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Vorrichtung für die anodische Oxydation von Massenteilen aus Aluminium
Bei der Herstellung anodischer Schutzüberzüge auf Aluminium und Aluminiumlegierungen
ist zu beachten, daß alle Gegenstände einen ständigen unverrückbaren Kontakt mit
der Stromzuführung besitzen. Soweit größere handliche Gegenstände für die Bearbeitung
vorliegen, geschieht diese Kontaktgebung durch Einklemmen der Teile in Kontaktfedern,
die an einem zentralen Aluminiumstab befestigt sind, oder durch Einklemmen in schlangenförmig
gebogene starke Aluminiumdrähte, ferner durch Aneinanderreihen mittels C-förmiger
Drahthaken zu ausspannbaren Ketten. Bei sehr kleinen Teilchen, wie z. B. Schrauben,
Nieten, Röllchen usw., oder sehr dünnwandigen. Ringen ist diese Art der Kontaktgebung
im praktischen Betrieb nicht möglich oder zumindest bei der Massenfertigung unwirtschaftlich.
Daher wurden bereits trommelförmige Apparate entwickelt, die zur Aufnahme einer
größeren Menge kleiner Massenteile geeignet sind und in denen ein ständiger Kontakt
zwischen der Stromzuführung und den Massenteilchen durch mechanisches Anpresssen
der letzteren aneinander und an die Stromzuführungsteile erreicht wird.
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Diese an sich sehr brauchbaren Vorrich: tungen sind aber nicht für
alle Anwendungsfälle benutzbar, namentlich wenn leicht deformierbare Teilchen zu
behandeln sind. Die in den genannten Apparaten anzuwendenden ziemlich hohen Drücke
beim Zusammenpressen der Teilchen führen dann zur Deformation der Massenteile und
zu einem entsprechend hohen Ausschuß.
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Die gemäß vorliegender Erfindung ausgebildeten Vorrichtungen besitzen
diese Nachteile nicht, da der Anpreßdruck sich nicht, wie bei den bisher bekannten
Apparaten, von einer Seite her über die ganze Beschickungshöhe des Apparates fortsetzen
muß, sondern
erfiiidutigsgeniäf vom Innern der Beschickung her auf
die Teilchen zur Einwirkung gelangt. Infolgedessen kann der Anpreßdruck auf jedes
einzelne Massenteil oder zumindest auf die nur in dünner Schicht übereinanderlieäenden
Massenteile ausgeübt werden. Die Anpressung der Massenteile wird bei dein Gegenstand
der Erfindung durch einen oder mehrere in dem Siebbehälter inmitten der Massenteile
angeordnete Schwellkörper, z. B. durch eine oder mehrere unter Druck zti setzende
Gummiblassen, erzielt. Eine. solche Anordnung gestattet auch, die Anpressung auf
jeder gewünschten Druckhöhe zu halten, welche nach der Beschaffenheit der %lassenteile
gewählt und z. B. an einem Manometer abgelesen werden kann.
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Der Siebbehälter kann bei Anwendung einer Gummiblase z. B. kugelförmig
gestaltet sein, in welchem Falle der Raum zwischen den konzentrischen Wandungen
der Gummiblase und des Behälters finit den Massenteilen beschickt wird. Bei einer
anderen Ausführungsform der Erfindung besteht der Siebbehälter aus einem lang gestreckten
Zylinder, in dessen Achse eine zylindrische Gummiblase von entsprechender Länge
angeordnet ist, durch die ebenfalls in axialer Richtung ein Düsenrohr zum Aufblasen
führt, welches gleichzeitig zum Zentrieren der Blase beim Füllen des Siebbehälters
dient. Ferner können erfindungsgemäß in dem Siebbehälter Füllkörper aus chemisch
widerstandsfähigem ZVerkstoff angebracht sein, welche die toten Winkel und Räume
beseitigen, nach denen hin eine --'iusdelinuiig des Schwellkörpers nicht oder nur
in geringem Maße stattfindet.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.
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Abb. i ist ein senkrechter Schnitt durch einen Siebbehälter mit kugelförmiger
Gummiblase als Schwellkörper.
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Abb. 2 ist ein Grundriß zu Abb. i.
