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Verfahren zum Herstellen imprägnierter Papierbecher Es ist bekannt,
Papiergefäße durch Imprägnieren, insbesondere mit Paraffin, aber auch mit anderen
Steffen, wie z. B. Kunstharzen, wasserdicht zu machen. Das Imprägnieren geschieht
gewöhnlich dadurch, .daß das Gefäß vollständig in das Imprägniermittel eingetaucht
wird. Es ist aber auch möglich und bekannt, bereits das zur Herstellung der Giefäße
zu benutzende Papier vorher mit der Imprägnierflüssigkeit zu durchtränken.
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Der Verbrauch an Imprägniermitteln ist bei der für die Stabilität
der Gefäße notwendigen großen Papierdicke sehr bedeutend. Beispielsweise werden
bei den paräffinierten Papiergefäßen, welche den weitaus größten Teil der wasserdichten
Papiergefäße darstellen, 35 bis 40N Paraffin, bezogen auf das Papiergewicht, verbraucht.
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Es ist feiner bekannt, Papiergefäße fettdicht zu machen, z. B. durch
Aufspritzen von Tierleim oder anderen Eiweißstoffen, welche mit Formaldehyd gehärtet
werden. Eine derartig zusammengesetzte Flüssigkeit hat ferner eine starke Klebwirkung,
rund sie kann deshalb auch. an. Stelle des üblicherweise zum Zusammenkleben der
die Wandungen des Papiergefäßes bildenden Papierbahn verwendetem Stärkekleisters
benutzt werden. Wenn dies nicht bisher schon in größerem Umfange geschehen ist,
so liegt dies daran, daß Stärkekleister als Klebmittel billiger ist.
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Ferner ist .es bekannt, Gefäße aus zahlreichen übereinanderliegenden
Papierbahnen herzustellen und die Innenseite dieser Gefäße zu imprägnieren. In solchen
Fällen wird zwar das Imprägniermittel nicht bis durch die äußere Papierbahn, dringen.,
aber es wirdauch hier sehr viel- Imprägniermittel verbraucht.
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Gemäß der Erfindung wird der durch Wicklung einer Papierbahn erzeugte
Becher, dessen Wandung demnach aus wenigstens zwei Papierlagern besteht, derart
hergestellt, daß die innerste Papierlage mit der nachfolgenden durch einen für die
Imprägnierflüssigkeit undurchlässigen Klebstoff verbunden und die Innenseite des
Paplerbechers mit der Imprägnierflüssigkeit behandelt wird. Da der Leim für das
Imprägniermittel undurchlässig ist, kann nur die innere Papierlage das Imprägniermittel
aufnehmen. Somit wird erheblich weniger Imprägniermittel für das Imprägnieren benötigt.
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Als Leim. kommt in erster Linie des Preises wegen die bereits erwähnte
Mischung von Tierleim mit Formaldehyd in Betracht, wobei es zweckmäßig ist, bekannte
Verzögerungsmittel
anzuwenden, um ein rasches Gerinnen der Leimlösung
zu verhindern. Eine derartige Leimlösung ist im Gegensatz zu dem üblicher«#eise
verwendeten Stärkekleister vollständig undurchlässig für Paraffin und Priele Kunstharze,
welche für eine wasserdichte Iniprägn.ierung geeignet sind.
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Der Boden des Trinkgefäßes kann in gleicher Weise hergestellt werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, für die Papierlage, die nach der Innenseite
des Bechers zu liegen kommt, ein dünneres Papier zu wählen als für die äußere Papierlage.
Wenn z. B. die Wandung des Bechers insgesamt eine Stärke von 300 g/m= haben
soll, so kann man ein, Papier von 2q.0 9/m2 benuttzen, auf welches man mittels eines
für das Imprägniermittel uin.durchdringlichen Leimes ein Papier von 60, g/m2 aufkaschiert.
