DE7342940U - Übungsgeschoß - Google Patents

Description

RHEINMETALL GMBlI ■ .

Akte R 53h DösseJ-dorf, den 23.11.1973 Bi/Sc'h /

Übun^sgeschoß

Die Neuerung betrifft ein Übungsgeschoß mit einer in dip Geschoßhülle eingebrachten Blindfüllung, in deren zentralem Hohlraum eine Zünd- und Zerlegerladung und gegebenenfalls ein Rauchsatz untergebracht sind.

Es ist bekannt, Übungsgeschosse zu verschießen, die nur eine ganz geringe Menge Sprengstoff aufweisen. Die Sprengstoffmenge sollte gerade so bemessen sein, daß sich das Geschoß beim Auftreffen auf den Boden bzw. bei entsprachender Zeitzündereinstellung an einem bestimmten Punkt der Flugbahn in wenige Teile zerlegt. In der Regel ist mit der Eerlegcr-Sprengladurg auch ein Rauchsatz eingesetzt, der als Zielmarkierung dient.

Unabhängig davon, welche Blindfüllung Verwendung findet, sei es, daß Magnesiakitt, oder eine Mischung aus Portlandzement, BiEssoeinkies und Wasser oder eine Mischung aus Asphalt und feinverteiltem Bariumsulfat zur Anwendung kommen, so wird stets darauf geachtet, daß die Blindfüllung das gleiche Gewicht wie der Sprengstoff aufzuweisen hat, damit das Übungsgeschoü nach der für die scharfe Munition gültigen Schießtafel verschossen werden kann.

Derartige Blindfüllungen weisen eine Reihe von Nachteilen und Übelständen auf, wie z. B. lange Füll- und Standzeiten bis zur völligen Aushärtung, Rostansatz an dei Geschoßhülle

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durch don Wasseranteil der Blindfüllung, Lunksrbildung und schlechtes Ausfüllen von Kleinsträumen durch verbleibende Lufteinschllisse, geringe MIttel- und Vlbrationsfestigkeit, wenig alterungsbeständig und daher Neigung zu Rissen und zum Ausbröckeln.

Der Neuerung liegt unter Vermeidung der genannten Nachteile und Dbölstaüu« die Aufgabe zugrunde, SlindfUlitmgen tür Übungsgeschosse so zu verbessern, daß die FUllzeiten niedrig gehalten werden und keine oder nur geringe Standzeiten entstehen, ferner Kleinsträumo schnell und zuverlässig ausgefüllt werden. Schließlich sollen sich die BlindfUllungen durch hohe Riittel- und Vibrationsfestigkeit und eine absolute Alterungsbeständigkeit auszeichnen.

Gemäß der Neuerung wird die Aufgabe dadurch gelbst, daß die BlindfUllung ein aus Kunststoff-Hartschaum hergestellter Körper ist, der entweder durch Ausschäumen der Grschoßhülle hergestellt oder als vorcefertigter Kunststoff-Hartschaumkörper in die GeschoßhUlle einsetzbar 1st.

Ferner weist nach einem anderen Merkmal der Neuerung der Kunststof f-Hartsclinura-Korper eine im wesentlichen zylindrische oder zum Doden hin leicht konisch zulaufende äußere Mantelflache auf.

Ein besonderer Vorteil des Hartschaum-Körpers besteht darin, daß eine Haftung deselben an der Geschoßwandung nicht erforderlich ist, da aufgrund der geringen Dichte des Hartschaum-Körpers eine negative Beeinflussung des Flugverhaltene nicht eintritt.

Die Neuerung ist an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, wobei in der einzigen Abbdildung ein Übungsgeschoß mit einer Blindfüllung im Längsschnitt dargestellt i^t.

Die Geschoßhülle 1 ist im Gegensatz zu der eines scharfen Geschosses dickwandiger, wobei sie im unteren Drittel mit einem Durchmessersprung ansetzt, um dann im Bereich der Führungsbänder 2 die Wandstärke des Geschoßbodens zu erreichen.

