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Vereinigte Aufzugswinde für Bauaufzüge, Fahrbühnenaufzüge und Rammbetrieb
Bisher mußte sich eine Baufirma besondere Aufzugswinden für jeden einzelnen Betriebs-und
Arbeitszweck anschaffen, so daß sie eine aus Antriebszahnrad, Seiltrommel und Bremsvorrichtung
bestehende Aufzugswinde für Bauaufzüge, weiter eine Winde mit Senkbremse für Fahrbühnenaufzüge
und ferner eine Aufzugswinde mit einem Spillkopf für Bohr-- und Rammbetrieb auf
Lager hatte. Das erforderte hohe Anschaffungskosten, viel Platz für die Aufbewahrung
der Winden bei nicht oder nicht genügend vorhandenen Bauaufträgen und im Winter
während der Ruhepausen der Bauarbeiten sowie Pflege für alle drei Arten von Aufzugswinden.
Auch die Transportkosten waren entsprechend hoch, zumal auf einem Bau oft an einer
Arbeitsstelle mehrere oder alle dieser drei Windenarten benötigt wurden.
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Durch die Erfindung wird eine vereinigte Bauaufzugswinde geschaffen,
die für Bauaufzüge, für Fahrbühnenaufzüge und für Bohr-und Rammbetrieb verwendbar
ist, so daß bedeutend an Baukosten, Werkstoffen und Transportkosten gespart wird
und sich ein Bauunternehmer für alle Zwecke nur eines vereinigte Aufzugswinde gemäß
der Erfindung anzuschaffen braucht. Die Erfindung besteht darin, daß auf einer Welle
außer dem, wie bekannt, aus. Antriebs-Zahnrad, Seiltrommel und Bremseinrichtung
bestehenden Windwerk eine Senkbremse angeordnet ist, von der ein Teil gegen ein
auf der Welle zu befestigendes Sperrad für den Ramm- und Bohrbetrieb austauschbar
ist, und daß außerhalb des Windengestelles auf dein Stumpf der Seiltrommelwelle
ein Spillkopf auswechselbar befestigt ist.
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Bei den bekannten Winden für Fahrbühnenaufzüge ist die Senkbremse
auf der Vorgelegewelle und meist außerhalb des Windengestelles angeordnet.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist die Senkbremse innerhalb
des Windengestelles angeordnet. Weil somit alle Einzelteile der vereinigten Aufzugswinde
mit Ausnahme des auswechselbaren Spillkopfes innerhalb des Windengestelles liegen,
bilden sie beim Betrieb für ,die Bedienung der Winde keine Gefahr.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht. Es zeigen Abb. z den Hauptteil einer Aufzugswinde von vorn gesehen
in teilweisem Schnitt, Abb. a das Antriebszahnrad der Winde mit seinen Teilen von
der Seite gesehen,
Abb. 3 die Senkbremse von der Seite gesehen,
Abb. .i den Haupttoil der Winde wie Abb. i, jedoch mit herausgenommener Senkbremsvorrichtung
sowie eingebauter Sperrvorrichtung und Abb. 5 ein Gesamtbild der Winde von oben
gesehen. .
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Innerhalb eines rahmenartigen Gestelles i einer :Aufzugswinde ist
in Lagern 2 eine Welle 3 einer Seiltrommel .I drehbar. Mit der Seiltrommel ist an
ihrer einen Stirnseite eine auf der Welle 3 drehbare Glockenscheibe 5 einer Senkbremse
und an ihrer anderen Stirnseite eine auf derWelle 3 drelibareBremsscheibe 6 fest
verbunden. Ferner ist auf der Welle 3 mittels eines Keiles ein Antriebszahnrad 7
für die Winde undrehbar befestigt, (las seinen Antrieb von einem Vorgelegezalinra(18
(Abb. 5) aus in bekannter Weise über ein Zahuradvorgelege 9, io erhält.
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In zwei lagerähnlichen Ausbildungen des Antriebszahnrades ;, das in
Abb. i in einem Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 2 gezeigt ist, sitzt je ein
Stift i i (Abb. i und 2), an dessen einem Ende ein Hebel 12 mit Rolle
13
ttnd an dessen anderem Ende eine Gabel ..! aufgekeilt ist. In jeder dieser
Gabeln 14 ist ein an einem Stift 15 des Zahnrades 7 befestigtes Bremsband 16 mit
seinem anderen Ende mittels eines Halters 1;7 gehalten, der in bokannter Weise zur
Regelung der Bremsbandlänge in der Gabel 1.4 verstellbar ist. Die Rollen 13 stützen
sich gegen einen Kegel der auf der Welle 3 mittels eines Handhebels i 9 (Abb. S)
dadurch längs verschiebbar ist, (iaß mit diesem Handhebel eine mit ihm durch einen
Hebelarm 20 verbundene Welle 21 verdreht wird, auf der zwei Arme 22 sitzen, die
in eine tut 23 des Kegels i8 eingreifen.
