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Rieselaufbau für Kühlwerke Die Erfindung :bezieht sich auf Rieselaufbauten
für Kühlwerke, bei denen das abzukühlende Wasser an's:enkrechten Wänden als ,dünner
Film: abläuft. Es ist bekannt, daß hierbei eine besonders gute Kühlwirkung erzielt
wird, wenn diese Wände aus Stäben geringer Höhe mit ;gegenseitigem kleinen senkrechten
Abstand bestehen, so daß das Wasser in kurzen Abständen von einer senkrechten Wand
auf :die andere durch den Luftraum übertreten muß, ohne daß der Tropfen nennenswert
zum freien Fall kommt. Es ist auch bekannt, die einzelnen Glieder eines solchen
Aufbaues kreuzweise anzuordnen, so daß für den Luftaufstieg senkrechte Kanäle von
rechteckigem oder quadratischem Querschnitt entstehen. Wird :der Ries:el.aufbau
aus Holz hergestellt, so bereitet die Herstellung der dünnen Stäbe uch in verhältnismäßig
großer Länge keine- Schwierigkeit. Es liegt aber wegen der geringen Haltbarkeit
der überrieselten Aufbauten aus Holz das Bestreben vor, dieselben aus einem festeren
Stoff, insbesondere :dem an sich für Kühltürme bekannten Steinzeug wie Beton, Ziegelstein
oder gebrannten Ton u. dgl. herzustellen. Die vorliegende Erfindung löst in besonders
vorteilhafter Weise die Aufgabe, die besonders günstige Kühleinrichtung aus senkrechten
Wänden, die in :geringer Höhenausdehnung vorhanden und unterbrochen sind, aus solchen.
Stoffen wie Steinzeug herzustellen, bei denen die aus der Holzausführung bekannten
Ausführungen nicht verwirklicht werden können. Es ist hierbei besonders zu :beachten,
:daß die senkrechten Gitterwände nur sehr geringe Wandstärke besitzen :dürfen, da
sonst zu viel Querschnitt für den Durchtritt der Luft verlorengeht und die hierdurch
verursachte Verminderung ;des Luftdurchganges die Kühlwirkung verschlechtert.
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Die Erfindung besteht darin, daß die einzelnen Stabreihen, von oben
gesehen, Wellenlinien bilden, so daß die Stützpunkte einer Stablinie, die durch
die darunter quer liegenden Stäbe gebildet werden, nicht in einer
Geraden
liegen. Dadurch wird erreicht, daß die einzelnen Stäbe sicher liegen und nicht die
Möglichkeit haben, seitlich umzukippen. Besonders günstig ist hierbei, die einzelnen
Stäbe so kurz auszuführen, daß jeder Stab durch die kreuzweise Anordnung nur in
drei Punkten gestützt wird. Erstens ist dies wichtig, da die .einzelnen Stäbe hierdurch.
kurz ausfallen, was mit Rücksicht auf den sehr geringen Querschnitt bei den Baustoffen
mit geringer Biegeelastizität für Herstellung und Beförderung ausschlaggebend ist.
Durch Versuche ist bewiesen, daf3 ein solcher Stabaus Beton mit den für diesen Baustoff
außerordentlich geringen Abmessungen von io mm Breite und i6mm Höhe ausgeführt werden
kann. Zweitens wird hierdurch in besonders vorteilhafter Weise erreicht, daß jeder
Stab nur an drei Punkten, die ein Dreieck bilden, aufliegt. Das ergibt eine sichere
Lage für jeden Stab, auch wenn durch ein nachträgliches Verziehen, wie es beim Brennnen
von Tonwaren eintritt, oder aus anderen Gründen die einzelnen Stäbe nicht genau
gleichmäßig ausfallen. Da die Stützpunkte Übereinanderliegender Stäbe senkrecht
übereinanderliegen, wird hierdurch eine Biegungsbelastung der Stäbe verhindert.
