-
Schaltungsanordnung für Hebdrehwähler mit Viereckbewegung in Fernmeldeanlagen,
insbesondere Fernsprechanlagen Die Erfindung betrifft die in Fernmeldeanlagen und
insbesondere in Fernsprechanlagen gebräuchlichen Hebdrehwähler mit Viereckbewegung,
welche nicht mit einem besonderen Auslösemagneten ausgerüstet sind, sondern die
nach ihrer Einstellung dadurch in die Ruhelage gebracht werden, daß die Schaltarme
über die Bankkontakte so lange weitergeschaltet werden, bis sie diese verlassen,
hierauf in die unterste Lage zurückfallen und anschließend durch eine Feder in die
Ruhestellung zurückgedreht werden.
-
Um das Kontaktfeld dieser Wähler voll auszunutzen, werden an sämtliche
Bankkontakte weiterführende Leitungen angeschlossen. Die bei einem Wähler, welcher
durch eine selbsttätige Bewegung sich auf eine freie Leitung einstellt, erforderliche
Überlauf- oder Durchdrehstellung, in welcher der Wähler stillgesetzt wird, wenn
alle an die betreffende Bankkontaktreihe angeschlossenen Leitungen gesperrt sind,
wird daher erst erreicht, nachdem die Schaltarme die Bankkontakte verlassen haben.
Es hat sich nun, besonders nach dem Einführen einer schnelleren Fortschaltung der
Wähler, gezeigt, daß ein Stillsetzen des. Wählers in der Überlaufstellung nicht
mit Sicherheit erfolgt, sondern daß öfters die Schaltarme des Wählers in die nächste
Schaltstellung weitergeschleudert werden, in ,der dann sofort die Auslösebewegung
des Wählers einsetzt. Das Weiterschleudern
der Schaltarme über die
Überlaufstellung hinaus wird bedingt durch den Fortfall der Bremswirkung, welche
durch das Schleifen der Schaltarme auf den Bankkontakten in den vor der Überlaufstellung
befindlichen Schaltstellungen vorhanden ist. Ein Abbremsen der bewegten Massen (Wählerwelle
und Schaltarme) findet also in der Überlaufstellung nicht mehr statt.
-
Die bei dem Weiterschalten der Schaltarme über die Überlaufstellung
hinweg sofort einsetzende Auslösung des Wählers kann das Weiterschalten eines vorgeordneten
Wählers auf einen anderen Ausgang herbeiführen, wenn bei der Auslösebewegung die
ankommende Belegungsader unterbrochen wird.
-
Bei anderen Systemen, bei welchen der letztgenannte Fall nicht eintritt,
wird der ausgelöste Wähler erneut eingestellt, wenn der Anrufende die nächste Stromstoßreihe
aussendet oder das Schlußzeichen gibt.
-
Beim Weiterschleudern der Schaltarme über die Überlaufstellung hinaus
kann weiter ein Einschalten des Besetztzeichens für den Anrufenden nicht erfolgen
oder das Besetztzeichen wird nur eine so kurze Zeit eingeschaltet, daß der Anrufende
gar nicht in der Lage ist, davon Kenntnis zu nehmen. Der Teilnehmer sendet dann
die weiteren zum Aufbau der gewünschten Verbindung erforderlichen Stromstoßreihen
aus, welche entweder einen neubelegten Wähler oder den ausgelösten Wähler erneut
einstellen. Ein Verbindungsweg wird dadurch aber nicht vollendet, denn die Stromstoßreihe,
welche den ausgelösten Wähler eingestellt hatte, ist praktisch unterdrückt worden.
Der Anrufende erhält also nach der Nummernwahl weder ein Frei- noch ein Besetztzeichen.
-
Um die Hebdrehwähler in der Überlaufstellung stillzusetzen, wurde
eine mechanische Abbremsung der bewegten Massen (Schaltwelle und Schaltarme) angewendet,
indem eine besondere Blattfeder in der Überlaufstellung wirksam wird und die Bewegung
der Schaltwelle abbremst. Diese Anordnung hatte nicht immer den gewünschten Erfolg,
wenn auch ein Weiterschleudern der Schaltarme in der Mehrzahl der Fälle verhindert
wurde.
