DE729483C - Verfahren zur Raffination von Kohlenwasserstoffgemischen - Google Patents

Verfahren zur Raffination von Kohlenwasserstoffgemischen

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DE729483C
DE729483C DEN39682D DEN0039682D DE729483C DE 729483 C DE729483 C DE 729483C DE N39682 D DEN39682 D DE N39682D DE N0039682 D DEN0039682 D DE N0039682D DE 729483 C DE729483 C DE 729483C
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distillates
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G17/00Refining of hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, with acids, acid-forming compounds or acid-containing liquids, e.g. acid sludge
    • C10G17/02Refining of hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, with acids, acid-forming compounds or acid-containing liquids, e.g. acid sludge with acids or acid-containing liquids, e.g. acid sludge

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  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Raffination von Kohlenwasserstoffgemischen Das vorliegende Verfahren dient zum Raffinieren von Kohlenwasserstoffölen, .die durch Destillation oder Spalten von rohen Mineralölen, Schieferölen, hvdrierten ölen oder Fraktionen derselben erhalten worden sind. Es ist auf Benzin, Spaltdestillate, Leuchtpetroleum und Schmieröle anwendbar und ermöglicht die Stabilisierung von Spaltdestillaten und bzw. oder die Verbesserung ihrer Eigenschaften in verschiedener Hinsicht.
  • Die Behandlung der Mineralöldestillate einschließlich der meist unbeständigen Spaltdestillate geschieht nach vorliegendem Verfahren mit Phosphorsäure.. Es ist so möglich, eine chemische Umwandlung der Spaltdestillate herbeizuführen, die sie oxydationsbeständig machen, und zwar bis zu einem Grade, der weit über die Standardbedingungen des Handels hinausgeht, Gleichzeitig ist es möglich, ihre Farbe zu verbessern und Harz sowie Harz bildende Bestandteile unter nur sehr geringen Verlusten an Destillat zu entfernen. L'berdies kann aus hochschwefelhaltigen Destillaten der Schwefel entfernt und der Antiklopfwert des Benzins beträchtlich gesteigert werden. Es sind bereits Säuren des Phosphors, wie Orthophosphorsäure, Metaphosphorsäure, Pyrophosphorsäure, phosphorige Säure, allein oder in Mischung miteinander oder mit Phosphorpentoxyd oder Salzen von Säuren des Phosphors sowie Phosphorpentoxyd in einer Anzahl von Verfahren zur Behandlung von Mineralölen verwendet worden. Das vorliegende Verfahren besteht im wesentlichen darin, das in flüssiger Phase vorliegende Destillat bei Zoo bis d.oo° mit Phosphorsäure in Berührung zu bringen, die auf Hüttenkoks aufgebracht ist. Die feinverteilte Phosphorsäure kann. für sich oder in Mischung mit. bestimmten anderen Verbindungen, wie Borsäure oder Metallphosphaten, verwendet werden.
  • Der Koks wird gemahlen und gesiebt bis zu der geeigneten gleichmäßigen Maschengröße; bei einer großen Anlage können die Stücke Durchmesser bis zu etwa 7,5 cm aufweisen.
  • Die Phosphorsäure wird zweckmäßig als 5o bis 6o°/oige Lösung verwendet. Etwa Gewichtsteile des Kokses werden mit i Teil dieser Phosphorsäurelösung getränkt. Da Lösungen über 6o°/, so zäh sind, daß sie nur unvollständig in den Koks eindringen, müssen sie heiß aufgebracht werden, wobei die Konzentrationen bis go°/o steigen können. Tropft der angefeuchtete Träger, so kann er vor dem Gebrauch in einem Trockenofen getrocknet werden. Ist das Behandlungsgefäß korrosionsbeständig, so kann die Imprägnierung an Ort und Stelle durchgeführt werden.