Ein weiterer wichtiger Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Stäbe bei der
kreuzweisen Aufschichtung im Turm zwar das erforderliche luftige und so mit sperrige
Gebilde aufweisen, bei der Beförderung zur Baustelle aber parallel gelegt vollkommen
dicht verstaut werden können. Da schließlich auf der Baustelle nichts weiter nötig
ist, als die einzelnen Stäbe richtig aufeinander zu legen, so ergibt sich eine schnell
durchführbare Arbeit. Bei :der großen in einem Kühlwerk erforderlichen Rieselgitterflache
ist dies ebenfalls von größter Bedeutung. Die Erfindung ist in den beiliegenden
Zeichnungen schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt ein Kreuzstabgitter nach der Erfindung in einer Ansicht
von oben. Die durch starke Linien dargestellten Stäbe ruhen an den Kreuzungsstellen
aufeinander. Bei der Aufschichtung aus kurzen Stäben, deren jeder nur an drei Stellen
unterstützt ist, sind die Stäbe der gezeichneten Schicht an den mit a bezeichneten
Stellen in der Längsrichtung unterbrochen. Liegt diese Unterbrechung bei allen Stäben
gleicher Richtung immer an gleicher Stelle, so bilden sich selbständig nebeneinanderstehende
Stapel, die sich durch kleine Schiefstellungen gegenseitig stören können. Um dies
zu verhindern, werden -zweckmäßig bei zwei in :der Höhe oder seitlich benachbart
liegenden Stäben die ljnterbrechungen in der Längsrichtung gegenseitig versetzt
angeordnet, die Stäbe also im Verband aufgeschichtet. Zum Beispiel können bei Abb.
i in der vorangehenden und nachfolgenden Schicht die Unterbrechungen bei h angeordnet
-werden. Dadurch wird der gesamte Aufbau gegenseitig verankert. Es ist hierbei nicht
notwendig, von Schicht zu Schicht einen Wechsel in den Unterbrechungsstellen eintreten
zu lassen. :Nur an Gier äußeren Begrenzung des gesamten Aufbaue wird es hierbei
notwendig, neben den Stäben mit drei Unterstützungsstellen solche mit zwei oder
vier Stützstellen zu verwenden.
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Während in Abb. i die Stäbe durch einen einfachen Strich angegeben
sind, sind in Abb.2 und 3 Aufriß und Grundriß in größerem' Dlaßstabe dargestellt.
In Abb. 2 ist die schon besprochene Versetzung der Stabunterbrechung in Längsrichtung
für zwei in der Höhe aufeinanderfolgende Stäbe dargestellt. Die gegenseitige Verankerung
zu einem gesamten Rieselblock kann auch dadurch herbeigeführt -werden, daß nicht
bei zwei in der Höhe aufeinanderfolgenden Stäben, sondern bei zwei seitlich benachbarten
die Unterbrechungen versetzt angeordnet sind. lri Abb..l ist in dem gleichen Maßstab
wie Abb..2 und 3 die Ansicht auf ein Teilgebiet dargestellt, das aus drei Stäben
in der einen und vier Stäben in der anderen Richtung gebildet wird. Hier ist gezeigt,
daß die gegenseitige Verankerung auch dadurch erreicht werden kann, daß bei zwei
innerhalb einer waagerechten Schicht benachbarten Stäben die Unterbrechung in der
Längsrichtung versetzt angeordnet wird. Hier ist zugleich dargestellt, daß die Unterbrechung
nicht von Stab zu Stab wechseln muß, um die Verankerung zu erzielen. Die versetzte
Anordnung in dem einen und anderen Sinne ist möglich, weil bei den Stäben die Form
genau wiederkehrt, wenn man sie sich in der 'litte zwischen zwei Stützpunkten geteilt
denkt, das heißt, weil auf die Erstreckung zwischen zwei Stützpunkten eine halbe
Wellenlänge des seitlichen Ausschlages entfällt.
