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Handschuh Gegenstand der Erfindung ist ein Handschuh, bestehend aus
Ober- und Unterblatt sowie Einsatzstücken zur Bildung der Finger, die bei schichtellosen
Fingern je zwei Seitenteile und einen Blatteil bilden und bei Schichtelfingern,
lediglich die Seitenteile bildend, gekrümmt sein können.
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Die üblichen Handschuhe werden so hergestellt, daß sie an der gestreckten
Hand stramm sitzen. `Fenn die Hand zum Greifen gebogen wird, spannen sich daher
die Finger an der Oberseite und die Fingerlänge wird etwas verringert. Infolgedessen
drücken dann die Handschuhe, und da die Bedeckung an der oberen Seite der Finger
straff anliegt, vermindert sich daher die die Wärme haltende Luftschicht. Daher
kommt es, daß die Handschuhe z. B. beim Reiten oder Fahren nicht warm genug halten,
bis der Stoff oder das Leder nach längeremyGebrauch-nach den Fingern geformt ist.
Man hat diese Nachteile zu vermeiden gesucht, indem der Handschuh vermöge seines
Schnittes oder seiner Herstellungsart von vornherein nach der gebogenen Hand geformt
ist und in dieser Stellung straff anliegt, und zwar dadurch, daß das Oberblatt der
Finger länger und das Unterblatt kürzer geschnitten ist als gewöhnlich und das an
den Seiten eingefügte Einsatzstück gebogen ist. Ein derartiger Handschuh spannt
oder drückt aber wieder beim Strecken der Finger oder, wenn er nur bei mäßig gebogener
Hand straff anliegt, sogar beim weiteren Biegen oder Strecken deriHand; die Feinfühligkeit
des Handschuhs ist nicht bei jeder Handstellung vorhanden.
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Die Feinfühligkeit des Handschuhes bei jeder Handstellung ist aber
bei vielen Gebrauchshandschuhen, z. B. Fliegerhandschuhen, besonders wichtig.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht,
daß die
Einsatzstücke in Höhe der Knöchel stark verbreitert sind.
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Ein solcher Handschuh kann ebenfalls von vornherein nach der gebogenen
Hand geformt sein, aber schon beim leichten Öffnen der Hand werden Luftpolster an
den Knöcheln gebildet; der Handschuh kann dadurch bei keiner Hand-bzw. Fingerstellung
spannen oder drücken, die Feinfühligkeit ist bei jeder Handstellung gewahrt. Auch
ist am Fingerrücken bei den Knöcheln eine hinreichende wärmeisolierende Luftschicht
vorhanden, so daß ein solcher Handschuh besonders gut warmhält.
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Die Finger können bei einem erfindungsgemäßen Handschuh in sonst an
sich bekannter Weise als Schichtelfinger, d. h. aus Fingerteil des Ober- und Unterblattes
mit seitlichen Einsatzstücken, oder schichtellos ausgeführt sein. Im letzteren Falle
kann bekannterweise der Fingerteil eines Blattes in Wegfall kommen und ein Einsatzstück
bildet gleichzeitig diesen und die beiden seitlichen Fingerteile.
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Eine besonders haltbare und strapazierfähige Ausführung ist die, daß
erfindungsgemäß nur die beiden mittleren Finger schichtellos ausgeführt sind, und
die je zwei Seitenteile und einen Blatteil bildenden Einsatzstücke am Unterblatt
angesetzt sind.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt, und zwar als Lederhandschuh.
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Abb. i zeigt einen rechten Handschuh perspektivisch; Abb. 2 zeigt
denselben Handschuh um iäo verdreht dargestellt, Abb. 3 bis 1i zeigen die Teile,
aus denen der Handschuh hergestellt ist, bzw. die erforderlichen Schnitte.
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An den vier Fingern befinden sich bei den Knöcheln 3, B, C und D die
genannten Luftpolster. Das Oberblatt a enthält die vier eigentlichen Finger, welche
am fertigen Handschuh die Oberteile der Finger bilden. Das Unterblatt b enthält
nur die beiden äußeren Finger b' und b" und den Ausschnitt b"' für den Daumen. Der
Daumenteil c wird so mit dem Ober- und Unterblatt vernäht, daß die Kante i die in
Abb. 2 dargestellte Lage einnimmt. Ein gebogenes, beim Knöchel A stark verbreitertes
Seitenstück d ist zwischen Ober- und Unterblatt eingenäht, so daß die Lage gemäß
Abb. z entsteht. Kante 2 ist am Unterblatt b eingenäht, Breitteil d' bildet
das Fingerende, Schmalteil d" den Abschluß mit der Hand. Das stumpfwinklige
bzw. stark gekrümmte Seitenstück e ist beim Knöchel A ebenfalls stark verbreitert
und nimmt die punktierte Lage ein, wie in Abb. i dargestellt. Dabei bildet Schmalteil
e" das Fingerende, Breitteil e' den anderen seitlichen Abschluß, Kante 3' kommt
an den rechten Außenfinger des Oberblattes a, Kante 3 an den rechtenAußenfinger
desUnterblattes b. DieTeile sind miteinander vernäht. Mit f und g sind die Keilstücke
bezeichnet, welche die schichtellosen mittleren Finger bilden. Am Unterblatt b fehlen
dementsprechend gemäß Abb. q. die beiden mittleren Fingerteile vollständig. Die
Keilstücke f und g bzw. deren Kanten q. und 5 nehmen am fertigen Handschuh die Lage
gemäß Abb. 2 ein. . Die Keilstücke f und g haben ihre größte Breite bei den Knöcheln
B und C. Der kleine Finger des Handschuhs ist wie der Zeigefinger wieder als Schichtelfinger
ausgeführt. Ein stumpfwinkliges bz«-. stark gekrümmtes, beim Knöchel D stark verbreitertes
Seitenstück h bildet den inneren seitlichen Abschluß, gemäß Abb.2 einpunktiert gezeichnet.
Die Kante 6 ist mit dem Fingerteil des Unterblattes b vernäht. Der Schmalteil
h" bildet das Fingerende, der Breitteil hl den hinteren seitlichen Fingerabschluß.
Der gebogene, beim Knöchel D stark verbreiterte Seitenteil i bildet
den andersseitigen Abschluß des kleinen Fingers und des Handschuhes, wie aus Abb.
2 ersichtlich ist. Die Kante 7 ist mit dem Unterblatt b vernäht, die andere Kante
7' mit dem Oberblatt a. Der Daumen wird in bekannter Weise durch Vernähen des Teiles
c mit dem Ausschnitt b"' des Unterblattes b gebildet.
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Es können selbstverständlich bei einem Handschuh nach der Erfindung
alle vier Finger nach Art der Außenfinger (Luftpolster -1 und D) oder der Innenfinger
(Luftpolster B und C) oder in jeder anderen Zusammenstellung gebildet werden.