklung in der Spulenlängsachse ist mit dieser Anordnung nicht möglich.
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Nach der Erfindung sind die beiden Wicklungshälften der Primärwicklung
eines zur Ankopplung einer Richtantenne an den Eingang eines Peilempfängers dienenden
Hochfrequenzübertragers, dessen Primärwicklung aus zwei auf denselben Tragkörper
gegensinnig und ineinander gewickelten Hälften besteht, in Richtung der Spulenlängsachse
um einen geringen Betrag gegeneinander versetzt angeordnet, und die darüber angeordnete,
gegen die Primärwicklung statisch abgeschirmte Sekundärwicklung ist zur Svmmetrierun,
in der Längsachse verschiebbar. NVie noch gezeigt werden wird, ist es besonders
vorteilhaft, die Richtspannnng den Gittern der niederfrequent gesteuerten Umschaltröhren
gegenphasig zuzuführen. Für diesen Zweck wird die Sekundärwicklung aus zwei gegensinnig
gewickelten, übereinander und unversetzt angeordneten Hälften gebildet.
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An Hand der Abbildungen soll die Erfindung nunmehr noch näher erläutert
werden.
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In Abb. I ist I eine Richtantenne, die über einen erfindungsgemäßen
Übertrager an die parallel geschalteten Steuergitter zweier in niederfrequentem
Rhythmus abwechselnd gesperrter Röhren 2 und 3 angeschaltet ist. Die für das Verständnis
der Erfindung unwichtigen Vorrichtungen für die niederfrequente Umschaltung sind
in der Zeichnung nicht dargestellt. Die Primärwicklung des erfindungsgemäßen Übertragers
besteht aus den beiden gegensinnig gewickelten, auf einem gemeinsamen Körper übereinander
und um einen geringen Betrag gegeneinander versetzt angeordneten Hälften 4 und 5.
De z. B. durch einen geschlitzten Metallzylinder statisch gegen die Primärwicklung
abgeschirmte Sekundärwicklung 6 ist in bestimmten Grenzen in der Längsrichtung der
Primärspule verschiebbar. Mit Hilfe der Versetzung der Primarspulenhälften ist es
so möglich, die vom Rahmen kommende ungerichtete Spannung aus zugleichen, ohne den
Kopplungsgrad zwischen Primär- und Sekundärspule, der schon wegen der ineinandergreifenden
Primärspulenhälften viel günstiger ist als bei nebeneinanderliegenden Wicklungshälften,
nennenswert zu verschlechtern. Im Anodenkreis der Umpolröhren 2 und 3 liegen die
Primärspulenhälften 7 und S eines Übertragers, dessen Sekundärspulenhälften 9 und
10 gegensinnig gewikkelt sind. Dieser Übertrager dient mit den I'mpolröhren 2 und
3 zusammen der niederfrequenten Umpolung der Rahmenspannung vor dem Gitter der Verstärkerröhre
12. Ein Kondensator 11 dient der Abstimmung der Sekundärwicklung des Umpolübertragers
auf die Empfangsfrequenz.
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Die in Abb. I dargestellte Anordnung hat insbesondere bein Übergang
zu kurzen Wellen noch Nachteile. die sich mit Hilfe des erfindungsgemäßen Antennenübertragers
leicht durch eine in Abb. 2 dargestellte Abänderung vermeiden lassen. In Abb. 1
ist der eine der beiden notwendigen Übertrager, nämlich 4, 5, 6 vor dem Gitterkreis,
der zweite, 7. S. 9, 1 io, im Anodenkreis der Umpolröhren angeordnet. wobei der
eine dem Ausgleich der Antennenspannung, der andere der Phasenumkehr dient.
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Dabei ist insbesondere der zweite iibertrager im Anodenkreis der Umschaltröhren
nachteilig, da er die Erzielung ausreichender Anodenwiderstände wegen der unvermeidbar
losen Kopplung zwischen Primär- und Sekundärhälften und zwischen Anoden- und Schwingkreis
und wegen der ungünstigen elektrischen Ausbildung des aus den parallel geschalteten
Sekundärspulenhälften r3 und 10 und dem Kondensator 11 gebildeten Schwingkreises
verhindert. Viel vorteilhafter ist es. wie in Abb. 2 dargestellt, die Anodenseite
der Röhren gleichphasig arbeiten zu lassen, da dann der Anodenwiderstand durch einen
beiden Anoden gemeinsamen, elektrisch günstig aufgebauten Schwingkreis 20 ersetzt
werden kann. Äiaii muß dann die Richtspannuiig den Röhrengittern gegenphasig zuführen.