Imprägniert man die Innenseite eines aus diesem Papier hergestellten Bechers, so
wird nur der fünfteTeil des Papiers von der Imprägnierflüssigkeit durchtränkt, so
daß eine Ersparnis an Imprägniermitteln von etwa 80,% eintritt.
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Hierdurch werden ganz neue Möglichkeiten für die Verwendung von solchen
Imprägniermitteln., insbesondere von Kunstharzen, geschaffen, welche bisher ihres
zu hohen Preises wegen nicht verwendet werden konnten. Beispielsweise kann zum Imprägnieren
statt des üblicherweise verwendeten Paraffins nunmehr Hartwachs genommen werden,
welches bisher ebenfalls infolge des viel höheren Preises gewöhnlich nicht angewendet
wurde. Derartige nur auf der Innenseite mit Hartwachs imprägnierte Papiergefäße
haben den Vorteil, daß auch sehr Beiße Flüssigkeiten eingefüllt werden können, die
Paraffin zum Schmelzen bringen würden.
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Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
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Bezüglich der Patentanspxüche wird bemerkt, -daß für die Merkmale
.der Ansprüche 5 und 6 kein selbständiger Schutz beansprucht wird. Beispiele i.
Für die Herstellung von i o ooo Papiergefäßen von i kg Inhalt benutzt man für die
Wandung ein Papier von einem Quadratmetergew@icht von 22o g. Dieses Papier wird
in zwei Lagen gewickelt, so daß die Wandstärke 440 g beträgt. Für -das Zusamrnenkleb;en
der beiden Lagen werden nbei iooooCe= fäßen q.5 kg eines- Leimes von folgender ZusammenAetzung
benötigt: 130,'o Hautleim, 0,60,'o Wasserstoffsuperoxyd, 0,50,'o Formaldehyd, 85,90,'o
Wasser.
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Das fertige Gefäß wird mit heißem Müssigem Paraffin gefüllt, welches
nur die i1tnerc Papierbahn durchtränkt, da es am aeiterc@@ Eindringen durch die
undurchlässige Leimschicht verhindert wird. Das Gefäß wird dann durch Ausgießen
geleert und mit der öffnung nach unten in einem heißen Luftstrom getrocknet, wobei
etwa überflüssiges Paraffin abtropft. Die verwendete Paraffinmenge beträgt etwa
17 bis 20% des gesamten Papierge«richts bzw. 34 bis q.00,'0 von dem Gewicht der
inneren Papierbahn, da dieses nach dem vorliegenden Beispiel die Hälfte des gesamten
Papiergewichts darstellt.
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2. Eine Papierbahn von 240 g pro Quadratmeter wird in bekannter Weise
auf einer- Kaschiermaschine mit einer zweiten Papierbahn, welche ein Gewicht von
60, g pro Quadratm.eter hat, kaschiert. Als Bindemittel für das Kaschieren dient
ein Leim von folgender Zusammensetzung: I0o,'o Haut:eim, 0,50,'o Wasserstoffsuperoxyd,
i0,/0 Formaldehyd, 88,5;'o Wasser.
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Für das Kaschieren von i qm Karton werden 80, g von obiger Lösung
verwendet.
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Aus dem fertigkaschierten Karton werden in bekannter Weise Formen
ausgestanzt, wie sie für die Herstellung von Wandungen, Böden oder Deckeln von Papiergefäßen
in Frage kommen. Dann werden die Gefäße in bekannter Weise und auf bekannten Maschinen
hergestellt, und zwar so, daß die dünnere Papierlage von 60, g nach innen kommt.
Die Imprägnierung verfolgt dann in der im Beispiel i beschriebenen Weise oder durch
Ausspritzen des Gefäßes auf der Innenseite, wobei die Imprägnierflüssigkeit nur
in die dünne Papierschicht eindringt, an 'dem vollständigen Durchtränken der Wandung
jedoch durch die Leimschicht gehindert wird.