-
Die Erfindung verhindert das Weiterschleudern der Schaltarme über
die Überlaufstellung hinaus nun dadurch, daß bei einem Hebdrehwähler mit Viereckbewegung,
dessen Schaltarme in der Überlaufstellung nicht mehr mit Bankkontakten in Berührung
stehen, Schaltmittel des Wählers in dessen Überlaufstellung so auf den Stromkreis
des die beweglichen Teile des Wählers (Schaltwelle und Schaitarme) fortschaltenden
Antriebsmagneten einwirken, daß dessen Anker mindestens so lange in der Arbeitslage
gehalten wird, die Fortschaltklinke demnach in Eingriff mit dem Fortschaltzahn verbleibt,
bis die in die Überlaufstellung fortgeschalteten Wählerteile zur Ruhe gekommen sind.
-
An sich ist es bekannt, daß Schaltmittel auf den Stromkreis eines
Elektromagneten, sei es ein Antriebsmagnet oder ein Relais, zeitweise einwirken,
so daß dieser Elektromagnet einmal schnell und ein anderes Mal verzögert abfällt,
um dadurch die Einleitung oder Durchführung unterschiedlicher Schaltvorgänge beziehungsweise
eine von Schritt zu Schritt unterschiedliche Schaltgeschwindigkeit eines Wählers
während eines Umlaufes zu ermöglichen. Demgegenüber wird durch vorliegende Erfindung
aber nicht die Durchführung unterschiedlicher Schaltvorgänge, sondern die Vermeidung
von Betriebsstörungen und Fehlverbindungen durch zu schnellen Abfall des Ankers
des Antriebsmagneten in einer bestimmten Wählerstellung (Überlaufstellung) erreicht.
-
In der Überlaufstellung des Wählers kann für den Antriebsmagneten
ein Haltestrom-' kreis geschlossen werden. Es genügt, diesen Haltestromkreis nur
eine bestimmte Zeit geschlossen zu halten und ihn zu öffnen, wenn die bei der Fortschaltung
des Wählers in die Überlaufstellung bewegten Massen zur Ruhe gekommen sind. Die
bei dieser Anordnung zur öffnung des Haltestromkreises nach Ablauf einer bestimmten
Zeit erforderlichen Schaltmittel können erspart "-erden, wenn der Haltestromkreis
des Antriebsmagneten erst dann geöffnet wird, wenn ein die Auslösung des Wählers
einleitendes Kennzeichen wirksam geworden ist.
-
Da zum Erregen des Fortschalteinagneten ein starker Strom erforderlich
ist und ein bis zum Wirksamwerden des Auslösekennzeichens stattfindendes, also u.
U. eine längere Zeit erfolgendes Fließen dieses Stromes über die Wicklung des Antriebsmagneten
ein Durchschlagen der schwachen, die Drähte der Wicklung umschließenden Isolation
zur Folge haben kann, wird in der Überlaufstellung in den Stromkreis des Antriebsmagneten
ein Widerstand eingeschaltet, welcher derart Beinessen ist, daß über die Wicklung
nur ein das Halten des Ankers in der angezogenen Lage sichernder, verhältnismäßig
schwacher Strom fließt.
-
In den Zeichnungen sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung,
angewendet bei Gruppenwählern, dargestellt. Auf diese Ausführungsbeispiele ist die
Erfindung nicht beschränkt. Sie kann selbstverständlich auch bei Leitungswählern,
an welche in mindestens einer Kontaktreihe eine Gruppe von Verbindungsleitungen
angeschlossen ist, angewendet werden.
