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Vorrichtung zum Geben von Signalen in Bergwerken Zur Verständigung
zwischen entfernt voneinander liegenden Arbeitsplätzen iin LTntertagebetrieb, beispielsweise
bei der Schachtförderung, werden Glockensignale gegeben, wozu im allgemeinen ein
durch einen Seilzug betätigter Signalhammer benutzt wird. Solche Signalhämmer werden
heute fast ausschließlich nur noch bei Blindschachtförderungen vorgesehen; man verständigt
sich aber auch ' an den eigentlichen Gewinnungspunkten, an denen die Kohle durch
Strebfördermittel abbefördert wird, ebenfalls mittels Signalhammer. Im allgemeinen
besteht die Signalhammeranlage aus einem durch einen Seilzug zu bewegenden, als
doppelarmiger Hebel ausgebildeten Hammer und einer iin Schwingbereich des Hammers
angeordneten Glocke. Letztere wird aus einer einfachen, freischwingend aufgehängten
Eisenplatte gebildet, und zwar werden Hammer und Glocke gerade bei der Blindschachtförderung
vielfach am Schachtausbau befestigt und der Drahtzug neben dem Förderkorb her durch
den Schacht hindurchgeführt ,®wobei an den einzelnen Anschlagpunkten des Schachtes
zur Bedienung des Seilzuges Hebelgestänge eingebaut werden.
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Wenngleich die zum Aufbau einer solchen Signaleinrichtung dienenden
Einzelteile ihrer Formgebung nach verhältnismäßig einfach sind und damit den Anforderungen
des LTntertagebetriebes voll gerecht werden, haben diese Einrichtungen jedoch insofern
einen schwerwiegenden Nachteil, als die Anbringung des Hammers und der Glocke getrennt
voneinander, vielfach sogar an verschiedenen Ausbauteilen erfolgt, wodurch von vornherein
die Errichtung einer solchen Anlage schwierig ist, wie andererseits aber gerade
bei durch Gebirgsbewegungen hervorgerufenen Verschiebungen des Ausbaues die genaue
Zuordnung der Einzelteile der Signalanlage verlorengeht. Dazu kommt noch, daß durch
die beim Geben von Signalen auftretenden Schläge sich das von vornherein in der
Hammerlagerung vorzusehende Spiel infolge von Verschleiß sehr schnell vergrößert,
wie
auch die _\ufhängung der Glocke :ich iiiimer wieder sehr schnell
lockert. Die Folge davon ist, daß der Hammer häufig an der Grocke vorbeischlägt
und sich hinter dieser aufhängt, wodurch die Signalgebung unmöglich gemacht wird.
Da andererseits das Gewicht des Signalseiles ausgeglichen werden muß, wozu auf dem
Signalhammer Gegengewichte vorgesehen werden, muß beim Geben der Signale immer eine
erhebliche Masse bewegt «-erden, wodurch die Leute veranlaßt werden, vornehmlich
beim Geben längerer Signale, die zudem auch schnell gegeben werden müssen, nicht
mehr die nötige Sorgfalt aufzuwenden, so daß in Verbindung mit der in dein Zugseil
steckenden Seildehnung die Signale sehr häufig verstümmelt ankommen. Dies löst wiederum
insofern ein Gefahrenmoment aus, als damit Mißverständnisse bedingt sind, so daß
sich im ganzen damit Störungserscheinungen ergeben, die gerade bei der Schachtförderung
zu folgenschweren Unfällen führen können, wie auch an dieser Stelle auftretende
Betriebsunterbrechungen sich äußerst nachteilig auswirken.
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Es ist nun schon ein Signalhanuner für Bergwerke, insbesondere an
Stapeln und Blindschächten. bekanntgeworden, bei dem Hammer und Glocke an einem
gemeinsamen Träger, z. B. an einem U-Eisen, befestigt sind. Bei dieser bekannten
Anordnung soll der Schwingungspunkt des Hammerhebels in einem Schlitten gelagert
sein und das Gewicht des Signalseiles durch eine Feder ausgeglichen werden. Der
den Schwingungspunkt des Hammerhebels bildende Schlitten ist dabei verschiebbar
befestigt, uni entsprechend der durch den Seilgewichtsausgleich erfolgten Verschiebung
des Seilangriffs die richtige Zuordnung zwischen Hammer und Glocke wiederherstellen
zu können.
