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Trägerrostplatte für Fahrbahnen von stählernen Straßenbrücken Die
Erfindung befaßt sich mit der Ausbildung von Fahrbahnen für stählerne Straßenbrücken.
Erstrebt wird,@die nötige Festigkeit mit einem Mindestaufwand von Baustoffen zu
erzielen. In dieser Richtung sind verschiedene Vorschläge ausgearbeitet worden,
von denen insbesondere die sogenannten Zellendecken hervorzuheben sind.. Bei ihnen
wird der Trägerrost der Fahrbahn durch ein oberes durchgehendes Deckblech gebildet,
an dessen Unterseite längs und quer laufende Träger mit ihren Stegen unmittelbar
angeschweißt sind. Die so gebildeten Zellen sind verhältnismäßig klein: sie haben
eine Kantenlänge von etwa 2o bis ,I0 cm. Die statischen Verhältnisse sind bei diesen
Zellen rechnerisch außerordentlich schwer zu erfassen, praktisch ist die Durchrechnung
nicht möglich, weil mit einer großen Anzahl von Unbekannten zu rechnen ist. Jedes
ebene Blech wird schon bei geringerlotrechter Belastung eine elastische Durchbiegung
erleiden, durch welche die benachbarten Kreuzungspunkte in Mitleidenschaft gezogen
werden und welche die der rechnerischen Behandlung zugrunde zu legenden Annahmen
besonders erschweren und unsicher machen.
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Diese Unsicherheit bringt es mit sich-" mit verhältnismäßig großen
Zuschlägeri-gerechnet werden muß, wodurch sich eine schwere Bauart ergibt. Das Verhalten
der Decken ist nur durch praktische Versuche zu erforschen.
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Demgegenüber betrifft die Erfindung eine solche Trägerrostplatte mit
durchgehendem Deckblech, bei der das Deckblech aus Buckelblechen besteht, welche
mit den Trägern in verhältnismäßig großen, den üblichen Abmessungen der Buckelbleche
entsprechenden Abständen starr verbunden und mit den Außenrändern unmittelbar auf
das Haupttragwerk der Brücke abgestützt sind. Es ergibt sich dadurch eine Rostplatte,
die verhältnismäßig wenig Felder aufweist. Infolgedessen sind auch die statischen
Verhältnisse rechnerisch ohne besonders große Umstände zu ermitteln, und dies erlaubt
es, ,die Bauart der Platte verhältnismäßig leicht zu gestalten. Die Felder der Platte
haben beispielsweise eine Kantenlänge von einem Meter und mehr, so daß. bei den
üblichen Abmessungen der Bleche eine Rostplatte von neun Feldern zu-Stande kommt.
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Eine weitere Möglichkeit für die Gewichtsverminderung ergibt sich
dadurch, daß diese Trägerrostplatte mittels ihres Deckbleches un--.mIttelbar-auf
das Haupttragwerk der Brücke @äbgestützt wird.
Außer den eingangs
erwähnten Zellendecken sind Trägerfahrbahntafeln aus durchgehenden, durch Druckstäbe
ausgesteiften Hängeblechen bekannt, die sich als Ganzes unmittelbar auf die Hauptträger
einer ein-.: gleisigen Eisenbahnbrücke abstützen. Die Anwendung durchgehender ebener
Deckbleche als obere Flanschen von Trägern ist bei Metalldächern und Briickenbauten
ebenfalls schon bekannt.
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Solchen Bauarten gegenüber, bietet die Erfindung durch die Anwendung
von Buckelblechen und die Ausbildung der Bauglieder als Rostplatten mit wenigen,
diesen Buckelblechen in der Größe angepaßten Feldern den Vorteil einer wesentlichen
Gewichtsverminderung. Die gesamte Brückenfahrbahn wird durch derartige Rostplatten
gebildet, die erhebliche, lediglich durch die Beförderungsmittel beschränkte Ausmaße
aufweisen können (2o qm und mehr). Der Zusammenbau vereinfacht sich dadurch, daß
nach dem Aufbau des Haupttragwerkes lediglich die einzelnen Rostplatten einzusetzen
sind, um die Fahrbahn zu bilden. Auf die Muldenbleche wird unmittelbar die Straßendecke,
z. B. Asphalt, aufgebracht, und zwar so", daß die Versteifungsmulden der Bleche
mit aasgefüllt werden.
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In der Zeichnung ist eine gemäß der Erfindung gestaltete Trägerrostplatte
in den Abb. i und z in Ansicht und Draufsicht dargestellt. Die Rostplatte wird durch
die Querträger i, die Längsträger 2 und die Muldenbleche 3 gebildet. Die Träger
sind untereinander an den Stegen bei 2" und an den Flanschen, z. B, -hei 2b, verschweißt,
so da13 die sämtlichen Träger zusammen einen einheitlichen Rost bilden. Die Träger
können mit Verste ifungsrippen d. ausgerüstet sein. Die Bleche 3 sind, wie aus der
Abb.2 ersichtlich ist, sowohl in der Längs- wie in der Querrichtung gewölbt, so
daß sie eine erhebliche Steifigkeit aufweisen. Je drei Felder I, II, III sind aus
derselben: Blechbahn geschnitten. Die ebenen Zwischenstege der Blechbahnen bilden
die Obergurte der Träger i und 2, so daß auch durch diese Maßnahme eine wesentliche
Gewichtsersparnis erzielt wird. Auf die Muldenbleche wird der Asphalt bzw. die sonstige
Straßendecke 8 unmittelbar aufgebracht. Dabei können im Asphalt in bekannter Weise
Leisten 5 quer zur Fahrtrichtung vorgesehen werden, die durch Winkel f o. dgl. an
den Muldenblechen 3 befestigt sind. Die Anordnung derartiger Leisten ist insofern
zweckmäßig, als die Straßendecke nach der neuen Bauart sehr dünn gehalten «-erden
kann und ohne derartige Leisten die Gefahr besteht, daß die Decke durch den darübergehenden
Verkehr verschoben wird. Außer den Leisten 5 kann in bekannter Weise auch noch ein
Drahtnetz in der Straßendecke vorgesehen sein.
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Der Zusammenbau der Brücke erfolgt nach Anbringung des Haupttragwerkes
7 in einfachster `reise dadurch, daß die Rostplatten nacheinander eingesetzt «erden,
so daß die Brückenfahrbahn in sehr kurzer Zeit zusammengebaut werden kann. Die einzelnen
Rostplatten können, wie dargestellt, aus neun oder auch z. B. aus sechzehn Feldern
und mehr bestehen, je nach Brückenbauart und nach 13eförderungs- und Zttsatmnenl)aumöglichkeit.
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Bei schiefen Brücken können die Rostträger gegebenenfalls auch schräg
zueinander verlaufen. Die Erfindung ist sowohl bei feststehenden Brücken als auch
bei Hub-, Klapp-und Drehbrücken anwendbar. Sie kann auch beim Bau großer Plattformen
u. dgl. Anwendung finden.