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Vorrichtung zum Umbugen und Pressen von Formteilen, insbesondere von
Uniformspiegeln Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Umbugen und
Pressen von Uniformteilen, insbesondere von Uniformspiegeln, und gehört zu jener
Gattung von Einrichtungen, bei denen in eine Matrizenaussparung ein Stempel eingeführt
wird.
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Es sind Vorrichtungen bekannt, bei denen Stoffzuschnitte von einem
Stempel, der die Umrißform des Zuschnittes hat, derart in eine Aussparung einer
Matrize hineingepreßt werden, daß die überragenden Teile eine rechtwinklige Umfaltung
aufweisen. Es ist fernerhin auch bekanntgeworden, zusätzlich je zwei Paar gegenüberliegende
Schieber vorzusehen, welche den rechtwinklig umgefalteten Rand des Stoffzuschnittes
vollständig, d. h. bis zu r8o°, umfalten. Bei diesen bekannten Enrichtungen weist
der Stempel, der auf den - Stoffzuschnitt aufgesetzt wird, an der unteren Seite
eine fest mit dein Stempel verbundene -Platte auf, um deren Ränder das Umfalten
erfolgt. Nach Fertigstellung wird diese Platte aus den Formteilen @zw. Stoffzuschnitten
herausgezogen. Dies hat den Nachteil, daß die umgefalteten Randteile zum Teil wieder
aufgefaltet werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dieses nachteilige Auffalten
zu vermeiden. Das Lösungsprinzip ist darin zu erblicken, daß der Stempel aus mehreren
Teilstempeln besteht, die gegeneinander verschiebbar sind. In Ausführung dieses
Lösungsprinzips werden zwei Paar im Querschnitt parallelograminartige, der Breite
der umzufaltenden Ränder entsprechende Stempel verwandt, von denen zwei gegenüberliegende
Teilstempel (Außenstempel) kurz vor dem vollständigen Umfalten der Gewebeteilkanten
um 18o1 angehoben werden, während die beiden anderen Teilstempel (Innenstempel)
derart gegeneinander abgefedert sind, daß diese Stempel dem Druck- der zugehörigen
Schieber ausweichen und sich nach innen aufeinander zu bewegen können.
Weitere
Einzelheiten der Erfindung sind im nachfolgenden angegebenen Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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Die Zeichnung stellt die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dar.
Es zeigt Fig. i einen Querschnitt durch die Vorrichtung, Fig.2 einen Waagerechtschnitt
durch die gleiche Vorrichtung, Fig.3 eine Draufsicht auf die Steuernut des Bodensteuerringes,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Steuernut ig des Deckelsteuerringes, Fig. 5 einen
Querschnitt und teilweise Seitenansicht auf die Anschlagvorrichtung und den Faltstempel,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 5 und Fig. 7 eine Draufsicht
auf den zugeschnittenen Gewebeteil 38 mit aufgelegtem Formteil 53.
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Die Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse i (Fig. i), das sich aus
einer Grundplatte 2 und einem Deckel 3 zusammensetzt und in den Werktisch 4, der
in der Zeichnung nur angedeutet ist, so eingelassen ist, daß der Deckel mit der
Tischoberfläche bündig abschließt.
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Iin Gehäuse i ist ein von einem Riemen 5 angetriebener Bodensteuerring
6 auf der Grundplatte -2 und um einen Kern 7 drehbar gelagert. Um diesen Kern ist
fernerhin ein Paar gegenüberliegender Schmalschieber 8, 9 und hierzu rechtwinklig
ein Paar Breitschieber io, ii im Gehäuse verschiebbar gelagert. Die Schmalschieber
8, 9 werden durch Rollen 12 von dem Bodensteuerring 6 über eine kraftschlüssig wirkende
Steuernut 13 angetrieben, die zwei nach innen gewölbte (Fig. 3) Wirkungsteile 1.1,
15 aufweist. Die Breitschieber io, i i `-erden von einem im Deckel 3 drehbar gelagerten
und von einem Riemen 16 angetriebenen Deckelsteuerring 17 über Rollen 18 und eine
Steuernut i9 bewegt, die zwei nach innen gewölbte (Fig.4) Wirkungskurventeile 2o,
21 aufweist. Auf der oberen Stirnseite des Bodensteuerringes sind vier Wulste 22
angeordnet, die über Rollen 23 zum Anheben der äußeren Enden der Schieber dienen.
