DE730379C - Kraftfahrzeug, insbesondere Zugmaschine - Google Patents

Description

Das Hauptpatent 710710 betrifft ein geländegängiges, insbesondere als Zugmaschine dienendes Kraftfahrzeug mit auf jeder Seite mindestens drei hintereinander angeordneten, mit Luftreifen versehenen Treibrädern, bei denen die Rädergruippe der einen Fahrzeugseite an der anderen Seite unabhängig angetrieben wird, die Räder mit geringstmöglicheim Abstand hintereinander ,angeordnet sind umd die Räder mit Niederdruckluftreifen versehen sind, die in der Betriebsstellung sich um mindestens 20 o/₀ ihrer Höhe abflachen. -

Die vorliegende Erfindung betrifft ©ine weitere Ausgestaltung und Verbesserung des Hauptpatents und ist insbesondere auf ein Kraftfahrzeug, insbesondere als Zugmaschine für schwere Geschütze; abgestellt, die mit acht Treib- umd Lenkrädern versehen ist, deren Luftreifen die gesamte Abfederung des Fahrzeuges bewirken. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Lenkung die vier Endräder eingeschlagen und die Geschwindigkeit der kurvenimneren Räder verringert wird, während die der kurven äußeren Räder vergrößert wird. Die Lenkung erfolgt dabei nach einem weiteren Merkmal der Erfindung von einem Lenkrad aus, welches das Einschlagen der Endräder bewirkt und zwei Umlaufrädergetriebe schaltet, die die Verschiedenheit der Geschwindigkeiten beider Rädergruppen erzeugen. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die beiden

federlosen Tragachsen der Endrä-der-ran einen waagerechten in der Fahrzeuglängsri'chtung liegenden Mittelzapfen schwenkbar.

Die Räder beider Seiten eines Kraftfahrzeuges mit verschiedenen Geschwindigkeiten anzutreiben, ist an sich zwar bekannt; aber die Lenkung erfolgt bei diesem bekannten Fahrzeug nicht durch Einschlag der vier Endräder.

ίο Weiterhin ist ein Fahrzeug mit Raupen und Rädern bekanntgeworden, das in ähnlicher Weise gelenkt wird wie der Erfmdungsgegenstand.

Eine Ausführungsform der neuen Kräftig fahrzeugbauart ist lediglich beispielshalber und nicht in die Tragweite der Erfindung einschränkendem Sinne in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt.

Fig. ι ist eine schematische Ansicht der auf starker Neigung (50 o/o) fahrenden Zugmaschine mit einem angehängten Geschütz. Fig. 2 ist ein Seitenriß der Ausführungsform der Zugmaschine nach Fig. 1.

Fig. 3 gibt den Grundriß wieder, während Fig. 4 eine entsprechende Vorderansicht zeigt.

Wie sich aus Fig. 1 ergibt, hat die Zugmaschine, die acht Räder umfaßt, einen sehr tiefliegenden Schwerpunkt, der nach vornhin verlegt ist, so daß ein genügender Druck auf die Vorderräder sichergestellt ist und auch bei großer angehängter Last das Aufbäumen des Fahrzeuges vermieden wird.

Für die Speisung des Motors M sind zwei Brennstoffbehälter angebracht, ein Hauptbehälter, der in einem der Seitenkästen Platz findet, und der andere, der seinen Platz nahe beim Motor hat und die Einspritzpumpe durch Fallstrom speist.

Der MotorM läßt sich leicht aus dem Vorderteil herausziehen. Sein Bock ist so konstruiert, daß die Auswechslung derjenigen Teile, die am häufigsten abgenutzt wer-, den, leicht möglich ist, da die untere Lagerschale abgenommen werden kann, um zu besagten Teilen zu gelangen. Die vordere Schwingachse ist dabei, vorher auszubauen, was leicht möglich ist. Sämtliche Schaltungen, sei es von Hand oder durch Fußhebel. werden durch etwaige elastische Verformung des Rahmens nicht beeinflußt. Die Kraftübertragung erfolgt über Stirn- und Kegelradgetriebe, die über Gelenke 1 und Ausziehwellen 2 die Vorder- bzw. Hinterendräder 3-3 und 4-4 antreiben, während die vier Mittelräder 5-5 und 6-6 von starren Wellen 7-8 angetrieben sind. Da acht Treibräder vorgesehen sind, kann das Ausgleichgetriebe wegfallen. Am Getriebe ist die Anbringung einer Winde 9 für ein Kabel vorgesehen. Außerdem ist ein Anschlußstück 10 für die Anbringung eines Kranes vorgesehen.

Das Fahrzeug ist mit einer Freilaufvorrichtung versehen, die den Rücklauf der Maschine verhindert und die während der Rückwärtsfahrt abgeschaltet wird. Weiter ist ein Paar voneinander unabhängiger kräftiger Bremsen vorgesehen, die an den Getrieben so angebracht sind, daß sie auf sämtliche Räder einwirken. Ferner ist das Fahrzeug mit einem Gelenkzughaken 13 sowie vier vorderen bzw. hinteren Haken 14, 15 versehen. Alle diese Einrichtungen gehören jedoch nicht zu der Erfindung.

Die Lenkung des Fahrzeuges wird durch '/5 Steuern der vier Außen- oder Endräder 3-3, 4-4 mittels des Lenkrades 11 erzielt, das gleichzeitig zwei Umlaufrädergetriebe schaltet, die die Geschwindigkeit aller bei Kurvenfahrt innenliegenden Räder verringert, während die Geschwindigkeit aller bei Kurvenfahrt außcnliegenden Räder vergrößert wird. Es ist möglich, das Fahrzeug auf einem von etwa 4,50 m Halbmesser zu wenden. Vorteilhafterweise sind die Räder sämtlich gleich und abnehmbar. Die Tragachsen der vier Endräder sind um einen waagerechten, in der Fahrzeuglängsrichtung liegenden Mittelzapfen 12 schwenkbar fs. Fig. 41, wobei ein Ausschlag von einigen hundert Millimetern zugelassen, ist.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Kraftfabrzeug nach Patent 710710, insbesondere als Zugmaschine für schwere Geschütze o. dgl., mit acht Treib- und Lenkrädern, deren Luftreifen die gesamte Abfederung des Fahrzeuges bewirken, dadurch gekennzeichnet, daß zur Lenkung die vier Endräder (3-3, 4-4) eingeschlagen und die Geschwindigkeit der kurveninneren Räder verringert wird, während die der kurvenäußeren- Räder vergrößert wird.

2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkung von einem Lenkrad (11 j aus erfolgt, welches das Einschlagen der Endräder bewirkt und zwei Umlaufrädergetriebe schaltet, die die Verschiedenheit der Geschwindigkeiten bei den Radgruppen erzeugen.

3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden federlosen Tragachsen der Endräder um einen waagerechten, in der Fahrzeuglängsrichtung liegenden Mittelzapfen (12) schwenkbar sind.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen