DE19820340C2 - Vorrichtung zur Positionsbestimmung oder Ausmessung eines Loches - Google Patents
Vorrichtung zur Positionsbestimmung oder Ausmessung eines LochesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Positi
onsbestimmung oder Ausmessung eines Loches nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 und ein Aufsatzelement nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 6.
Bei zahlreichen technischen Anwendungen ist es notwendig, zur
Ausmessung eines Bauteils die genauen Positionen bzw. Abstände
einer Anzahl von in dem Bauteil ausgebildeten Löchern zu be
stimmen. Beispielsweise auf dem Gebiet der meßtechnischen Über
wachung von Rohbaukarossen sowie deren Untergruppen, wie etwa
Blechanbauteilen oder auch Einzelteilen, sind derartige Ausmes
sungen häufig durchzuführen. Als schwierig erweist sich hier
bei, daß die Löcher bzw. deren Mittelpunkte nicht unmittelbar
zugänglich sind, so daß sich genaue Messungen sehr aufwendig
gestalten. Ferner sind die Abmessungen von Löchern oftmals mit
Toleranzen behaftet, so daß es zweckmäßig ist, die Lochmittel
punkte zu bestimmen.
Aus der DE-PS 936 895 ist eine Vorrichtung zum Messen von Ab
ständen an einem Gegenstand bekannt, welche in ein Loch des zu
messenden Gegenstandes eingeführt wird. Die Vorrichtung besteht
aus zwei getrennten Teilen, nämlich einem Schaft zum Einpassen
in das Loch des Gegenstandes, und einem Teil, welches in einer
Kugel eines bestimmen Krümmungsradius endet. Diese Kugel ist
derart positionierbar, daß sie als Bezugspunkt bezüglich des
Mittelpunktes des Loches dient. Als nachteilig bei dieser Vor
richtung wird angesehen, daß eine Messung an unzugänglichen
Stellen, beispielsweise auf einem Bodenblech einer Kraftfahrzeugkarosserie
mit dieser Vorrichtung nicht möglich ist, da die
Vorrichtung keine Mittel zu ihrer meßgenauen Fixierung in dem
zu vermessenden Loch besitzt.
Aus der DE-PS 733 370 ist eine Einrichtung zur Messung von Ab
ständen von Anschlußpunkten, insbesondere nicht direkt meßbarer
Punkte, wie Kugelmitten bekannt, welche aus einem Hauptmaßstab
mit längsverstellbaren Schieberkörpern und in diesen quer zum
Hauptmaßstab verschiebbaren Meßgliedern besteht. Diese verhält
nismäßig groß bauende Einrichtung ist für Messungen an unzu
gänglichen Stellen nicht geeignet.
Das Deutsche Gebrauchsmuster G 91 06 101 offenbart einen Präzi
sionsmeßstab, welcher durch Einstecken eines Dorns in eine Öff
nung eine Messung des Durchmessers der Öffnung gestattet. Die
genaue Positionsbestimmung der Öffnung ist nicht Gegenstand der
in dieser Druckschrift beschriebenen Lehre.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung, mit
der auch eine Positionsbestimmung bzw. Ausmessung unzugängli
cher Löcher oder Ausnehmungen eines Bauteils in einfacher Weise
möglich ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merk
malen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Aufsatzelement mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 6.
Erfindungsgemäß ist nun eine Vorrichtung geschaffen, mit der
die genaue Positionsbestimmung von Löchern oder Ausnehmungen,
beispielsweise einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, in einfa
cher Weise durchführbar ist. Durch die wenigstens teilweise
Ausbildung des Aufsatzelements aus einem magnetischen Werkstoff
ist eine einfache und zuverlässige Fixierung der erfindungsge
mäßen Vorrichtung an einem Bauteil möglich, wodurch die Durch
führung sehr genauer Messungen erleichtert ist. Auch Messungen
an unzugänglichen Stellen, beispielsweise dem Bodenblech einer
Kraftfahrzeugkarosserie, sind problemlos möglich, da die erfindungsgemäße
Vorrichtung beispielsweise von unten in ein Loch in
dem Bodenblech eingeführt werden kann und ohne weitere Hilfs
mittel in der eingeführten Stellung fixierbar ist. Die erfin
dungsgemäße Vorrichtung ist sehr preiswert herstellbar. Als be
sonders vorteilhaft erweist sich die Lagerung wenigstens eines
Aufsatzelementes zusammen mit einer Vielzahl von Dornen in ei
nem Setzkasten. Hierbei können alle für die Ausmessung einer
Karosserie benötigten Dorne zusammen mit einem mit allen Dornen
verwendbaren Aufsatzelement in übersichtlicher Weise bereitge
stellt werden.