  • Das Kohlenwasserstoffdestillat wird bei einer Temperatur zwischen Zoo und d.oo ° und unter solchem Druck, daß es vorwiegend flüssig bleibt, durch die Bettung des getränkten Trägermaterials hindurchgeleitet. Die Temperatur schwankt etwas, je nach dem Zweck der Behandlung. Wenn ein gespaltenes, chemisch nicht beständiges Benzin zu stabilisieren ist, so wird eine Behandlung unterhalb 300° im allgemeinen einpfehlenswert sein, da bei höheren Temperaturen Polvmerisationsverluste hinderlich werden, während für eine Entschwefelung oder die Verbesserung des Antiklopfwertes eine Behandlung über 30o° vorzuziehen ist. (:,m eine Verbesserung der Oktanzahl des Benzinspaltdestillates bei einer Behandlung dicht. unter 300° ohne größere Polymerisationsverluste zu erzielen, wird zweckmäßig eine Fraktion des behandelten Destillates im Kreislauf durch die Behandlungszone unter Beimischung von Rohdestillat geführt.
  • Destillate, die wenig Oktan und bzw. oder viel Schwefel enthalten, können bei Temperaturen oberhalb 3oo° verbessert werden. Auf diese Weise ist es möglich geworden,' die Oktanzahl ohne wesentliche Bildung von gasförmigen Komponenten um io bis 15 Punkte zu verbessern. Organische Schwefelverbindungen erfahren eine Zersetzung oder Aufspaltung, so daß sie durch chemische Behandlung leicht entfernbar sind. Die Behandlung ermöglicht daher eine sehr wirksame Entschwefelung der Kohlenwasserstofföle.
  • Das von der milden Spaltung herrührende Destillat kann, wenn es nicht genügend lagerbeständig ist, über den Phosphorsäurekatalysator im Kreislauf bei Temperaturen von etwa 300° oder etwas niedriger hinübergeleitet «-erden, und zwar vor- oder nach Entfernung des Merkaptanschwefels.
  • Stabilisierbehandlungen unter 300° sind auf Destillate von der Art des Benzins, des Diesel-Brennöls, des Leuchtpetroleums und des Schmieröls anwendbar, während eine Spaltbehandlung über 300° im allgemeinen auf Benzindestillate und in begrenztem Ausmaße auf Leuchtpetroleum beschränkt ist. Dieselöle werden vorzugsweise nicht bei Temperaturen oberhalb 300° behandelt. Schmieröldestillate sollen aus wohlbekannten Gründen nicht gespalten werden. Obwohl Leuchtpetroleum durch Spalten für gewöhnlich ärmer gemacht wird, so kann es doch durch eine ausgesprochene Verminderung des Schwefelgehaltes in solchem Ausmaße gewinnen, daß die Wirkung der Spaltbehandlung übertroffen wird.
  • Schwefel- und Stickstoffverbindungen sind zweckmäßig durch an sich bekannte Verfahren vor der Phosphorsäurebehandlung aus den Destillaten zu entfernen.
  • Die Strömungsgeschwindigkeit des Destillates durch die Katalysatorbettung wird so geregelt, daß eine durchschnittliche Berührungsdauer von etwa 5 bis 30 Minuten gegeben ist. Die Zeit hängt zu einem großen Teil von der Größe der mit Phosphorsäure getränkten Trägerteilchen ab. je größer diese Teilchen sind, um so länger ist im allgemeinen die erforderliche Zeit. Im übrigen können tief gespaltene Destillate und insbesondere solche von hohem Schwefelgehalt und bzw. oder hohem Destillationsgebiet eine etwas ausgedehntere Berührung erforderlich machen, als sie bei unmittelbar gewonnenen Destillaten mit niedrigem Schwefelgehalt und bzw. oder niedrigem Siedegebiet notwendig ist.
