-
Einrichtung zur Messung der Abstände von Anschlußpunkten, insbesondere
nicht direkt meßbarer Punkte, wie Kugelmitten u. dgl., in zwei verschiedenen, vorzugsweise
senkrecht zueinander stehenden Richtungen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
zur Messung der Abstände von Anschlußpunkten, insbesondere nicht direkt meßbarer
Punkte, wie Kugelmitten u. agi., in zwei verschiedenen, vorzugsweise senkrecht zueinander
stehenden Richtungen.
-
Die zur Abstandsmessung solcher Anschlußpunkte bisher benutzte Vorrichtung
besteht aus zwei längs eines Maßstabes verstellbaren Schiebern. An den Schiebern
sind Gewindeansätze angebracht, an welche Hilfsmeßglieder auswechselbar angeschlossen
werden können.
-
Die Hilfsmeßglieder dienen zum Ermitteln der genauen Lage der nicht
direkt meßbaren Punkte, wie Kugelmitten, Isugelpfannenmitten u. dgl. Sie bilden
gewöhnlich Aufsatzstücke, die zum Messen von Kugeln eine der Kugelform entsprechende
Höhlung besitzen dagegen zum Messen von Kugelpfannen einen der Pfannenwölbung entsprechenden
Kugelkopf. Wenn nun der waagerechte Abstand zweier in verschiedenen Höhen liegender
Anschlußpunkte gemessen werden soll, deren senkrechter Abstand bekannt ist, so ist
es erforderlich, diese bekannten Höhenunterschiede dadurch auszugleichen, daß entweder
ein entsprechendes Verlängerungsstück zwischen Hilfsmeßglied -und Gewindeansatz
des Meßschiebers eingefügt wird oder aber an Stelle eines Verlängerungsstückes ein
Meßglied in
dem Schieber derart verstellbar angeordnet wird, daß
es sich quer zuin Hauptmaßstab verschieben läßt.
-
Erfindungsgemäß sind die qu-erzuin Haupt maßstab stehenden Meßglieder
um eine, allel zu ihrer Verschieberichtung liegende Achse drehbar und weisen an
ihren Endteilen undrehbare Hilfsmeßglieder auf.
-
Die Drehfähigkeit der Meßglieder ermöglicht die für ein genaues Messen
gebotene feste Verbindung der Meßglieder mit ihren zugehörigen Hilfsmeßgliedern.
-
In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Meßeimichtung
können an den die als Meßglieder bezeichneten Quermaß stäbe tragenden Schiebern
Büchsen angeordnet sein, die ihrerseits drehbar, aber nicht in ihrer Längsachse
verschiebbar und in denen die erwähnten Meßglieder längs verschieblich sind. Hierbei
können die Meßglieder in jeder Lage der sie tragenden Büchse gegenüber feststellbar
sein. Ferner können diese Büchsen hülsenartige Verlängerungen besitzen und mit Ablesemarken
für die Quermaßstäbe versehen sein. Die Hilfsmeßglieder an den Endteilen der Meßglieder
können mit diesen aus einem Stück bestehen oder druch Gewinde o. dgl. an denselben
befestigt sein, so daß sie auswechselbar sind. Bei der geschilderten Meßeinrichtung
dient der Längsmaßstab für die Ermittlung der Maße in einer Ebene, und die als Meßglieder
bezeichneten Quermaßstäbe dienen zur gleichzeitigen Ermittelung der Maße in einer
anderen, zur ersten geneigten Ebene.
-
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt.
-
Abb. I ist eine Vorderansicht, Abb. 2 ein Schnitt nach Linie II-II
der Abb. 1; Abb. 3 bis 6 zeigen im Schnitt verschiedene zur Durchführung der Messungen
anwendbare Hilfsmeßglieder in einem größeren Maßstab und Abb. 7 bis g verschiedene
Anwendungsbeispiele der Vorrichtung.
-
Auf dem Hauptmaßstab I mit üblicher Maßeinteilung, der im Ausführungsbeispiel
als Ruiidmaßstab ausgeführt ist, sind die mit Noniusteilung versehenen Schieber
2, 3 angeordnet. Die Schieber 2, 3 können beide längs des Hauptmaßstabes verschoben
werden, mindestens muß aber einer verschiebbar sein.
-
In ihrer jeweiligen Einstellage können die Schieber mittels Klemmschrauben
6 festgestellt werden, die in den Schieberkörpern schraubbar sind und gegen je einen
Führungskeil 5 drücken, der in eine Führungsnut 4 des Hauptmaßstabes 1 eingreift
und darin verschiebbar ist. In jeden Schieber, 3 ist ferner eine Führungsbüchse
7 eingesetzt, die mittels eines Ringvorsprunges 8 und einer Mutter 9 gegen axiale
Verschiebung festgelegt, aber gegenüber dem Schieberkörper drehbar ist.