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Bei allein Besprochenen kommt es auf die Form der Welle, die beim
Stab verwirklicht -wird, nicht an. An Stelle der in den Abb. i, 3 und q. dargestellten
Stabform kann auch diejenige nach Abb.5 treten, ohne daß an irgendeiner der beschriebenen
Wirkungen und Möglichkeiten etwas geändert wird.
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Wie Abb. i und ,I erkennen lassen, entstehen für den Durchtritt der
Luft senkrechte Kanäle von angenähert quadratischem Querschnitt, der für den Durchgang
der Luft günstig ist. Da die Kreuzungsstellen in den Wellenbergen und Wellentälern
der Stabform liegen, schneiden sich die Stäbe im rechten Winkel, was für die gegenseitige
Abstützung wichtig ist, desgleichen uni auch an den Kreuzungsstellen
das
Ablaufen des Wassers von Schicht zu Schicht zu verzögern. Ferner beträgt bei dieser
Stabform die gegenseitige Verschiebung der Wellenberge einer Stabrichtung in der
Längsrichtung nur den Wert, der als Höhe des durch die drei Stützpunkte gebildeten
gleichschenkligen Dreiecks vorliegt. Dies ist für die äußere Begrenzung des gesamten
Einbaues günstig.
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Abb. 6 und 8 zeigen Stabformen, bei denen ebenfalls die drei bei c
und d angedeuteten Stützpunkte ein Dreieck bilden, so daß die hierdurch unterstützten
Stäbe sicher liegen. Hier entfällt aber eine Doppelwelle der Stablinie erst auf
die Längenentfernung von sechs Stützpunkten, also zwei Stäben. Abb. 7 zeigt den
Zusammenbau für den in Abb. 6 dargestellten Stab, Abb.9 den Zusammenbau für -den
in Abb. 8 dargestellten Stab. Beide Abbildungen lassen .erkennen, daß hier die Stäbe
einer Richtung in der Längsrichtung .eine Brei-oder viermal so große gegenseitige
Verschiebung aufweisen als die Stäbe nach Abb.3 und 5. Während nach Abb. i schon
bei jedem zweiten Stab die alte Lage wiederkehrt, so nach Abb.7 und 9 erst bei jedem
sechsten Stab. Die Stäbe schneiden sich auch nur an einzelnen Stellen rechtwinklig.
Außerdem ist bei diesen Stäben die gegenseitige Verankerung .durch gegenseitige
Verschiebung der Unterbrechungen in der Längsrichtung .der Stäbe erst möglich, sofern
als Stablänge der für sechs Stützpunkte erforderliche Wert gewählt wird.
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Stäbe, bei denen auf die Längenerstreckung dreier Stützpunkte eine
Doppelwelle aus der Wellenlinie .einer Stabreihe entfällt, sind deshalb günstiger
als solche Stabformen, bei denen auf die Längenentfernung dreier Stützpunkte nur
eine einfache Welle entfällt.
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Da es besonders vorteilhaft ist, in den einander kreuzenden Schichten
-gleiche Stäbe zu verwenden, ist es in den Abbildungen so dargestellt. Das. Wesen
der Erfindung läßt sich indessen, wenn auch unvollkommener, erreichen, wenn in den
sich kreuzenden Schichten die Stäbe der einen Richtung eine andere Wellenlänge haben
als die der anderen. In ähnlicher Weise, wie bei gleicher Stabausführung der Querschnitt
der entstehenden Luftkanäle einem Quadrat nahekommt, liegt das bei abweichender
Stabausführung gegenüber einem Rechteck vor.
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Wie in Abb. 2 angegeben, werden: die Stäbe an den Stützstellen zweckmäßig
mit Nuten e versehen. Hierdurch wird erreicht, daß bei gleichem senkrechtem Abstand
f zweier aufeinanderfol:genden Stabschichten die Stabhöhe g größer ausfällt als
der Abstand f. Der Stabquerschnitt wird hierdurch größer und der Aufbaudes Riesel:gitters
wird durch diese Nuten erleichtert.