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Rieseleinbau für Kühltürme Die Erfindung bezieht sich auf einen Rieseleinbau
besonders für Kühltürme mit senkrechten, durch waagerechte Schlitze unterbrochenen
Kanälen, die von aufeinandergetürmten Hohlkörpern mit glatten Außenwänden gebildet
werden, wobei die Außenflächen der Hohlkörper Querschnitte mit einem hydraulischen
Durchmesser frei lassen, der gleich dem von den Innenflächen umschlossen ist.
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Bei den bekannten Rieseleinbauten ähnlicher Art sollen Hohlkörper
von rechteckigem Querschnitt aufeinandergetürmt werden. Solche `Hohlkörper, aus
Ziegeleiton hergestellt, haben den Nachteil, daß die großen Seiten des rechteckigen
Querschnitts durchhängen, wenn sie frisch von der Strangpresse kommen. Man hat daher,
um eine formgerechte: Herstellung zu ermöglichen, den Querschnitt des Hohlkörpers
durch Hilfsstege unterteilt, die nach dem Brennen herausgeschlagen werden. Das verteuert
den Rieseleinbau erheblich, zumal Bruch dabei nicht ganz zu vermeiden ist.
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Auch ist vorgeschlagen, Hohlkörper zu verwenden, die außen parallel
zur Achse der Hohlkörper verlaufende Leisten besitzen, die sich gegen benachbarte
Hohlkörper legen sollen. Solche Hohlkörper sind sehr transportempfindlich, da die
Leisten -leicht abbrechen. Ausführungen von Rieseleinbauten
aus
solchen Hohlkörpern sind daher auch nicht bekanntgeworden.
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Am meisten in der Praxis gebräuchlich sind parallele Rieselwände,
die eine gute Wirkung haben. Sie bestehen entweder aus Holz oder Asbestzementplatten.
Die ersten haben nur eine Lebensdauer, die 8 Jahre selten übersteigt, die zweiten
sind an sich und im Aufbau teuer. Auch ist vorgeschlagen, solche Rieselwände durch
waagerechte Spalte zu unterbrechen.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine gleich günstige
Wirkung wie bei Rieseleinbauten, die aus parallelen Platten oder rechteckigen Hohlkörpern
bestehen, erreicht werden kann, wenn die Hohlkörper einen kreisrunden, quadratischen
oder gleichseitig dreieckigen Querschnitt erhalten. Diese Querschnittsformen sind
günstiger in der Herstellung als die rechteckigen. Auch ist es möglich, derart gestaltete
Hohlkörper so unterzubringen, daß ihre Außenflächen in bekannter Weise Querschnitte
mit einem hydraulischenDurchmesser frei lassen, der gleich dem von den Innenflächen
umschlossenen ist.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Schlitze
in den Wandungen der Hohlkörper versetzt zueinander angeordnet sind. Die Zeichnung
zeigt Ausführungen der Erfindung.
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Die Abb. i bis 5 zeigen einen viereckigen, im Querschnitt quadratischen
Hohlkörper 2, dessen Wände waagerechte Schlitze 3 und 4 besitzen. Der Schnitt A-A
(Abb. 2) ist, wie Abb. i zeigt, an einer Stelle geführt, an der sich keine Schlitze
befinden. Etwas tiefer geht der Schnitt B-B (Abb. 3) durch eine Stelle, an der jede
der vier Seiten des Hohlkörpers waagerechte Schlitze 3 aufweist, so daß von den
Wänden des Hohlkörpers nur an den Ecken der Werkstoff stehenbleibt. Noch etwas.
tiefer geht der Schnitt C-C durch eine Stelle mit den Schlitzen 4, an der der Hohlkörper,
wie_Abb.4 zeigt, nur in der Mitte der Seitenflächen zusammenhängt. Es folgen also,
wie auch die in Pfeilrichtung gesehene Abb. 5 dieses zeigt, in senkrechter Richtung
gegeneinander versetzte Schlitze 3- und 4 aufeinander. Hierdurch wird erreicht;
daß die an den senkrechten Wänden niederrieselnde Flüssigkeit immer wieder auf Schlitze
trifft, wo sie bei richtiger Schlitzhöhe ihre Geschwindigkeit verliert und Tropfen
bildet, die auf die untere Fläche. des Schlitzes fallen, von wo sie zum nächsten
Schlitz niederrieselt. Dadurch, daß der Flüssigkeit durch die Schlitze die abwärts
gerichtete Geschwindigkeit immer wieder genommen wird und weil sich verhältnismäßig
viel Wasser in den Schlitzen aufhält, wird im Rieseleinbau viel Wasser in Bewegung
gehalten.
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Abb. 6- zeigt, wie die Hohlkörper quadratischen Querschnitts in an
sich bekannter Weise an den Kanten zusammengefügt sind, in dem sie in der Nähe zweier
diagonal einander gegenüberliegender Kanten mit Leisten oder Knaggen 5 versehen
sind. Die Kanten der Nachbarhohlkörper legen sich dann zwischen diese Knaggen 5.
Sie werden dadurch in ihrer Lage sicher gehalten, auch wenn sie geringe Maßungenauigkeiten.
aufweisen. Die Abb. 6 zeigt, wie immer 'vier Hohlkörper schachbrettartig senkrechte
Kanäle umschließen, deren Außenwände durch je eine Außenwand der vier Hohlkörper
gebildet werden. Die auf diese Weise gebildeten, in Abb. 6 im Querschnitt grob schraffiert
dargestellten Kanäle haben die gleichen Abmessungen und Eigenschaften wie die Kanäle
der Hohlkörper. Das niederrieselnde Wasser -und die aufsteigende Luft finden daher
überall die gleichen Verhältnisse vor. Auch bei Hohlkörpern 6 von dreieckigem Querschnitt,
wie Abb.7 sie zeigt, besitzen die grob schraffierten Felder zwischen den Hohlkörpern
den gleichen Querschnitt wie die Hohlkörper 6.