Äiit den bisher bekannten Übertragern wäre das nur mit Hilfe einer Reihenschaltung
des Spannungsausgleichsübertragers und eines Gegentakt übertragers im Gitterkrei
s möglich gewesen.
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Es sind zwar Schaltungen bekannt, bei denen: die Richtspannung den
Gittern der Umschaltröhren gegenphasig zugeführt wird. jedoch verzichtete man bei
diesen Schaltungen wegen qer Nachteile zweier hintereinandergeschalteter Übertrager
auf den Ausgleich der schädlichten Spannung und verwendete ausgesuchte Röhren mit
möglichst genau gleichen Kennlinien oder besondere, nicht verstärkende Umschaltgleichrichter,
da dann wenigstens kleinere Spannungen durch die Gegentaktwirkung der Röhren ausgeglichen
wurden. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Übertrager ist nun aber die Verbindung der
Vorteile des genatzen Spannungsausgleiches durch einen Differentialübertrager mit
den Vorteilen der gegendas eigen Gitterspeisung ohne jeden Nachteil möglich. Dabei
bleibt auch gleichzeitig der weitere Vorteil der festen Kopplung zwischen Primär-
und Sekundärwicklung des erfindungsgemäßen Differentialübertragers gegenhuber
den
bekannten Typen erhalten. Die Rahmenantenne I3 ist wieder mit den gegensinnig übereinander
gewickelten und gegeneinander etwas versetzten Hälften 14, 15 der Primärwicklung
des Antennenübertragers verbunden.
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Die Sekundärwicklung besteht aber im Gegensatz in Abb. I und 2 ebenfalls
aus gegensinnig gewickelten, jedoch unversetzt angeordneten Hälften. Sie speist
die Steuergitter der lTmschaltröhre 18 und 19 gegenphasig, so daß die Röhren im
Anodenkreis gleichphasig arbeiten.
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Daher kann als Anodenbelastung ein Schwingkreis 20 verwendet werden,
der elektrisch günstig bemessen und aufgebaut sein kann. so daß der AnodenkreXswiderstand
und damit der Verstärkungsgrad der Umschaltröhren besonders bei kurzen Wellen erheblich
besser ist als in dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 1.
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Die Anodenstromzuführung erfolgt in an sich bekannter Ävei se über
Hochfrequenzdrosseln 21, 22. Die Verbesserung besteht also darin, daß mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Übertragers sowohl ein Ausgleich der schädlichen Spannung
der Richtantenne als auch gleichzeitig die gegenphasige Speisung der Umsclialtröhren
mit einem einzigen Übertrager erreicht wird.
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In Abb. 3 ist die Anordnung der einzelnen l;Vicklungsteile des erfindungsgemäßen
Übertragers nochmals schematisch dargestellt. Auf einem inneren Kern 23 aus möglichst
verlustfreiem Werkstoff sind die Wicklungsteile 14 und I5 der Primärwicklung gegensinnig
übereinander und etwas gegeneinander versetzt angeordnet. Auf einem äußeren Kern
24 aus ebenfalls möglichst verlustfreiem Werkstoff sind die beiden Hälften I6 und
I7 der Seiiundärwicklung in gleicher Weise übereinander und gegensinnig aufgebracht.
Der Kern 24 wird beim Zusammenbau des Übertragers über den Kern 23 geschoben. Zwischen
der Primärwicklung und dem Kern der Sekundärwicklung ist eine nicht dargestellte
statische Abschirmung in Form eines längsgeschlitzten Metallzylinders vorgesehen.
Der Kern 24 kann im Betrieb in der Spulenlängsachse um einen bestimmten Betrag verschoben
werden, so daß eine gegensinnige Veränderung der Kopplungsanteile zwischen der Sekundärwicklung
und den einzelnen Primärlvicklungshälften und damit ein Ausgleich der Antennenspannung
erzielbar ist, während gleichzeitig die Kopplung der Antennenrichtspannung mit beiden
Sekundärwicklungshälften konstant bleibt.