Fig. i. Bei Belegen des ersten
Gruppenwählers durch einen vorgeordneten Wähler ist folgender Stromkreis geschlossen:
-am belegenden Wähler, Belegungsader i, Kontakte 2 al, 3 i.i, 4. h I, Wicklung III
des Speisebrückenrelais Al, +. Das Relais Al spricht an. Es öffnet am Kontakt :2
al den Kurzschluß des Relais Ci, den Kontakt 5 al im Stromkreis des Hubmagneten
Hi, den Stromstoßübertragungskontakt 6a, Am Kontakt 7a, wird das Steuerrelais Tal
kurzgeschlossen.. Der Kontakt 8 al im Prüfstromkreis wird geschlossen. Das Relais
Cl spricht beim Öffnen des Kontaktes 2 al an und legt sich am Kontakt iocl in einen
von den Kontakten 3i1 und 4k I unabhängigen, über den Kontakt-7a, und den Widerstand
9 verlaufenden Stromkreis. Es wird am Kontakt i i cl der Stromkreis des Hubmagneten,
am Kontakt 13 cl der der Weitergabe von Nummernstromstößen zu nachgeordneten Wählern
dienende Stromkreis und am Kontakt 14c1 der Prüfstromkreis vorbereitet. Der die
Wicklung II des Relais P1 kurzschließende Kontakt 21 cl wird geöffnet. Das Relais
J spricht an: i-, Kontakt 12c1, Wicklung I des Relais 11, Kontakte 15 k I,
i6di , Wicklung II i7ii des Relais li, -. Die Kontakte 3 ii, 17 ii und 25i1 werden
geöffnet. Der Kontakt 18i1 wird geschlossen. Der dadurch parallel zur Wicklung II
des Relais 1, geschaltete Drehmagnet D, kann infolge des höhen Widerstandes
der vorgeschalteten Wicklung I des Relais 11 nicht ansprechen.
-
Beim öffnen des Kontaktes 3 i1 wird die Wicklung III des Relais Al
ausgeschaltet. Das Relais Al bleibt aber über den Mikrophonspeisestromkreis, in
welchem seine beiden Wicklungen I und II liegen, erregt. Der Teilnehmer sendet die
der Hubeinstellung des ersten Gruppenwählers L GW dienende Nummerngtromstoßreihe
aus. Bei jeder Unterbrechung der Leitungsschleife fällt das Relais Al ab. Am Kontakt
5 al wird der Hubmagnet eingeschaltet : -+-, Kontakte 5 al, 19 w I, 1 z Cl, Hubmagnet
Hi, -. Durch Öffnen des Kontaktes 7 a1 wird das Relais Toi eingeschaltet und spricht
an, während das Relais Cl am Kontakt :2 a1 kurzgeschlossen wurde. Während der Stromstoßreihe
halten die beiden Relais Cl und Toi in bekannter Weise ihre Anker angezogen. Am
Kontakt 2o vl wird der Drehmagnet D, ausgeschaltet. Beim ersten Hubschritt des Gruppenwählers
werden die Kontakte q. k I, 15 k I geöffnet. Der Kontakt 22k I
wird
geschlossen. Das Relais l, bleibt über seine Wicklung II erregt: -f-, Kontakte 23
Qi, 22 k I, 16d", Wicklung II des Relais 1l, -.
-
Nach Beendigung der Stromstoßreihe bleibt das Relais Al längere Zeit
erregt. Das am Kontakt 7 ai wieder dauernd kurzgeschlossene Relais Vi fällt ab und
schließt den Kontakt ?-o v, Der Drehmagnet Dl spricht an: -+-, Kontakte 23/J" 22hI,
18i1, 20v1, Drehmagnet Dl, -. Die Schaltarme werden auf den ersten Kontaktsatz geschaltet.
Gleichzeitig wird der Wellenkontakt igwI geöffnet. Am Kontakt 16 d, wird die Wicklung
II des Relais 11 ausgeschaltet. Am Kontakt 24d: wird der Prüfstromkreis geschlossen.
Das Prüfrelais kann nicht ansprechen, wenn die erreichte Leitung gesperrt ist. Dann
spricht, da der Kontakt 23 pl des schnell ansprechenden Prüfrelais nicht geöffnet
wird, das Relais 1l wieder an und schließt den Stromkreis des Drehmagneten Dl am
Kontakt 18i1 von neuem. Der Drehmagnet Dl spricht erneut an. Der Wähler wird auf
den zweiten Kontaktsatz weitergeschaltet. Dieses Zusammenarbeiten zwischen dem Drehmagneten
Dl und dem Relais 11 dauert so lange, bis eine freie Leitung gefunden ist oder der
Wähler die Überlaufstellung (z. B. i r. bei zehnteiligem Kontaktfeld) erreicht.