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In der Glockenscheibe 5 der Senkbremse sind zwei Schraubstifte
24, 25 (Abb. 1 und 3 i angeordnet. Um jeden dieser Stifte ist ein Schleudergewicht
26 schwenkbar, die beide durch einen an jedem Schleudergewicht angreifenden Gelenkhebel
27 über eine auf der Nabe der Glockenscheibe 5 cerdrehbare Traverse 28 miteinander
verbunden sind. -.Mittels einer Flfigelscliraube -2() des einen Gelenkliebels 2;
(Abb. i), die in einem Bogenschlitz 30 (Abb. 3) eines Fortsatzes 3 i eines Ring-stückes
32 verstellbar ist, können beide Schleudergewichte 2(- in ihrem Ausschlag festgestellt
werden. Die Nabe der Glockenscheibe 5 ist zu einem Kupplungsteil 33 ausgestaltet,
in den ein anderer Kupplungsteil 34. eines auf der Welle 3 losen Zwischenkörpers
35 (_4bb. i) eingreift, gegen den sich ein Bund 30 des in Abb. i linken
Lagers 2 der Seiltromnielwelle 3 legt. Mit diesem Lager ist die Bremsscheibe
37 der Senkbremse verscliratibt. Ein uni diese I')reinssclieibe gelegtes
Bremsband 38 ist einerseits mittels eines zur Regelung der Breinsbandlänge in bekannter
Weise verstellbaren Halters 39 an einem "feil 4o der Glockenscheibe > und andererseits
-in einem Arm -[i befestigt, der mit dein Nabenkörper des um den Stift 24. schwenkbaren
Sclileudergewiclits 26 ein Ganzes bildet. Beini Ausschlagen der beiden durch die
Ge-1(-nl:hebel 2; und die Traverse 28 gegenseitig verbundenen Schleudergewichte
-26 wird deinzufolge (las Bremsband 38 auf der Bremsscheibe 37 angezogen. Die Stellung
der Einzelteile bei angezogenem Bremsband 38 ist aus Abb. 3 ersichtlich. Die Einzelteile
aus (iies;>r Stellung und die I# lügelschraube 2c) an das in Abb. 3 linke Ende des
Bogenschlitzes 30 zu bringen, ist eine mit dein einen Ende an der Glockenscheibe
j und mit dein anderen Ende am Ringstück 32 angreifende Torsionsfeder .I2 (Abb.
i ) bestimmt.
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Uni den Umfang der Glockenscheibe 5 ist gleichfalls ein in Abb. 1
angedeutetes Bremsband 34. gelegt, das in bekannter Weise von einem Gewicht .).)
beeinflußt wird (Abb. 5 ), das von einer Welle .I5 mit auf ihr angeordnetem Arin..6
für die Befestigung des Zti=;-endes des Bremsbandes 43 getragen wird.
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Die Wirkungsweise der mit der Seiltroniinel 4, dein Antriebszahnrad;
und der Bremseinrichtung 6, 16 ausgerüsteten Winde für einen normal geführten Bauaufzug
ist ebenso bekannt, wie diejenige der mit der Senkbremse 5, 2(), 37, 38 ausgestatteten
Winde für einen eine Senkbremse erfordernden Aufzu;,-betrieb, z. B. mit einer Fahrbühne.
Die Aufzugswinde ist für die beiden vorgenannten _\tifzugl)etriebsarten geeignet
und bestimmt.
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Soll die -,'£ufzugs«-in(le außerdem z. B. für Rammzwecke benutzt werden,
so wird nach Abnahme des in Abb. i linken Lagers 2 vom Gestell i die Bremsscheibe
3; samt dein Bremsband 38 mit den Haltemitteln, ferner die beiden Schleudergewichte
26 mit ihren gegenseitigen Verbindungsmitfeln sowie der Zwischenkörper 35 und damit
die Einrichtung für die Senkbremse aus der Winde entfernt, so (iaß von der Senkbremse
gein:itl Abb. .I nur die mit der Seiltrommel d verbundene Glockenscheibe 5 und deren
am Arm 4i der Welle 45 (Abb. 5) angehängtes Bremsband .I3 in der Winde @ erbleiben.
Zwischen den Bund 36 des Lagers 2 und die Nabe der Glockenscheibe 5 wird auf die
Welle 3 ein Sperrad .I7 (Abb. .I) aufgeschoben, das sich mit seinem Kupplungsteil
,I8 mit dein Kupplungsteil 33 der Glockenscheibe 5 kuppelt, und auf den Stumpf des
anderen Wellenendes ein Spillkopf .I9 aufgekeilt. Demzufolge sind nun auf der Welle
3 undrehbar der Spillkopf .I9, der Kegel 18 und das Antriebszahnrad 7
und
drehbar die Bremsscheibe 6, die Seiltromniel.., die Glockenscheibe 5 und das mit
ihr gekuppelte Sperrad 47.
