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Einrichtung zum Empfang von Impulszahlen, Impulszeiten oder Kombinationen.von
beiden Im Hauptpatent 698445 ist eine Fernsteuereinrichtung zum Empfang von durch
Impulszahlen, Impulszeiten oder Kombination von beiden übertragenen Schaltbefehlen
angegeben, die einen bei Empfang des ersten Impulses in Gang .gesetzten Synchronmotor
besitzt und zur Fernbetätigung von Straßenlampen, Wasserspeiohern, Mehrfachtarifzählern
usw. dient. Der Synchronmotor treibt dabei ein mechanisches Auswahlorgan, vorzugsweise
eine Scheibe mit darauf angeordneten Führungsbahnen an. In den Führungsbahnen gleitet
ein Stift, der durch sie zu bestimmten Zeiten in :bestimmte Stellungen gebracht
wird. Der Stift wird außerdem durch einen auf die Impulse ansprechenden H.alteinagneten
derart verstellt, daß er nur bei Ankünft einer bestimmten, der Form des Auswahlorgans
zugeordneten Impulsfolge seine Betätigungsstellung erreicht. Es wird also der Synchronmotor
und damit das mechanische Auswahlorgan durch den ersten zu dem Schaltbefehl gehörenden
Impuls in Bewegung gesetzt, läuft daraufhin mit gleichbleibender Geschwindigkeit
um und setzt sich nach einer bestimmten Zeit selbsttätig wieder still. Der erwähnte
Führungsstift wird dabei durch die ,Ruf der Scheibe angebrachten Führungsbahnen
verstellt und führt außerdem unter der Einwirkung des auf die Impulse ansprechenden
Magneten gewisse Bewegungen, z. B. den Übergang von einer Führungsbahn in eine andere,
aus, die aber nur möglich sind, wenn die betreffenden Führungsbahnen im Augenblick
des Eintreffens dieses Impulses die ententsprechende Stellung erreicht haben. Dabei
können zur Erweiterung der Auswahlmöglichkeiten auch mehrere mechanische Auswahlorgane
mit je einem Führungsstift von ein und demselben Synchronmotor angetrieben werden,
so daß am Aufstellungsort der Empfangseinrichtung mehrere verschiedene Kommandos
ausgeführt werden können.
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Zu jedem Kommando gehören im Falle der Anwendung eines Impulszeitverfahrens
mehrere, meist drei Impulse. von denen der dritte in stets festliegendem Zeitabstand
dem ersten folgt und als Ausführungsimpuls zu bezeichnen ist, während der zweite
Impuls, das ist der Auswahlimpuls, hinsichtlich seiner Lage je nach dem Inhalt des
Kommandos in diesem Intervall veränderlich ist. Bei einem
kürzesten
Zeitabstand t zwischen zwei aufeinanderfolgenden Impulsen und einem Zeitabstand
T = zi. # t zwischen dem ersten und dritten Impuls lassen sich solche Fernsteuerungsanlagen
für höchstens n- i Kommandos ausbauen. Beispielsweise wird bei einer Sendezeit von
T = 8 Sekunden. das ist der Zeitabstand zwischen Startimpuls und Ausführungsimpuls,
die Unterbringung von insgesamt 7 Kommandos möglich. Diese Zahl reicht u. U. für
sämtliche zu betätigenden Apparate bzw. Apparategruppen nicht aus. Man könnte zu
einer Vermehrung der Kommandozahl kommen, wenn die Zahl n bei festliegender Zeit
t vergrößert wird. Damit wird aber auch die Gesamtsendezeit, d. h. der Zeitabstand
zwischen dem ersten und dem dritten Impuls, verlängert und die Kommandoausführung,
die ja erst beim dritten Impuls jedes Kommandos erfolgt, verzögert. Das ist besonders
störend, wenn Kommandos schnell durchgegeben werden sollen oder wenn mehrere Kommandos
aus bestimmten Gründen voneinander abhängig sind, d. h. aufeinanderfolgend ausgesandt
und ausgeführt werden müssen, wie z. B. Luftalarm, Einschaltung der Richtlampen
und Ausschaltung der Straßenbeleuchtung.