-
In der Überlaufstellung des Wählers werden die Wellenkontakte
26 w Ill, 27 w Ill, 28wIll geschlossen. Der Drehmagnet Di, der bei
Abfall des am Kontakt 16d1 ausgeschalteten Relais l, ebenfalls abfallen würde, hält
seinen Anker weiter in Arbeitslage, die Fortschalteklinke also in Eingriff mit dem
Fortschaltrad, denn es besteht jetzt folgender Haltestromkreis für ihn: +, Kontakt
12c1, Widerstand 29, Kontakte 27 w I", 2o vl, Drehmagnet Dl, -. Der Widerstand 29
ist so bemessen, daß der über die Wicklung des Drehmagneten D, fließende Strom nur
eine solche Stärke hat, daß der Anker gehalten wird. Da die Fortschalteklinkenicht
außer Eingriff mit dem Fortschaltzahn kommt, ist ein Weiterschleudern der bewegten
Wählerteile (Schaltwelle und Schaltarm) mit Sicherheit vermieden.
-
Am Kontakt 28 w Ill ist ein Stromkreis für das Prüfrelais P1 hergestellt:
-E-, Kontakte Iq.cl, Bai, 5d1 , Wicklungen I und II des Relais Pl, Kontakt Z8 w
Ill, Widerstand 30, -. Das Relais Pl legt seine Kontakte in die Arbeitslage um.
Der Kontakt 23 Pi wird geöffnet und dadurch ein'Wiedererregen des Relais J1 nach
Schließen des Kontaktes 17 il verhindert. Es kann also der Erregerstromkreis für
den Drehmagneten Dl am Kontakt z 8 il nicht wieder hergestellt werden.
-
Der erste Gruppenwähler bleibt sicher in der Überlaufstellung stehen.
-
Am Kontakt 26 w Il, ist der Besetztsummer Su an die Wicklung III des
Relais A, angelegt. Der anrufende Teilnehmer hört das Besetztzeichen und legt auf.
Das Relais Al fällt ab. Durch Schließen des Kontaktes 2a1
wird das
Relais V1. eingeschaltet und das kelais Cl kurzgeschlossen. Der über den Kontakt
27 w I11 bestehende Haltestromkreis für den Drehmagneten wird am Kontal#:t
2o v1 geöffnet. Der Drehmagnet D1 fällt ab. Fällt anschließend auch das Relais C7,
ab, so wird der Stromkreis des Relais P1 am Kontakt 14 c1 geöffnet. Schließt sich
der Kontakt 23p1, so spricht das Relais 1, wieder an und schaltet den Drehmagneten
D1 ein. Der Wähler macht noch einen Drehschritt. Die Schaltarme fallen in die unterste
Lage zurück und werden dann in ihre Ruhelage zurückgedreht. Die Kopf-und Wellenkontakte
des Wählers kommen dabei auch. wieder in ihre dargestellte Ruhelage.
-
Kommt der Prüfarm des ersten Gruppenwählers während der Suchbewegung
auf den Prüfkontakt einer freien Leitung, so spricht das Prüfrelais P, in Reihe
mit dem Belegungsrelais C2 des zweiten Gruppenwählers II. G-V an: -f-, Kontakte
14c1, 8a1, 24d1, Wicklungen I und II des Prüfrelais, Prüfarm und Prüfkontakt, Kopfkontakt
31 k II, Wicklung I des Relais C., -. Das Prüfrelais P1 setzt :den ersten Gruppenwähler
durch Öffnen des Kontaktes 23 p1 still, sperrt den gefundenen zweiten Gruppenwähler
durch Kurzschluß der hochöhmigen Wicklung I am Kontakt 32p1 und schaltet die Sprechadern
an an den Kontakten 33p1, 34p1 durch.
-
Im zweiten Gruppenwähler spricht das Belegungsrelais C2 an, öffnet
am Kontakt 35cden Kurzschluä seiner Wicklung II und legtsich über den Doppelarbeitskontal<t
36c2 unabhängig vom Kontakt 31 k II an die ankommende Belegungsader. Am Kontakt
37c2 wird der Prüfstromkreis und am Kontakt 38e. wird der Haltestromkreis des Drehmagneten
D2 in der Überlaufstellung vorbereitet. Am Kontakt 37 c2 ist aber gleichzeitig
ein Erregerstromkreis für das Relais P geschlossen: .-f-, Kontakte 37 c2,
39 a2, Wicklungen I und II des Relais P., Kontakte 41 W II, 42h II,
Widerstand 43, -. Das Relais P2 schließt seine Wicklung I am Kontakt 44 p2 kurz
und erhält dadurch Abfallverzögerung. Am Kontakt 45 p2 wird der Stromkreis über
den Hubmagneten H2 und eine Wicklung III des Relais P2 vorbereitet. Durch Öffnen
des Kontaktes 48p2 wird das Schließen eines Stromkreises über die Wicklung 1I des
Relais A2 nach dem ersten Hubschritt verhindert.