  • Das in dem frisch hergestellten Katalysator enthaltene N@'asser wird gewöhnlich, wenn es nicht durch einen Trockenprozeß entfernt ist, rasch durch die erste geringe Menge des heißen Destillates mitgenommen, das durch den Katalysator hindurchstreicht. Unter gewöhnlichen Behandlungsbedingungen geht die Deliydratation der Phosphorsäure bekanntlich bis zur Metaphosphorsäure, und es wird angenommen, daß die 1letapliospliorsäure oder eine :Mischung von 'Meta- und P_vrophosphorsäure die aktivsten Formen der Phosphorsäuren 'zur Behandlung von Spaltdestillaten darstellen. Es ist bemerkenswert, daß fein gemahlene Metaphosphorsäure bei der Mischung mit dem Destillat nicht in der Lage ist, eine zufriedenstellende Behandlung bei irgendeiner Temperatur zwischen Zoo und .Ioo' zu bewirken, möglicherweise infolge der ungenügenden oder nicht aktiven Oberfläche.
  • Das Destillat, das durch die mit Phosphorsäure getränkte Koksbettung hindurchstreicht, braucht nicht wasserfrei zu sein und kann geringe Wassermengen enthalten, vorausgesetzt, däß die Behandlung unter Bedingungen geschieht, bei denen der Partialdruck des Wasserdampfes in dein Behandlungsturin unterhalb eines gewissen Höchstwertes liegt. Wenn der Partialdruck des Wasserdampfes in den Türmen bis zu einem Punkt in der Nähe oder oberhalb des Wasserdampfdruckes der Phosphorsäure vergrößert wird, so kann diese mit dein Destillat initgerissen werden. Das muß aber vermieden werden, um eine Korrosion und Verluste an Phosphorsäure zu verhüten. Überdies wird unter diesen Bedingungen die Dehydratation der Ortho- zu Metaphosphorsäure unmöglich. Dies ist aber erwünscht, da Orthophosphorsäure als Behandlungsmittel der Metaphosphorsäure und bzw. oder einer Mischung von Meta- und Pyrophosphorsäuren weitgehend unterlegen ist.
  • Die Lagerbeständigkeit der behandelten Destillate ist ausgezeichnet, selbst wenn sie aus ungewöhnlich unbeständigen Spaltprodukten von der Art der Dampfphasenspaltdestillate hergestellt sind. Die bei dem Behandlungsverfahren gemäß der Erfindung erzielbaren Ergebnisse werden durch das folgende Beispiel erläutert: Ausgangsmaterial, Mid - Continent - Druckdestillat Vorbehandlung: Waschen mit 50%iger ,SchwefeIsäunelö#s#ung -Kontaktmassie: 4 - Teile metallurgischer Koks (2, 5 bis 3,5 mm), z Teil Phosphor- _ säure Behandlung stempieratur: 285' B 9andlungsdruck : I c9, 2 5 at Im Kreislauf befinden sich keine gasförmigen Olefine.
    Nichtbehandeltes Behandeltes Druckdestillat
    Druckdestillat
    Behandelte Liter je Kilo Phosphorsäure 2500 5000
    Anfangssiedepunkt ... ............... 61' 51' 560
    Endsiedepunkt ............... ..... 198' 2o6' 2o6'
    Spezifisches Gewicht . . . . . . . . . .... ..... 0,7591 o,7596 o,7596
    Farbe nach Saybolt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 30+ 28
    Induktionszeit
    sauer.......................... 2 Std. 45 Min. 9 Std. 30 Min. 4 Std. 35 Min.
    mit Doktorlösung entsäuert ...... i Std. 45 Min. 4 Std. 45 Min. 2 Std. 5o Min.
    mit Kadmiumhydroxyd entsäuert.. - ' - 6 Std. io Min.
