DE729205C

DE729205C - Verfahren und Giessform zum Giessen von Platten oder aehnlichen grossflaechigen Gegenstaenden aus Aluminium- oder Magnesiumlegierungen

Info

Publication number: DE729205C
Application number: DEH160944D
Authority: DE
Inventors: Kurt Brajeska
Original assignee: Henschel Flugzeugwerke AG
Current assignee: Henschel Flugzeugwerke AG
Priority date: 1939-11-12
Filing date: 1939-11-12
Publication date: 1942-12-11

Description

Verfahren und Gießform zum Gießen von Platten oder ähnlichen großflächigen Gegenständen aus Aluminium- oder Magnesiumlegierungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Gießform zum Gießen von Platten oder ähnlichen großflächigen Gegenständen aus Aluminium- oder Magnesiumlegierungen in offener Dauergießform mit beheizter Grundplatte.
Bislang -werden die Abgüsse genannter Art in der Weise hergestellt, daß das flüssige :Metall in die offene Gießform einfach hineingegossen und bis zum Erstarren in der Form gelassen wird.
Da die Abgüsse aus Leichtmetall in bezug auf ihre Größe ein verhältnismäßig geringes Gewicht aufweisen, werden insbesondere Platten o. dgl. großer Abmessungen in der öffenen Gießform hergestellt. Dabei hat sich jedoch der Nachteil ergeben, daß die großflächigen Abgüsse beim Erkalten. sich verwerfen und krummziehen. Infolgedessen sind umfangreiche Nacharbeiten durch Planhobeln usw. notwendig, die mit einem großen Aufwand an Zeit und Kosten verbunden sind.
In der Eisen- und Stahlgießerei hat man den trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gleichfalls nicht zu vermeidenden Übelstand dadurch zu beheben versucht daß man die krummgezogenen Abgüsse zum Geraderichten an beiden Enden mit nach oben gerichteter konvexer Seite auflegt. Ein in der Mitte angemachtes Feuer soll ein selbsttätiges Geradestrecken bewirken, das unter Umständen durch aufgelegte Gewichte unterstützt wird, wobei durch genau festgestellte Unterstützungen einer Durchdrückung im entgegengesetzten Sinn vorgebeugt werden muß. Diese bekannten Maßnahmen erschweren erheblich die Fertigstellung der Abgüsse und eignen sich wenig für die Anwendung bei Leichtmetallabgüssen. Sie erfordern durch die Weiterbehandlung der Abgüsse nach ihrer Herausnahme aus der Form einen der Nachbearbeitung durch Planhobeln u. dgl. nicht nachstehenden Zeit- und Kostenaufwand.
Die Verbesserung gemäß ,der Erfindung besteht darin, daß das Gußstück in der Form nach der Erstarrung einem das Verwerfen während der Abkühlung verhindernden Druck auf die Oberseite ausgesetzt wird. Diese Wirkung kann durch Mittel *rzielt werden, die z. B. aus an der Grundplatte angeordneten Spannvorrichtungen bestehen können, an welchen oberhalb der Form senkrecht zur Grundplatte bewegbare und feststellbare Druckkörper angeordnet sind. Die Spannvorrichtungen können aus an der Gießform befestigten Bügeln mit einem oder mehreren mittels Ge,#inndespindeln befestigten Druckkörpern bestehen. Die Bügel sind vorzugsweise in Führungen am Untergestell oder der Grundplatte gleitbar gelagert.
Durch die Erfindung wird das Auftreten von Verwerfungen an dem Gußstück von vornherein unterbunden, so daß die Abgüsse bereits beim Herausnehmen aus der Gießform die einwandfreie gebrauchsfertige Form aufweisen. Damit ist eine zeitsparende Herstellungsweise erzielt, und die Abgüsse, insbesondere die großflächigen Platten, erhalten eine unbedingt ebene Form, die bislang auch durch Nacharbeiten nicht immer herstellbar war.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes. Es zeigen: Abb. i eine Vorderansicht der offenen Dauergießform, Abb. :2 eine Seitenansicht derselben, Abb. 3 eine Draufsicht auf Abb. i.
Die Gießeinrichtung besteht aus einem Untergestell i, das die Grundplatte 2 trägt, die den Boden der Gießform darstellt, die z. B. durch die Leisten 3 gebildet ist. Die Leisten können durch Spannböcke q. und Gewindespindeln 5 zur Bildung verschiedener Formgrößen verstellbar angeordnet sein. Zu diesem Zweck kann der Spannbock 4, in welchen die Gewindespindel 5 gelagert. ist, mit einer Nase in Nuten 7 der Grundplatte :2 feststellbar sein.
An den gegenüberliegenden Längsseiten der Platte 2 sind Führungen y für die iin wesentlichen aus einem Bügel io und einer Druckleiste i i bestehenden Spannvorrichtungen vorgesehen. Die Bügel io sind in den Führungen, z. B. am Untergestell vorgesehene Führungsschienen i", verschiebbar gelagert und zu diesem Zweck vorzugsweise mit Führungsrollen 12 versehen. Die Druckleiste ii ist im Bügel io mittels einer Gewindespindel 13 befestigt, die senkrecht zur Grundplatte 2 gerichtet ist. Die Spindel ist mit einem Handrad 14 versehen. Mit Hilfe dieser Gewindespindel kann die Druckleiste i i auf das zwischen den Formleisten 3 befindliche Gußstück niedergepreßt werden. An dem Bügel io können noch weitere Druckspindeln 15 vorgesehen sein. Der Bügel io kann an den offenen Enden der Führungen aus diesen herausbe-,vegt und somit von der Gußform abgenommen werden. Entsprechend der Größe des Werkstückes kann eine beliebige Anzahl Spannvorrichtungen an der Gießform angebracht werden. Die Druckkörper können jeweils in der Anzahl und Anordnung vorgesehen werden, wie sie die Größe und Form des Gußstückes erfordern.
Unter der Grundplatte 2 ist eine geeignete Heizanlage 16 angeordnet.
Die Spannbügel für die Druckleisten können eine beliebige zweckentsprechende Ausbildung erhalten. Es können z. B. schmale Bügel vorgesehen werden, die untereinander durch Querhalterungen verbunden werden können. Die Bügel können auch zur Sicherung ihrer senkrechten Lage mit breiten Lauffüßen versehen sein. Es können an ihnen eine oder mehrere Gewindespindeln mit Druckkörpern angeordnet sein. Die Bügel können ein einteiliges oder mehrteiliges Gestell bilden. Es besteht auch die Möglichkeit, die Spannbügel an den an der Gießeinrichtung unlösbar befestigten Gleitschuhen abnehmbar anzuordnen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Gießen von Platten oder ähnlichen großflächigen Gegenständen aus Aluminium- oder Magnesiumlegierungen in offener Dauergießform mit beheizter Grundplatte. dadurch gekennzeichnet, daß das Gußstück in der Form nach der Erstarrung einem das Verwerfen während der Abkühlung verhindernden Druck auf die Oberseite aufgesetzt wird.
2. Gießform zum Ausüben des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, claß an der Grundplatte (2) Spannvorrichtungen (io, ii) mit oberhalb der Form senkrecht zur Grundplatte bewegbaren und feststellbaren Druckkörpern (ii) angeordnet sind.
3. Gießform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung aus einem an der Gießform befestigten Bügel (io) besteht, an welchem ein oder mehrere Druckkörper (r i) mittels Gewindespindeln (i3) einstellbar angeordnet sind. Gießform nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (io) in Führungen am Untergestell (i) oder der Grundplatte (2) gleitbar gelagert ist.