DE730616C

DE730616C - Verfahren zur Regelung der Belueftung von Getreidespeichern

Info

Publication number: DE730616C
Application number: DEM146274D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Otto Fieger
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1939-10-18
Filing date: 1939-10-18
Publication date: 1943-01-14

Description

Verfahren zur Regelung der Belüftung von Getreidespeichern Getreidespeicher müssen bekanntlich zur Erhaltung und Pflege des Getreides belüftet werden. Eingehende Untersuchungen, die zur Aufstellung der bekannten Regeln für die Belüftungsmaßnahmen dienten, haben ergeben, daß die Luft, die durch das Getreide hindurchgeführt wird, bei einer gleichen Temperatur, wie sie das Getreide aufweist, keine höhere relative Feuchtigkeit als 75% aufweisen soll. Ist die Lufttemperatur höher, dann muß die relative Feuchtigkeit entsprechend tiefer gewählt werden; ist die Lufttemperatur andererseits tiefer als die Getreidetemperatur, dann kann die relative Feuchtigkeit höher liegen.
Die bisherigen Verfahren und Einrichtungen zur Regelung der Belüftung sind um= ständlich und schwerfällig und schwierig zu bedienen, da die Temperaturen und di,g Feuchtigkeit unter Umständen schnell und stark wechseln können. Gemäß der Erfindung wird ein Weg gezeigt, wie die Regelung in einfacher Weise und selbsttätig durchgeführt werden kann. Der Erfindungsgedanke besteht zunächst darin, daß von dem Belüftungsstrom vor dem Eintritt in den Speicher ein Teilstrom als Meßluftstrom abgezweigt wird, der mit Hilfe einer Kühl- und Heizvorrichtung auf die Getreidetemperatur gebracht und auf dieser gehalten wird.- Weiterhin wird dann der Feuchtigkeitsgrad des so behandelten Teilstromes festgestellt und mittels des dazu benutzten Gerätes der Hauptluftstrom über eine Kühlvorrichtung und über Schaltklappen so beeinflußt, daß dieser beim Eintritt in den Getreidespeicher keine größere Wassermenge führt als dem als Norm bekannten relativen Feuchtigkeitsgehalt von 75% bei gleicher Luft- und Getreidetemperatur entspricht. Die Regelung erfolgt durch das erwähnte Gerät derart; daß bei einer relativen Feuchtigkeit von mehr als 750:o im behandelten Teilstrom eine zur Entfeucittung dienende Kühlvorrichtung für den Hauptstrom eingeschaltet und die Luftzufuhr zum Speicher gesperrt wird, während bei einer geringeren Feuchtigkeit die Luftzufuhr zum Speicher freigegeben wird.
Durch die Schaffung des erwähnten Mel:iluftstroines und die Behandlung desselben derart, daß darin die Getreidetemperatur herrscht, wird eine Grundlage für die Regelung des Feuchtigkeitsgehaltes geschaffen. ES kann jetzt die bekannte Bedingung, daß bei gleicher Luft- und Getreidetemperatur die relative Feuchtigkeit des in den Getreidespeicher eintretenden Luftstromes nicht höher liegen darf als 75u,'0, mit den erwähnten Maßnahmen in verhältnismäßig einfacher Weise und vor allen Dingen auch selbsttätig durchgeführt werden. Für die Kühlung .oder Erwärmung des Meßluftstromes sowie für die Kühlung des Hauptluftstromes können die an sich für derartige Zwecke verwendeten Einrichtungen benutzt werden, ebenso stehen für die Messung und Betätigung der notwendigen Schaltapparate bekannte Vorrichtungen zur Verfügung.
Alt Hand der Zeichnung, die schematisch eine Regelungseinrichtung für die Belüftung eines Getreidespeichers zeigt, soll das Verfahren gemäß der Erfindung näher erläutert werden.
Es ist i ein Getreidespeicher (Silo;, welchem zur Erhaltung und Pflege des Getreides durch den Ventilator 2 Luft zugeführt wird. Von der zum Speicher führenden Leitung 3 zweigt kurz hinter dem Ventilator eine Rohrleitung .1 ab, durch welche ein Teilluftstrom bei 5 ins Freie entweicht. In die Leitung q. ist sowohl eine Kiihlvorrichtung 6 als auch eine Heizvorrichtung ,^ eingebaut, die mit einem Kühlmittel aus einer irgendwie gearteten Kältequelle 3 oder einem Heizmittel i'Dampf oder elektrischer Strom) beschickt werden können. Die Einschaltung der Kühlvorrichtung erfolgt durch ein Ventil g und diejenige der Heizvorrichtung durch einen Schalter i o.
In dem Speicher i befindet sich an passender Stelle, vorzugsweise nicht weit über dem unteren Ende, ein Widerstandsthermometer i i; das einerseits mit einem Relais 12 für das Kühlventil 9 und andererseits mit einem Relais 13 für den Heizschalter io so verbunden ist. daß die Organe g und i o derartig betätigt werden, daß der. durch die Leitung .1 fließende Teilluftstrom beim austritt dieselbe Temperatur aufweist wie das Getreide im Speicher, also wie das Widerstandsthermometer i i anzeigt. - Die Mittel, durch welch dieses irtl einzelnen erreicht wird, sind bekannt und infolgedessen hier nicht dargestellt-Der sich bei der Behandlung des durch die Leitung ,1 fließenden Luftstromes ergebende relative Feuchtigkeitsgehalt wird durch einen Fcuchtigkeitsinesser 1.1 gemessen. Im Schaltkreis dieses Gerätes liegt ein Relais 16, das auf eine Klappenanordnung 15, 15- einwirkt Die Klappen 15 können dem vom Ventilator kommenden Luftstrom den Weg in den Speicher i freigeben oder versperren, die Klappei i5#, lassen in geöffneter Stellung die Luft ins Freie entweichen. Weiter wirkt das Gerät 1.1 finit Hilfe des Relais 17 auf ein Veittil. i 8 ein, welches eine Kühlflüssigkeit durch den Kühler tg zu schicken vermag. Dieser Kühler ist dem Ventilator 2 vorgeschaltet, und in ihm kann die artgesaugte und in die Leitunge113 und .l ,gedrückte Luft bis unter ihren Taupunkt abgekühlt werden, so daß sie entfeuchtet wird.
Der Betrieb dieser Einrichtung spielt sich folgendermaßen ab: Wenn die im Gerät 1.1 gemessene Feuchtigkeit über 75'),'o liegt, schließt das Relais i(# die Klappen 15 und öffnet die Klappen i y" so dal, die mit zu viel Wasser beladene Luft nicht in den Speicher i, sondern ins Freie gelangt. Gleichzeitig wird aber das Ventil 1 8 geöffnet, so daß der Kühler i g wirken kann, indem nun die Luft entfeuchtet wird. Das Gerät 14. -neigt dann eine geringere relative -Feuchtigkeit an. Sobald sie unter 750!o gesunken ist, öffnet das Relais 16 die Klappen 15 und schließt die Klappen 15-, so dal3 die Luft in den Speicher i gelangt. Das Relais 17 arbeitet dann weiter so, daß die Intfeuchtung beibehalten bleibt.
Sinkt der relative Feuchtigkeitsgehalt am Genit [.l wesentlich unter -5#'o, so wird über das Relais 17 der Kühler i 9 abgeschaltet, bi: ein erneutes Steigen des Feuchtigkeitsgehaltes seine Einschaltung wieder herbeiführt.
Die Einrichtung ist auch an anderen Stellen als bei Getreidespeichern verwendbar, wo unter .ähnlichen Verhältnissen gearbeitet und geregelt werden soll.