-
Sendet der anrufende Teilnehmer Stromstöße zur Einstellung des zweiten
Gruppenwählers aus, so werden diese durch den Kontakt 6a1 auf die Wicklung I des
Stromstoßernpfangsrelais A2 übertragen. Bei jedem Ansprechen des Relais A2 wird
der Hubmagnet H2 eingeschaltet: +, Kontakte 51 a2, 45 p2, Hubmagnet H2, -. Gleichzeitig
fließt auch Strom über die durch den Kontakt 52 d2 an den genannten Stromkreis angeschaltete
Wicklung III des Relais P2. Das Relais P2, das Abfallverzögerung hat (Wicklung I
ist kurzgeschlossen), bleibt während der Stromstoßreihe erregt, obgleich der Kopfkontakt
42 k II beim ersten Hubschritt geöffnet wird.
-
Bei Beendigung der Stromstoßreihe und' dauerndem Abfall des Relais
A., fällt auch das Relais P2 ab. Es legt seine Kontakte in die Ruhelage zurück.
Jetzt ist folgender Stromkreis über die Wicklung II des Relais A2 geschlossen: +,
Kopfkontakt46kII, Widerstand 47, Kontakte 48p2, -
Wicklung II des Relais A2, -. -Am Kontakt 51 a2 wird der Stromkreis des Drehmagneten
D2 geschlossen: -f-, Kontakte 51 a2, 53p2, Drehmagnet D,2, -. Am Kontakt Sod. wird
der Stromkreis über die Wicklung 11
des Relais 1L. unterbrochen. Das Relais
.d_, fällt ab. Bei Freisein der erreichten Leitung spricht das Prüfrelais P2 an
und führt die bekannten Umschaltungen (Stillsetzen, Sperren, Durchschalten) durch.
Erwähnt sei noch, daß beim ersten Drehschritt die Wicklung I des Relais A2 von der
oberen Sprechader durch Öffnen des Kontaktes 54wII angeschaltet wird.
-
Ist die erste Verbindungsleitung gesperrt, spricht also das Prüfrelais
P% nicht an und öffnet nicht den Stromkreis über die Wicklung II des Relais A2 am
Kontakt 48p2, so spricht nach Abfall des Drehmagneten D2 und Schließen des Kontaktes
5od2 das Relais A2 wieder an. Der Drehmagnet D2 wird eingeschaltet. Die Wicklung
II des Relais A2 wird ausgeschaltet. Dieses Wechselspiel zwischen dem Drehmagneten
D2 und dem Relais A2 dauert so lange, bis eine freie abgehende Leitung erreicht
wird oder der Gruppenwähler in die Überlaufstellung gelangt. In der Über-1 aufstellung
sind die Wellenkontakte 55wII11, 56 w II11, 57 w II11 geschlossen. Der Drehmagnet
D2 wird erregt gehalten: -f-, Kontakt 38 c2, Wicklung III des Relais A2, Wellenkontakt
55 w Ilii, Drehmagnet D@2, -. Die Wicklung III des Relais A2 ist eine Gegenwicklung
zur Wicklung II, so daß das Relais A2 seinen Anker nicht anziehen kann. Der Kontakt
51 a2 und damit auch der Erregerstromkreis für den Drehmagneten D2 bleiben geöffnet.
Über die Kontakte56wII11 und 57wII" ist der Besetztsummer in Brücke zur Sprechleitung
gelegt.
-
In der Überlaufstellung des Wählers wird der Erregerstromkreis des
Drehmagneten also durch das Relais A2 offengehalten, das die Nummernstromstöße zur
Gruppeneinstellung des Wählers aufnimmt und das ferner im Zusammenarbeiten mit dem
Drehmagneten die
Stromstöße zur selbsttätigen Fortschaltung des
Wählers erzeugt.