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Abb. 3 zeigt einen anderen, und zwar zylindrischen Siebbehälter ein
Längsschnitt.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i und 2 dient ein aus gelochtem
Aluminiumblech bestehender zylindrischer Siebbehälter i, der einen kugeligen Boden
attft@-eist, zur Aufnahme der Massenteile;. In dieseln Behälter ist der in Form
einer Kugelkalotte ausgebildete Deckel 2 einsetzbar, der ebenfalls aus gelochtem
Aluminiumblech besteht. Dieser Deckel liegt gegen eine Versteifungsplatte 13 an,
die zwei Spindeln 12 trägt. welche in einem Querstück i i geführt sind, das zwischen
den Stellmuttern () und Befestigungsmuttern io in jeder gewünschten Höhenlage feststellbar
ist, und zwar an den senkrechten Bolzen g, die an dein oberen Rande des Behälters
i angebracht sind. nurch eine Üffnung in cler Mitte rles Deckels 2 und der @"ersteifungsplatte
13 führt ein Aluniiiiiunirohr.l mit einem Rückschlagventil und I'lierwtirfniutter
;. _1n dem in den Behälter ragenden Ende des i-,ohres 4 ist eine Guininiblase 3
mit einer Schutzhülle (> aus sä urefestein Stoff befestigt.
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Zur Beschickung des Apparates werdtn (lie Muttern io gelöst und das
Ouerstück i i finit der Versteifungsplatte 13 und rlen Spindeln 12 abgenommen. Hierauf
kann der Deckel finit der Gummiblase entfernt werden. fetzt werden die Massenteile
; in den frei ztigänglichen Siebbehälter i eingefüllt, bis sie den Boden in einer
etwa i bis 2 cm starken Schicht bedecken. Darauf wird zunächst die leicht aufgepumpte
Gummiblase finit der Schutzhülle eingesetzt und der Zwischenraum zwischen dieser
und dein Behälter i gleichmäßig finit weiteren Xlasseiiteilet1; angefüllt. Schlielfich
wird der Deckel 2 über das herausragende Ventil der (7unnnililäse gestülpt, die
Versteifungsplatte 13 mit den beiden Spindeln und dein Querstück i i auf-", el)raclit
und letzteres mit dein Gegenlagerungsbolzen 12 durch Aufschraubet) der Befestigungsinuttern
io festgemacht. Die Bolzen 12 können dabei nach Bedarf hoch- oder nieder,geschraubt
werden. Hierauf wirrt der Druck in der Gulnniiblase auf heisiiielaveise atü aufgepumpt,
wodurch die kleinen Massenteile unverrückbar gegeneinander un(1 an die Innenwand
des Aluminiumkorbes i und des Deckels 2 angepreßt werden und an diesen Teilen innigen
Kontakt erhalten. Die Entleerung der Massenteile nach der elektr«-Ivtisclien Behandlung
im Oxydationsbad geschieht in der umgekehrten Reihenfolge.
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Bei der Ausführungsform nach _@l)li.3 besitzt der stromleitende Siebbehälter
i-. für die Massenteile eine zvlindrisclie Foren. Die Anpressung der Massenteile
gegen die liinenfläche des Zvlinders wird in dieseln Falle von einer lang gestreckten
Gummiblase 1 .3 bewirbt, die beispielsweise aus einem entsprechend langen Abschnitt
eines Gummischlauches bestehen kann. Diese Gtinnnililase i; ist an dein Boden 16
des Zylinders durch ein geflanschte: Einsatzstück iN' befestigt. Der Verschlul.i
rles Zvlinders am oberen Ende geschieht (hirch einen-aufschraubbaren 1)ecl:el 1;.
In axialer Richtung durch die Gummiblase erstreckt sich eiii Düsenrohr i<g, durch
welches die Luft eingepunipt wird. Dieses Rolir dient gleichzeitig zum Zentrieren
der Blase i .# beim Füllen rles Siebbehälters. L-in rieb Ani)reßdruck für die Massenteile
an allen Stellen möglichst gleich zu gestalten, sind sowohl am Boden als aticli
ain Deckel schalenförmig ausgerlrelite Ringkörper 2o und 21 aus chemisch liestäncfigem
Isolierstoff finit cinur dein - Schlauclifhirchschnitt
angepaßten
Bohrung aufgeschoben. Statt dessen können der Deckel 17 und das Bodenstück 16 auch
selbst in entsprechender Weise ausgebildet sein. Die Füllung des Apparates erfolgt
durch eine im Aluminiumzylinder 14 vorgesehene Klappe 22.