DE72939C

DE72939C - Verfahren und Apparat zum Färben von Textilfasern in der Form von Krempelbändern oder Vorgarn

Info

Publication number: DE72939C
Application number: DENDAT72939D
Authority: DE
Original assignee: D. MATTEI in Genua, Italien
Anticipated expiration: 1913-06-22

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorgarn.

f· ./Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum Färben von Gespinnstfasern in der Form von Bändern, wie sie auf den Krempeln erzeugt werden, oder von Vorgespinnst, das man auf der Spindelbank erhält. Dadurch, dafs der Apparat sich aus zwei oder mehreren gleichartigen Einzelgruppen zusammensetzt, deren jede aus einem Farbstoffzuführer und einer Reihe von Prefswalzenpaaren, die über Bottichen angeordnet sind, besteht, wird man in den Stand gesetzt, jedem Bedürfnifs entsprechend den einzelnen Färbevorgang zwei-, drei ■ und mehrmals in einer Procedur zu wiederholen. Die Bottiche dienen zum Auffangen der durch die Walzen aus den vom Farbstoffzuführer kommenden Bändern, Vorgarne (Vorgespinnst) ausgeprefsten Farbflüssigkeit. Die unteren Walzen fo, welche von beliebiger Kraftquelle her angetrieben werden und mit Kautschuk belegt sind, besitzen aus der Cylinderfläche hervortretende Ränder und dienen zur Aufnahme des mit Farbstoffflüssigkeit getränkten Bandes etc. Die Oberwalzen laufen auf den unteren zwischen deren Rändern, wobei Gewichte oder Federn einen

i"" geeigneten Druck ausüben.^.

Die Farbstoffzuführer i, Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung, bestehen aus einer trichterförmigen Röhre M, deren kreisförmiger Querschnitt sich allmälig zu einem rechteckigen verjüngt (s. Fig. 4 bis 6), dessen Mafsverhältnifs an der oberen Oeffnung etwa ι: 3 ist. Die Wand des Rohres M, das in einen cylindrischen Mantel N eingeschraubt ist, ist mit mehreren zur Längsachse schräg hinlaufenden Oeffnungen r versehen und communicirt durch diese, die Stutzen c d des Mantels N und Schlauchverbindungen mit den hochstehenden Behältern SS¹ der Färbeflüssigkeit.

Der Färbeprocefs spielt sich folgendermafsen ab:

Das aus dem Drehtopf sich abwickelnde Band gelangt in den Farbstoffzuführer /, die Farbflüssigkeit des Behälters S¹ dringt unter Druck durch die Oeffnungen r in die Fasern ein und tränkt sie bis zur Sättigung. Die sich verjüngende Röhre M des Zuführers /, durch welche das zu färbende Material hindurchgehen mufs, bewirkt eine schnelle und vollständige Durchtränkung, indem sie die Dicke der Faserlage, welche der Farbstoff durchtränken mufs, allmälig verringert. Nach dem Austritt aus dem Zuführer / gelangt das Band zu den Walzenpaaren O, wird ausgeprefst und je nach Bedürfnifs einer Wiederholung desselben Verfahrens durch eine zweite und weitere Gruppe / O unterworfen.

Nach dem Verlassen des letzten Walzenpaares gelangt das Band in einen aufrollenden Behälter oder auf eine durchlochte Hohlwalze B, deren eine Seite geschlossen ist und in welche heifse Prefsluft zum Austrocknen des gefärbten Materials geleitet wird.

Die durch die Walzen abgeprefste Farbflüssigkeit gelangt mittelst Pumpwerkes aus den Bottichen VV¹ in die Behälter SS¹

zurück und wird durch Zusatz von Farbstoff aufgefrischt.

<(Der oben für Krempelbänder beschriebene Procefs läfst sich unter entsprechender Dimensionirung der Theile des Apparates auch zum Färben von Vorgespinst oder Vorgarn, wie es auf den Spindelbänken erzeugt wird, anwenden.^

Claims

\ Patent-Anspruch:
Ein Verfahren und Apparat, Textilfasern in der Form von Krempelbändern oder Vorgarn in der Weise zu färben, dafs man sie durch einen Farbstoffzuführer (I) gehen läfst,

' A " ν

weicher durch ein von einem Mantel (H) umgebenes, an seinem Umfange mit Oeffnungen "fe) versehenes Rohr fäQ gebildet wird, durch dessen Umfang die Farbflüssigkeit aus dem. Raum zwischen Mantel und Rohr auf das zu färbende Material gelangt, dessen Lage durch den sich ändernden Querschnitt des Rohres derart verändert wird, dafs eine schnelle und vollständige Sättigung mit Farbflüssigkeit zu Stande kommt. \

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.