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Bei der Verwendung zylindrischer Hohlkörper7, wie Abb. 8 sie zeigt,
liegen mehrere Schlitze 8, z: B. drei oder vier, in gleicher Höhe auf dem
Umfang gleichmäßig verteilt durch schmaJie Stege voneinander getrennt. Diese sind
gegen-Schlitze9, die in der Höhe auf sie folgen, um eine halbe Teilung versetzt.
Dieses ist in den Schnitten D-D, E-E, F-F der Abb. g, io und ii, die entsprechend
wie bei dem Hohlkörper quadratischen Querschnittes Abb. i geführt sind, zu erkennen.
Solche Hohlkörper können nach Abb.i2 oder 13 angeordnet werden. Im ersten Fall,
Abb. 12, liegen die Hohlkörpermitten dreier benachbarter Hohlkörper auf den Ecken
eines gleichseitigen Dreiecks. Im zweiten Fall, Abb. 13, befinden sich die
Mitten der am nächsten zueinander liegenden Hohlkörper auf den Ecken eines Quadrates.
Der Abstand der Hohlkörper voneinander ist so zu wählen, daß die grob schraffierten
Flächen den gleichen hydraulischen Durchmesser besitzen wie die Hohlkörper. Ist
der Innendurchmesser der Hohlkörper D, ihr Außendurchmesser D1, so ist der Abstand
X der Mitten der Hohlkörper voneinander bei der Ausführung nach Abb. 1.2, da der
hydraulische Durchmesser DI, gleich dem Quotienten aus dem vierfachen Querschnitt
durch den von der Strömung bespülten Umfang ist, gegeben durch die Gleichung:
Bei derAnordnung nachAbb. 13 wird entsprechend der Abstand Y der Mitten.
der Hohlkörper voneinander gefunden aus der Gleichung:
Die zylindrischen Hohlkörper können durch Abstandhalter beliebiger Ausführung im
richtigen Abstand voneinander gehalten werden.
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Die Länge der- geschlitzten Hohlkörper kann auch so groß sein, wie
das Rieselwerk hoch ist. Rieseleinbauten nach der Erfindung können für das Kühlen
von Wasser, welches der aufsteigenden, sich erwärmenden Luft entgegen abwärts rieselt
und zum Kühlem heißer, besonders auch wasserdampfhaltiger Luft, z. B. von Trocknern,
benutzt werden. Im letzten Fall wird die zu kühlende Luft
dem niederrieselnden,
zu erwärmenden Wasser entgegen, z. B. mittels eines Lüfters aufwärts getrieben.
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Der Rieseleinbau ist nicht auf die gegenseitige Einwirkung von Wasser
und Luft beschränkt. Er ist auch fürReaktionstürme gut geeignet, bei denen beliebige
Flüssigkeiten und Gase aufeinander einwirken.
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Für die Wasserverteilung oberhalb des Rieseleinbaues kann eine der
bekannten Vorrichtungen gewählt werden. Streudüsen, Spritzteller, SengerscheWasserräder
wie bei Worthington-Kühltürmen sind geeignet. In den letzten beiden Fällen haben
die Flüssigkeitsteilchen, ehe sie den Rieseleinbau erreichen, eine waagerecht gerichtete
Geschwindigkeitskomponente. Dadurch werden sie auch ohne die gebräuchlichen schräg
gestellten Auffangflächen auf die senkrechten Wände der Luftkanäle treffen und nicht
innerhalb der Kanäle abwärts fallen.
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Der ganze Rieseleinbau kann auf parallelen, schmalen Trägern, z. B.
aus Eisenbeton, stehen, die in bekannter Weise mit Nuten versehen sind, durch die
die Flüssigkeit Sammelrinnen am Fuße der Träger zugeführt wird. Bei einem Rieseleinbau-aus
Hohlkörpern mit quadratischem Querschnitt erhalten die untersten Kanten der Hohlkörper,
die zwischen den Trägern liegen, zweckmäßig -eine Neigung nach den Trägern hin,
um die Flüssigkeit dahin zu überführen.
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Oberhalb der Wasserverteilung, die sich über dem Rieseleinbau befindet,
kann eine niedrige Schicht von Rieselkörpern der beschriebenen Art unter Umständen
mit kleinerem hydraulischem Durchmesser als die von oben bewässerten, angeordnet
werden, um.die von der Luft mitgeführten feinen Tröpfchen abzustreifen. Der hierdurch
verursachte Druckverlust ist gering.
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Wird der Rieseleinbau aus Blech hergestellt, so empfiehlt es sich,
die Schlitze dadurch, herzustellen, daß beispielsweise durch Stanzen Streifen von
der halben Schlitzbreite rechtwinklig abgekantet werden, die den Schlitz oben und
unten begrenzen. Für einen beispielsweise lo mm breiten Schlitz würden also Streifen
von 5 mm Breite abgekantet werden. Das Blech erhält dabei die in Abb. 14 im senkrechten
Schnitt wiedergegebene Gestalt. Dadurch, daß die Schlitze oben und unten durch waagerechte
Streifen 14 und 15 von der halben Schlitzbreite begrenzt werden, sammeln sich am
oberen waagerechten Streifen 14 an dessen Unterseite Tropfen von genügender Größe,
die beim Niederfallen von dem unteren waagerechten Streifen 15 sicher aufgefangen
werden. Zu beiden Seiten des Bledbes fließt die Flüssigkeit dann bis zum nächsten
Schlitz. Handelt es sich um eine das Blech angreifende Flüssigkeit, so muß es durch
Emaillieren oder Lackieren geschützt werden.