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Die Erfindung beruht in der Erkenntnis, daß es wichtige Kommandos
gibt, die bevorzugt durchgegeben und nach kurzer Sendezeit ausgeführt werden müssen,
und daß die Aussendung bzw. Ausführung etwaiger sich daran anschließender bzw. weniger
wichtiger Kommandos eine längere Zeit -in Anspruch nehmen kann. Hiervon ausgehend
besteht die Verbesserung einer Anordnung nach dem Hauptpatent erfindungsgemäß darin,
daß von der Kommandostelle aus mehrere Impulsgruppen, deren jede für sich ein Kommando
für bestimmte Apparategruppen darstellt, hintereinander ausgesandt werden, und daß
die beim ersten Impuls der gesamten Impulsfolge in Gang gesetzten Empfangseinrichtungen
Schaltvorrichtungen besitzen, durch -die die Empfangseinrichtungen nur zur Aufnahme
von Impulsen einer bestimmten Gruppe freigegeben werden. Die Empfangsgeräte führen
daher, abweichend vom Hauptpatent, nicht einen Umlauf, sondern mehrere, beispielsweise
drei Umläufe aus, wenn drei Gruppen vorgesehen sind. Für alle drei Gruppen ist der
Startimpuls übereinstimmend. Für die erste Gruppe kommt der Ausführungsimpuls nach
der Zeit T. Für die zweite Gruppe kommt etwas später der Auswahlimpuls und dann
der Ausführungsimpuls nach der Zeit 2 T. Für die dritte Gruppe kommt wiederum etwas
später der Auswahlimpuls und schließlich der Ausführungsimpuls nach der Zeit 3 T.
Für den Fall voneinander abhängiger Kommandos, wie sie beispielsweise oben angegeben
wurden, legt man das Komamndo für die Sirenenbetätigung in die erste Gruppe. Das
Kommando für die Einschaltung der Richtlampen liegt in der zweiten, das Kommando
für die Ausschaltung der Straßenbeleuchtung in der dritten Gruppe. Die zugehörigen
Empfangsrelais besitzen dann Schaltvorrichtungen, durch die sie nur während des
zugehörigen der drei Umläufe zum Empfang bzw. zur Ausführung von Kommandos befähigt
werden. Sie werden :damit für die Impulse einer vorangehenden oder nachfolgenden
Gruppe gesperrt. Zu diesem Zweck wird durch einen Empfangsmagneten ein selbstanlaufender
Synchronkleinmotor in sämtlichen Empfangseinrichtungen bei Aufnahme des Startimpulses
gleichzeitig zum Anlassen gebracht, der in jeder Empfangsanordnung ein oder mehrere
Impulsnachbildungssysteme antreibt, und die Abschaltung bzw. endgültige Stillsetzung
erfolgt durch eine vom Motor gesteuerte Kontaktvorrichtung in Abhängigkeit von der
Zeit bzw. von der Vollendung der vorgesehenen Zahl von Umläufen. Es wird dabei die
Kontaktvorrichtung zur zeitweisen Bereitstellung der Schalt- bzw. Empfangsmagnete
von dem Antriebsmotor der Empfangsanordnung über ein Getriebe solcher Übersetzung
gesteuert, daß die Kontaktvorrichtung einmal umläuft, bis sämtliche Empfängergruppen
nacheinander betätigt sind. Jeder Empfängermotor bzw. die von ihm angetriebenen
Impulsnachbildungssysteme machen so viele Umdrehungen, als Gruppen von Empfangsrelais
vorge-
sehen sind. Die nach dem Anlauf des Motors nur einmal umlaufende Kontaktvorrichtung
macht jede Empfangsanordnung nur für einen bestimmten Umlauf der Impulsnachbildungssysteme
empfangsbereit, wobei diese Empfangsbereitschaft für jede Gruppe von Empfängern
zu anderen Zeiten für eine Umdrehung des Empfängermotors hergestellt wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Empfangsanordnung gemäß der vorliegenden
Erfindung, während die Abb. 2. 3 und 4. drei Empfangsanordnungen für verschiedene
Schaltfolgen zeigen. Teile, die auch bei der Haupterfindung vorkommen, sind mit
den gleichen Buchstaben wie im Hauptpatent bezeichnet.
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Die Empfangsanordnung gemäß Abb. i enthält einen Motor M, der dann
angelassen wird, wenn ein Impuls beispielsweise von dem Impulsempfangsmagneten
HAI empfangen wird. Der Anker A des Magneten HAI steuert die Führungshebel
SF, SF.. SF.., und die Schalthebel Hl, H., H3 über die das Weichensystem
tragenden Scheiben SI, S2, S3. Die Scheiben S1, S., S3 sitzen alle auf der Achse
des
Motors M und werden durch den ersten Startimpuls gleichzeitig zum Anlaufen gebracht.