    Harz nach der Luftblasmethode ....... 0,4 0,4 1,0
    Bromzahl............................ 53,2 28,9 39,5
    Oktanzahl .......................... 61 63 64
    Polymerisationsverlust . . . . . . . . . . . . . . . . - 3,611/0 0,7 °/o
    Die Induktionszeit wird in der Weise bestimmt, daß das Benzin in einer Stahlbombe unter einem Sauerstoffdruck von 7 at auf ioo' C erhitzt wird. Die Induktionszeit wird gemessen von 15 Minuten nach Beginn des Erhitzens bis zum Zeitpunkt, in dem der Druck stark abzunehmen beginnt. Dieser Zeitpunkt ist aus der Registrierung des Druckverlaufs ersichtlich.
  • Die günstigere Wirkung des Verfahrens gemäß Erfindung gegenüber einer Behandlung von Spaltbenzin mit auf Koks niedergeschlagenem Phosphorpentoxyd ergibt sich aus folgendem Vergleichsversuch: Es wurde von 75,7o Liter stickstoffbasenfreiem Spaltdestillat die eine Hälfte in einem Turm mit Hüttenkoks 300 g P2 0S und die andere Hälfte in einem .Turin mit Hüttenkoks + 491g 8.5 °/o H3 P 04 (diese Menge H1P04 ist äquivalent mit 300- P205) behandelt. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt.
    Unbehandelt Behandelt Behandelt
    mit E13 P04 mit P, 05
    Anfangssiedepunkt . . . . . . . . . . . . . 44° 42° 37°
    Endsiedepunkt .... .......... 195" 2o6' 207,
    Spezifisches Gewicht . . . . . . . . . . . . 017575 0,7587 0.7591
    Farbe nach Saybolt . . . . . . . . . . . 0 30 -f- 30
    Schwefel, °/o . . . . . . .. . . . . . . .. . . 0,i9 o,16 ö,16
    Oktanzahl.................... 71,5 71,7 72,0
    Saure Öle, Volumprozent . . . . . . . . 0,03 0,03 keine
    Nach Ohne Nach Ohne Nach Ohne
    Doktor- Doktor- Doktor- Doktor- Doktor- Doktor-
    Behandlung Behandlung Behandlung Behandlung Behandlung Behandlung
    Harz, Kupferschale... 295 i49:; 27 g 17
    Induktionszeit....... i Std. 2 Std. 1o Std. 13 Std. 2 Std. g Std.
    40 Min. 40 Min. 30 Min. o Min. i5 Min. 45 Min.
    Die Eigenschaften des iiit H;3 P (l4 und des mit P.05 behandelten :Materials sind ähnlich. Die Induktionszeit ist jedoch bei dem mit H, P O_, behandelten Material wesentlich besser.
  • Es ist noch zu bemerken, daß die Verwendung der Säure gegenüber P; O,, außer der bequemeren Handhabung weiterhin noch den Vorteil bietet, daß der erschöpfte Katalysator an Ort und Stelle aufgefrischt werden kann, indem einfach eine Phosphorsäurelösung über die Katalvsatorinasse ausgegossen wird, während es zur Auffrischung von P.0, auf Koks gewöhnlich erforderlich ist, clen gesamten hatalvsator herauszunehmen und ihn neu zu mischen.

Claims (3)

1-'A"rENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Raffination von Kohlenwasserstoffgemischen, insbesondere Spaltdestillaten. durch Behandlung mit Phosphorsäure bei erhöhter Temperatur. dadurch gekennzeichnet, daß die Gemische in flüssiger Phase bei 200 bis .10o° mit auf Hüttenkoks niedergeschlagener Phosphorsäure behandelt «,erden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische verwendet, aus denen vorher die Stickstoffbasen durch Waschen mit verdünnter :Mineralsäure oder durch Behandlung mit einem teilweise verbrauchten Pliosphorsäurekatalysator entfernt worden sind.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gemische zunächst oberhalb 300° und darauf unterhalb 300° mit dem Phosphorsäurekatalysator behandelt werden.
DEN39682D 1935-10-08 1936-07-22 Verfahren zur Raffination von Kohlenwasserstoffgemischen Expired DE729483C (de)

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