Claims

1?ATE N TANSPRUC H Verfahren zur Regelung der Belüftung von Getreidespeichern u. dgl. nach Temperatur und Feuchtigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß von 'dem Belüftungsstrom ein Teilstrom (Meßluftstroin ) abgezweigt wird, der mit Hilfe einer Kühl- und Heizvorrichtung i6 bzw. ; ; auf die Getreidetemperatur gebracht und auf dieser gehalten wird, daß ferner der Feuchtigkeitsgehalt des so behandelten Teilstromes festgestellt ur:d mittels des dazu benutzten Gerätes der Hauptluftstrom über eine Kühlvorrichtung (i9) und über Schaltklappen (15) so beeinflußt wird, daß er beim Eintritt in den Getreidespeicher keine: größere `Vasserdampfmenge führt, als einem dem bekannten, als Norm zu betrachtenden relativen Feuchtigkeitsgehalt von 75 O'o bei gleicher Luft- und Getreidetemperatur entspricht, wobei das erwähnte Gerät bei einer höheren relativen Feuchtigkeit im behandelten Teilstrom eine zur Entfeuchtung dienende Kühlvorrichtung (i 9) für den Hauptstrom einschaltet und die Luftzufuhr (Klappen i 5) zum Speicher sperrt und bei einer geringeren Feuchtigkeit die Luftzufuhr zum Speicher freigibt.