Wenn nämlich der Magnet HM aus dem Netz L einen Impuls erhält, beispielsweise
dadurch, daß die Netzspannung für einen kurzen Zeitpunkt in Fortfall kommt oder
daß ein tonfrequenter Impuls überein Starkstromnetz gegeben wird, der ausgesiebt
und dem Magneten HM zugeführt wird, so wird der Kontakt E geschlossen und
der Motor läuft an und schließt seinen Wellenarbeitskontakt K2, so daß der Motor
alle drei Weichenscheiben Sr-S,9 antreibt. Durch, das Weichensystem auf den drei
Scheiben werden die drei Kommandos, die zur Betätigung der Vorrichtungen SKi, SK2,
SK, führen, unterschieden. Auf jeder Weichenscheibe ist nämlich für jede
Impulskombination die entsprechende Formkurve der Leitflächen vorgesehen, -so daß
@beispielsweise der Kontakt SK, nur dann geschlossen werden kann, wenn der
Empfangsmagnet HM diejenige Impulsfolge empfängt, die durch Leitkurven auf
der Scheibe S1 nachgebildet ist. Statt der Leitkurven können übrigens auch inLochscheiben
aufgeschraubte Stifte Verwendung finden, ähnlich wie die bekannten Signalscheiben
von elektrischen Signal- und Hauptuhren. Dann ,verden die Fühlhebel H,-H, den Signalstiften
entlang geführt, und ein Schaltvorgang kann nur dann stattfinden, wenn die einzelnen
Impulse an den Stellen eintreffen, an denen in einer Scheibe Stifte vorgesehen sind
bzw. solche nicht vorhanden sind. Die Fühlhebel stehen dabei unter der Wirkung einer
nicht gezeichneten Feder, so daß sie nach Kommandoausführung .in 'eine Ruhestellung
zurückkehren. An sich können von einer solchen Motorachse in Verbindung mit einem
einzigen Empfangs- und Steuermagneten HM auch mehr als drei Weichenscheiben
S gesteuert werden.
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Um nun jedoch innerhalb eines Netzes eine noch größere Anzahl von
Kommandos durchführen zu können, wird zunächst der Geber so ausgebildet, daß er
in fortlaufender Folge mehrere Impulsreihen nacheinander aussendet. Da weiterhin
an einem Empfangsort praktisch kaum mehrere Kommandos kurz hintereinander auszuführen
sind, so werden einzelne Relais, beispielsweise nach den Abb. 2 bis 4, den einzelnen
Impulsfolgen des Gebers zugeordnet. Die Achse des Motors M treibt über eine Übersetzung
U die Achse eines Nockenrades KN an, die Übersetzung des Getriebes U wird so gewählt"daß
die Achse des Rades KN eine Umdrehung zurücklegt, wenn die Achse des Motors
M ebensoviel Umdrehungen zurückgelegt hat, wie im ganzen Netz Gruppen von Schaltvorgängen
durchzuführen sind. Sind beispielsweise, so wie in den #bb. 2 bis ¢ dargestellt,
drei Gruppen von Empfangsrelais vorhanden, so ist .die Übersetzung des Getriebes
U mit r :3 anzunehmen. Der Nocken A'Ki ist 113 des Umfanges der Scheibe KN lang.