-
Legt der anrufende Teilnehmer 'seinen Handapparat auf, so wird der
erste Gruppenwähter I. GW, wie beschrieben, ausgelöst. Nach Öffnen des Kontaktes
32,P, fällt im zweiten Gruppenwähler II. GW das Belegungsrelais C2 ab. Der Stromkreis
über den Drehmagneten D2 und die Wicklung III des Relais A2 wird am Kontakt 38 c2
geöffnet. Bevor das Relais A2 durch den Stromfloß über seine Wicklung II anspricht,
fällt der Drehmagnet Djab. Schließt sich anschließend der Kontakt 5ia2, so ist der
Erregerstromkreis für den Drehmagneten D2 geschlossen. Der Gruppenwähler macht einen
weiteren Schritt und löst aus.
-
Fig.2. Bei Belegen des Gruppenwählers II. GW spricht das Relais C3
an: .+ am belegenden Wähler, Belegungsader 6o, Kopfkontakt 61 k III, Wicklung I
des, Relais C3, -. Der Kurzschluß der Wicklung II des Relais C3 wird am Kontakt
62 c3 aufgehoben. Am Kontakt 63 c3 wird ein über beide Wicklungen I und II
des Relais C3 und die ankommende Belegungsader verlaufender Haltestromkreis vorbereitet,
der wirksam wird, wenn beim ersten Hubschritt des Gruppenwählers der Kopfkontakt
61 kIII geöffnet wird. Am Kontakt 64cs werden die Stromkreise für den Hubmagneten
H3 und die Wicklung III des Relais P3, am Kontakt 65 c3 wird der Prüfstromkreis
und am Kontakt 66 c, wird der Haltestromkreis für den Drehmagneten D3 in der LTberlaufstellung
vorbereitet.
-
Vom vorgeordneten Stromstoßübertrager weitergegebene Nummernstromstöße
betätigen das über den Wellenkontakt 67 w III an die obere Sprechader mit seiner
Wicklung I angeschaltete Stromstoßempfangsrelais A3, das durch Schließen seiner
Kontakte 69a3 und 7oag folgende Stromkreise schließt: -@-, Kontakte 68 w III, 64c3
, 69a3, Hubmagnet H3 70a., Relais P3, Wicklung III ' Der Kontakt 72a, im
Erregerstromkreis des Drehmagneten Ds wird geöffnet. Der Wähler wird um .einen Schritt
gehoben. Die Kontakte 6i h III und 74k III werden in die Arbeitslage umgelegt. Das
Relais P3 schließt am Kontakt 7i p, seine Wicklung I kurz und erhält dadurch Abfallverzögerung.
Durch Öffnen des Kontaktes 73 $s wird das, Ansprechen des Drehmagneten D3 nach den
Abfall des Relais A, und Schließen des Kontaktes 72 a3 verhindert.
-
Nach Beendigung der Stromstoßreihe fällt, da der Kontakt 7o a. dauernd
geöffnet bleibt, das Relais .P, ab und schließt den Stromkreis des Drehmagneten:
-E-, Kontakte 72 a3, 73 Ps, 74 k III, Drehmagnet Ds, -. Der Wähler
macht einen Schritt. Die Wellenkontakte 67 wIII und 68 w III werden geöffnet. Am
Kontakt 75d3 wird die Wicklung II des Relais A3 .eingeschaltet. Der Stromkreis für
den Drehmagneten wird am Kontakt 72 a3 geöffnet. Der Drehmagnet und das Relais
A3 arbeiten so lange zusammen, bis eine freie abgehende Leitung erreicht wird und
das- Prüfrelais P, anspricht oder der Wähler infolge Sperrung aller abgehenden Leitungen
in die Gberlaufstellung gelangt. Dann sind die Kontakte 76 w III" und 77 wIIIii
geschlossen.. Ein den Drehmagneten D3 erregt haltender Stromkreis ist geschlossen:
-[-, Besetztsummer S3, Kontakte66c3, 76wIIIü, WicklungII einer Drosselspule Dr,
Drehmagnet Ds, -. Die Schaltarme des Wählers werden in der Überlaufstellung festgehalten.
Die Wicklung II des Relais As bleibt eingeschaltet. Der Kontakt 72a3 bleibt offen..
