DE733366C - Verfahren zur Reinigung von Acetylen oder Acetylengemischen von Phosphor-, Schwefel-und Ammoniakverunreinigungen - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Acetylen oder Acetylengemischen von Phosphor-, Schwefel-und Ammoniakverunreinigungen

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DE733366C
DE733366C DEB189055D DEB0189055D DE733366C DE 733366 C DE733366 C DE 733366C DE B189055 D DEB189055 D DE B189055D DE B0189055 D DEB0189055 D DE B0189055D DE 733366 C DE733366 C DE 733366C
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DE
Germany
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acetylene
sulfur
phosphorus
nitric acid
purification
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Expired
Application number
DEB189055D
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English (en)
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Dr Alfred Dolde
Dr Paul Hoelemann
Dr Rudolf Wendlandt
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BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
Original Assignee
BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/11Purification; Separation; Use of additives by absorption, i.e. purification or separation of gaseous hydrocarbons with the aid of liquids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Acetylen oder Acetylengemischen von Phcsphor-, Schwefel- und Ammoniakverunreinigungen Rohacetylen enthält bekanntlich als hauptsächliche Verunreinigungen Verbindungen des Phosphors und Schwefels sowie Ammoniak. Die Beseitigung dieser Verunreinigungen ist für die Verwendung von Acteylen für Um= wandlungs- bzw. Synthesezwecke meist unerläßlich; man hat hierfür u. a. auch oxydierende Mittel angewendet, z. B. Chlorkalk, Chromsäure, Braunstein, Eisenchlorid. Diese Mittel «erden im allgemeinen in Form sogenannter Reinigungsmasse benutzt, wodurch aber die Behandlung großer Gasmengen erschwert wird. Sie sind außerdem teilweise recht unwirtschaftlich bzw. schwer aufzuarbeiten. Auch oxydierende Mittel in Form von Chlor oder Brom enthaltenden Lösungen sind verwendet worden, die jedoch nur in großer Verdünnung anwendbar sind. Hiervon abgesehen, bereiten diese Absorptionsflüssigkeiten Schwierigkeiten hinsichtlich der Auswahl des Werkstoffes für die Apparatur.
  • Von der Salpetersäure ist bekannt, daß sie in konzentrierter Form Acetylen unter Bildung saurer und neutraler Produkte angreift, die zum Teil explosiv sind. Es war also nicht von vornherein zu erwarten, daß sich Salpetersäure zur Befreiung des Acetylens von störenden Verunreinigungen eignet.
  • Die Erfindung stützt sich nun auf die überraschende Beobachtung, daß auch ohne den Kunstgriff einer Massebildung der Angriff der Salpetersäure auf Acetylen unter bestimmten Bedingungen mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, während die Beseitigung der genannten Verunreinigungen bemerkenswert rasch und quantitativ erfolgt. Es gelingt überraschenderweise sogar ohne weiteres, auch die Verunreinigungen an organischen Phosphor- und Schwefelverbindungen weitgehend aus Acetylen zu entfernen, die bekanntlich zu einem beträchtlichen Anteil im Rohgas vorhanden sind und sich wesentlich schwieriger als die anorganischen Verunreinigungen beseitigen lassen. Erfindungsgemäß werden die Gase mit einer wäßrigen, Salpetersäure enthaltenden Lösung gewaschen, die auf i Mol Salpetersäure mindestens 3 und höchstens 15 12o1 Wasser enthält, gegebenenfalls unter Nachschaltung von einem leeren oder mit Füllkörpern o. dgl. ausgesetzten, nicht berieselten Turm. Man arbeitet ini allgemeinen bei gewöhnlicher Temperatur, doch besteht die Reinigungswirkung auch in der Kälte. Man kann überraschenderweise sogar auch erhöhte Temperaturen anwenden, ohne daß ein wesentlicher Angriff auf das Acetylen zu befürchten wäre, z. B. Temperaturen von 5o oder bis So'. Das Arbeiten bei erhöhter Temperatur empfiehlt sich u. U .,wenn man mit der Konzentration der Salpetersäure heruntergehen will. Man wird indessen das Verhältnis io bis 15 12o1 H.0 : i Mol HNO3 im allgemeinen nicht überschreiten.