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In der Mitte des Kernes 7 ist eine der Form des Uniformspiegels entsprechende
Aussparung 24 vorgesehen, die im unteren Teil in eine Zvlinderbohrung 25 übergeht.
Die Bohrung 5 dient zur Führung eines durch eine Schraubenfeder -26 abgestützten
Gegenlagers 27. Zur konzentrischen Sicherung der Feder -26 sind in der Grundplatte
2 und im Gegenhalter 27 Zapfenteile 28, 29 vorgesehen. Zum Festhalten des Gegenlagers
27 in der untersten Stellung ist ein durch eine Feder 3o abgefederter Bolzen 31
im Bern 7 verschiebbar gelagert. Die Feder 3o stützt sich einerseits gegen eine
Schulter 32 der Bolzen-:;ohrung 33 und andererseits gegen einen T3sd 34 am Bolzen
31, dessen hinteres Ende in .einer Nut 35 des Bodensteuerringes geführt und durch
in diesem vorgesehenen IN- äcken, die in der Zeichnung nicht dargestellt
sind, gesteuert wird, wodurch das vordere Bolzenende in eine Bohrung 36 am Gegenlager
vorübergehend eintritt.
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Auf dem Deckel 23 ist in zwei Schwalbenschwanzführungen 37 eine teilweise
den Umrissen des Gewebeteiles 38 (Fig.7) entsprechende kastenförmig ausgebildete
Anschlagvorrichtung 39, die aus zwei Seitenleisten 4o, 41 und einem hinteren Bügel
42 bestellt, vorgesehen; an der vorderen Stirnseite dieser Vorrichtung ist keine
Anschlagleiste vorhanden, so daß die Vorrichtung nach dieser Seite offen ist. Sie
kann durch eine in Lagern 43, 44 geführte Stange 45 über eine Feder 46 in Richtung
des Pfeiles ca aus den Führungen 37 herausgezogen bzw. in der umgekehrten Richtung
hineingeschoben werden. An dieser Anschlagvorrichtung 39 ist ein innerer Anschlagbügel
47 um zwei Scharniere 48, 49 schwenkbar gelagert, der aus zwei Führungsleisten So,
51 und einem Griff 52 besteht und zur Führung der beleimteil Leineneinlage 53 dient,
damit diese beim Einlegen die genau vorgesehene Lage auf dein Gewebeteil einnimmt.
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Der Umbugstempel 54 besteht aus zwei Paar Teilstempeln 55 und 56,
die zusammen im Querschnitt der Form der Leineneinlage 53 entsprechen. Die beiden
äußeren Teilstempel 55 sind kastenförmig hohl, haben Austrittsöffnungen 55a und
sind im Innern mit Kolbenplatten 57 versehen, die durch Kolbenstangen 58 bewegt
werden; ein Bund 59 an der Kolbenstange begrenzt ihre Bewegung. Die Innenteilstempe1.56
sind aufeinander zu beweglich und werden durch in Bohrungen 6o der Teilstempel eingeschobene
Rohre6i geführt; über die Rohre 61 sind Schraubenfedern 62 .zur Abfederung geführt.
Durch die Stange 63 wird dieser Innenstempel 56 geineinsam gehoben und gesenkt.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Das Einlegen der Tuchstücke
und der Leineneinlagen geschieht nahezu gleichzeitig durch beide Hände der Bedienungsperson,
indem zunächst das Tuchstück 38 zwischen den Führungsleisten -.o und .Ii (Fig.6)
bis zum Anschlag an den Bügel 42 verschoben wird, wobei gleichzeitig durch Fingerdruck
auf den Griff 52 der Anschlagbügel.; in die strichpunktierte Stellung der Fig. @
gebracht wird. lach erfolgtem Einschieben der Gewebeeinlage
38
wird der Griff 52 losgelassen, so daß die Führungsleisten 50, 51 sich auf die Gewebeeinlage
38 auflegen und nunmehr eine Führung für die Leineneinlage 53 bilden.
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Der Umbugstempe154 wird bis zur Auflage auf die Leineneinlage 53 herabgesenkt;
alsdann wird über die Stange q.5 die Anschlagvorrichtung in Richtung des Pfeiles
a aus dem Bereich des Umbugstempels heraus bewegt.