Für das derart adapterartig einsetzbare Aufsatzelement, in wel
ches Dorne beliebiger Ausgestaltung einführbar sind, wird
selbstständig Schutz begehrt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist das Aufsatzelement eine im wesentlichen halb
kugelförmige oder teilkugelförmige Schale aus einem nichtmagne
tischen, und einen innerhalb der Schale angeordneten Einsatz
aus einem magnetischem Werkstoff auf. Als Einsatz kann bei
spielsweise ein herkömmlicher Magnet-Flachgreifer verwendet
werden, welcher in einfacher und positionsgenauer Weise in ei
ner Schale beispielsweise aus Aluminium fixierbar ist.
Zweckmäßigerweise ist der Dorn mit dem Aufsatzelement ver
schraubbar. Hierdurch ist einerseits ein genaue Positionierung
des Dorns in dem Aufsatzelement möglich, andererseits aber auch
ein arbeitsunaufwendiges Lösen der beiden Teile voneinander
durchführbar, so daß ein Aufsatzelement für eine Vielzahl von
Dornen verwendbar ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist der Dorn einen oberen, mit einem Schraubenge
winde ausgebildeten Teil auf, welcher durch den Einsatz durchführbar
und an der Innenseite der Schale verschraubbar ist.
Hierdurch kann der Einsatz zunächst passgenau in der Schale po
sitioniert und/oder fixiert werden, wodurch das derart zusam
mengesetzte Aufsetzteil adapterartig zusammen mit einer Viel
zahl von Dornen verwendbar ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung ist der Dorn asymmetrisch bezüglich des
Aufsatzelementes an diesem befestigbar. Dies kann beispielswei
se durch Abfräsen eins kreisabschnittartigen Teils der halbku
gelförmigen Schale und des entsprechenden Teils des Einsatzes
erfolgen. Hierdurch ist es möglich, die erfindungsgemäße Vor
richtung in unmitelbarer Nähe einer Abkantung oder eines Radius
einzusetzten.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nun anhand
der beigefügten Zeichnung im einzelnen beschrieben. In dieser
zeigt:
Fig. 1 eine explodierte seitliche Schnittansicht einer bevor
zugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrich
tung,
Fig. 2 eine seitliche Schnittansicht der Vorrichtung gemäß
Fig. 1 in zusammengesetztem Zustand, und
Fig. 3 eine seitliche Schnittansicht einer weiteren Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In Fig. 1 sind die einzelnen Komponenten der erfindungsgemäßen
Vorrichtung im einzelnen, und in Fig. 2 in zusammengesetztem
Zustand dargestellt.
Ein Dorn 1 ist mit seinem oberen, mit einem Schraubengewinde
ausgebildeten Teil 1a durch einen mittigen Durchgang eines Ein
satzes 4 eines Aufsatzelementes 2 durchführbar und mit einem an
der Innenseite einer äußeren Schale 3 des Aufsatzelementes 2
vorgesehenen Innengewinde 13 verschraubbar. Der Einsatz 4 ist
hierbei passgenau in der Schale 3 anordnenbar und fixierbar,
wie insbesondere in Fig. 2 zu erkennen ist. Hierbei liegen die
untere Kante 3a der Schale 3 bündig an der Unterseite 4a des
Einsatzes 4 an. Die abgeschrägt bzw. fasig ausgebildete Kante
3a gewährleistet, daß das Aufsatzelement 2 von Hand in einfa
cher Weise positionierbar bzw. von einer Oberfläche eines Bau
teils entfernbar ist.
Der Dorn 1 ist üblicherweise aus einem metallischen Werkstoff
gefertigt. Die Schale 3 ist aus einem nichtmagnetischen Werk
stoff, beispielsweise Aluminium, und der Einsatz 4 aus einem
magnetischen Werkstoff hergestellt. Es wäre denkbar, auch die
Schale 3 aus einem magnetischen Werkstoff herzustellen. Ferner
könnten die Bauteile 3, 4 einstückig ausgebildet sein.
Aufgrund der magnetischen Eigenschaften des Einsatzes 4 ist das
Aufsatzelement 2 in einfacher und sicherer Weise an einem Ka
rosserieteil, beispielsweise einem wie in Fig. 3 dargestellten
Bodenblech 5, befestigbar. Hierbei wird der in dem Aufsatzele
ment 2 angeordnete Dorn 1 in ein in dem Bodenblech 5 ausgebil
detes Loch eingeführt, so daß die Unterseite 4a des Einsatzes
flächig auf dem Bodenblech 5 aufliegen kann. Magnetische Kräfte
zwischen Einsatz 4 und Bodenblech 5 gewährleisten, daß auch ei
ne Befestigung des Aufsatzelements 2 an der Unterseite des Bo
denbleches 5, wie dargestellt, in einfacher Weise möglich ist.