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Soll nun für den Rammbetrieb durch den Spillkopf .49 ein einzurammender
Pfahl an den aufrecht stehenden Führungsmast für deii Rammbär herangeschafft werden,
so wird das Bremsband 16 (Abb. i) der Bremsscheibe 6 durch entsprechende Verschiebung
des Kegels i8 auf der Welle 3 mittels des Handhebels i9 (Abb.5) gelüftet und dadurch
die, Verbindung zwischen dem Antriebszahnrad 7 und der mit der Trommel .4 fest verbundenen
Bremsscheibe 6 aufgehoben.. Um den Spillkopf 49 wird in bekannter Weise das eine
Ende eines Seiles mit einer oder mehreren @@'indungen geschlungen und dieses Seil
z. B. über eine Rolle am oberen Ende des Führungsmastes für den Rammbär geführt
und sein anderes Ende an dem einzurammenden Pfahl befestigt. Dieser Pfahl wird bei
dem nun einsetzenden Betrieb der Winde durch den vom Triebwerk 7 bis io (Abb. 5)
gedrehten Spillkopf .I9 an den aufrechten Führungsinast für den Rammbär herangezogen
und aufrecht gestellt. Währenddem ist in das Sperrad .l7 eine am Windengestell i
oder einer Fortsetzung desselben angeordnete nicht gezeichnete Sperrklinke eingeklinkt,
damit nicht etwa durch ein Zurückdrehen der Seiltrommel 4., an dessen Seil der Rammbär
hängen kann, die in der Nähe des vom Spillkopfseil erfaßten Pfahles befindlichen
Personen gefährdet sind. Beim Auf«rickeln des Seiles. auf den Spillkopf ¢9 drehen
sich die Bremsscheibe 6, die Trommel .l, die Glockenscheibe 5 und das Sperrad 4.7
nicht mit, so daß das auf der Trommel q. vorhandene Seil unbeeinflußt bleibt.
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Der Spillkopf 4.9 dient somit dein Heranschaffen eines Rammpfahles
an den Führungsmast für den Rammbär sowie gegebenenfalls auch anderen Beförderungszwecken,
wie z. B. dem Versetzen des Führungsmastes, dem Bewegen einer Lore auf einer schiefen
Ebene usw. Steht der einzurammende Pfahl am I.ührungsmast, so wird von ihm und vom
Spillkopf das Seil abgenommen und aus dem Sperrad 47 der Einleger wieder ausgeklinkt.
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Das Lastgewicht hängt für das nun folgende Rammen des am Führungsmast
aufgerichteten Pfahles am Seil der Trommel .[, die von dem gegen die Glockenscheibe
5 fest angespannten Bremsband .43 gebremst ist, um ein unbeabsichtigtes Absinken
des Rammbären zu verhindern. Beim Rammen wird das Bremsband 43 durch Anheben des
das Gewicht 44 tragenden Hebels (Abb. 5) gelüftet, und das am Seil der Trommel .4
hängende Lastgewicht kann an seinem Führungsmast entlang frei und ungehemmt auf
den einzurammenden Pfahl herabfallen.
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Zum Wiederhochwinden des Rammbären Heibt das Bremsband 43 der Glockenscheibe
5 gelüftet, dagegen wird durch entsprechende Verschieben des Kegels 18 auf der Welle
,3 mittels des Handhebels i9 (Abb. 5) das hreinsband i6 ((Abb. i) gegen die
Bremsscheibe 6 angezogen, so daß sich diese t111l@ @11@? mit ihr verbundene Seiltrommel
d. sowie die mit ihr verschraubte Glockenscheibe 5 zusammen mit dem beim einsetzenden
Windenbetrieb gedrehten Triebwerk ;bis io im Aufwärtssinn drehen. Ist das Hochwinden
des Lastgewichtes beendet, so wird entweder zum nochmaligen Rammen der beschriebene
Vorgang wiederholt oder nach beendeter Rammarbeit zu erneutem Arbeiten des Spillkopfes
.I9 das Bremsband .43 der Glockenscheibe 5 angezogen und das Bremsband 16 der Breinsscheibe
6 gelüftet. Dadurch sind die Glockenscheibe 5, die Trommel 4. und die Bremsscheibe
6 wieder zur freien Drehung auf der Welle 3 festgehalten, und ihre Verbindung mit
dein Antriebszahnrad 7 ist gelöst.
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Für den Anwendungszweck der vereinigten Aufzugswinde. zum Rammen ist
es besonders vorteilhaft, claß der Kegel 18 als Kupplungsteil zum Heben des Lastgewichtes
auf der Seiltrornmelwelle 3 angeordnet ist, und wichtig, daß sowohl beim Arbeiten
mit dem Spillkopf als auch mit dem Rammbäreil keine rückläufige Drehung des Antriebszahnrades
7 eintritt.