Damit ist ein erneutes Schließen des Erregerstromkreises für den Drehmagneten durch
das Relais As verhindert, das im Zusammenarbeiten mit dem Drehmagneten die Stromstöße
zur selbsttätigen Fortschaltung des Wählers erzeugt. Am Kontakt77wIIIli ist die
Wicklung I der Drosselspule Dr in Brücke- zur Sprechleitung gelegt. Das Sommerzeichen
wird induktiv auf die Sprechleitung übertragen.
-
Legt der anrufende Teilnehmer seinen Handapparat auf, so fällt nach
Abschalten von -E- von der ankommenden Belegungsader 6o das Relais C3 ab. Der Haltestromkreis
über den Drehmagneten Ds wird am Kontakt 66cs geöffnet. Der Drehmagnet fällt ab
und schaltet die Wicklung II des Relais A3 aus. Schließt sich der Kontakt 72 a3,
so ist der Erregerstromkreis für den Drehmagneten D, geschlossen. Der Gruppenwähler
macht noch einen Drehschritt, die Schaltarme fallen in die unterste Lage zurück
und werden in ihre Ruhestellung zurückgedreht. Dann sind auch alle Wählerkontakte
wieder in ihrer Ruhelage.
-
Fig. 3. Bei der Belegung des Gruppenwählers spricht das Relais C4
an. Die Nummernstromstöße werden durch das mit seiner Wicklung I über den Wellenkontakt
8o w IV an der oberen Sprechader liegende Relais A4 aufgenommen. Bei jedem Ansprechen
des Relais A4 wird der Stromkreis des Hubmagneten geschlossen: +, Kontakte 8i w
IV, 82-c" 83a4, Hubmagnet H4, -. Am Kontakt 84a4 wird der Kurzschluß der Wicklung
I des Steuerrelais V4 aufgehoben, das Steuerrelais spricht an und verhindert durch
Öffnen seines Kontaktesi 87 v4 das Erregen des Drehmagneten D4 nach dem ersten
Hubschritt und Schließen des Kopfkontaktes 85 k IV. Das Steuerrelais V4 bleibt in
bekannter Weise während der Stromstoßreihe erregt und fällt ab, wenn nach der
-Nummernwahl
der Kontakt 84a4 dauernd geschlossen bleibt. Es ist dann der Stromkreis des Drehmagneten
geschlossen: +, Bontakte 85 h IV, 86p4, 87v4, Drehmagnet D4, --
Der
Drehmagnet schaltet
die Schaltanne des Wählers auf den ersten Kontaktsatz. Er öffnet seinen Kontakt
89d4 und schließt am Kontaktgod, einen Strohkreis für die Wicklung I des Relais
A4: -[-, Kontakte 85 k IV, 86p4, 87v4. 90d4, 91v4, Widerstand 92, Relais.g4, Wiclclung
I, -. Das Relais A4 öffnet den Kontakt 88 a,,. Der Drehmagnet D4 fällt ab und unterbricht
bei 9o d4 den Stromkreis über die Wicklung I des Relais A4. Durch das Zusammenarbeiten
des Drehmagneten D4 mit mit dem Stromstoßempfangsrelais.44 wird der Wähler so lange
fortgeschaltet, bis eine freie abgehende Leitung gefunden wird und das Prüfrelais
P4 anspricht oder der Wähler bei Besetztsein aller abgehenden Leitungen in die Überlaufstellung
gelangt. Im letztgenannten Falle ist folgender Haltestromkreis des Antriebsmagneten
D4 geschlossen: -f-, Kontakte 93c4 94a'IVll, Wicklung II des Relais V., Drehmagnet
D4, -. Das Relais T% 4 öffnet die Kontakte 87v4 und 9 1 v4.
Der Erregerstromkreis des Drehmagneten D4 ist dadurch unterbrochen. Außerdem ist
auch der Stromkreis über die Wicklung I des Relais A4 am Kontakt 9i v4 geöffnet.
Der Wähler bleibt in der Ü berlaufstellung stehen. .
-
In der überlaufstellung ist weiter der Kontakt 96 w 1V1, geschlossen
und dadurch der Summer Szt an die Wicklung I des Relais A.t angelegt. Eine Wicklung
II des Relais A4 ist über den Kontakt 97 w IVIl in Reihe mit einem Kondensator
zwischen die beiden Sprechadern gelegt. Das Summerzeichen wird induktiv auf die
Leitung übertragen.