  • Für den Reinigungsprozeß lassen sich Wäscher jeder beliebigen Art verwenden, wie z. B. Rieseltürine, Schleuderwäscher, poröse Fritten, durch die das Gas hindurchgepreßt wird usw. Feinstverteilung des Gases in der Flüssigkeit ist sowohl hinsichtlich des Reinigungsgrades wie der Größe der benutzten Apparatur bzw. Aufenthaltszeit der Gase im Wäscher bzw. der Höhe des Gasdurchsatzes von Vorteil. Man verwendet z. B. einen oder mehrere mit Füllkörpern oder Einbauten, wie Überlaufböden usw., ausgerüstete berieselte Türme in Hintereinander- oder Parallelschaltung o. dgl.
  • U m die Reinigungswirkung zu vervollständigen, können die Gase gemäß der Erfindung nach dein Behandeln mit der Salpetersäure durch einen leeren oder mit Füllkörpern ausgesetzten, nicht berieselten Raum geführt werden; als Füllkörper werden vorzugsweise Großoberflächenkörper benutzt, d. h. poröse Körper oder poröse Steine mit hoher innerer Oberfläche, z. B. Bimstein o. dgl. Auf diese Weise tritt in dem nachgeschalteten Raum, wie gefunden wurde, eine Nachreaktion in der Gasphase unter Vervollständigung der Reinigung ein.
  • Von Zeit zu Zeit oder auch fortlaufend wird die verbrauchte Salpetersäure in an sich bekannter Weise durch Zufügen höher konzentrierter, gegebenenfalls hochkonzentrierter Salpetersäure ersetzt. Diese Ergänzung durch Frischsäure kann so weit betrieben «-erden, dall die durch Oxydation erhaltenen Phosphat- bzw. Sulfatverbindungen nutzbringend gewinnbar sind. Da durch die saure Behandlung saure Gase oder Dämpfe den abziehenden Gasen beigemischt sein können, «-erden diese zwecks Beseitigung dieser Beimischungen in bekannter Weise mit alkalischen Mitteln nachbehandelt, z. B. mit basischen bzw. basisch wirkenden Alkali- oder Erdalkaliveriyindungen. z. B. Sodalösung, festem _@tzkali, Kalkmilch o. dgl.
  • Die Verwendung wäßriger Salpetersäure in den erfindungsgemäß in Betracht kommenden
    Konzentrationen bietet den Vorteil, daß di@@
    Behandlung in den üblichen, mit Füllkörpern
    ausgesetzten Waschtürmen erfolgen kann. wo-
    bei zweckmäßig im Gegenstrom gearbeitet und
    die Waschsäure durch Umpumpen im Kreis-
    lauf geführt wird. Man kann auf diese Weise
    große Gasmengen in einer vergleichweise klei-
    nen Apparatur reinigen.
    Es empfiehlt sich, bei dieser Behandlungsart
    einen Teil der im Kreislauf geführten Säure
    jeweils abzulassen und durch frische zu er-
    setzen, weil sich ini Laufe der "Zeit in der
    Salpetersäure Phosphorsäure und Schwefel-
    säure sowie Ammoniaksalze anreichern.
    Beispiel i Man drückt Roliacetvlen, das etwa 6oo mg P im Kubikmeter enthält, in eine Menge von 5 cbm ;Std. mittels eines Gebläses durch eine poröse Filterplatte fein verteilt durch i o 1 einer wäßrigen Salpetersäure von ge- wöhnlicher Temperatur, die auf i llol H N O;; 7 Mol Wasser enthält. Das Gas wird dann durch einen leeren Abscheideraum von 1,5 ebill Inhalt geleitet; dieser nachgeschaltete Raun soll ini allgemeinen etwa i bis 1o °/o des stündlich durchgesetzten Gasvolumens betragen, kann indessen auch größer gewählt werden. Nach Verlassen des Abscheideraunies wird das Gas durch einen Laugewäscher von den letzten Spuren Säure befreit. Das gereinigte Gas enthielt nur noch etwa 2 mg P/cbm. Beispiel Ein Rohacetylen, das im Kubikmeter 6oo mg Phosphor und 200 bis 300 mg Schwefel enthielt, wurde mit einer Geschwindigkeit von 5o cbm/Std. durch einen mit Raschigringen gefüllten Rieselturm von i cbm Inhalt hindurchgeleitet, durch den im Umlauf im Gegenstrom .I cbm Salpetersäure/Std. uingepunipt wurden; die Salpetersäure enthielt auf i Mol H N03 5,5 Mol Wasser. Das Gas passierte nach Verlassen des Rieselturines einen init porösen Steinen gefüllten Abscheiderauni von i cbm Inhalt und wurde dann in einem Laugenwäscher mit '.\Tatronlauge gewaschen. Das gereinigte Gas enthielt weniger als 5 mg P/cbm und etwa 2o bis 30 mg Sjcbm. Der Verlust an Acetylen infolge des Angriffs der Salpetersäure war kleiner als i °/"o. Der Verbrauch an H N03 betrug etwa 2o bis 25 glcbm durchgeleitetes Acetylen.