Der Nocken NK2 der Scheibe KN hat dagegen nur eine verhältnismäßig geringe Länge
an Scheibenumfang und ist immer dann nach unten gerichtet, wenn der Motor M nach
drei Umläufen wieder stillsteht. In .diesem Fall ist der Kontakt An geschlossen
und jeder Startimpuls wird dem Magneten HM zugeführt. Nach dem Anlauf gelangt
jedoch der Nocken NK2 an eine Stelle geringeren Umfanges, so daß sieh unter der
Wirkung der Kontaktfeder der Kontakt Aza öffnet. Der Schalt- und Empfangsmagnet
HM ist also -dann abgeschaltet, so daß die Impulse der ersten Impulsfolge,
die für eine andere Empfangsanordnung bestimmt sind, von dem Magneten Hltl nicht
aufgenommen werden können. Demzufolge können in dieser Gruppe auch die Kontakte
SK, - SK, nicht betätigt werden. Nach dem .ersten Durchlauf der Achse des
Motors M gelangt jedoch der 113 des Umfanges *ausmachende Nocken NKi des Nockenrades
KN über die obere Feder des Kontaktes AAT, wodurch dieser geschlossen wird und die
weiter eintreffenden Impulse dem Magneten HM zugeführt werden. Je nachdem,
wie die nun eintreffende Impulsfolge aufgebaut ist, wird einer der Kontakte
SK, SK,
SK3 durch die Fü'hlhebel HI-H3 geschlossen. Trägt keine der Scheiben
S1 - S3 in ihremWeichen- oder Nachbildungssystem das Kommando dieser Impulsfolge,
so -wird keiner der Kontakte geschlossen, sondern nur der betreffende Kontakt eines
der übrigen Relais dieser Gruppe, an welchem die richtige Impulsfolge nachgebildet
ist. Nach dem vollständigen zweiten Durchlauf der Achse des Motors M kommt die obere
Feder des Kontaktes AN wieder an eine Stelle geringeren Umfanges auf der
Nockenscheibe KN, so daß für die Impulsfolge der dritten Umdrehung des Motors
M der Empfangs- und Schaltmagnet HM wieder ausgeschaltet ist. .
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An Stelle der mechanischen Steuerung des Kontaktes An durch
das Nockenrad KN kann naturgemäß auch ein Rad mit entsprechend vorgesehenen leitenden
Belegungen treten, wobei dann in den Stromkreie des Magneten HM der Bürstenkontakt
zu legen ist. Für die Abb. 2 und 3 ist von dieser Anordnung Gebrauch gemacht. Es
ist nur der Empfangs- und Schaltmagnet HM gezeichnet urid für jede der Empfangsanordnungen
das entsprechende Steuerrad KN2, KN3 und KN4. Der Schleifkontakt ist mit S2, S3
und S bezeichnet. Aus der Abb. 2 geht hervor, daß bei diesen Relais der Schaltmagnet
HM alle
Impulse aufzunehmen vermag, die während ler ersten
Impulsfolge. d. 1i. während des erstell Drittels des Scheibenumfanges der Kontaktscheibe
IL 1'., eintreffen. Die Schaltmagneten Hell der Abb. 3 und 4 «-erden, wie
diese Abbildungen zeigen, nur während des ersten Augenblicks geschlossen gehalten,
so daß sie nur den Startimpuls empfangen könlien. Die Etnpfangsanordnung nach Abb.3
enthält einen besonderen Anlaßkontakt NE,, während die leitende Belegung der Kontaktscheibe
K.1`4 nach Abb.4 etwas über % des Scheibenumfanges -beträgt, so daß im Ruhezustand
auch der Magnet HH nach Abb...l über seinen Schleifkontakt S4 zur Aufnahme bereit
ist, um dann .allerdings während der gesamten beiden ersten Drittel des Umlaufes
der Scheibe KN, abgeschaltet zu bleiben. Die Anordnung nach Abb. 2 würde also die
erste impulsfolge, die Anordnung nach Abb. 3 die zweite Impulsfolge, die Anordnung
nach .ebb. q. die dritte Impulsfolge aufnehmen. Jede dieser Empfangsanordnungen
könnte nämlich. wie die Abb, I -neigt, mit einer größeren Anzahl voll Auswahlorganen
versehen sein. Der Geber wird zweckmäßig ebenfalls durch einen Svnchron laufenden
:Motor allgetrieben, der eine Kontaktvorrichtung trägt, die so übersetzt ist, daß
sie die Umdrehungszahl der Konta.lztschei-ben KA' aufweist. Wenn dann jedem Drittel
der Sendekontaktscheibe ein Kommando zur Aussendung zugeordnet ist, darin kommen
die: einzelnen Relais gruppenweise zum Ansprechen, wobei, wie bereits allgegeben,
auch innerhalb jeder Gruppe die Impulsfolge geändert werden kann. An Stelle der
drei Gruppen können naturgemäß auch vier oder noch mehr Gruppen von Relais geschaffen
werden, die mit Hilfe einer entsprechend ausgebildeten Kontaktvorrichtung gleichzeitig
gestartet, aber zu verschiedenen Zeiten für die Auswahlimpulse empfangsbereit gemacht
«-erden.