-
Legt der anrufende Teilnehmer seinen Handapparat auf, so fällt, da
im vorgeordneten Wähler Potential (-E-) von der Belegungsader abgetrennt wird, das
Relais. C4 ab. Der Haltestromkreis des Drehmagneten D4 wird am Kontakt 93 c4 geöffnet.
Es fallen ab: der Drehmagnet D4 und anschließend das Relais V4, das infolge des
Kurzschlusses seiner Wicklung I am Kontakt 84a4 Abfallverzögerung hat. Nach Schließendes
Kontaktes 87 v, spricht der Drehmagnet D4 von neuem an. Die Schaltarme machen
noch einen Schritt. Das Relais .d4 spricht an und öffnet den Kontakt 88a,-i. In
der durch den letzten Schaltschritt erreichten Stellung löst der Wähler in bekannter
Weise aus. Die Kopf- und Wellenkontakte des Wählers kommen wieder in ihre Ruhelage.
-
Fig.4. Bei Anwendung dieser Schaltung bei einem ersten Gruppenwähler
nach Fig. i fallen in diesem fort: der Wellenkontakt 28 w I11 und der Widerstand
30. In den Erregerstrornkrei.s des Antriebsmagneten Dl sind die Ruhekontakte 8owI",
81c, eingeschaltet. Bei der Belegung des Gruppenwählers wird der Kontakt 81 cl geöffnet.
In der Cberlaufstellung wird der Erregerstromkreis des Drehmagneten Dl durch öffnen
des Kontaktes 8ozerhl unterbrochen. Gleichzeitig ist auch die Wicklung II des Relais
.T, ausgeschaltet. Fällt nach der Schlußzeichengabe das Relais.-!, ab, so wird am
Kontakttal das Relais 1'1 eingeschaltet und das Relais Cl kurzgeschlossen. Der Kontakt
20v1 wird geöffnet. Der Drehmagnet Dl fällt ab. Fällt anschließend auch das Relais
Cl ab, so spricht das Relais h an und schließt den Erregerstromkreis des DrehmagnetenDl.
Der Wähler macht noch einen Schritt und löst aus.
-
Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen wird der in der Überlaufstellung
des Wählers geschlossene Haltcstromkreis für den Drehmagneten geöffnet, wenn das
Auslösekennzeichen wirksam geworden ist. Es ist nun nicht erforderlich, den Haltestromkreis
des Drehmagneten während der ganzen Zeit zwischen der Einstellung des Wählers in
die Überlaufstellung und der Schlußzeichengabe des Teilnehmers geschlossen zu halten.
Der Haltestromkreis kann vielmehr durch einen Zeitschalter bereits geöffnet «-erden,
wenn die während der Fortschaltung des Wählers bewegten Massen, Schaltwelle und
Schaltarme, zur Ruhe gekommen sind.
-
Als Zeitschalter kann ein Relais mit Ankerabfallverzögerung verwendet
werden, das in erregtem Zustande den Haltestromkreis des Antriebsmagneten geschlossen
hält.
-
Das Öffnen des Haltestromkreises nach Ablauf einer bestimmten Zeit
kann auch durch einen von den bewegten Wählerteilen selbst gesteuerten Kontakt erfolgen.
Dieser Kontakt ist geöffnet, wenn der Wähler nicht fortgeschaltet wird, und er ist
geschlossen während der Drehbewegung des Wählers. Bei jedem Schaltschritt des Wählers
erhält ein den Kontakt unmittelbar oder mittelbar beeinflussender Hebel einen Stoß,
z. B. vom Anker des Drehmagneten, und wird aus der Ruhelage fortgeschleudert. Der
Kontakt schließt sich. Der den Kontakt beeinflussende IIebel kann nun erst dann
seine Ruhelage wieder einnehmen, wenn er eine bestimmte Zeitlang keinen neuen Anstoß
erhalten hat, wenn also die Fortschaltung des Wählers beendet ist, letzterer also
in der Überlaufstellung steht. Während der Zeit, die der Hebel braucht, um seine
Ruhelage einzunehmen, kommen aber die bewegten Wählerteile (Schaltwelle und Schaltarm;.)
zur Ruhe, so daß ein Weiterschleudern über die Überlaufstellung hinaus nicht mehr
erfolgen kann.