  • Beispiel 3 Rohacetylen, das im Kubikmeter 28o mg Phosphor und 2o9 mg Schwefel enthielt, wurde mit einer Geschwindigkeit von 5o1/Std. durch zwei hintereinandergeschaltete, in ihrem unteren 'feil mit porösen Filterplatten abgeschlossene rohrförmige Behälter von 5o mm Durchmesser in feinster Verteilung hindurchgeleitet. Jeder dieser Waschbehälter war mit je 300 ccm Säure beschickt, die auf i Mol H \T03 5,25 Mol H, O enthielt. Nach Durchgang durch den ersten Waschturm zeigte das Acetylen nur noch einen Gehalt an Phosphor von 2,8 mg P/cbm und 47,5 mg S/cbm, während nach Durchgang durch den zweiten Waschturm der Gehalt an anorganischem und organischem Schwefel bis auf o,9 mg S/cbm und nicht mehr nachweisbare Mengen Phosphor zurückgegangen war. Die Reinigung des" sehr unreinen Ausgangsgases war also außerordentlich wirksam.
  • Beispiel In der gleichen Apparatur wie im Beispiel 3 wurde ein Gemisch von Salpetersäure, Phosphorsäure und Schwefelsäure verwendet, um die Reinigungswirkung einer durch wiederholte Benutzung an Phosphorsäure und Schwefelsäure angereicherten Salpetersäure zu erweisen. Das Mischungsverhältnis H ,NO,-: H, PO, : 112 S04 betrug in Gewichtsteilen 5oo : x95: iSo, während das i\#Iolverhältnis H 1\T03 : H3 O = i : 5,5 betrug. Das Rohgas war im vorliegenden Falle besonders reich an Verunreinigungen und enthielt je Kubikmeter 724 mg Phosphor und 237 mg Schwefel und wurde mit einer Gasgeschwindigkeit von 33 liStd. durch die Apparatur geleitet. Nach Durchgang durch den ersten Waschturm war der Phosphorgehalt bereits auf 12,1 mg/cbm und der Schwefelgehalt auf 27 mg/cbm herabgemindert; nach der Waschung im zweiten Turm enthielt das Reingas nur noch Spuren an Phosphor und noch etwa 6 mg Sch`vefelfcbm. Bemerkenswert ist die auch gute Reinigungswirkung hinsichtlich der Schwefelverbindungen selbst bei dieser bereits an Phosphorsäure und Sehwefelsäure angereicherten Salpetersäure.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Reinigung von Acetylen oder Acetylengemischen von Phosphor-, Schwefel- und Ammoniakverunreinigungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Gase mit einer wäßrigen, Salpetersäure enthaltenden Lösung gewaschen werden, die auf i Mol Salpetersäure mindestens:3 undhöchstens 15 M01 Wasser enthält, gegebenenfalls unter Nachschaltung von einem leeren oder mit Füllkörpern ausgesetzten, nicht berieselten Turm.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei erhöhter Temperatur gearbeitet wird.
DEB189055D 1939-11-10 1939-11-10 Verfahren zur Reinigung von Acetylen oder Acetylengemischen von Phosphor-, Schwefel-und Ammoniakverunreinigungen Expired DE733366C (de)

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