-
In jeder Führungsbüchse 7 ist ein Meßglied in Gestalt eines Maßstabes
11 quer zum Hauptmaßstab 1 in Richtung der Büchsenachse verschiebbar. In einer hülsenartigen
Verlängerung 10 der Führungsbüchse 7 ist eine Noniusteilung für die Maßeintailung
des darin verschiebbaren Meßgliedes 11 vorgesehen. Dieses Meßglied besitzt eine
Führungsnut 12. in welche eine in der Führungsbüchse 7 schraubbare Kemmschraube
13 hineinragt. vermittels welcher eine Sicherung des Meßglieder 1 gegen Drehen in
seiner Büchse 7 und durch Festanzichen eine Sicherung der Meßstellung bewirkt werden
kann. Durch Drehen der Führungsbüchse 7 wird gleichzeitig das Meß. glied 11 gedreht.
-
An den unteren Endteilen der Meßglieder 11 sind Gewindeansätze 14
vorgesehen, welche über eine Kegelfläche 15 in den Schaft des Meßgliedes übergehen.
-
Auf diese Gewindeansätze 14 werden nach Bedarf die in den Abb. 3
bis 6 gezeigten bekannten Hilfsmeßglieder aufgeschraubt, je n, achdem ob die Messung
von Kugeln oder Kugelpfannen vorgenommen werden soll und je nachdem in welcher Lage
sich die zu messenden Anschlußpunkte befinden. Die siell an die Gewindeansätze anschließenden
Kegelflächen 15 dienen den Hilfsmeßgliedern als Anlageflächen.
-
Auf dem Hauptmaßstab 1 ist weinigstens für einen der Schieber 2,
3 eine Feinstellschraube 16 zur Feineinstellung des betreffenden Schiebers vorgesehen.
Außerdem können abklappbare Lupen 17 vor den Nonien der Schieber und dar Führungsbüchsen
angeordnet werden.
-
Die Handhabung der Vorrichtung ergibt sich aus folgenden Beispielen:
Abb. 7 zeigt die Messung des wasgerechten und senkrechten Abstandes der Mitten zweier
Kugelpfannen 2I, 22, welche in verschiedenen Höhen liegen. Es ist deshalb erforderlich,
Hilfsmeßglieder gemäß Abb. 4 in Halbkngeliorm an die Gewindeansätze 14 der Meßglieder
11 anzuschrauben. Der Schieber 2 nimmt die Nullstellung auf dem Hauptmaßstab 1 ein
und das im Schieber 3 verstellbare Meßglied 11 die Nullstellung gegenüber seiner
Führungsbüchse. Auf dem Hauptmaßstab 1 wird zur Kontrolle seiner waagerechten Lage
eine Wasserwaage 20 aufgesetzt. Nunmehr werden Schieber 3 und Meßglied 1 1 im Schieber
2 So eingestellt, daß bei einspielender Wasserwaage die Hilfsmeßglieder satt an
den Kugelpfannen anliegen. Man kann den waagerechten Abstand a der Kugelpfannenmitten
am Nonius
des Schiebers 3, den senkrechten Abstand b am Nonius der
Büchse 7 im Schieber 2 ablesen.
-
An Stelle der durch die Wasserwaage bestimmten waagerechten Bezugsrichtung
kann auch eine beliebige andere Bezugsrichtung für die Abstandsmessung gewählt werden,
nach welcher dann der Hauptniaßstab auszurichten ist, z. B. mit Hilfe von zwei un
Abstand voneinander anzuordnenden und zwischen eine festliegende Bezugskante und
den Hauptmaßstab einzufügenden gleich langen Zwischenstücken.
-
Abb. 8 veranschaulicht die gleiche Maßfeststellung wie Abb. 7, jedoch
bei Kugelanschlüssen 23, 24. Deshalb ist es erfelrderlich, an die Gewindeansätze
14 der Meßglieder II Hilfsmeßglieder nach Abb. 3 bzw. 5 anzuschrauben. Einstellung
und Ablesung erfolgt wie nach Abb. 7. Das an das Meßglied 11 des Schiebers 3 anzusetzende
Hilfsmeßglied gemäß Abb. 5 kann durch Drehen der Führungsbüchse 7 im Schieber 3
in die für das Anschmiegen an den schräg liegenden Kugelabschnitt 24 günstigste
Lage gebracht werden.
-
Abb. 9 veranschaulicht die Messung des unmittelbaren Abstandes zweier
Kugelpfannen 25, 26, deren Mittelpunkte in, verschiedenen Höhen liegen und deren
Höhlungen einander zugekehrt sind. In diesem Falle müssen Hilfsmeßglieder nach Abb.
6 mit den Gewindeansätzen der Meßglieder 11 verbunden werden. Diese Hilfsmeßglieder
sind kugelig aus gebildet; der Kugelmittelpunkt ist der Mittelpunkt der Pfannenwölbung.
Der Schieber 2 und beide M'eßglieder 1 1 werden in die Nullstellung gebracht und
sodann der Schieber 3 so eingestellt, daß die Hilfsmeßglieder an den Kugelpfannen
satt anliegen. Der unmittelbare Abstand der beiden Kugelpfannenmitten kann dann
am Nonius des Schiebers 3 abgelesen werden. In entsprechender Weise wie bei den
vorher beschriebenen Beispielen könnten auch der waagerechte und der senkrechte
Abstand der Kugelpfannenmitten festgestellt werden.