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Der Umbugstempel 54 wird nunmehr weiter abwärts bewegt, wodurch der
Gegenhalter 27 durch Zusammendrücken der Feder 26 sich nach abwärts in die strichpunktierte
Stellung der Fig. i senkt. Hierbei werden die Ränder des Gewebeteiles rechtwinklig
umgefaltet (strichpunktiert in Fig. i angedeutet). Nachdem der Umbugstempel seine
untere Stellung erreicht hat, werden die Kolbenplatten 57 über die Kolbenstangen
58 so weit abwärts bewegt, bis deren Bunde 59 auf dem Zylinderdeckel zum Anschlag
kommen. Hierdurch wird der Hohlraum der Stempel 55 verkleinert und etwas
Klebstoff aus den seitlichen Öffnungen 559 gegen die Ecken der umgebogenen Ränder
gedrückt, wodurch gewährleistet ist, daß auch die Ecken beim nachfolgenden Pressen
fest ankleben.
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Die Teilstempel 55 werden alsdann mittels der Stangen 58 aufwärts
bewegt; gleichzeitig werden hierbei die Kolbenplatten 57 so weit gehoben, bis sie
am Deckel des Stempels zur Anlage kommen. Hierdurch sind die Stempel in die vorbereitende
Stellung für den nächstfolgenden Preß- und Klebvorgang gebracht.
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Nach Beendigung dieses Arbeitsvorganges werden die Steuerringe 6 und
17 durch den Riemen 5 in Umdrehung versetzt, so daß zurächst über die Rollen
i2 die Schmalschieber 8 und 9 durch Eintritt in die Nutenteile 14 und 15
nach einwärts bewegt werden, wodurch die schmalen Ränder des Gewebeteiles um i8o°
umgefaltet werden. Durch Auflaufen der Endrollen 23 auf die Wulste 22 werden gegen
Ende des Faltvorganges die Schmalschieber 8 und 9 um die vordere Kante 311 am Deckel
3 verschwenkt, so daß die vorderen Enden fest auf das Gewebe aufgepreßt werden,
wodurch ein gutes Umfalten gewährleistet ist. Nachdem die Schmalschieber 8, 9 aus
den Kurventeilen 14 und i5 herausgetreten und damit wieder in die Ruhestellung zurückbewegt
worden sind, treten die Rollen i8 der Breitschieber io, i i in die Kurventeile 2i,
2o der oberen Kurvennut i9 ein, so daß die breiten Kanten umgefaltet werden; gleichzeitig
drücken diese Schieber die Innenteilstempel 56 aufeinander zu durch Überwindung
der Federn 62. Auch bei diesen Breitschiebern tritt ein Verschwenken um Kante 311
am Deckel 3 durch Auflaufen auf Wulste 22a ein. Kurz. vor Beendigung dieses zweiten
Faltganges wird der ganze Faltstempel 54 etwas angehoben. Ein Nachfolgen des Gegenhalters
27 findet hierbei nicht statt, weil dieser durch den Riegelbolzen 31 gehalten wird.
Erst wenn die Breitstempel io, ii völlig zurückbewegt worden sind, wird durch die
Nocken in der Nut 35 ein Zurücktreten des Riegelbolzens 31 möglich, so daß
der Gegenhalter 27 in seine obere Stellung (Fig. i) durch die Feder 26 bewegt wird.
Der fertige Uniformspiegel wird jetzt nach vorn geschoben, wo er von einer beheizten
Walze (in der Zeichnung nicht dargestellt) unter Anpressen auf eine ebenfalls beheizte
Unterlage weiterbewegt und in einen Auffangbehälter geschoben wird.
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Die Vorrichtung kann auch so gestaltet werden, daß sie zur gleichzeitigen
Herstellung von rechten und linken Spiegeln dient, indem zwei in den entsprechenden
Teilen spiegelbildlich ausgebildete Vorrichtungen verwendet werden. Es ist vorgesehen,
von einer Bedienungsperson jeweils zwei Vorrichtungen für rechte und zwei für linke
Spiegel zu bedienen.
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Die gesamte Vorrichtung kann auch vollautomatisch gestaltet werden,
indem die Gewebe und Leinenzuschnitte mittels geeigneter Greifer in genau vorgeschriebener
Lage in die Vorrichtung eingelegt werden.
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Sofern thermaoplastis,che Klebmittel Anwendung finden sollen, können
in die Teilstempel- elektrische Heizeinrichtungen eingebaut werden, die beim Aufpressen
die Gewebeteile erhitzen und so die Klebwirkung zur Geltung kommen lassen.