Eine Teil- bzw. Halbkugeloberfläche, wie sie durch die Oberflä
che der Schale 3 gegeben ist, ist in einfacher, an sich bekann
ter Weise ausmessbar (üblicherweise mit 5 Antastvorgängen), so
daß der Mittelpunkt eines Loches, in welches der mit der Schale
3 in Wirkverbindung stehende Dorn 1 eingeführt ist, bestimmt
werden kann. Dadurch, daß ein Aufsatzelement 2 adapterartig für
eine Vielzahl von Dornen 1 verwendbar ist, ist der Meß- bzw.
Justageaufwand bei der Ausmessung beispielsweise einer Karoser
rie, welche Löcher verschiedener Größe aufweist, in welche je
weils verschiedene Dorne 1 eingeführt werden müssen, wesentlich
vermindert. Es ist durch Verwendung der erfindungsgemäßen Vor
richtung nicht mehr notwendig, eine Vielzahl verschiedener Auf
satzelemente auszumessen bzw. zu referieren.
In Fig. 3 ist zusätzlich dargestellt, wie gemäß einer besonde
ren Ausgestaltung des Aufsatzelementes 2 ein Ausmessen von
schwer zugänglichen Löchern in Nähe einer Kante 5a möglich ist.
Durch Abfräsen eines kugelabschnitförmigen Teils des Aufsatz
elementes 2 ist eine Positionierung eines in unmittelbarer Nähe
der Kante 5a ausgebildeten Loches in einfacher Weise möglich.
Da eine ausreichend große Kugeloberfläche durch die Schale 3
nach wie vor zur Verfügung gestellt ist, ist auch hier eine
Ausmessung bzw. Positionsbestimmung des Loches, in welchem der
Dorn 1 positioniert ist, durchführbar.
Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann ein aus
zumessendes Loch ohne weiteres bis zu etwa 5 mm von seiner Soll
position entfernt sein, ohne daß ein CNC Serienmeßablauf bei
der Vermessung des Aufsatzelementes mit Kollision unterbrochen
werden muß. Das Verfahren zur Vermessung einer Kugeloberfläche
ist stets gleich, so daß die Oberfläche bzw. die charakteristi
schen Daten des Aufsatzelementes 2 bei der Programmierung stets
gespiegelt (wiederverwendet) werden kann bzw. können, so daß
eine wiederholte Ausmessung der Kugeloberfläche nicht notwen
dig ist.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Positionsbestimmung oder Ausmessung eines
Loches in einem Bauteil, insbesondere einem Karosserieteil ei
nes Kraftfahrzeugs, mit einem Dorn (1) zur Einpassung in das
Loch und einem mit dem Dorn (1) lösbar verbindbaren Aufsatzele
lement (2), welches bei in das Loch eingepasstem Dorn (1) auf
der das Loch umgebenden Oberfläche des Bauteils aufliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufsatzelement (2) wenigstens teilweise aus einem ma
gnetischen Werkstoff hergestellt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Aufsatzelement (2) eine im wesentlichen halbkugelförmige oder
teilkugelförmige Schale (3) aus einem nichtmagnetischen Werk
stoff und einen innerhalb der Schale (3) angeordneten Einsatz
(4) aus magnetischem Werkstoff aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dorn (1) mit dem Aufsatzelement (2)verschraubbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dorn (1) einen oberen, mit einem Schraubengewinde ausgebildeten
Teil (1a) aufweist, welcher durch den Einsatz (4) hindurchführ
bar und an der Innenseite der Schale (3) verschraubbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dorn (1) asymmetrisch bezüglich des
Aufsatzelements (2) an diesem befestigbar ist.
6. Aufsatzelement für eine Vorrichtung zur Positionsbestimmung
oder Ausmessung eines Loches, mit Mitteln zur lösbaren Verbin
dung mit einem in das Loch einpassbaren Dorn (1), dadurch ge
kennzeichnet, daß es wenigstens teilweise aus einem magneti
schen Werkstoff hergestellt ist.
7. Aufsatzelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
es eine im wesentlichen halbkugelförmige oder teilkugelförmige
Schale (3) aus einem nichtmagnetischen Werkstoff und einen in
nerhalb der Schale (3) angeordneten Einsatz (4) aus einem ma
gnetischen Werkstoff aufweist.
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