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Wenngleich bei dieser Vorrichtung auch bei Versetzungen der Ausbauteile
zueinander die richtige Zuordnung zwischen Hammer und Glocke herzustellen ist, so
haftet dieser Einrichtung doch insofern ein schwerwiegender Nachteil an, als die
das Seilgewicht ausgleichende Feder genau in Richtung des Seilzuges angeordnet sein
muß, um Klemmungen der Zugstange der Federbüchse, wie diese bei schief angreifendem
Seilzug eintreten würden, mit Sicherheit zu vermeiden. Da nun aber das den Grundrahmen
der Gesamtanordnung darstellende T-Eisen eine verhältnismäßig große Länge und auch
Breite aufweist, im Untertagebetrieb aber in sich ebene Flächen, die zudem genau
rechtwinklig zum Seilzug liegen müßten, nicht vorhanden sind, die Anbringung der
Signaleinrichtung vielmehr doch an dein Ausbau erfolgen muß, sind hier zur Innehaltung
der genauen Ausrichtung umfangreiche Nebenarbeiten erforderlich. Andererseits ist
infolge der Benutzung eines verstellbar und feststellbar gelagerten Schlittens als
Schwingungspunkt für den Hammerhebel der Aufbau der Gesamteinrichtung verhältnismäßig
verwickelt. Insonderheit geben die Befestigungsmittel, für die infolge der angestrebten
Verstellbarkeit nur Schrauben in Frage kommen, häufig Anlaß zü Betriebsstörungen,
da unter den dauernden Schlägen sich diese Schrauben immer wieder lockern; es hat
sich gezeigt, daß eine verläßliche Sicherung der Schrauben ini allgemeinen bei solchen
Anlagen nur durch Zerstören des Gewindes zu erzielen ist.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Signalharnmeranlage, vornehmlich
für den Untertagebetrieb, die aus einem durch einen Seilzug zu betätigenden Hammer
und einer Glocke besteht, wobei das Gewicht des Seiles durch eine Feder ausgeglichen
und die Feder in Richtung des Seilzuges angeordnet ist, die sich aber von den bekannten
Vorrichtungen grundsätzlich dadurch unterscheidet, daß die Federbüchse selbst unmittelbar
sowohl als Träger der Glocke als auch des Hammers dient, wobei die aus der Seilausgleichsfeder,
der Federbüchse und der Glocke bestehende Gesamteinrichtung mit ihrem einen Ende
frei einstellbar an einem Festpunkt anhängbar ist und an ihrem anderen Ende die
Anschlußöse für das Signalseil trägt, so daß sich die Gesamteinrichtung unter dem
Seilzug selbsttätig in dessen Richtung einstellt und auch bei Veränderung des Festpunktes
in dieser Richtung verbleibt. Die Vorspannung der in der Federbüchse untergebrachten
Seilausgleichsfeder ist dabei durch Verstellen des als Widerlager dienenden Abschlußdeckels
der Büchse einstellbar. Die Federbüchse trägt dabei gleichzeitig einen Führungsstift,
der in eine Schlitzführung des Hammers eingreift, dessen Drehpunkt an der das zweite
Widerlager der Seilgewichtsausgleichsfeder bildenden, die Anschlußöse für das Signalseil
tragenden Stangen angebracht ist.
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Eine in diesem Sinn aufgebaute Signalhammeranlage besitzt den außerordentlichen
Vorteil, daß sie an jeder Stelle des Grubengebäudes einfach an einen in den Ausbau
oder in die Stöße eingetriebenen Haken angehängt werden kann, ohne daß danach noch
irgendwelche Nebenarbeiten erforderlich sind. Auch Veränderungen der Lage des Festpunktes
durch Gebirgsbewegungen sind auf die Wirkungsweise der Signalhammeranlage ohne Einfluß,
da sich das Gesamtgebilde immer selbsttätig in Richtung des Seilzuges einstellt.
Da der Erfindungsgegenstand nur verhältnisinällig geringen Raum beansprucht und
auch
dein Gewicht nach sehr leicht ausgebildet ist, ist er auch
unter den schwierigsten Betriebsverhältnissen, beispielsweise im Abbau selbst, mit
Erfolg zu verwenden.
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In der zugehörigen Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in Abb.
i im Längs'schniLt und in Abb. z in einer teilweisen Ansicht wiedergegeben.
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In das beispielsweise aus einem Rohr hergestellte Gehäuse a ist ein
Teller b mittels eines Bolzens c festgelegt, der als Träger der Signalglocke
e dient, die sich gegen den Teller b durch eine Feder f abstützt und
durch eine Schraubenmutter g nach oben festgelegt ist. Auf die Schraubenmutter g
stützt@sich ein _Ustandhalter d ab, auf den oben die durch einen Splint festgelegte-Aufhängeöse
i aufgesetzt ist, so daß auf diese Weise die Mutter gegen selbsttätiges Lösen gesichert
ist. In dem Gehäuse a führt sich ferner der Federteller va, an dem im Punkt L .der
eigentliche Hammer h gelagert ist, und zwar erhält dieser seine Führung durch einen
in außen auf die Federbüchse aufgesetzten Lagerschilden eingesetzten Bolzen yt.
Der Federteller in wird durch eine gegen den das Gehäuse a abschließenden Deckel
p sich abstützende Feder o belastet, und zwar wird der Hammer k durch die Feder
o dauernd in die Bereitschaftsstellung zurückbewegt. An einer Öse q der Stange des
Federtellers in greift der Seilzug an, durch den beim Ziehen der Hammer k zum Anschlag
an die Glocke e gebracht wird.
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Durch mehr oder weniger weites Aufschrauben des, die Federbüchse a
abschließenden Deckels p' ist man dabei in der Lage, die Vorspannung des Zugseiles
. einzustellen. Letzteres ist insofern von Bedeutung, als damit das Zugseil auch
ohne weiteres verlängert werden kann, ohne daß damit besondere zusätzliche Gewichte
auf den Hammer aufgebracht zu werden brauchen; lediglich genügt es, die Spannung
der Feder o entsprechend zu vergrößern. Insgesamt baut sich die Signaleinrichtung
nach der Erfindung auch wesentlich leichter, was sich nicht nur in bezug auf die
Betätigungsmöglichkeit des Hammers, sondern vor allem auch in bezug auf dessen Kosten
günstig auswirkt. In Verbindung mit der Tatsache der bequemen Aufhängungsmöglichkeit
ergibt sich durch die Vereinigung des Hammers mit der Glocke zu einer einheitlichen
Vorrichtung auch die unbedingte Gewähr für eine dauernd richtige Zuordnung dieser
beiden Teile, womit wiederum eine äußerst zuverlässige Arbeitsweise und damit Signalgebung
erreicht wird.