Die BlindfUliung 3 i>esteht aus einem Kunststoff-Hartschaum-Körper, ζ. B. einem Polyurethan-Schaum, der sich beim Eingießen in die Geschoühülle 1 deren Form sehr gut anpaßt und bis in die kleinsten Bodenecken dringt. Damit der in der

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herausgearbeitet zu werden braucht, 1st es zweckmäßig, zum Herstellen der BlindfUliung 3 einen den Hohlraum 3a ausfüllenden Formklotz einzusetzen. Nach dem kurzfristigen Aushärten des aufgeschäumten Kunststoffes und Entfernen des Formklotzes wird nach dem Einlegen eines Distanzringes k der Geschoßkopf 5 aufgesetzt. Schließlich kann der Zunder 6, sowie die ZUndUbertragungsmittel 7 und die Zcrlegerladung 8, die sich gegenüber der BlindfUliung 3 durch eine Filzsclicibe abstutzt, als eine aus einem Stück bestehende Montageeinheit in die zentrale Öffnung 5a des Geschoßlcopfes 5 und des Hohlräume.·* 3a eingeführt werden. Die Nachgiebigkeit der Blindfüllung 3 bringt es isit sich- daß dis Inneneinrichtung 7 u. S sich durch einen festen Sitz auszeichnet

Der Zünder 6 und der im Geschoßkopf 5 sitzende Teil der ZUndUbertragungsmittel 7 sind durch besondere Stifte 10 Lm Geschoßkopf 5 verankert und selbstverständlich auch gegen Verdrehung gesichert.

Die bewußt dicker gehaltene Geschoßhülle 1 ist so gestaltet und so bemessen, daß sie sowohl einen Gewichtsausgleich gegenüber der Blindfüllung dahingehend bewirkt, daß das Gewicht des Übungsgeschosses dem eines scharfen Geschosses entspricht als auch von der Innenform her die Möglichkeit bietet, die BlindfUliung im fertigen Zustand darin einzusetzen.

Die glatte Innenfläche der Geschoßhülle 1 bietet sich hierzu besonders an. Dabei wäre lediglich erforderlich, die Geschoßhülle 1 oder die Blindfüllung 3 mit einem Haftmittel, z. B. einem Kleber zu versehen, der die Festlegung der Blindfüllung gegenüber der freschoßhülle 1 gewährleistet. \

Die Vorteile einer aus einem Kunststoff-Hartschaura bestehenden BlindfUllung 3 bestehen darin, daß fllr das große FUllvoluraen der BlindfUllung 3 nur eine geringe FUllmenge des Ausgangs-

produktss bSKvitigi vird, so daß sins extres» kurze FUll^eit ausreicht. Die neuartige Blindfüllung 3 füllt die kleinsten Räume schnell und sicher aus und greift, da sie kein Wasser enthält, die Geschoßhiille 1 nicht an. Sie zeichnet sich durch eine hohe RUttel- und Vibrationsfestigkeit aus und ist absolut alterungsbeständig.

Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die offenbarte räumliche Ausbildung und konstruktive Ausgestaltung, werden - soweit sie gegenüber dem Stand der Technik einzeln oder in Kombination rtou sind - als erfindungswesentlich beansprucht.

Claims (2)

RHEINMETALL GMBH " ' ' * · Düsseldorf, den 23-11.1973 Akte R 59'* Bi/Sch· Schutzansprüche

1. Übungsgeschoß mit einer in die Geschoßhülle eingebrachten Blindfüllung, deren zentraler Hohlraum zur Aufnahme einer Zünd- und Zerlegereinrichtung vorgesehen ist. dadurch gekennzei chnet, daß die Blindfüllung (3) ein aus Kunststoff-Hartschaum hergestellter Körper ist.

2. Übungsgeschoß nach Anspruch i, dadurch gekennzei chnet, daß die Blindfüllung (3) mit ihrem Hohlraum (3a) aus einem beim Ausschäumen der Geschoßhülle (l) hergestellten Körper besteht.

3· Übungsgeschoß nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η-zei chnet, daß die Blindfüllung (3) mit ihr eic Hohlraum (3a) aus einem vorgefertigten Körper besteht.

*t, Übungsgeschoß nach Anspruch 3> dadurch gekennzeichnet, daß die Blindfüllung (3) aus einem einteiligen Körper besteht, dessen äußere Mantelfläche so ausgebildet ist, daß er unter fester Anlage an die Geschoßhülle (l) leicht in diese einsetzbar ist.